ANZEIGE

Yamaha Genos2 Test

Ende Oktober 2023 präsentiert Yamaha nach sechs Jahren den sehnsüchtig erwarteten Nachfolger des beliebten Genos1, den Genos2 – hier im Test. Das neue Top-Modell der Yamaha Arranger Workstations bietet viele Verbesserungen, neue Funktionen und zusätzliche Sounds und Styles. Yamaha spendiert dem Genos2 auch die legendäre DX7-FM-Klangerzeugung, innovative Ambient Drums und ein stark aufgewertetes Benutzer-Interface.

Yamaha Genos2 Test
Yamaha Genos2 Test. (Quelle: Bonedo)

Ganz neu ist die Funktion „Style Dynamic Control“, mit der die Intensität der internen Begleitband mit einem Parameter weitreichend verändert werden kann. Das gab es bisher in einem Entertainer-Keyboard in dieser Form noch nicht.

Yamaha Genos2 – worum geht’s?

Das Segment der professionellen Arranger-Workstations ist hart umkämpft. Yamahas Genos2 muss sich gegen starke Konkurrenten wie beispielsweise Korg Pa5X und Ketron EVENT behaupten, die ebenfalls relativ neu auf dem Markt sind. In der Preisklasse um 4.000 – 5.000 Euro bieten diese Entertainer-Keyboards eine Klangqualität, die mit großen Synthesizer-Workstations vergleichbar ist. Deshalb werden diese Instrumente auch gerne von Bandkeyboardern auf der Bühne eingesetzt. Der neue Genos2 verfügt zudem über viele neue Sounds und Effekte, die dem Synthesizer-Flaggschiff Montage von Yamaha entlehnt sind. Das Grundkonzept ursprünglichen Genos übrigens wurde beim Yamaha Genos2 vollständig übernommen, jedoch komplett überarbeitet und erweitert. Was sind die Neuerungen? Hat Yamaha die vielen User-Wünsche im neuen Spitzenmodell umgesetzt? Wurde der Sound nochmals verbessert? Lohnt sich der Umstieg? Alle diese Fragen wollen wir in diesem Test beantworten. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Veränderungen zum Vorgänger.

Details

Yamaha Genos2 – das Wichtigste in Kürze

  • 76er FSX-Tastatur mit verbessertem Aftertouch
  • 384-stimmige Polyphonie
  • Über 1900 Voices und 800 Styles, zusätzliche FM-Klangerzeugung
  • 9“-Touch-Display, doppelt so hell wie beim Genos1 und antireflektierend
  • Live Controller: Joystick, 6 Drehregler mit LED, 9 Schieberegler jetzt mit LED, 9 Tasten (Genos1: 6)
  • Neue Ambient Drums, Style Dynamics Control und REVelation Hall von Steinberg
  • USB-Audio-Interface, Bluetooth Audio und HDMI-Ausgang

Yamaha Genos2 Test – der erste Eindruck

Nimmt man das Keyboard aus dem Karton, erkennt man zunächst kaum einen Unterschied zum Vorgänger. Gehäuseform und Farbgestaltung wurden weitgehend übernommen. Erst bei genauerem Hinsehen fallen die Veränderungen auf. Das neue, verbesserte Display ist nun stärker geneigt. Um es im Gehäuse unterzubringen, wurde die Frontplatte im oberen Bereich mit einem schrägen Aufsatz versehen, der auch das zusätzliche Display für die Live-Controls aufnimmt. Diese leichte Unterbrechung der geraden Linie stört das elegante Erscheinungsbild des Yamaha Genos2 allerdings nicht. Nach dem Einschalten fällt auf, dass die Fader und Drehregler mit orangefarbenen LED-Anzeigen ausgestattet sind, um die momentanen Werte der Parameter ablesen zu können. Auch die Assignable Knobs sind inzwischen beleuchtet und um drei weitere auf der linken Seite ergänzt worden.

Yamaha Genos2 Test: Seitenansicht schräg links
Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienoberflläche des Yamaha Genos2.

Das Bedienfeld des Yamaha Genos 2

Das Frontpanel des Yamaha Genos2 wurde weitgehend unverändert vom Vorgänger übernommen. Es gibt jedoch folgende Änderungen: Im Live-Control-Bereich befinden sich jetzt sechs Endlos-Drehregler mit LED-Kranz und neun Fader mit LED-Meter. Damit werden die Parameterwerte jetzt immer angezeigt und können mit den Dreh- und Schiebereglern gezielt „abgeholt“ und verändert werden.

Yamaha Genos2: Live Control Panel
Fotostrecke: 4 Bilder Die neuen Live Controller mit LEDs

Auf der linken Seite des Yamaha Genos2 oberhalb des Joysticks befinden sich drei zusätzliche Assignable Knobs 1 – 3, die frei zudem belegbar sind. Dafür wurde die Taste „ROTARY SP/ASSIGNABLE“ des Genos1 entfernt. Der Chord Looper des Arrangers kann nun über zwei neue Taster rechts neben dem START/STOP-Taster gesteuert werden. Dafür musste die „DIRECT ACCESS“-Taste umziehen, sie befindet sich inzwischen rechts vom Display neben der EXIT-Taste. Die sechs ASSIGNABLE-Tasten A – F unterhalb der Gateway-Tasten sind jetzt beleuchtet. Damit ist jetzt nicht nur erkennbar, ob sie belegt sind, sondern auch, ob sie aktiviert sind oder nicht.

Yamaha Genos2: Display
Fotostrecke: 4 Bilder Das Display des Genos2 wurde verbessert.

Das 9“-Touch-Display wurde darüber hinaus deutlich verbessert. Viele Benutzer hatten sich darüber beschwert, dass das Display des Genos1 im Freien sehr schlecht ablesbar war. Das neue Display des Genso2 soll jetzt doppelt so hell sein und verfügt auch über eine Antireflexionsfolie. Auch das kleinere Sub-LCD über der Live Control Sektion wurde verbessert und kann jetzt in vier Stufen zwischen Hell- und Dunkelmodus umgeschaltet werden. Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund ist bei hellen Lichtverhältnissen besser lesbar. Die Änderungen halten sich also in Grenzen, als Genos1-User findet man sich sofort zurecht.

Die Anschlüsse des Yamaha Genos2

Die Anschlüsse auf der Rückseite des Yamaha Genos2 sind nur geringfügig geändert: Der digitale P/DIF-Port ist weggefallen, da Audio- und MIDI-Daten nun über den USB-Port gesendet und empfangen werden können. Ein USB-to-Device-Port befindet sich allerdings weiterhin auf der Frontplatte und hinter einer Klappe auf der Unterseite.

Yamaha Genos2: Rückseite mit allen Anschlüssen
Die Anschlüsse des Genos2 auf der Rückseite. (Quelle: Bonedo)

Endlich verfügt der Yamaha Genos2 jetzt auch über einen HDMI-Anschluss, an den ein externer Bildschirm zur Anzeige von Liedtexten o. ä. angeschlossen werden kann. Bisher war dies nur über den Umweg eines USB-Display-Adapters möglich. Ansonsten hat sich auf der Rückseite nur die Position der Anschlüsse etwas verändert. Die vier MIDI-Buchsen haben ihre Position mit den USB/HDMI-Anschlüssen getauscht und sind somit weiter in die Mitte gewandert. Ähnliches geschah mit den Klinkenbuchsen. Der MAIN OUTPUT befindet sich jetzt mittiger als beim Genos1 und die Fußtaster-Anschlüsse sind weiter an den Rand gewandert. Die Anschlüsse für die optional erhältlichen aufsteckbaren externen Lautsprecher (GNS-MS01) befinden sich schließlich ganz außen und sind nicht mehr beschriftet.

Fotostrecke: 7 Bilder Der neue HDMI-Anschluss und das rückseitige USB-Port-Paar

Genos2 – Tastatur und Joystick

Die neue Tastatur des Yamaha Genos2 ist eine FSX-Tastatur, wie sie auch in den Yamaha-Synthesizern eingebaut ist. Sie zeigt sich im Test und im direkten Vergleich mit dem Vorgänger auch mit einem verbesserten Aftertouch. Die Spielbarkeit ist für eine leichtgewichtete Tastatur sehr gut, allerdings muss man beim pianistischen Spiel Abstriche machen. Tatsächlich ist mir der bessere Aftertouch positiv aufgefallen. Vibrato-Effekte kann man so bei vielen Klängen leichter in die Performance einbauen. Der Joystick auf der linken Seite dient auch beim Genos2 als Spielhilfe und mit der Taste JOYSTICK HOLD können die Parameterwerte der aktuellen Joystick-Position eingefroren werden. Der Genos2 bietet zudem mehr Möglichkeiten dem Joystick Parameter zuzuweisen als beim Vorgänger. Dafür hat Yamaha eine neue Untermenü-Seite im Live Control Menü geschaffen. Hier kann man drei verschiedene Joystick Assign Types (1 – 3) abspeichern und während der Performance abrufen. Eine Pop-Up-Anzeige im Display bei Betätigung des Joysticks ist ebenfalls möglich.

Yamaha Genos2: Tastatur
Fotostrecke: 4 Bilder Die 76er FSX-Tastatur verfügt über einen verbesserten Aftertouch.
Yamaha Genos 2
Yamaha Genos 2
Kundenbewertung:
(6)
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.