Am 8. Dezember jährte sich zum 39ten Mal der Todestag von John Lennon, der zweifelsfrei eine der wichtigsten Protagonisten der modernen Musikgeschichte war und zusammen mit Paul McCartney, George Harrison und Ringo Star die Blaupause für die heutige Pop- und Rockmusik schrieb. Grund genug, heute Lennon mit einem kleinen Beatles-Bassklassiker zu würdigen! Der Song “Lady Madonna” erschien als Single im Jahre 1968 und stammt ‑ wie das Gros aller Songs der Beatles ‑ aus der Feder von Paul und John, wobei letzterer hier hauptsächlich an den Lyrics beteiligt war. Da dies natürlich eine Rubrik für Bassisten/innen ist, gerät John Lennon in der folgenden Analyse leider etwas in den Hintergrund. Aber ich denke, er wird dafür Verständnis haben!
“Lady Madonna” – Originalaufnahme
Hören wir uns zunächst noch einmal das Original an:
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Mehr Informationen“Lady Madonna” – Harmonischer Aufbau
Harmonisch ist “Lady Madonna” wieder einmal ein echter Leckerbissen, denn der Song pendelt spielerisch zwischen A-Dur (Chorus) und A-Moll (Vers) hin und her. Der Chorus mit den Akkorden A7 und D7 ist schon beinahe bluesig angehaucht. Paul unterstreicht dies schön mit seiner stimmigen Bass-Begleitung. Aber schon am Ende des Refrains leihen sich John und Paul zwei Akkorde aus Moll, und im Vers wechselt es dann endgültig nach A-Moll – kompositorisch einfach genial!
Die prägnante Bassline von Paul McCartney wird in großen Teilen vom Klavier gedoppelt und besitzt daher eine entsprechende Wucht. Den Vers prägt Paul mit einem bluesigen Lick über A7 und D7, im Chorus führt er dann meisterlich mit einer melodischen Linie von einem Akkord zum nächsten – das Tonmaterial hierfür ist die A-Moll-Tonleiter.
“Lady Madonna” – Bass-Sound und Spieltechnik
Der komplette Bassgroove wird irgendwo zwischen legato und staccato gespielt – ich vermute mal, Paul bediente sich hier der Palm-Mute-Technik und dämpfte die Saiten mit seinem Handballen ab, was ein üblicher Trick beim Spielen mit dem Plektrum ist.
Einen ähnlichen Effekt kann man übrigens mit einem Schwamm unter den Saiten erzielen. Am besten platziert man den Schwamm in der Nähe der Brücke, so habe ich mir auch bei der Aufnahme geholfen.
Equipment Paul McCartney
In dieser Zeit nutzte Paul neben seinem berühmten Höfner 500/1 Violin Bass bereits einen Fender Jazz Bass und einen Rickenbacker. Welcher Bass hier genau zum Einsatz kam, vermag ich nicht zu sagen, denn auf allen Instrumenten waren Flatwounds mit einem entsprechend dumpfen Sound aufgezogen. Mein persönlicher Tipp wäre jedoch der Höfner.
“Lady Madonna” – Noten/TAB & Playback
Hier findet ihr die Noten mit TABs und ein von mir erstelltes Playback zum Song “Lady Madonna”. Ich wünsche euch viel Spaß beim Üben!
Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt