Native Instruments Traktor Play Test

Nachdem Native Instruments im Jahr 2024 Traktor Pro 4 veröffentlicht hat, gefolgt von Controllern wie dem Traktor Z1 MK2 und dem Traktor MX2, widmen sich die Berliner nun den Einsteiger-DJs und stellen diesen mit Traktor Play eine entsprechende Software zur Verfügung. Ein funktionsreduzierter Ableger der Vollversion soll den Einstieg ins digitale Mixing erleichtern. Ob das Konzept überzeugt, haben wir für euch ausprobiert.

Traktor Play - die neue Software von Native Instruments
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • professionelle Software als Unterbau
  • einfache Inbetriebnahme
  • gute Grundausstattung
  • kreative Funktionen
  • recht günstig
Contra
  • Effektwege nicht deaktivierbar
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Native Instruments Traktor Play Test
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Traktor Play – das Wichtigste in Kürze

  • kostengünstige DJ-Software
  • Effekte, Loops und weitere kreative Funktionen
  • verfügbar für MacOS und Windows
  • steuerbar mit ausgesuchten Controllern
  • Software zum Üben und als Backup-Lösung
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Native Instruments Traktor Pro 4 UG from Play Download Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Welche Traktor DJ-Versionen gibt es?

Die DJ-Sparte von Native Instruments rund um das Produkt „Traktor“ feiert 2025 ihr 25-jähriges Jubiläum. Im Laufe der Jahre erschienen verschiedene Software-Versionen, zunächst als reine Computerumsetzungen, noch lange bevor es Controller gab. Später wurde die bis dato noch nicht bekannte und innovative Timecode-Steuerung ergänzt. Immer wieder erweiterte der Hersteller die Vollversionen um Derivate für Einsteiger und Einsteigerinnen, die günstiger waren, dafür aber auch mit weniger Funktionen auskommen mussten. 

Neben den Hauptprodukten Traktor DJ, Traktor Scratch und Traktor Pro gab es für Einsteiger und Einsteigerinnen Versionen mit weniger Decks und reduzierter Effektausstattung. Diese wurden als Traktor LE, Traktor Duo oder Essentials angeboten oder waren an spezielle Hardware gebunden. In jüngster Vergangenheit gab es mit Traktor DJ eine Software für iPad, Mac und PC, die durch ihren vereinfachten Aufbau eher an Neulinge gerichtet war. Sie wurde jedoch vor sechs Jahren zum letzten Mal aktualisiert. 

Mit Traktor Play ist jetzt wieder ein Einsteigerprodukt verfügbar. Es handelt sich jedoch nicht um eine eigenständige Software, sondern um eine abgespeckte Version von Traktor Pro 4.

Was unterscheidet Native Instruments Traktor Play?

Native Instruments Traktor Play verfügt über einen lokalen Songspeicher, der sich per Abo um Tracks von Beatport und Beatsource erweitern lässt. Zum Mixen stehen zwei Decks zur Verfügung, die sich als Track- und Stem-Decks nutzen lassen. Die Decks sind mit Loop-Funktionen, Hotcue-Speicherplätzen und einem Flux-Modus ausgestattet. 

Die Mixersektion bietet klassische 3-Band-EQs inklusive Dualmode-Filter oder Dual-Delay sowie Fader und Crossfader. Für die ersten kreativen Gehversuche stehen Effekte wie Delay, Reverb und Gate zur Verfügung, ergänzt durch einen Pattern-Player mit 808-Sounds. 

Traktor Play kann mit den Controllern Traktor MX2, AlphaTheta DDJ-FLX2, Pioneer DJ DDJ-FLX4 sowie den beiden Reloop-Geräten Boddy und Ready gesteuert werden. Andere Modelle werden aktuell nicht unterstützt und eine Programmierung alternativer Controller ist ebenfalls nicht möglich. Die Software kann aber mit der Maus und Tastatur bedient werden.

DJ-Software

Native Instruments Traktor Play im Praxischeck

Traktor Play wird nach Eingabe der Seriennummer über das Lizenz-Tool Native Access installiert. Wir haben einen Dell-XPS-Laptop mit Intel-Core-7-Prozessor und Windows 11 als Testrechner genutzt. Nach der Installation erscheint auf dem Desktop ein Icon mit der Bezeichnung „Traktor Pro 4”. Das ist einerseits etwas verwirrend, andererseits aber auch nicht verwunderlich, da es sich bei Traktor Play, wie bereits erwähnt, im Unterbau um die Vollversion handelt. In der Kopfzeile wird ein Hinweis auf eine Upgrade-Option eingeblendet. Auch wenn man ausgegraute Funktionen auswählt, wird man auf den Erwerb der Vollversion hingewiesen. 

Nach dem Start der Software erscheint zunächst ein Willkommensbildschirm. Hier kann entweder ein Video oder eine Einführungshilfe ausgewählt werden. Die Einführungshilfe ist sehr gut gemacht, mit Screenshots und Videos aufgelockert, allerdings nur in englischer Sprache verfügbar. Anwender und Anwenderinnen erfahren hier alles von den ersten Schritten bis hin zum ersten Mix und dem Einsatz der kreativen Funktionen. 

Native Instruments Traktor Play

Im nächsten Schritt wird die Hardware eingerichtet und die Soundkarte ausgewählt. Traktor Play kann die interne Soundkarte des Computers nutzen und per Tastatur und Maus gesteuert werden. Für Einsteiger bedeutet das, dass sie für die ersten Gehversuche nichts weiter benötigen als den vorhandenen Computer. 

Etwas komfortabler wird es durch den Einsatz eines mehrkanaligen Audiointerfaces. In der Software ist jedoch nur der interne Mixmodus auswählbar, sodass sich nur die Master- und Cue-Signale separat ausgeben lassen, nicht jedoch die einzelnen Decks. Diese Einschränkung ist für eine Einsteigerversion sicherlich unproblematisch. 

Traktor Play - die neue Software von Native Instruments

Welche Streaming Dienste bietet Traktor Play für DJs?

Für die ersten Mix-Versuche mit Traktor Play werden nicht einmal eigene Songs benötigt, denn 100 Songs werden von den Streaming-Anbietern Beatport und Beatsource angeboten, die nach dem  Herunterladen und temporärem Speichern gemischt werden können. Zudem sind zwei Monate Beatport Streaming Advanced im Kaufpreis der Lizenz enthalten. Eigene, importierte Songs können in Playlisten einsortiert werden, um den Überblick zu behalten. Es stehen auch automatisch gefüllte Playlisten mit Sortierungen nach Künstlern und Genres zur Verfügung. 

Die Songs werden beim Laden in die Decks analysiert und mit einem Beatgrid überzogen, wie man es von professioneller Software kennt. Allerdings haben Nutzer und Benutzerinnen keine Möglichkeit der Nachbearbeitung. 

In unserem Praxistest erwies sich die Software jedoch als recht treffsicher, selbst Songs mit leichten Temposchwankungen wurden sauber mit einem Beatraster überzogen. Das Beatmatching kann vollautomatisch oder manuell inklusive optionalem Master-Tempo per Pitchfader und Pitchbend-Taster erfolgen. Abweichungseinblendungen in den Decks erleichtern das Erlernen der Technik, da der Beat-Versatz sofort erkennbar ist und somit das Gehör geschult wird. 

Was steht für die Signalbearbeitung in Traktor Play bereit?

Zur Signalbearbeitung steht der Standard-3-Band-EQ von Traktor zur Verfügung. Die Eingriffe erfolgen praxisgerecht und es besteht die Möglichkeit, einzelne Bänder auf Knopfdruck auszublenden. Pro Track lassen sich acht Hotcue-Punkte speichern, ergänzend auch Load-Points und Loops. 

Darüber hinaus lassen sich Loops in verschiedenen vorgegebenen Größen, aber auch manuell setzen, zum einen für Mixtricks, zum anderen für das einfache Überblenden. All das lässt sich mit der Flux-Funktion kombinieren, die dafür sorgt, dass die Synchronität erhalten bleibt. Auch eine Rückwärtswiedergabe ist möglich.

Welche FX und kreative Bordmittel gibt es in Traktor Play?

In Native Instruments Traktor Play sind sowohl die Aktivierung der Effektwege als auch die Konfiguration der Effekteinheiten fest vorgegeben. In der rechten Effekteinheit stehen drei Effekte zur Auswahl, wobei immer beide Decks parallel bearbeitet werden. Versucht man hier eine Änderung vorzunehmen, erscheint der Hinweis auf die Vollversion. Diese Einschränkung ist meiner Meinung nach unglücklich, da sie den Nutzen der Effekte deutlich reduziert. 

In der linken Effekteinheit befindet sich der Pattern-Player, der mit gut klingenden TR-808-Sounds bestückt ist. Diese setzen sich aus Kick, Snare, Clave, Clap, Closed und Open Hi-Hat, Shaker und Ride zusammen. Die Instrumente werden immer einzeln und durch vorgegebene Patterns getriggert. Neben der Tonhöhe kann auch die Ausklingphase eines Sounds bearbeitet werden. Ein Schalter erlaubt zudem die Aktivierung einer Ducking-Funktion. Insgesamt ein recht interessantes und einfach nutzbares Feature, das in dieser Form einzigartig ist.

Kreative Bordmittel von Native Instruments Traktor Play

Mit Traktor Play ist es zudem möglich, mit Stems aufzulegen. Auch hier steht Einsteigern jedoch nicht die komplette Funktionalität der Profisoftware zur Verfügung. Nach der Zerlegung eines Songs in die vier üblichen Stems – Drums, Bass, Melodie (oder ähnliches) und Vocals – per Rechtsklick und Auswahl von „Generate Stems“ kann der Song in ein Stem-Deck geladen werden. Hier erscheinen dann alle vier Parts, von denen sich jedoch lediglich die Drums ein- und ausschalten lassen. Somit ist der Nutzen dieser Funktion natürlich sehr begrenzt.

Audio Samples
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Traktor Play Delay T3 Traktor Play Gater Traktor Play Reverb T3

Unterschiede zur Vollversion bei den Settings

Im Einstellungsmenü gibt es zudem große Unterschiede zur Vollversion. Dieses ist in Traktor Play deutlich ausgedünnt, was für Einsteiger und Einsteigerinnen aber nicht unbedingt ein Nachteil ist, da zu viele Optionen am Anfang durchaus verwirrend sein können. Was mir in Traktor Play allerdings fehlt, ist der Recorder. Gerade als Anfänger und Anfängerin ist das Aufzeichnen von Sets doch sehr wichtig, um die eigenen Fortschritte dokumentieren zu können. Hier muss man gegebenenfalls ein Mixrecorder (LINK) externe Lösung ergänzen.

Fazit zum Native Instruments Traktor Play Test

Mit Traktor Play bietet Native Instruments ein solides Produkt für Einsteiger-DJs, das auf der professionell nutzbaren Vollversion Traktor Pro 4 basiert und alles enthält, was man für die ersten Schritte benötigt. Neben der Unterstützung der Streaming-Anbieter Beatport und Beatsource stehen zwei Decks zur Verfügung. Equalizer, Filter, Loops und HotCue-Punkte sowie eine kleine Auswahl an Effekten dienen als kreative Werkzeuge. 

Eine Besonderheit ist der Pattern-Player und selbst erste Gehversuche mit Stems sind möglich. Die Steuerung kann mit ausgesuchten Controllern erfolgen und zur Sound-Ausgabe kann ein beliebiges Audiointerface genutzt werden. Etwas schade ist, dass manche Limitierungen, wie die dauerhafte Aktivierung der Effektwege, etwas willkürlich wirken. Insgesamt trübt es den guten Eindruck aber nur wenig. Traktor Play wird für überschaubare 47 Euro angeboten, ein Upgrade auf die Vollversion Traktor Pro 4 ist für 95 Euro möglich. 

Native Instruments Traktor Play Features

  • leistungsstarke Einstiegsversion von Traktor mit allen essentiellen Grundfunktionen
  • Mixing mit 2 Decks: Scrubben, Loops setzen, Tonart anpassen, Pegel kontrollieren
  • professioneller Sound dank Master-Limiter, Sync-Engine und Tonart-Erkennung
  • integrierte Effekte wie Reverb, Gate und Delay für kreative Klanggestaltung
  • Hot Cues, Hot Loops und Flux Mode für dynamische Übergänge und Drops
  • AutoMix-Funktion für freihändiges Auflegen
  • Pattern Player mit klassischem 808-Kit zur Drum-Erweiterung
  • Live-Editing mit Stem-Separation – Drums solo oder stumm schalten per Tastendruck
  • kompatibel mit Beatport Previews
  • Plug-and-play mit Laptop oder mit vielen DJ-Controllern
  • Upgrade auf Traktor Pro 4 jederzeit möglich – nur Differenz zahlen
  • inkl. 2 Monate Beatport Streaming Advanced mit Offline-Zugriff
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