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Yamaha PSR-A5000 Test

Das vor kurzem vorgestellte Yamaha PSR-A5000 ist ein Entertainer-Keyboard mit Begleitautomatik, dessen Fokus auf der Interpretation orientalischer Musik liegt, mit Schwerpunkt auf musikalischen Genres arabischer, türkischer und nordafrikanischer Kulturkreise. Das PSR-A5000 basiert im Prinzip auf der Technik des Arranger-Keyboards PSR-SX900, das eine Klasse unterhalb des Spitzenmodells Yamaha Genos angesiedelt ist. Mit einem Angebot an 1.161 Voices (davon 299 orientalische Instrumente) und 454 Styles (inkl. 260 orientalischen Styles) nebst vieler neuer Funktionen, möchte Yamaha an die Tradition des Oriental-Keyboards anknüpfen und den Vorgängern aus der PSR-A-Serie einen würdigen Nachfolger bieten.

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Yamaha hat schon seit langer Zeit Oriental-Keyboards im Programm: Im Jahr 2002 erschien das PSR-A1000, gefolgt vom PSR-A2000 und -A3000. Während das PSR-A3000 als kompakter orientalischer Ableger des Tyros galt, ist beim PSR-A5000 klar die Nähe zum Genos zu erkennen. Mit knapp 2000 € ist das PSR-A5000 allerdings knapp halb so teuer wie das mächtige Flaggschiff. Im Vergleich zum Vorgänger PSR-A3000 hat Yamaha beim PSR-A5000 nochmal ordentlich nachgelegt: Wesentlich mehr orientalische Sounds und Styles, ein neues Bedienkonzept mit Touch-Display und ein stark erweiterter Funktionsumfang machen neugierig auf das neue Instrument, dass jetzt noch stärker auf traditionelle und moderne orientalische Musik ausgelegt ist. Das Instrument ist äußerlich sehr ähnlich zum PSR-SX900 und bietet auch ähnliche Leistungswerte. In diesem Test werden vor allem die Unterschiede und Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger PSR-A3000 aufgezeigt.

Details

Erster Eindruck

Das Instrument ist mit 11,5 kg angenehm leicht, schnell ausgepackt und auf den Keyboardständer gehoben. Es macht einen durchweg stabilen und robusten Eindruck. Das Gerät sieht dem PSR-SX900 sehr ähnlich, es ergeben sich dennoch ein paar äußerliche Unterschiede: Das Bedienfeld ist beim orientalischen Modell nicht schwarz sondern es besteht aus anthrazitfarbenen, gebürsteten Aluminium. Die Auswahl-Taster für Voices und Styles tragen andere Bezeichnungen und links oberhalb des Joysticks befinden sich die Bedienelemente der Scale-Tune-Funktion. Der Unterschied zum Vorgängermodell PSR-A3000 ist wesentlich größer: Das Design ist jetzt moderner, weniger kantig und aufgeräumter, denn dadurch, dass jetzt ein Touch-Display verbaut wurde, sind viele Taster rund um den Bildschirm weggefallen. Die größeren Tasten direkt oberhalb der Tastatur leuchten jetzt beruhigend blau und werden bei Aktivität orange.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Gehäuse des PSR-A5000 ist handlich und angenehm leicht.

Bedienfeld

Das PSR-A5000 verfügt über ein 7“-Touchdisplay, das alle zum gegenwärtigen Vorgang gehörenden Parameter anzeigt, die auch direkt mit einem Fingertipp angewählt und verändert werden können. Das Display des PSR-A3000 war nicht berührungsempfindlich, alle Parameter wurden über Taster angewählt, die rund um das Display angeordnet waren. Damit ist das Bedienfeld jetzt wesentlich aufgeräumter. Yamaha hat aber beim PSR-A5000 trotz Touchdisplay nicht auf die Auswahltasten für Styles und Voices verzichtet. Diese Taster sind eigentlich redundant, wie man beim Flaggschiff Genos sieht, aber es ist natürlich praktisch, sie zu haben. Im Vergleich zum Vorgänger sind die meisten Taster größer und haben eine gummierte Oberfläche, was sich positiv bei der Bedienung bemerkbar macht.

Fotostrecke: 2 Bilder Das aufgeräumte Frontpanel des Yamaha PSR-A5000.

Die integrierten Lautsprecher rechts und links rahmen das Bedienpanel ein. Links des Displays liegen wie immer die Taster zur Bedienung der Song- und Style-Sektion des Arrangers. Dort befinden sich außerdem der Ein/Aus-Schalter, der Drehregler für MASTER VOLUME und die LIVE CONTROL Regler mit dem Assign Button. Die Steuerelemente für den Audio- und MIDI-Recorder sind gegenüber dem Vorgängermodell etwas vereinfacht. Man ruft mit den Tasten PLAYER oder RECORDING das entsprechende Menü auf und kann mit den sechs Transport-Tasten getrennt für MIDI- und Audiosongs zusätzlich zur Steuerung im Touchdisplay auch hardwareseitig den Song beeinflussen. Die zehn STYLE-Tasten dienen dazu, die gewünschte Style-Kategorie (von KHALEEJI  bis EXPANSION/USER) aufzurufen. Waren es beim PSR-A3000 noch zwölf Kategorien, von denen fünf orientalisch waren, so sind es jetzt zehn Kategorien, von denen sechs orientalisch sind.
Dazu wurden die Style-Familien Pop, Jazz und Ballad in die neue Kategorie WESTERN vereint und die Latin-Styles findet man jetzt in der Kategorie WORLD, DANCE blieb unverändert. Unter den STYLE-Tasten liegen die Taster für TEMPO, TRANSPOSE und RESET/TAP TEMPO. Letzteres ist eine sehr praktische Funktion: Durch einfaches Betätigen der RESET-Taste springt der gerade laufende Style zurück zum Taktanfang. Das ist beispielsweise sehr praktisch bei Songs, die auch halbe Takte beinhalten. Mit den beiden neuen zuweisbaren LIVE CONTROL Drehreglern können Parameter wie Filter Cutoff oder Hallanteil während der Performance beeinflusst werden. Die ebenfalls neuen CHORD LOOPER Tasten sind auch beim Spielen des Instruments schnell erreichbar. Mit MIXER/EQ öffnet man den Mixer im Display und DIRECT ACCESS ermöglicht das sehr schnelle Aufrufen des Kontextmenüs einer ausgewählten Funktion.

Fotostrecke: 3 Bilder Alles was die Arranger-Funktion betrifft, findet sich wie immer links vom Display.

Unterhalb des Touchdisplays befinden sich sechs frei belegbare ASSIGNABLE-Tasten. Damit kann man häufig verwendete Menüs oder Funktionen direkt aufrufen. Rechts des Displays liegt das Datenrad mit den obligatorischen DEC-, INC-, EXIT- und ENTER-Tasten sowie die MENU-Taste zum Aufruf der Übersicht über die meisten Untermenüs. Mit PLAYLIST erreicht man die neue Funktion der entsprechenden Datenbank und mit MIC SETTING kommt man ins entsprechende Menü zum Einstellen des angeschlossenen Mikrofons bzw. der angeschlossenen Gitarre.
Beim PSR-A5000 lässt sich nämlich, im Gegensatz zum Vorgänger, der eigene Gesang oder eine Gitarre direkt im Instrument dazu mischen. Die Voice-Kategorien sind neu geordnet und mehr auf die orientalischen Besonderheiten ausgelegt. Während es beim Vorgänger nur eine Kategorie „Oriental“ gab, wird jetzt in orientalischen Zupfinstrumenten (OUD & QANOON), Streichinstrumenten (WATARIYAT) und Blasinstrumenten (NAY & WIND) unterschieden. Die Anzahl der Kategorie-Tasten wurde von fünfzehn auf zwölf verringert. Die PART-SELECT und PART-ON/OFF-Sektion ist vom Vorgänger übernommen worden, aber ein zusätzlicher Part für die rechte Hand wurde ergänzt, also drei insgesamt!

Fotostrecke: 5 Bilder Über der Tastatur liegen die Bereiche STYLE CONTROL,…

Alle Bedienelemente, die direkt über der Tastatur liegen, blieben im Vergleich zum PSR-A3000 fast unverändert. Die Steuerung der Styles, die An- und Auswahl der Registrations, die Bedienung der Multipads und der One-Touch-Settings sowie die +/- Tasten für die Okatvlage der Upper-Parts hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht geändert. Nur die Multipad-Sektion hat ihren Platz mit der OTS (One Touch Setting)-Sektion getauscht und die FADE IN/OUT-Taste ist nicht mehr da, diese Funktion müsste jetzt auf einen Assignable Taster gelegt werden. Trotzdem werden Anwender, die den Umstieg auf das neue Gerät wagen, keine großen Probleme mit der Handhabung haben. Auch der Joystick und das Bedienfeld für die SCALE TUNE Funktion, das zur Einstellung des Microtunings verwendet wird, ist an gewohnter Stelle links neben der Tastatur zu finden. Der JOYSTICK HOLD Taster ist neu und friert die Modulationswerte des Joysticks ein. Die Taste STYLE TEMPO LOCK/ASSIGNABLE kann mit zahlreichen Funktionen belegt werden; in der Werkseinstellung steuert sie das Tempo-Verhalten, wenn man während der Performance auf einen anderen Style wechselt.

Anschlüsse

Was die Anschlüsse auf der Rückseite betrifft, verfügt das PSR-A5000 über mehr Möglichkeiten als der Vorgänger: Neben dem Anschluss für das externe Netzteil gibt es jetzt vier Audioausgänge. Zusätzlich zu den MAIN OUTPUT L/R Buchsen liegen die beiden Anschlüsse SUB (AUX) 1/2. Neben dem Stereo-Audio-Ausgang (2x 6,3mm Klinke) sind zwei weitere Ausgänge SUB (AUX) OUTPUT 1 und 2 hinzugekommen, womit sich jetzt bestimmte Klänge wie z. B. der Bass oder das Metronom auf einen separaten Ausgang legen lassen. Damit ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, wenn man an den Einsatz des PSR-A5000 in einer Band denkt. Schickt man das Metronom z. B. einem Schlagzeuger auf´s Ohr, kann er zu den Styles oder Songs synchron mitspielen. 

Fotostrecke: 6 Bilder Die Rückseite des PSR-A5000 Oriental-Keyboards.

Neben dem Aux-Eingang (Stereo-Miniklinke) zum Anschließen einer externen Klangquelle liegt ein MIC/GUITAR-INPUT in Form einer 6,3 mm-Klinkenbuchse. Dieser lässt sich mittels eines kleinen Schalters zwischen Mikrofon- und Gitarrensignal umschalten. Die Eingangsempfindlichkeit (Gain) lässt sich mit dann mithilfe eines kleinen Drehreglers justieren. Zwei frei belegbare Fußpedale lassen sich mit dem PSR-A5000 verbinden. Neben einem MIDI-In-Out-Paar gibt es zwei USB-TO-DEVICE-Anschlüsse zum Anschluss eines USB-Sticks (auch des optionalen USB-WLAN-Sticks UD-WL01) sowie einen USB-TO-HOST-Port für die Anbindung an einen Computer. Der Kopfhörer wird beim PSR-A5000 ergonomisch vorbildlich vorne links angeschlossen.

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