Eich T1000-BE TEST

Praxis

Alle Amps von Eich sind für ihre außerordentlich nebengeräuscharme Funktionsweise bekannt, und auch der T1000 stellt hier natürlich keine Ausnahme dar. Im Gegensatz zu den schwächeren Modellen T900, T500 oder T300 springt der Lüfter im T1000 zwar direkt nach dem Einschalten an und läuft dann auch permanent, das dezente Rauschen ist aber wirklich kaum zu hören – so mancher Laptop macht deutlich mehr Krach!
Thomas Eich nennt die angewandte Technik “Direct Airflow System” – und die funktioniert augenscheinlich: Die Betriebsbereitschaft wird mit dem weiß leuchtenden Eich-Logo auf der Front signalisiert und jetzt muss nur noch der Gain-Pegel mithilfe der Clip-LED korrekt eingepegelt werden, um zu starten.

Mit komplett neutraler EQ-Einstellung liefert der T1000 aus dem Stand einen tollen Wohlfühl-Sound mit satten Tiefbässen und sehr offen-geschmeidigen Höhen. Trotz der bemerkenswerten Detailgenauigkeit und Klarheit klingt der Amp aber überhaupt nicht kalt oder steril. Vernehmbar ist ein dezentes Voicing in Richtung “Smiley-EQ” – der untere Bereich wurde also etwas geboostet und in den Hochmitten zeigt sich der Eich-Amp vergleichsweise zurückhaltend. Diese dezente Abstimmung sorgt dafür, dass man sich mit dem Top ohne auf Anhieb wohlfühlt – “Plug and Play”, wie der Angelsachse zu sagen pflegt!
Erwähnenswert ist zudem die schnelle Ansprache des Amps, die ein sehr direktes und dynamisches Spielgefühl vermittelt. Gelungen ist aber nicht nur die Grundabstimmung unseres Testkandidaten, auch alle anderen Features zur Klangbeeinflussung können sich hören lassen!

Wohlfühl-Sound "aus dem Stand" - hier kann man klanglich nichts falsch machen!
Wohlfühl-Sound “aus dem Stand” – hier kann man klanglich nichts falsch machen!

Für leichte Anpassungen ist der kinderleicht zu bedienende Taste-Regler wirklich ein exzellentes Tool: Dreht man den Regler in Richtung “Dry”, so wird der Sound knackiger und drahtiger. Die Hochmitten und Höhenanteile im Sound werden verstärkt und das Fundament klingt deutlich schlanker, sodass sich der Bass in dichten Bandsounds besser durchsetzten kann. Auch dröhnende Klanganteile in akustisch problematischen Räumen kann man so im Handumdrehen wieder in die Spur bringen.
Nach rechts in Richtung “Rich” gedreht, wird der Sound zwar deutlich voller und milder in den Höhen, allerdings ohne dabei jemals undifferenziert oder dröhnig zu werden. Wer auf Vintage-Sounds steht, kommt hier wirklich ultra schnell ans Ziel, ohne den Grundsound des Basses allzu stark zu verfremden.

Alleine schon mit dem Rich/Dry-Regler kann der Sound wirkungsvoll voreingestellt werden!
Alleine schon mit dem Rich/Dry-Regler kann der Sound wirkungsvoll voreingestellt werden!

Zusätzliche Farbe kommt mit den beiden Presets “Bass Boost” und “Hi Boost” ins Spiel. Drückt man beide Taster, wird der Sound sehr breit und geht mehr in eine Hifi-mäßige Richtung. Die Tiefbässe überlagern aber nicht und der obere Bereich klingt wirklich wunderbar luftig und offen – die Abstimmung ist ungemein geschmackvoll und praxistauglich!
Auch über den Vierband-Equalizer kann ich ausschließlich Positives berichten: Er wirkt einerseits so effektiv, dass man bei sehr subtilen Eingriffen schon deutliche Änderungen hört, andererseits wirkt der Sound selbst bei heftigen Einstellungen nie entstellt oder künstlich.

Und auch mit dem Hi-End-Kompressor des T1000 bekommt man ausschließlich gute Ergebnisse – wobei die Bedienung auch hier erfreulich simpel ist. Es stehen wahlweise eine längere Attackzeit für perkussivere Sounds sowie eine kürzere Attackzeit für geschmeidigere Sounds zur Verfügung. Darüber hinaus muss nur die Kompressionstärke je nach Belieben eingestellt werden.
Die Arbeitsweise des Kompressors ist dabei eher unauffällig – das Signal wird zwar effektiv verdichtet, der Klangcharakter bleibt aber zu jeder Zeit ungeheuer transparent und detailgetreu. Das Ganze geschieht zudem extrem nebengeräuscharm und ohne jegliche Artefakte. Wirklich toll und anwenderfreundlich ist die automatische Pegelangleichung, sodass man beispielsweise beim Gig munter mit dem Fußschalter zwischen komprimierten und unkomprimierten Sounds hin- und herschalten kann – so sehen zu Ende gedachte Features aus!

Alleskönner - kann dieser Amp zufällig auch Kaffee kochen?
Alleskönner – kann dieser Amp zufällig auch Kaffee kochen?

Über die Leistung und die erreichbare Lautstärke des kräftigen Class-D-Tops muss ich vermutlich nicht viele Worte verlieren: 1000 Watt in Verbindung mit einem geeigneten Boxen-Setup reichen wirklich für alle erdenklichen Anlässe, wobei der Amp auch noch bei brachialen Lautstärken einen transparenten und fundamentstarken Sound liefert.
Macht euch am besten selber ein Bild von den beeindruckenden Klangmöglichkeiten der kompakten und leistungsstarken Allzweckwaffe aus dem Hause Eich. Für die folgenden Audiobeispiele habe ich das Signal vom symmetrischen Ausgang des T1000 abgezapft und ohne Umwege in mein Audiointerface geschickt:

Audio Samples
0:00
Flat Dry: Full, Comp: 9h Rich: Full, Comp: 12h Bass-Boost-Preset Hi-Boost-Preset Bass-Boost, LoMid-Boost, Comp: 1h Bass-Boost, HiMid_Cut, Hi-Boost-Preset, Comp: 2h
Eich_Amplification_T1000_BEPride_007_FIN
Dieser Amp ist nicht nur ein Kraftpaket – er verfügt auch über eine enorm umfangreiche Ausstattung!
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Profilbild von Matthias S.

Matthias S. sagt:

#1 - 13.02.2023 um 11:30 Uhr

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Sehr schöner Testbericht! Die angesprochenen Punkte und Details kann ich absolut bestätigen! Ich spiel den T1000 in silber schon seit 2017 und bin nach wie vor begeistert vom Sound, Handling und der Power, die er hat. Auch die Features lassen kaum etwas vermissen. Für mich immernoch einer der best klingenden Digitalamps am Markt. Auch der Support kann sich sehen lassen. Für das Gebotene ist der Preis nach wie vor fair, auch wenn er mittlerweile ein gutes Stück teurer geworden ist. Ich empfehle ihn unbedingt anzutesten!

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