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Die Gitarre im Urlaub

Die Urlaubszeit ist ohne Zweifel die schönste Zeit des Jahres. Endlich hat man die Ruhe, etwas auszuspannen und sich all den Dingen zu widmen, auf die man im einnehmenden Arbeitsalltag verzichten muss. Für Musiker ist es häufig auch die Zeit des Jahres, in der man sich fernab vom Alltagsgeschäft mal wieder mit der Muse und dem Instrument beschäftigen kann.

(Bild: © Shutterstock / Maksim Shmeljov)
(Bild: © Shutterstock / Maksim Shmeljov)
Inhalte
  1. Spezielle Reisegitarren
  2. Bag oder Case?
  3. In Flugzeug oder Bahn
  4. Reisen außerhalb des Schengenraumes
  5. CITES Abkommen und Palisander


Im Gegensatz zu Harfe oder Flügel eignet sich die Gitarre hervorragend dazu, uns auf einer Reise zu begleiten, sei es im Flugzeug, im PKW oder in der Bahn. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die man beachten sollte und ein paar versteckte Fallen, in die der eine oder andere schon selbst hineingetreten ist. Deshalb hier ein paar Tipps zum Thema Reisen und Urlaub mit der Gitarre.

1. Spezielle Reisegitarren

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Firmen, die sogenannte Travellergitarren anbieten, und nicht nur Bagpacker wissen diese besondere Bauform zu schätzen. Allen gemein ist, dass sie ein geringes Packmaß haben und auch ein sehr tragefreundliches Gewicht. Selbstverständlich darf man von diesen Modellen nicht die Klangfülle einer Dreadnoughtgitarre oder eines hochwertigen E-Gitarrenmodells erwarten, ihren Zweck erfüllen sie jedoch mit Bravour.

Nachfolgend einige Reisegitarren, die wir bereits getestet haben:

1. Platz
Harley Benton GS Travel E Test
Die Harley Benton GS Travel E ist eine Reisegitarre zum sensationellen Preis, die alles bietet, was man für eine überzeugende Performance unterwegs braucht.

Pro

  • sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • gute Verarbeitung
  • bequeme Bespielbarkeit
  • angenehmer Sound
  • gutes Gigbag inklusive

Contra

  • Mechaniken halten die Stimmung schlecht
  • zweiter Gurtknopf fehlt
Artikelbild
Harley Benton GS Travel E Test
Für 139,00€ bei
























1. Platz
Harley Benton GS Travel E Test
Die Harley Benton GS Travel E ist eine Reisegitarre zum sensationellen Preis, die alles bietet, was man für eine überzeugende Performance unterwegs braucht.

Pro

  • sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • gute Verarbeitung
  • bequeme Bespielbarkeit
  • angenehmer Sound
  • gutes Gigbag inklusive

Contra

  • Mechaniken halten die Stimmung schlecht
  • zweiter Gurtknopf fehlt
Artikelbild
Harley Benton GS Travel E Test
Für 139,00€ bei
2. Platz
Harley Benton GS-Travel Mahogany Test
Die Harley Benton GS Travel Mahogany gehört für nicht einmal hundert Euro in jedes Reisegepäck und garantiert im reizvollen Mahagoni-Outfit einen großen Ton und Spaß pur!

Pro

  • Optik
  • Lautstärke
  • Klarer Ton
  • Gute Ansprache
  • Preis-Leistungsverhältnis
  • Kein Scharren

Contra

  • keins
Artikelbild
Harley Benton GS-Travel Mahogany Test
Für 109,00€ bei
3. Platz
Harley Benton GS-Travel Spruce Test
Die kleine Harley Benton GS-Travel Spruce mit Fichtendecke und Mahagonikorpus klingt nicht nur gut – mit nicht einmal achtzig Euro passt sie auch in jede Reisekasse.

Pro

  • Lautstärke
  • Passabler Ton
  • Preis-Leistungsverhältnis

Contra

  • Schnarr-Anteile
Artikelbild
Harley Benton GS-Travel Spruce Test
Für 109,00€ bei












Ausserdem sind Shortscale Gitarren sehr gut als Reise-Instrumente geeignet. In unserem Vergleichstest Shortscale E-Gitarren werden einige Modelle vorgestellt:

2. Bag oder Case?

Die Frage, ob man ein Gigbag oder ein Hartschalencase mit auf Reisen nimmt, hängt sicherlich mit der Reisesituation zusammen. Könnt ihr das Instrument permanent an eurem Körper behalten, ist das gut gepolsterte Gigbag sicherlich die komfortablere Lösung. Wird euer Gepäck jedoch unbeaufsichtigt verfrachtet oder sogar im Flugzeug als Gepäckstück aufgegeben, solltet ihr definitiv auf Koffer oder Case ausweichen.

Fotostrecke: 2 Bilder Freier Zugang zur Gitarre dank komplett aufklappbarem Deckel.

3. In Flugzeug oder Bahn

Reisen mit der Bahn ist mit der Gitarre in der Regel völlig problemlos. Entweder man verstaut das Gigbag im Gepäckfach oder schafft es sogar bei Fensterplätzen, das Instrument zwischen Bein und Zugwand zu klemmen. Um Diebstahl vorzubeugen, empfehle ich auch hier, wenn überhaupt, das Instrument nur dann unbeaufsichtigt zu lassen, wenn der Zug in voller Fahrt ist und nicht, wenn er gerade Station macht! Aber wer ganz sicher sein will, der sollte sein Instrument immer in seiner Nähe haben.
Reisen per Flugzeug ist für Gitarren immer mit einigen Komplikationen verbunden. Manche Airlines gestatten das Mitnehmen in das Overhead Compartment oder in die Garderobe, andere lehnen dies grundsätzlich ab. Häufig sogar liegt es im Ermessen der Person am Schalter oder der Stewardess. Mein Tipp: Erkundigt euch vorher bei der Airline, auch wenn ihr hier manchmal keine befriedigende Antwort erhalten werdet. Manche werden euch anbieten, einen extra Sitz für euere Gitarre Instrument zu buchen, was für ein normalpreisiges Instrument etwas übertrieben erscheint.
Wenn ich mit einem kompakten E-Gitarrengigbag halbwegs selbstbewusst am Schalter vorbeilief, kam es nie zu Problemen und ich konnte die Gitarre stets ins Flugzeuginnere befördern. Das ist jedoch keine Garantie und die Wahl im Vorfeld bewegt sich leider zwischen Flightcase und Gigbag. Allerdings kommt man mit Flightcase normalerweise nicht in die Kabine, und muss man die Gitarre doch unerwarteterweise aufgeben, ist man mit einem Gigbag aufgeschmissen. Wer sich zum Flughafen bringen lässt, kann die Begleitperson bitten, mit dem Flightcase beim Einchecken zu warten, während man selbst mit dem Gigbag versucht, die Gitarre als Handgepäck mitnehmen zu können. Falls nicht, ist die Gitarre schnell vom Gigbag ins Case verstaut. Eine sinnvolle Alternative bei E-Gitarristen ist übrigens auch, den Hals abzuschrauben und selbigen mitsamt dem Body im Koffer dick mit Klamotten einzuwickeln, denn das Personal geht leider nicht unbedingt zimperlich mit Gepäckstücken um.

4. Reisen außerhalb des Schengenraumes

Tretet ihr eine große Reise in Länder außerhalb des Schengen-Raumes an, gelten bestimmte Zollbestimmungen und ich selbst durfte schon die schmerzhafte Erfahrung machen, dass ich mein eigenes Instrument bei der Rückreise nach Deutschland verzollen und sogar Strafzoll zahlen musste, da mir unterstellt wurde, ich hätte das Instrument im Ausland gekauft. Bei Reisen aus den USA achtet der Zollbeamte ganz besonders auf mitgebrachte Instrumente. Dieses Problem kann man umgehen, wenn man sich bei der nächstgelegenen Zollbehörde in der Heimat, den Besitz des Instrumentes bestätigen lässt, denn manchmal reicht der Kaufbeleg alleine nicht aus, wenn er sich nicht 100%ig eindeutig dem Instrument zuordnen lässt.

5. CITES Abkommen und Palisander

Ein ewiger Quell von Irritation und Verwirrung ist das neue CITES-Abkommen zum Artenschutz, das Anfang 2017 in Kraft getreten ist. Hier geht es um den Handel, bzw. die Ein- und Ausfuhr von geschützten Hölzern wie z.B. Palisander. Nähere Informationen dazu findet ihr in unserem Feature “Die Palisander-Problematik.” Da diese Regelung relativ neu ist und viele Behörden mit den tausenden von Gitarren, die Händler und Privatpersonen zertifizieren lassen wollen, häufig überfordert sind, empfiehlt es sich, genaue Informationen beim Bundesamt für Naturschutz zu erfragen und evtl. eine Musikinstrumentenbescheinigung einzuholen.
Die Musikinstrumentenbescheinigung muss beim BfN mit dem Formular 221 und einer so genannten Vorlagebescheinigung der zuständigen Landesbehörde beantragt werden.

CITES (in Deutschland auch: WA genannt) ist die Abkürzung von "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora".
CITES (in Deutschland auch: WA genannt) ist die Abkürzung von “Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora”.

Für unsere Gitarre auf Reisen gibt es jedoch Entwarnung.
Zur Vereinfachung des Paragraphendschungels haben sich einige Handelsverbände zusammengetan und in einem Merkblatt die wichtigsten Punkte der Neubestimmungen zusammengefasst.
Reisen innerhalb der EU:

  • “Bei Reisen innerhalb der EU sind keine Vorkehrungen zu treffen.”

Reisen in das Nicht-EU Ausland:

  • “Bei der Reise in ein Nicht-EU Land ist die Mitnahme von Musikinstrumenten, die betroffene Hölzer beinhalten, ohne Vorlage von Dokumenten gestattet, sofern das Gewicht der von CITES II betroffenen Hölzer in allen Musikinstrumenten zusammen weniger als 10 kg beträgt. Das Gewicht von Transportbehältnissen und Zubehör wird nicht mit eingerechnet. Diese Regelung gilt nur für die persönliche Mitnahme aus nicht kommerziellen Gründen. Private Versendungen erfordern beim Grenzübergang in ein Nicht-EU Land für den Fall eines Verkaufs eine Ausfuhr-bzw. Wiederausfuhrbescheinigung und für den Fall einer temporären Ausfuhr ein Zolldokument.”

Und damit wünsche ich euch und eurer Gitarre einen geruhsamen Urlaub mit viel Muse!

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(Bild: © Shutterstock / Maksim Shmeljov)

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Profilbild von John McShultz

John McShultz sagt:

#1 - 20.10.2019 um 09:06 Uhr

0

Mir ist schleierhaft, warum hier die wirklich guten und fast kompromisslosen Gitarren der Firma voyageairguitar keine Erwähnung finden. Ich habe eine VAOM-06, die für ihre ehemals 900 USD richtig amtlich klingt (schlägt jede China-Gitarre wie z.B. von Guild oder Sigma bis 800 Euro!). Und sie passt mit etwas Schieben genau in einen Bordgepäck-abgesegneten Rucksack (der mitgelieferte gepolsterte Rucksack ist etwas zu gross). Blöd ist nur, dass es hier keinen Vertrieb gibt und man die Teile direkt bestellen muss.

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