Fazit
Ganz egal, welchen Bit man gerade unter den Fingern hat, es ist immer wieder überraschend, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten sind. Der Bit hat schöne Bass-Sounds auf Lager, satte Leads sowie schöne Strings und Pads. Er ist nicht brachial, wie ein Moog oder ein Jupiter 8 – aber wer würde das auch schon von ihm erwarten. Die Anschlagdynamik erlaubt dynamisches Spielen der Sounds und der Stereo-Modus ist für mich ein klangliches Highlight. Es gibt Sounds, die ein wenig nach Matrix 1000 klingen. Andere erinnern an den typischen Roland-Sound. Aber meistens klingt er wohltuend anders und unverkennbar.

Damit ihr einen Eindruck der Soundvielfalt bekommt und natürlich auch eine Ahnung davon, wie sich die Bits unterschieden, hier noch mal einige Sounddemos vom Bit 99 und vom Bit One:
Vorteile des Bit One
Befürworter des Bit One haben schlagkräftige Argumente, die für dieses Modell sprechen. So ist etwa die Unison-Taste, die der Bit One noch hat, beim 01 und beim Bit 99 verschwunden. Dazu kommen die oben genannten Schalter für Noise und Detune, die man nur beim Bit One findet. Beim Bit 01 und Bit 99 lassen sich diese Parameter nur über die Matrix einstellen, was im Live-Betrieb undenkbar ist. Wenn ihr euch die Sounddemos anhört, werdet ihr außerdem merken, dass der Bit One etwas roher klingt. Das muss nicht immer ein Vorteil sein. Manchmal bevorzugen wir auch den etwas klareren Sound des Bit 99.
Vorteile des Bit 01 / Bit 99
Auch die Fans des Bit 01 und Bit 99 haben Gründe für ihre Entscheidung. Der vielleicht wichtigste ist eine deutlich verbesserte, komplexere und dabei stabilere MIDI-Einbindung. So erkennt der Bit 99 nicht mehr auschließlich den Omni-Mode, sondern alle einzelnen 16 MIDI-Kanäle. Modulation oder Pitch Bend können per MIDI gesteuert werden. Zudem kann die maximale Modulationstiefe des Mod-Wheels programmiert werden, die Lautstärke für die Patches lassen sich einstellen und auch die für Lower und Upper vorgenommenen Einstellungen können gespeichert werden. Nicht zu verkennen ist auch die Möglichkeit, den Split-Punkt zu verschieben. Für manch einen ist es darüber hinaus eine interessante Möglichkeit, per Program-Chain verschiedene Patches nacheinander durchlaufen zu lassen.
Zuletzt noch ein paar kurze Tracks, um die Unterschiede im Mix noch einmal zu verdeutlichen. Zuerst eine Sequenz auf dem Bit 99 gespielt und danach auf dem Bit One:
Eine weitere Sequenz zeigt noch mal den Bit 99 bei der Arbeit.
Und – last but not least – der modifizierte Bit One, bei dem ich, während die Sequenz läuft, kräftig Gebrauch von den nachträglich eingebauten Cutoff- und Resonanz-Reglern gemacht habe.
PRO- Sound (z.B. Stereo-Mode)
- Preis (in etwa halb soviel wie ein Juno60 oder Polysix)
- Wertigkeit (Gehäuse aus Metall)
- dynamisches Spiel durch Anschlagdynamik
- Bedienung fast nur über Drucktaster
- MIDI-Einbindung beim Bit One und Bit 01

Black Forest sagt:
#1 - 01.03.2013 um 00:54 Uhr
Schöner Bericht über den Crumar Bit one, der 1984 für ca. 2.300 DM zu haben war(2 Monate Lieferzeit trotz Vorkasse!). Ein Yamaha DX7 war teurer (ca. 4.000 DM)und klanglich vielseitiger. Ich konnte mir den DX7 aber nicht leisten und hatte später günstiger den Casio VZ1 erworben. Der Bit One hatte einen schönen warmen Klang und wurde von mir zusammen mit einem Wersi E-Piano eingesetzt. Den Bit One habe ich heute noch und ich erinnere mich vor allem an die Möglichkeit die Anschlagsdynamik auch auf weitere Klangmerkmale anwenden zu können. Die Bedienung, Parameter rauf und runter war ganz schön fisselig, aber für meinen ersten Synth (er musste unbedingt polyphon sein mit zwei Oszilatoren pro Stimme - hier digital kontrollierte DCO) ein tolles Erlebnis. Im "Trial and Error" Verfahren habe ich durch die gute grafische Aufdrucke die subtraktive Synthese schnell begriffen. Beim Casio VZ1 (PD-Synthese) war dann alles viel komplizierter und man kaufte sich die Sounds auf Karten(später genauso beim günstigeren Yamaha SY55). Ja der Bericht hat mich gleich an meine Anfänge erinnert(30 Jahre!) und der Bit One hat mir gut gefallen. Werde ihn mal wieder aus dem alten Case hervorholen - schauen ob die Pufferbatterie noch lebt - wenn nicht mit einem TapeDeck die alten 64 Sounds wieder aufspielen oder anhand der Parameterblätter(man hat damals kopiert und Zahlen eingetragen!) schauen, was ich damals so für Ideen hatte. Vielen Dank!