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Thomann DP-33 Test

Praxis

Tastatur

Die Tastatur des DP-33 besteht aus 88 gewichteten Kunststofftasten. Das Spielgefühl gefällt mir besser als beim „Geschwistermodell“ Thomann DP-25, aber restlos überzeugt bin ich auch hier nicht. Die Tastatur hat ein deutliches „Plastikgefühl“ und ist von einem realistischen Erlebnis doch noch ein ganzes Stück entfernt. Die einzelnen Tasten weisen recht viel horizontales Spiel auf und erzeugen beim Darüberfahren mit der Hand ein plastikhaftes „Rasseln“. Die Anschlagdynamik lässt sich mit drei Velocity-Kurven an den persönlichen Geschmack anpassen oder auf Wunsch deaktivieren.

Klang

Mit 26 Klängen ist das DP-33 überdurchschnittlich reichhaltig ausgestattet. Allerdings befinden sich darunter nur zwei verschiedene Klaviersounds. Einer davon ist eine klassisch-runde Variante, die in vielen Stilistiken zu Hause ist, der andere ist deutlich knalliger und härter. Für diese Preisklasse gehen die Klaviersounds durchaus in Ordnung. Piano 1 hat deutlich mehr Tiefe als das Pendant vom DP-25, wirkt aber unter dem Strich auch noch etwas flach und eindimensional. Im Ausklang machen sich Sample-Loops bemerkbar. Vor allem in den hohen Lagen zeigt sich eine gewisse Künstlichkeit und das DP-33 kann seinen günstigen Preis nicht ganz verbergen. Dennoch kann man sich hier für den Preis nicht wirklich beschweren. Das zweite Piano ist deutlich schmaler und drahtiger und wirkt etwas blechern, eignet sich aber als Rock-Piano.
Um einen besseren Vergleich zu ermöglichen, haben wir alle getesteten Pianos dasselbe MIDI-File abspielen lassen. Interessant ist dabei, dass an dessen Ende beim laut Herstellerangaben eigentlich 64-stimmig polyphonen DP-33 die Polyphonie in die Knie geht (es reißen Noten ab). Das Yamaha P-35 hat nur die halbe Polyphonie, meistert den Abschnitt aber ähnlich gut (auch hier reißen Noten ab, aber nicht bedeutend mehr als beim DP-33). Diese Diskrepanz könnte daran liegen, dass manche Hersteller ihren Angaben zur Polyphonie Mono-Stimmen zu Grunde legen – bei einem Stereo-Klaviersound wie beim DP-33 halbiert sich die Polyphonie dann entsprechend. Das scheint beim DP-33 der Fall zu sein. Damit ihr einen Eindruck vom Klang der Lautsprecher bekommt, haben wir das Abspielen des MIDI-Files zugleich auch über Mikrofone aufgenommen.

Audio Samples
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MIDI-File (DI) MIDI-File (Mikrofone) Piano (DI) Piano 2 (DI)

Die übrigen Sounds des DP-33 sind zwar zahlreich, können aber klanglich alle nicht besonders überzeugen. Die Streicher klingen statisch und ein bisschen leiernd, die E-Pianos nicht sonderlich authentisch. Dennoch bietet das DP-33 hier deutlich mehr als die meisten anderen Digitalpianos in dieser Preisklasse – wer gern mal mit anderen Klängen als Klavier experimentiert, findet hier mehr Auswahl vor als normalerweise üblich. So finden sich im DP-33 zum Beispiel auch einige Bläsersounds, die man gemeinhin nicht zum üblichen Standardprogramm eines Digitalpianos zählen würde.

Audio Samples
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FM Piano Strings Chor Trompete

Zum Verfeinern der Klänge gibt es einen Hall- und einen Chorus-Effekt mit je vier Varianten. Sie können lediglich hinzu geschaltet werden, der Effektanteil ist nicht regelbar. Zusätzlich verfügt das DP-33 über einen Equalizer mit drei vordefinierten Einstellungen.

Weitere Funktionen

Das DP-33 bietet sowohl eine Split- als auch eine Layer-Funktion, um die Tastatur auf zwei Klänge aufzuteilen oder zwei Sounds übereinander zu legen. Des Weiteren gibt es ein Metronom, das verschiedene Taktarten beherrscht und als besonderes Gimmick auf Wunsch sogar sprechen kann. 

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Metronom

Einen integrierten Recorder zum Aufnehmen des eigenen Spiels bietet das DP-33 leider nicht. Der interne Speicher ist aber mit 60 Übungsstücken gefüllt, die während der Wiedergabe im Tempo geregelt werden können. Außerdem kann man die linke und rechte Hand getrennt an- und abschalten, um sie einzeln zu üben. Die Bibliothek enthält die unvermeidlichen Klassiker wie “Für Elise” und “Menuett in G”, aber auch einige Traditionals und kindgerechte Übungsstücke. Da allerdings leider kein Notenheft mitgeliefert wird, ist der tatsächliche Nutzen fraglich – es sei denn, man beschafft sich die dazugehörigen Noten woanders.

Bedienung

Trotz der wenigen Bedienelemente ist das DP-33 leicht zu bedienen. Da alle Funktionen aufgedruckt sind, funktioniert die Kombination aus Function-Knopf und Klaviatur recht gut und man braucht die Anleitung schon nach kurzer Zeit nicht mehr. Das Piano quittiert die Betätigung von Funktionstasten mit einem kurzen Piepton, was man aber auf Wunsch auch deaktivieren kann. 

Kommentieren
Profilbild von BenMi

BenMi sagt:

#1 - 10.10.2015 um 11:42 Uhr

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Hi @bonedo :)Ich spiele gerade mit dem Gedanken, mir ein E-Piano in exakt dieser Preisklasse. Leider schneidet es in Eurem Videotest nicht sonderlich überragend ab - welche Alternative könnt Ihr empfehlen?

Profilbild von gianni piucco

gianni piucco sagt:

#2 - 05.01.2021 um 18:27 Uhr

1

Ich habe das Testvideo von DP 33 nach dem Kauf gesehen.
Ich habe das Instrument heute bekommen und das erste wonach ich geguckt habe war das LOOP Effekt was im video erwähnt wird.
Ich hatte am Anfang das problem auch aber das hat mit Chorus zu tun. Wenn das Chorus ganz ausgeschaltet ist klingt das sehr natürlich.
Ich muss sagen es gefällt mir besser als ich gedacht habe . Für den Preis Super E-Piano

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