ANZEIGE

Vox Nighttrain NT15 Test

GEHÄUSE/OPTIK
Optisch geht der Nighttrain auf jeden Fall eigene Wege: Sein Design hat nichts mit dem klassischer Gitarren-Topteile zu tun, ich würde es eher als modernen Retro-Style bezeichnen. Das Gehäuse besteht aus einem Gitterblech mit rautenförmigen Löchern, durch das man wunderschön das Glühen der Röhren beobachten kann. Die „Blechhaube“ mit dem Vox-Schriftzug auf der Front ist an den Ecken gebogen, auf das Chassis gesetzt und dort verschraubt. Das Bedienfeld besetzt das untere Drittel der Front und kommt ganz in Schwarz mit weißer Beschriftung und cremefarbenen Chickenhead-Reglern. Vorab schon einmal volle Punktzahl für die gelungene Optik: Der Verstärker sieht einfach Klasse aus! Auch an der Roadtauglichkeit lässt sich nichts kritteln.

NT15_Top Bild

Der Amp steht extrem stabil auf 20 mm hohen Gummifüßen und ein Kunststoffgriff auf der Oberseite steht für den Transport bereit. Bei den Maßen 308 x 177 x 160 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 7,7 Kilo kann man mit dem Amp auch weitere Wege schmerzfrei zurücklegen. Für den geschützten Transport gehört zum Lieferumfang eine stabile Tasche mit einem Fach für Kabel und Zubehör, die man entweder umhängen oder den Verstärker am Griff tragen kann – ebenfalls ein gelungenes Konzept. Im Inneren des Verstärkers verrichten zwei 12AX7-Röhren in der Vorstufe und zwei EL84 in der Endstufe ihre Arbeit und sorgen für satte 15-Watt im Pentodenbetrieb. Aber der Nighttrain macht seinem Namen doch das Zugeständnis und ist auch auf „Nachtbetrieb“ umschaltbar, dann leistet er nur 7,5 Watt im Triodenbetrieb.

BEDIENFELD
Das 47 mm hohe Frontpanel beherbergt fünf Regler, drei Schalter, die Input-Buchse und eine LED, die den Betriebsstatus anzeigt. Der Verstärker ist einkanalig in Class-A-Schaltung aufgebaut und mit einer Dreiband-Klangregelung mit Treble, Middle und Bass ausgestattet. Zum Einstellen von Verzerrungsgrad und Endlautstärke dienen ein Gain- und ein Volume-Regler. Somit lässt sich auch sehr leise mit höherem Verzerrungsgrad spielen. Zwei unterschiedliche Sound-Modi mit den Bezeichnungen Bright und Thick, die mit einem kleinen Schalter angewählt werden, sorgen für Vielfalt. Wie es die Namen schon verraten, hat der Bright-Sound mehr Höhen und weniger Verzerrung, geht also in die kalifornische Richtung, während Thick einen typisch britischen Klang mit mehr Zerrung im Mittenbereich bietet. Die Anwahl des Betriebsmodus, also Pentode oder Triode, und der damit verbundenen Ausgangsleistung von 15 oder 7,5 Watt wird mit dem OP-Mode-Schalter erledigt. Daneben finden sich der Ein-Aus-Schalter und die Betriebs-LED. Eine Standby-Funktion gibt es bei diesem Verstärker nicht, es dauert nach dem Einschalten einen kleinen Moment, bis die Röhren vorgeglüht sind und sich der Verstärker mit kompletter Lautstärke zum Dienst meldet.

Bedienpanel (click to enlarge)
Bedienpanel (click to enlarge)
Rückseite (click to enlarge)
Rückseite (click to enlarge)

RÜCKSEITE
Die Rückseite ist nur mit dem Wesentlichen ausgestattet. Dabei handelt es sich um die beiden Lautsprecherbuchsen mit 8 und 16 Ω und den obligatorischen Anschluss für das Euronetzkabel, das selbstverständlich auch zum Lieferumfang gehört.

NT15_Rear_01 Bild
Kommentieren
Profilbild von Peter Olsson

Peter Olsson sagt:

#1 - 21.10.2011 um 16:46 Uhr

0

Die Aufnahmen klingen wirklich Klasse. Aber ich würde gern wissen mit welchen Setup sie gemacht wurden. Box/Speaker? Mikrofon? evtl. Effekte?

Profilbild von Uwe Partsch

Uwe Partsch sagt:

#2 - 28.11.2011 um 02:09 Uhr

0

Ein erstaulicher "kleiner Kerl" steht da auf einer 2x12" Box. Ich bin sehr gespannt und bitte meinen Freund und Händler um eine freundliche Leihgabe des Nighttrain, denn heute ist Probe. Meinen AC 30 und den Hughes & Kettner Tube 50 lasse ich zu Hause. Beim auspacken im Proberaum kommen genau die Sprüche wie erwartet:"was ist denn das für ein Toaster?" Also auspacken und fragend zum zweiten Gittaristen:"erst Mal auf Triode?" "wenn Du meinst, probier doch mal"! Ich habe den ganzen Abend mit 7,5 W gespielt und mich problemlos gegen Gesang und Drums aus der Mische durchgesetzt! Der Sound ist kurz gesagt ehrlich, klar und druckvoll. Ich spiele über eine 2x12" Box von Harley Benton oder H&K als 4x12", bzw. eine Sound City 4x12". Seit geraumer Zeit weigere ich mich "Computeramps" zu bedienen oder komplizierte Effekte zu programmieren. Ich bin Gittarist, kein Programmierer! Aus diesem Grund befinden sich in meinem Rockcase analoge Treter vor einem AC 30, bzw. dem Tube 50 von H&K, beides Vollröhren. Der Nightrain ist ein perfekter Purist für Puristen. Die Regler arbeiten ordentlich, schnell ist mein Sound eibgestellt. Von nun an steht Genuss im Vordergrund. Lediglich der kleine Umschalter von clean zu verzerrt wird an diesem Abend noch bemüht, mehr ist nicht nötig. Unser Repertoire ist einfach: Rock&Blues. Der Sound ist über den Gain Regler gut einzustellen. Als Background,clear und glockig, bis zu rockigen "all right now" druckvoll aber niemals breiig. Ich bin ausnahmslos begeistert. Mein Freun und Händler bekommt den Nightrain nicht wieder!

Profilbild von Uli

Uli sagt:

#3 - 31.10.2013 um 18:38 Uhr

0

Nachdem ich die Minivariante Lil' Nighttrain fürs Wohnzimmer besitze, habe ich mir diesen Test angesehen.
Anscheinend ist der größere Bruder etwas ausgewogener im Sound; denn an meinem Amp gefällt mir gar nicht, welche unangenehme Härte der Sound in den Höhen z.T. an den Tag legt. Wenn das der berühmte Vox Chime ist verzichte ich lieber, ich würde das eher als "Fauchen" beschreiben, das bei höherer Lautstärke in den Ohren schmerzt (Gitarre LP mit Low Output PAFs). Das hohe Rauschen haben beide gemeinsam. Werde also wohl doch eher auf einen Blackface oder 5E3 Clone wechseln ...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.