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Mooer Air P10 Wireless Guitar System Test

Mit dem Mooer Air P10 erweitert der chinesische Musikelektronik-Hersteller sein Portfolio um ein kompaktes Funksystem für Gitarre, das ich mir in unserem heutigen Test genauer anschauen möchte.

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Neben einem geringen Preis verspricht das System vier schaltbare Kanäle, eine hohe Klanggüte und den weltweiten Einsatz dank 2.4 GHz ISM-Band.

Details

Im Lieferkarton befinden sich neben dem in einem kleinen Säckchen aufbewahrten Sender und Empfänger auch eine Bedienungsanleitung sowie ein USB-Kabel, das ein gleichzeitiges Aufladen beider Geräte ermöglicht. Sender wie Empfänger fallen ausgesprochen klein aus und bringen mit ihren Abmessungen von gerade einmal 117 mm (D) x 42 mm (W) x 30 mm (H) jeweils 50 Gramm auf die Waage. Somit passen sie problemlos in jeden Koffer oder Tasche, was den Transport erheblich vereinfacht. Das ausgesprochen handliche Funksystem ist tadellos gefertigt und macht einen durchweg vertrauenserweckenden Eindruck.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Mooer Air P10 Wireless Guitar System kommt mit einem schwarzen Stoffbeutel,…

Auf den ersten Blick fallen Sender und Empfänger identisch aus, lediglich ein farbiger Rand um das Logo und das klein geschriebene “Transmitter” (blau) und “Receiver” (rot) unterscheiden die beiden voneinander. Die Gehäuse bestehen aus robusten ABS-Kunststoff, das auch härteren Belastungen standhalten sollte.
Zum Einsatz kommen beide mithilfe eines klappbaren Klinkensteckers, der bei den unterschiedlichen Buchsen von Strat oder Les Paul dafür sorgt, dass der Sender passt, ohne abzustehen. Dazu später im Praxisteil mehr.

Fotostrecke: 9 Bilder Der Sender hat einen blauen Rand um das Logo und trägt die Bezeichnung “Transmitter”.

An der Seite befindet sich ein An/Aus-Schiebeschalter sowie ein mit “Channel” beschrifteter Schalter, der die Wahl zwischen vier Kanälen bietet, die an der Rückseite mittels LED angezeigt werden. Ist die Verbindung stabil, leuchtet die LED des jeweils angewählten Kanals durchgehend grün. Schwächelt die Verbindung, beginnt sie zu blinken. In diesem Fall wird geraten, den Kanal zu wechseln. Es ist auch möglich, einen Sender und zwei Empfänger zu verwenden, um beispielsweise ein Stereo-Setup zu betreiben, sofern alle Geräte auf dem gleichen Kanal arbeiten. Geht zehn Sekunden lang kein Signal ein, schaltet das System automatisch in den Stromsparmodus, aus dem das Air P10 sofort erwacht, wenn das Instrument wieder bespielt wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Empfangseinheit des Mooer Air P10 ist um das Logo orange eingefärbt.

Das mitgelieferte USB-Kabel lädt die eingebauten 720 mAh Lithium-Ionen-Akkus von Sender und Empfänger gleichzeitig entweder an der USB-Buchse eines Computers oder an einer USB-Stromversorgung bzw. Ladegerät. Sind die Akkus voll aufgeladen, gibt der Hersteller eine Betriebsdauer von bis zu fünf Stunden an. Der Ladezustand wird übrigens auch von den LEDs angezeigt.
Mooer gibt eine Reichweite von etwa 15 Metern an, wobei das Signal mit 48 kHz, einer Tiefe von 24 Bit und einer Latenz von weniger als 5 ms übertragen wird. Gesendet wird im 2.4 GHz ISM-Band, somit lässt sich das Air P10 weltweit nutzen.

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Praxis

Beim Einschalten des Air Plug-Systems wird automatisch der Sendekanal A aktiviert, was in meinem Fall für eine sofortige stabile Verbindung sorgt. Erfreulicherweise sind die Akkus auch ausreichend geladen, sodass es direkt mit dem Test losgehen kann, für den ich eine Strat und eine Les Paul verwende.
Und genau hier taucht auch für mich das größte Problem auf: Obwohl der Sender sich problemlos den Konturen des jeweiligen Gitarrenkorpus anpasst und so für ein komfortables Handling sorgt, lassen sich die LEDs nicht ablesen, da sie sich genau auf der anderen Seite des Senders befinden. So platziert machen sie zumindest für mein Empfinden überhaupt keinen Sinn.
Die Verbindung ist stabil und auch bei größerer Entfernung bricht das Signal nicht ab. Beim Test tauchten keine elektromagnetischen Störungen auf, auch ein in der Nähe befindliches Smartphone, diverse Rechner und weiteres Studioequipment hatten keinerlei negativen Einfluss auf die Übertragung – sehr gut! Die folgenden Beispiele habe ich mit meiner Strat und einem Marshall JVM 410 im cleanen und mit der Les Paul im Crunch-Kanal aufgenommen. Im ersten spiele ich die Gitarre mit Kabel, im zweiten mit dem Funksystem an.

Audio Samples
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Strat Clean cable Strat Clean Air P10 Les Paul Crunch cable Les Paul Crunch Air P10
Das Mooer Air P10 Wireless Guitar System zeigt sich robust, neigt aber systembedingt zu deutlichen Klangänderungen.
Das Mooer Air P10 Wireless Guitar System zeigt sich robust, neigt aber systembedingt zu deutlichen Klangänderungen.

Ich kann im cleanen Kanal zwischen Kabel und Sender einen klaren klanglichen Unterschied feststellen, da der Sender das Signal hörbar verstärkt, was natürlich für mehr Pegel am Eingang des Amps sorgt und den Sound insgesamt etwas verdichtet. Aber auch die Mitten werden gepusht, was dazu führt, dass der verwendete Hals-Pickup im zweiten Beispiel drastisch anders klingt als im Beispiel mit Kabel.
Auch im Crunch-Kanal mit der Les Paul kommt beim Air P10 ein veränderter Sound zustande, was sich mit deutlich mehr Dichte im Klang sowie verändertem Mittenbild äußert.
Ich möchte damit nicht sagen, dass mir der Sound nicht gefällt, er unterscheidet sich aber deutlich von dem direkt mit dem Amp aufgenommenen.

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Fazit

Mit dem Mooer Air P10 Wireless Guitar System präsentiert sich eine handliche, ausgesprochen günstige Funkstrecke, die bei mir jedoch für ein wenig Stirnrunzeln sorgt.
Der chinesische Hersteller wirbt mit einem neutralen Klang, eine Angabe, die ich so nicht teilen kann. Der Sound gefällt mir prinzipiell gut, er unterscheidet sich aber deutlich von dem direkt mit einem Kabel aufgenommenen. Dazu kommen die für meinen Geschmack ungünstig platzierten LEDs des ansonsten robust und zuverlässig arbeitenden Funksystems.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • 4 schaltbare Kanäle
  • geringe Abmessung
  • robustes Gehäuse
  • solide Funkverbindung
Contra
  • Sender-LEDs im Betrieb nicht zu erkennen
  • deutliche Klangveränderung
Artikelbild
Mooer Air P10 Wireless Guitar System Test
Für 59,00€ bei
Das kompakte Mooer Air P10 Wireless Guitar System bietet vier Kanäle und eine solide Funkverbindung, neigt aber zu Klangveränderungen.
Das kompakte Mooer Air P10 Wireless Guitar System bietet vier Kanäle und eine solide Funkverbindung, neigt aber zu Klangveränderungen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mooer
  • Bezeichnung: Air P10 Wireless System
  • Typ: Digitales Funksystem für Gitarre
  • Herkunft: China
  • Frequenzband: 2.4GHz ISM weltweit, 4 Kanäle schaltbar
  • Latenz: weniger als 5 ms
  • Reichweite: 15 m
  • Bit Tiefe: 24 Bit
  • Sample Rate: 48 kHz
  • Akkulaufzeit: bis zu 5 Stunden
  • Dynamikbereich: 103 dB
  • Abmessungen: 117 mm(D) x 42 mm(W) x 30 mm(H)
  • Gewicht: jeweils 50 Gramm
  • Zubehör: USB Kabel, Bedienungsanleitung, Transporttäschchen
  • Ladenpreis: 89,00 Euro (Dezember 2020)
Hot or Not
?
Sende- und Empfangseinheit sind optisch durch die Farbgebung auf der Plakette unterscheidbar…

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Kommentieren
Profilbild von Kuni

Kuni sagt:

#1 - 05.12.2020 um 15:27 Uhr

0

und was ist mit aktiven Abnehmern? Stören die hier so wie immer?

Profilbild von roseblood11

roseblood11 sagt:

#2 - 11.03.2022 um 19:03 Uhr

0

Mal probeweise an die Buchse der Gitarre einen Kondensator von Signal nach Masse geklemmt, der der Kapazität des Kabels entspricht? Es klingt sehr danach, als hätte Mooer den dämpfenden Einfluss der kapazitiven Last des Kabels schlicht vergessen, Resonanzspitze bzw -überhöhung klingen so, als wäre die Gitarre mit einem ganz kurzen Patchkabel mit dem Amp verbunden.

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