Am 27.07.1984 veröffentlichten Metallica ihr zweites Studioalbum „Ride The Lightning“ und schnell wurde klar: Der Rohe Sturm von „Kill ‘Em All“ hatte sich weiterentwickelt. Der Sound wurde komplexer und düsterer. Zum 41. Geburtstags des Albums sind hier 5 Riffs die diese Ambitionen untermauern.

„Fight Fire with Fire“ – Der Feuersturm
Das trügerisches Akustik-Intro des Openers von „Ride the Lightning“ lässt nicht ahnen mit wie viel Anlauf das Main Riff die Bühne stürmen wird. James Hetfield erschafft mit Downpicking im Bereich von 200 BPM einen Wand aus Sound, die weitaus düsterer und ernster ist als die Songs des ersten Albums. Der Anfang eines musikalischen Vokabulars welches Metallica über die Jahre immer weiter ausarbeitete.
“Ride the Lightning“ – Donnerndes Songwriting
Der Titelsong beginnt mit einem markanten, versetzten Powerchord-Riff, das sofort Spannung aufbaut. Der Groove ist technisch anspruchsvoll, aber nicht überladen. Er zeigt Metallicas neue Songwriting-Dimension: dynamisch, dramaturgisch und detailverliebt. Besonders der harmonische Wechsel zwischen Moll- und Dur-Tonarten sorgt für unheilvolle Tiefe.
„Fade to Black“ – Die erste (Halb) Ballade
Das Gitarren-Arpeggio im Intro lässt eine emotionale Nähe spüren, die in der kurzen Bandgeschichte von Metallica bis dato nicht gesehen war. Traurig, aber klar strukturiert wird man über die Strophe in den Mid-Tempo Refrain geleitetet der zwar hart ist, jedoch nicht die Schwere des Songs verlässt. „Fade to Black“ ist einer der ersten Beweise dafür, dass Metal auch introspektiv und nahbar sein kann.
„The Call of Ktulu“ – Instrumental überzeugend
Das oft übersehene 9 min Epos am Ende von „Ride the Lightning“ kann auch ganz ohne Gesang mitreißen. Die logische Folge auf Cliff Burtons Meisterwerk „(Anesthesia) Pulling Teeth“ von „Kill ‘Em All“ ist ein weiterer Beweis für den wachsenden künstlerischen Anspruch, der Metallicas Karriere prägt. Die schweren Riffs zeigen, das die Jungs um Hetfield und Ulrich, dass sie nicht nur durch Geschwindigkeit überzeugen können.
“Creeping Death“ – Ein strammer Marsch
Ein Riff, das sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt hat: „Die! Die! Die!“ – der Break in der Songmitte gehört bis heute zu den Highlights eines Metallica Konzerts. Aber auch das Main-Riff überzeugt durch Klarheit die dem simplen aber genialen Songwriting geschuldet ist. Ein absoluter Fan-Favorit von „Ride the Lightning“.
Résumé
„Ride the Lightning“ ist nicht nur ein frühes Highlight in Metallicas Diskografie, sondern auch ein Meilenstein in der Entwicklung des Metal-Gitarrenriffs. Die Kombination aus technischer Finesse, emotionalem Ausdruck und struktureller Vielfalt macht das Album bis heute relevant – auf der Bühne wie im Proberaum.

In fast 40 Jahren hat Metallica mit unzähligen prägnanten Soli tiefe Spuren in der Metal-History hinterlassen. Eines davon verhalf 1984 „Fade to black“ zur Unsterblichkeit.