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Yamaha PSR-E453 Test

Das Yamaha PSR-E453 nimmt zusammen mit dem engen Verwandten PSR-EW400 die aktuelle Spitzenposition unter den Yamaha Einsteiger-Keyboards ein und darf daher in unserem Testmarathon Einsteiger-Keyboards nicht fehlen. Traditionell kommt bei den Keyboards dieser Preisregion, die den Übergang zur unteren Mittelklasse markieren, schon ein bisschen von dem Know-how an, das Yamaha als marktführender Hersteller von professionellen Entertainer-Keyboards wie dem Tyros5 gesammelt hat. Ob das PSR-E453 wirklich noch der Einsteiger- oder doch schon der Mittelklasse zuzuordnen ist, soll dieser Test klären.

Das Yamaha PSR-E453 ist der Nachfolger des PSR-E443.
Das Yamaha PSR-E453 ist ein solides Gesamtpaket in der 300-Euro-Klasse.


Funktional ist das PSR-E453 weitgehend identisch mit dem ebenfalls neuen PSR-EW400. Während Letzteres sich jedoch mit einer 76-Tasten-Klaviatur und einem hochwertigeren Klaviersound besonders an Piano-Liebhaber wendet, ist das PSR-E453 ein klassisches Keyboard mit 61 Tasten. Beim Vergleich mit dem erfolgreichen Vorgänger PSR-E443 fällt als erstes auf: Yamaha ist zur schwarzen Farbe zurückgekehrt. Sieht man etwas genauer hin, so erkennt man einige weitere Veränderungen auf dem Bedienfeld. Die beiden Live-Control-Drehregler, die bei Yamaha in dieser Klasse seit dem PSR-E433 Standard sind, sind jedoch nach wie vor vorhanden. Was hat das PSR-E453 an Neuigkeiten zu bieten? 

Details

Gehäuse

Beim Vorgänger PSR-E443 war Yamaha vom dominierenden Schwarz als Gehäusefarbe abgewichen und hatte das Instrument in ein silbergraues Kleid gesteckt. Dieses Experiment ist mit dem aktuellen Modell schon wieder Geschichte. Das PSR-E453 bewohnt ein stabiles, schwarzes Kunststoffgehäuse, dessen Gestaltung und Form an die höherklassigen Keyboards des Herstellers wie die PSR-S Serie angelehnt ist. Die Verarbeitung ist für diese Preisklasse ausgezeichnet, das PSR-E453 ist weit entfernt vom “Spielzeug-Faktor” der günstigsten Einsteiger-Keyboards. Die Lautsprecher warten hinter stabilen Metallgittern auf ihren Einsatz. Ein Netzteil ist im Lieferumfang. Alternativ kann das PSR-E453 mit sechs AA-Batterien betrieben werden, die in einem Fach am Gehäuseboden Platz finden. Auch ein aufsteckbares Notenpult wird wie gewohnt mitgeliefert, und wie üblich ist dieses leider aus recht billig wirkendem Plastik. 

Fotostrecke: 2 Bilder Das PSR-E453 besitzt ein stabiles, schwarzes Plastikgehäuse.

Bedienfeld

Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Layout der Bedienoberfläche überarbeitet und an Yamahas aktuellen Standard angeglichen. Viele Bedienelemente sind in die Bereiche links und rechts vom Display gewandert, direkt oberhalb der Tastatur befindet sich jetzt nur noch eine Reihe mit den beim Spielen am häufigsten benötigten Knöpfen. Einige Taster bieten durch langes Drücken Zugriff auf Menüs mit erweiterten Einstellmöglichkeiten, dies ist auf der Bedienoberfläche jeweils aufgedruckt.
Oben links ist der Power-Knopf zu finden, darunter ein Drehregler für die Lautstärke. Rechts daneben findet man den Taster Portable Grand, der das Keyboard mit einem Druck auf einen einfachen Klaviersound zurücksetzt. Hier sind auch die Buttons für die Demosongs, Transposition, Metronom, Tempo (mit Tap), Recorder und Übungsfunktionen platziert. Der Taster Melody Suppressor aktiviert die gleichnamige Funktion, die beim Abspielen von Songs über den Audioeingang oder via USB vom Computer die Melodiestimme entfernen können soll, was je nach Ausgangsmaterial sehr unterschiedliche Resultate bringt. Darunter findet man die vier Buttons der Voice Control Sektion. Hier lassen sich die Split- und Layer-Modi aktivieren und die entsprechenden Sounds auswählen. Außerdem sind hier die automatische Harmonisierung und der mit 40 Preset-Patterns ausgestattete Arpeggiator zu finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der linken Seite findet man u.a. die Style-Steuerung und die Voice Control Sektion.

In der Mitte ist wie üblich das Display platziert. Hier bedient Yamaha sich eines geschickten optischen Tricks: Die schicke Plexiglasabdeckung lässt die Anzeige größer erscheinen, als sie ist. In Wirklichkeit hat sich das Display gegenüber dem Vorgängermodell kaum verändert. Die LCD-Anzeige ist blau beleuchtet und auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut ablesbar. Allerdings müssen recht viele Informationen auf dem kleinen Schirm untergebracht werden, wodurch einige Elemente sehr klein geraten sind.
Rechts vom Display thront ein großes Datenrad zum Scrollen durch die Soundlisten und zum Einstellen von Werten. Darunter findet man Plus-/Minus-Taster, mit denen man durch die Sound- und Rhythmuskategorien sowie durch die Menüs blättern kann. Rechts davon wartet schließlich ein Ziffernblock zur gezielten Eingabe von Klang-, Rhythmus- und Songnummern. Hier ist auch der Function-Taster zu finden, der das Funktionsmenü mit erweiterten Einstellungen öffnet. Auch der Knopf für die Music Database – eine Datenbank mit vorgefertigten Settings für zahlreiche populäre Songs – hat hier Platz gefunden.
Oberhalb der Tastatur sind alle Bedienelemente platziert, die man während des Spielens im schnellen Zugriff haben muss. Links geht es los mit einem Knopf für die DSP-Effekte, die es beim Vorgänger noch nicht gab. Gestrichen wurde dafür der “Ultra Wide Stereo”-Effekt der Vorgängermodelle, was in meinen Augen keinen großen Verlust darstellt. Daneben findet man die beiden Drehregler der Live Control Sektion, mit denen man in Echtzeit zum Beispiel Klangparameter und Effekteinstellungen verändern kann. Ein Assign-Taster weist diesen Reglern ihre jeweilige Funktion zu. Nun folgen die Taster zur Style-Steuerung (Start/Stop, Intro/Ending, Main/Auto Fill etc.). Bei Verwendung der DJ-Patterns wählt man hiermit das gewünschte Teilmuster A-E aus.
In der Mitte ist die Track Control Sektion zu finden. Über diese sechs Taster kann man die einzelnen Bestandteile eines Styles bzw. DJ-Patterns einzeln stummschalten: Drums, Bass, Chord 1 / 2 usw. Eine Lautstärkeregelung der einzelnen Parts ist aber leider nicht möglich, im Funktionsmenü lässt sich lediglich die Gesamtlautstärke für Styles, Songs und Patterns einstellen. Rechts davon sind die fünf Taster des Registrierungsspeichers angeordnet. In acht Bänken lassen sich je vier Kompletteinstellungen des Keyboards sichern, insgesamt gibt es also 32 Speicherplätze. Ganz rechts fehlen jetzt nur noch die vier weißen, beleuchteten Taster, mit denen der Betriebsmodus des Keyboards gewählt wird: DJ Pattern, Song, Style und Voice. Hiermit wird auch bestimmt, welches dieser Elemente man über den Ziffernblock auswählen kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Yamaha PSR-E453 von hinten.

Anschlüsse und Konnektivität

Rückseitig besitzt das Yamaha PSR-E453 einen Kopfhörerausgang, der leider auch der einzige Audioausgang ist. Auf den zusätzlichen Stereo Line Out des Geschwistermodells PSR-EW400 wurde hier verzichtet, sodass man zur Verbindung mit einer Verstärkeranlage in der Regel einen Adapter braucht. Daneben findet man einen Anschluss für ein Sustainpedal, das leider nicht mitgeliefert wird. Diese Anschaffung sollte man also gleich mit einplanen. An den Audioeingang (Stereo-Miniklinkenbuchse) kann man zum Beispiel einen Audioplayer anschließen. Dieses Signal wird dem Keyboard beigemischt und kann im Funktionsmenü in der Lautstärke geregelt werden. Außerdem steht hierfür die erwähnte Melody Suppressor Funktion zur Verfügung.
Klassische MIDI-Buchsen hat das PSR-E453 nicht, dafür aber zwei USB-Ports. Einer davon (to Device) dient zum Anschluss eines Speichersticks zum Sichern von Einstellungen und User-Songs. Hierüber können auch zusätzliche Styles im STY-Format in die zehn freien Plätze des Keyboards importiert werden. Der andere USB-Port (to Host) ist zum Anschluss des Keyboards an einen Computer oder ein iOS-Gerät gedacht. Er überträgt nicht nur MIDI-Daten, sondern – erstmals in dieser Klasse – auch Audio. Man kann das Keyboard also am Rechner als Audiointerface anmelden. Dann lässt sich das Ausgangssignal direkt über USB auf dem Rechner als Audio aufnehmen, wobei sogar das Signal vom Aux Input mit übertragen wird. Auch die Wiedergabe von Audio vom Computer über die Lautsprecher des Keyboards ist möglich. Im Test klappte das ohne Probleme. Mithilfe der von Yamaha kostenlos erhältlichen Software MusicSoft Downloader lassen sich Benutzerdaten auf dem PC sichern und z.B. MIDI-Files in den Speicher des Keyboards übertragen.
Auch der Anschluss an ein iOS-Gerät (iPhone, iPad) ist möglich, mittels des als Zubehör erhältlichen Bluetooth-Adapters UD-BT01 sogar drahtlos. Yamaha bietet mittlerweile eine große Auswahl kompatibler Apps an, die den Funktionsumfang des Keyboards erweitern oder beispielsweise beim Üben helfen (Chord Tracker, Piano Diary, NoteStar, etc.) Zur Zeit läuft zudem eine Promo-Aktion in Zusammenarbeit mit der Online-Klavierschule Flowkey. Wer sein Yamaha Keyboard oder Digitalpiano registriert, bekommt einen Premium-Zugang zu Flowkey für drei Monate gratis.

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Praxis

Tastatur und Lautsprecher

Das PSR-E453 ist mit Yamahas gängiger Standard-Keyboardtastatur mit 61 Tasten ausgestattet. Hier hat es schon länger keinen Qualitätssprung mehr gegeben, allerdings macht die anschlagdynamische Klaviatur für ein Keyboard dieser Klasse nach wie vor einen guten Job. Sie ist zwar recht leichtgängig, lässt sich aber gut kontrollieren und ist angenehm zu bespielen. Natürlich ist sie für virtuose pianistische Darbietungen weniger geeignet, aber die große Soundpalette des Keyboards hat man damit gut unter Kontrolle. Links von der Tastatur ist ein Pitchbend-Rad vorhanden.
Das Lautsprechersystem besteht aus zwei 12 cm großen Speakern mit Bassreflexkanälen und leistet 2x 6 Watt. Im Vorgängermodell waren noch Zweiwege-Systeme verbaut gewesen, die Leistung war mit 2x 2,5 Watt allerdings deutlich geringer. Nun setzt Yamaha auf Breitbandlautsprecher mit mehr Leistung. Das Ergebnis geht für diese Klasse in Ordnung, obwohl die Speaker bei sehr hoher Lautstärke etwas zu verzerren beginnen. In einem moderaten Lautstärkebereich bleibt der Sound stets ausgewogen und klar. An den Sound des Geschwistermodells PSR-EW400, das mit noch einmal doppelt so viel Leistung ausgestattet ist, reicht das PSR-E453 aber nicht heran. Der Master EQ bietet etwas klangliche Flexibilität. Neben Settings für Lautsprecher und Kopfhörer stehen vier weitere Einstellungen (Boost, Piano, Bright und Mild) bereit, mit dem man den Klang an die persönlichen Vorlieben und räumlichen Gegebenheiten anpassen kann.

Voices

Insgesamt 758 Voices liegen im Speicher des PSR-E453. Diese beeindruckende Zahl setzt sich zusammen aus 237 sogenannten Bedienfeld-Voices, also jenen, die primär zum Spielen auf der Klaviatur gedacht sind, 24 Drum-, Percussion- und SFX-Kits, 40 Arpeggios (Voices mit eingebauten Rhythmuspatterns) und 457 XGlite Voices, die hauptsächlich in Styles und bei der Wiedergabe von MIDI-Files zum Einsatz kommen. Die Polyphonie wurde im Vergleich zum Vorgänger von 32 auf 48 Stimmen erweitert. Unter den Voices sind acht von Yamahas sogenannten Sweet!Voices und drei Cool!Voices, die besonders detailreich gesampelt wurden und für einen realistischeren Klang sorgen sollen.
Das Angebot lässt keine Wünsche offen. Von akustischen und elektrischen Pianos über Orgeln, Gitarren, Bässe, Streicher und Blasinstrumente bis hin zu Synthesizer-Sounds ist alles dabei. Auch in Sachen Weltmusik hat das PSR-E453 einiges zu bieten und wartet mit etlichen Sounds aus den asiatischen und orientalischen Kulturkreisen auf. Die Qualität geht in dieser Klasse immer noch in Ordnung, allerdings hat sich für mein Empfinden gegenüber dem Vorgänger auch nicht sonderlich viel getan, vom leicht erweiterten Angebot an Sweet!Voices einmal abgesehen. Für ein Keyboard dieser Klasse ist man beim PSR-E453 aber insgesamt gut bedient. Der einzige schlimme klangliche Ausrutscher, den sich das Keyboard leistet, ist für meinen Geschmack immer noch bei den verzerrten Gitarren zu finden, die sich mit ihrem statisch sägenden Sound leider auch negativ auf den Klang einiger rockiger Styles auswirken. In ihren höherklassigen Keyboards haben Yamaha mittlerweile wirklich schöne Gitarrensounds am Start – es wäre schön, wenn davon demnächst etwas in der Einsteigerklasse ankäme!

Audio Samples
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Grand Piano Piano + Pad Tiny EP Orgeln Dyno Nylon Folk Guitar Clean Guitar Strings, Chamber Strings Big Band Brass Sweet! Tenor Sweet! Trumpet DX100 Bass Gemini Underheim

Das PSR-E453 bietet drei Keyboard-Parts: Main Voice, Dual Voice und Split Voice. Es gibt also sowohl einen Layer- als auch einen Split-Modus, der Splitpunkt ist einstellbar. Das Lautstärkeverhältnis der drei Sounds sowie die jeweiligen Effektanteile lassen sich im Funktionsmenü regeln.

Effekte

Mit den integrierten Effekten lassen sich die Voices noch verfeinern. Wie bisher gibt es die beiden globalen Effekte Reverb (9 verschiedene Typen) und Chorus (5 Typen), die im Funktionsmenü verschiedenen Parts mit einstellbarer Stärke zugewiesen werden können. Neu ist der DSP-Effektblock, der über den Taster links unten auf dem Bedienfeld aktiviert wird. Er kann entweder auf einen Keyboardpart oder auf den Style angewendet werden und bietet zehn Effekttypen. Neben Chorus, Phaser, Flanger, Tremolo, Auto Pan und zwei Verzerrern sind darunter auch ein Rotary-Effekt sowie je ein Tiefpass- und ein Hochpassfilter. Über die Drehregler lassen sich jeweils zwei Effektparameter in Echtzeit bearbeiten. Diese Effekte sind eine schöne Ergänzung, gerade wegen der direkten Regelmöglichkeit. Klanglich hauen sie mich nicht gerade vom Hocker (vor allem der Leslie-Effekt ist eher schwach), aber sie erweitern die Soundpalette und ermöglichen dynamische Veränderungen während des Spielens. Hier hört ihr einen Orgelsound mit dem Rotary-Effekt:

Styles

Mit 220 Styles übertrumpft das PSR-E453 seinen Vorgänger um 20. Das Angebot lässt wie erwartet nichts aus und reicht von Pop / Rock über Dance, Hip Hop, Soul und Funk bis hin zu Latin und Weltmusik-Rhythmen. Einige Styles orientieren sich recht deutlich an bekannten Hits der letzten Jahre. Schön ist die große Vielfalt an einigermaßen aktuellen Dance-Styles, die bei vielen anderen Einsteiger-Keyboards leider immer noch häufig wie 1995 klingen. Die Rhythmen sind Yamaha-typisch detailreich und stilsicher programmiert und viele kommen direkt aus den höherklassigen Instrumenten des Herstellers. Hier wurden sie allerdings an den kleineren Soundvorrat des PSR-E453 angepasst und klingen daher nicht ganz so ausgefeilt wie in den Oberklasse-Keyboards. Die Rock-Styles leiden ein wenig unter den wenig authentischen E-Gitarren-Sounds.
Alle Styles bestehen aus zwei Variationen, zwei Fill-ins sowie je einem Intro und Ending. Zu jedem Style gibt es außerdem ein OTS (One Touch Setting), das direkt eine passende Voice einstellt. Mit den Tastern der Track Control Sektion kann man während des Spielens einzelne Parts (Drums, Bass, etc.) stummschalten und den Style dynamischer gestalten.  

Audio Samples
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Happy 8 Beat Brit Pop Swing Hardrock 1 Orchestral Rock Ballad Swing House Big Band Fast Tango Mdrn Af Beat Saeidy Piano Rock’n’Roll (Piano-Style)

Den beiden Drehreglern lässt sich der Style Filter zuweisen. Dann wird der gesamte Style durch ein resonanzfähiges Tiefpassfilter geschickt, sodass man die typischen Filtereffekte erzeugen kann, wie sie zum Beispiel bei House-Tracks gern verwendet werden. Durch Drehen an den Reglern kann man den kompletten Style filtern:

Audio Samples
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Coast Dance (mit Style Filter)

Im Speicher des PSR-E453 ist Platz für zehn zusätzliche Styles im STL-Format, die man über einen USB-Stick oder die MusicSoft Downloader Software in das Keyboard laden kann.

DJ Patterns

Zusätzlich zu den “normalen” Begleitrhythmen enthält das PSR-E453 25 sogenannte DJ Patterns. Das sind vorgefertigte Tracks, die sich über die Tastatur transponieren lassen und mit den Section- und Track-Control-Tastern live beeinflusst werden können. Damit möchte Yamaha die Brücke zwischen einem Begleitautomatik-Keyboard und der Arbeitsweise eines DJs schlagen. Jedes Pattern besteht aus fünf Teilmustern, zwischen denen man mit den Section-Tastern A-E wechseln kann. Wie bei den Styles lassen sich die einzelnen Spuren zudem mit der Track Control muten, was bei den Patterns fast noch mehr Spaß macht als bei den Styles. So kann man beispielsweise spontan die Drums aussetzen lassen. Auch die DJ-Patterns können selbstverständlich mit dem Style Filter bearbeitet werden. Außerdem gibt es eine Retrigger-Funktion, mit der man typische “Buildups” realisieren kann. Dafür hält man den jeweiligen Section-Taster gedrückt und kann dann mit dem Drehregler “Retrigger Rate” die Wiederholungsrate einstellen. Das Jammen mit den DJ Patterns macht eine Menge Spaß und aus den 25 Mustern lässt sich überraschend viel herausholen. Letztlich ist das Ausgangsmaterial aber doch begrenzt und lässt sich nicht an eigene Songs anpassen, sodass die Patterns in meinen Augen eher eine Spielerei sind. Hier hört ihr zwei DJ Patterns mit Verwendung des Style Filters und der Retrigger-Funktion:

Audio Samples
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Berlin Minimal EU Dance 2

Aufnahmefunktion

Das PSR-E453 verfügt über einen MIDI-Recorder mit sechs Spuren und einer Kapazität von etwa 19.000 Noten. Bis zu zehn Songs lassen sich im internen Speicher aufnehmen. Bei Bedarf kann man die Songs auf einen USB-Stick kopieren, um den eingebauten Speicher für weitere Aufnahmen frei zu machen. An die ausgefeilten Sequencer höherklassiger Keyboards kommt die Aufnahmefunktion nicht heran, aber mit sechs Spuren kann man schon einiges anfangen. Auch die Style-Begleitung kann aufgenommen werden.

Registrierungen und Music Database

32 Kompletteinstellungen des Keyboards können im internen Registrierungsspeicher gesichert werden. Das sind nicht besonders viele, aber mehr als bei den meisten anderen Keyboards dieser Klasse, und auch hier gilt: Der Speicherinhalt lässt sich auf einen USB-Stick kopieren, um den internen Speicher für weitere Registrierungen frei zu machen. Von Yamahas “großen” Keyboards ist die Music Database bekannt, die 378 vorgefertigte Settings für viele beliebte Songs enthält. Während einige davon tatsächlich ziemlich gut zu den jeweiligen Songs passen, muss man bei anderen schon viel Fantasie haben, um einen Zusammenhang erkennen zu können. Leider kann die Datenbank beim PSR-E453 nicht um eigene Einträge erweitert werden, wie es bei den Mittel- und Oberklasse-Keyboards möglich ist.  

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Fazit

Das Yamaha PSR-E453 ist ein solides Einsteiger-Keyboard mit einer gut spielbaren, anschlagdynamischen Tastatur, guten Lautsprechern und einem riesigen Vorrat an Sounds und Rhythmen aller Stilrichtungen. Der Grundsound ist gewohnt gut und kann in dieser Preisklasse überzeugen, auch wenn bei der Qualität der Voices kaum wirkliche Fortschritte im Vergleich zum Vorgängermodell erkennbar sind. Mit den beiden Drehreglern kann man einige Klangparameter spontan beeinflussen und der neue DSP-Effekt erweitert die klanglichen Möglichkeiten. Mit zeitgemäßen Funktionen wie den DJ Patterns und dem Style Filter versucht Yamaha, die Brücke zwischen einem Begleitautomatik-Keyboard und der Arbeitsweise eines DJs zu schlagen und bei den Fans von Dance und elektronischer Musik zu punkten. Die übrige Ausstattung ist guter Standard und umfasst zum Beispiel einen Recorder mit sechs Spuren, einen Registrierungsspeicher und einen Audioeingang mit Melody Suppressor Funktion. Ein funktionales Highlight ist der USB-Anschluss, der beim PSR-E453 nicht nur MIDI, sondern auch Audio überträgt, sodass man das Ausgangssignal des Keyboards ohne zusätzliche Kabel am Computer als Audio-Datei aufnehmen kann. Auch die Verbindung zu iOS-Geräten ist möglich. Mit dem PSR-E453 bleibt Yamaha in dieser Klasse das Maß der Dinge.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • guter Gesamtsound
  • große Auswahl an Sounds und Rhythmen
  • anschlagdynamische Tastatur
  • Drehregler zur Veränderung von Parametern in Echtzeit
  • DSP-Effekte
  • Audioeingang
  • USB-MIDI und USB-Audio
  • DJ-Patterns, Style Filter und Retrigger-Funktion
Contra
  • Lautsprecher verzerren bei sehr hoher Lautstärke etwas
  • Qualität des beiliegenden Notenhalters
  • Klang der verzerrten E-Gitarren-Sounds
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Yamaha PSR-E453 Test
Für 265,00€ bei
Das Yamaha PSR-E453 ist ein solides Gesamtpaket in der 300-Euro-Klasse.
Das Yamaha PSR-E453 ist ein solides Gesamtpaket in der 300-Euro-Klasse.
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