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Mit Effektpedalen zum Sound der Stars – Kiss

Seit 1973 treiben die maskierten Rocker ihr Unwesen. Neben ihrem Aussehen fiel die Band durch ihre extravagante Bühnenshow mit viel Pyrotechnik auf. Aber auch die Musik wurde gewürdigt, mit über  80 Millionen verkauften Alben gehört Kiss zu den erfolgreichsten Bands der Welt. In der Ur-Besetzung mit Gene Simmons (Bass), Paul Stanley (Gitarre), Ace Frehley (Gitarre) und Peter Criss (Drums) spielte die Band von 1973 bis 1982 und nahm dabei elf Studioalben und zwei legendäre Live-Platten auf.

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Die bekannten Kiss-Klassiker stammen aus dieser Ära. Dann ging es erst einmal etwas bergab, Ace Frehley verließ die Band 1982 und ein Jahr später beschloss man, ohne Maskierung aufzutreten, was man auch 14 Jahre lang durchhielt. Aber Kiss ohne Schminke war nicht Kiss. Die eingefleischten Fans wollten die Band mit Masken und großer Bühnenshow sehen, und Gene Simmons und Paul Stanley beschlossen, den Leuten das zu geben, was sie wollten. 1996 trat die Band wieder in Originalbesetzung auf, mit allem, was dazugehört: Pyrotechnik, Blut spuckendem Bassisten, Gitarrensolo mit Raketen aus der Gitarre und den Kiss-Klassikern. Nach einem erneuten Wechsel an Drums und Lead Gitarre spielt die Band jetzt im Line Up mit Eric Singer (Drums) und Tommy Thayer (Gitarre) und hat dieses Jahr ein neues Album „Sonic Boom“ veröffentlicht.
Genau der richtige Zeitpunkt also, um dem explosiven Sound der Band auf den Grund zu gehen.

DIE GITARRISTEN

Paul Stanley
„The Starchild“, der Mann mit dem Stern am Auge, ist Leadsänger und für die Rhythmusgitarre zuständig. Paul ist mit Bassist Gene Simmons das Gründungsmitglied und bis heute dabei. Stanley ist als Songwriter an den meisten Hits der Band beteiligt und hat außer mit Kiss auch noch zwei Soloalben veröffentlicht. 1999 spielte er auch die Rolle des Phantoms im Musical „Phantom der Oper“ bei der Produktion in Toronto.

Ace Frehley

„The Spaceman“, der Gitarrist vom anderen Stern, der gerne mal Raketen aus seiner Gitarre schießt, ist in der Ur-Besetzung dabei. Durch eine Zeitungsannonce der anderen drei Bandmitglieder meldete er sich, kam zum Vorspielen und wurde engagiert. Sein Spiel und vor allem seine Soli prägten den Sound der Band und beeinflussten Generationen von Gitarristen im Rock- und Metalbereich, unter anderem Metallica, Foo Fighters und die Ärzte. Leider war nicht nur ein großer Partylöwe, der keine Feier ausließ, sondern auch dem Alkohol und den Drogen sehr zugeneigt. Er wurde mit der Zeit immer unzuverlässiger und verpasste sogar Auftritte und TV-Shows. 1982 hatten die anderen Bandmitglieder die Faxen dick und Space-Ace wurde, zum Leidwesen der Fans, gefeuert.

Vinnie Vincent

Er war der Ersatzmann für Ace Frehley, der 1982 wegen Alkoholproblemen die Band verlassen musste. Vincent spielte die Alben „Creatures Of The Night“ und „Lick It Up“ ein. Er blieb aber nur ein Jahr und verließ die Band nach den Aufnahmen zu „Lick It Up“.

Mark St. John
Er ersetzte 1984 Vinnie Vincent und nahm mit der Band das Album „Animalize“ auf. Aus gesundheitlichen Gründen musste er aber schon nach einem Jahr aus der Band aussteigen.

Bruce Kulick

Er war der Nächste und blieb zehn Jahre, von 1985 bis 1995. Kulick spielte vor seiner Kiss-Zeit als Tour- und Sessiongitarrist unter anderem für Meat Loaf und Michael Bolton. Als Kiss wieder in Originalbesetzung auf ihre erfolgreiche Reunion-Tour ging, musste Bruce Kulick für Ace Frehley Platz machen, der wieder in die Band einstieg.

Tommy Thayer
Nachdem sich die Band 2002 erneut von Ace Frehley trennte, übernahm Tommy Thayer die Aufgabe des Spaceman mit Original-Maske und -Kostüm. Auch sein Gitarrenspiel ist sehr Frehley-inspiriert. Tommy spielte mit seiner Band als Vorgruppe für Kiss und Gene Simmons produzierte ein Album mit der Band. Gene war von Tommys Fähigkeiten stark beeindruckt und holte ihn Anfang der 90er in das Kiss-Unternehmen. Dort übernahm er diverse Jobs, vom Aufnehmen und Schreiben von Kiss-Songs für Demos bis zum Produzieren verschiedener DVDs. Er war auch 2002 mit auf Tour, um im Notfall für den mittlerweile wieder sehr unzuverlässigen Ace Frehley einspringen zu können. Genau das geschah auch und seit 2003 ist Thayer offizielles Bandmitglied.

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DIE AUFNAHMEN
Hier ein Auszug aus der Discografie der Band.

1974     Kiss
1974     Hotter Than Hell
1975     Dressed to Kill
1976     Destroyer
1977     Rock and Roll Over
1978     Love Gun
1979     Double Platinum
1979     Dynasty
1980     Unmasked
1981    Music from the Elder
1982     Killers
1982     Creatures of the Night
1983     Lick It Up
1984     Animalize
1985     Asylum
1987     Crazy Nights
1988     Smashes, Thrashes and Hits
1989     Hot in the Shade
1992     Revenge
1996     You want the Best … You’ve got the Best
1997     Carnival of Souls
1998     Psycho Circus
2009     Sonic Boom

Fotostrecke: 5 Bilder 1974 – Kiss

Live-Alben
1975     Alive!
1977     Alive II
1993     Alive III
1996     MTV Unplugged; You Wanted the Best, You Got the Best
2003     Kiss Symphony – Alive IV
2006     The Millennium Box Set

DVD´s
1986     The Phantom of the Park (Spielfilm mit der Band, sehr schräg …)
1996     Kiss MTV Unplugged
1998     The Second Coming
1999     Detroit Rock City  (Spielfilm mit einem Gastauftritt der Band)
2002     Live in Las Vegas
2003     Kiss Symphony
2005     Rock the Nation Live!
2006     Kissology Vol.1 (1974 – 1977)
2007     Kissology Vol.2 (1978 – 1991)
2007     Kissology Vol.3 (1992 – 2000)

2009 - Das aktuelle Kiss-Album "Sonic Boom" - Schon das Cover-Design zeigt, wohin die Reise geht
2009 – Das aktuelle Kiss-Album “Sonic Boom” – Schon das Cover-Design zeigt, wohin die Reise geht
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DAS EQUIPMENT
Der klassische Kiss-Gitarrensound ist geprägt von Humbuckergitarren und Marshall-Amps mit einer guten Portion Distortion. Hier sind die Werkzeuge der einzelnen Gitarristen:

PAUL STANLEY
Paul Stanley hatte schon immer einen Hang zu außergewöhnlichen Gitarrenformen. In den Anfangsjahren spielte er Gibson Flying V´s, Explorer- oder Firebird-Modelle, 1978 wechselte er zum japanischen Hersteller Ibanez und bekam mit der Iceman seine Signature-Gitarre gebaut. Allerdings trennte er sich später von Ibanez und nach einer kurzen Liaison mit dem Hersteller Silvertone landete er bei Washburn, die ihm einige Spezialmodelle bauten. An Amps waren Marshalls JCM 800 und 900 am Start, die über eine große Anzahl von 4×12 Boxen gespielt wurden. Wie viele tatsächlich angeschlossen waren, ist leider nicht bekannt. Mittlerweile spielt Paul einen Randall-Amp, ebenfalls ein Signature-Modell.

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Gitarren:
•    Ibanez Iceman Paul Stanley Modell
•    Gibson Flying V
•    Gibson Explorer
•    Gibson Firebird
•    Silvertone Apocalypse
•    Washburn Paul Stanley Preacher Signature Guitar
•    Washburn Paul Stanley Modell

Verstärker:
•    Marshall JCM 800
•    Marshall JCM 900
•    Randall Colossus Paul Stanley Head
•    Marshall 4×12 Boxen

ACE FREHLEY

Ace Frehley spielt ausschließlich Les Pauls über Marshall-Amps, aber bestimmte Quellen behaupten, unter der Bühne seien auch Amps von Fender zum Einsatz gekommen. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es allerdings nicht. Von Gibson gibt es mittlerweile eine Ace Frehley Signature Les Paul mit drei Humbuckern.

Gitarren:
•    Gibson Les Paul (verschiedene Modelle)

Verstärker:
•    Marshall SLP 100
•    Marshall JCM 900
•    Marshall 4×12 Boxen
       

BRUCE KULICK

Gitarren:
•    Gibson Les Paul (1953er Modell)
•    ESP Vintage Plus Strat (mit Floyd Rose und Steghumbucker)

Verstärker:
•    Marshall JCM 900
•    Marshall JCM 2000
•    Vox AC30
•    Marshall 4×12 Boxen mit Vintage 30 Speakern
 
TOMMY THAYER

Gitarren:
•    Gibson Les Paul (verschiedene Modelle)

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Verstärker:
•    Hughes&Kettner Duotone Head (Tommy Thayer Signature Modell)    
•    Hughes&Kettner 4×12 Boxen   

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SOUND NACHBAUEN

Eine Sache muss immer klar bedacht werden: Die aufgeführten Gerätschaften, egal, ob es sich dabei um das Original-Equipment oder ähnlich klingende Amps und Effekte handelt, sind lediglich das Werkzeug zum Erzeugen des Sounds und der Musik. Die Musik kommt letztendlich vom Gitarristen, aus den Fingern und von dessen Fähigkeiten, die Töne zu erzeugen und den Klang zu formen. Daher macht das Equipment lediglich 50% des Sounds aus, der Rest kommt (zum Glück) vom Gitarristen. Um den Sound von Kiss mit Effektpedalen nachzubasteln, sind keine großen Investitionen erforderlich. Ein Distortionpedal ist das wichtigste und einzige Hilfsmittel.

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Gitarre
Eine Gitarre mit Humbucker-Pickups ist Pflicht, und für den fetten Ace Frehley Leadsound ist natürlich eine Les Paul die erste Wahl. Für die Rhythmus-Sounds von Paul Stanley lohnt sich eine nicht so fett klingende Gitarre für einen abwechslungsreicheren Klangcharakter im Bandsound. Bei den Aufnahmen habe ich hierfür meist eine SG benutzt.

Distortion
Das Pedal sollte schon ganz gut verzerren, aber immer noch dynamische Ansprache besitzen und den Sound nicht komplett platt bügeln. Der beste Test hierfür ist, wenn ihr das Pedal so wie oben dargestellt einstellt und an der Gitarre den Lautstärkeregler zurückdreht. Jetzt sollte die Verzerrung abnehmen und der Klang bei leichtem Anschlag nur noch wenig verzerren und Akkorde sauber übertragen. Empfehlenswerte Pedale in dieser Kategorie sind der Boss DS-1 und OS-2, Proco The Rat, Z.Vex Distortron, MXR Distortion+ oder der Okko Diablo.

Verstärker
Stell den Verstärker auf Clean ein. Die Verzerrung wird mit dem Distortion Pedal gemacht.

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SOUNDS VON SONGS

I Was Made For Loving You
Der Hit-Song von Kiss aus dem Jahr 1979 vom Album Dynasty. Wahrscheinlich der bekannteste Kiss-Song, aber bei den Hardcore Fans nicht unbedingt der beliebteste. Nicht zuletzt wegen des leichten Disco-Beat-Einflusses. Allerdings gibt es hier exzellente Gitarrenarbeit von Paul und Ace und ein kurzes, aber prägnantes Gitarrensolo.

Intro Gitarre 1
Bei der durchgehenden Sechzehntel-Linie von Ace Frehley benötigen wir einen klaren Gitarrensound, bei dem der Anschlag deutlich zu hören ist. Daher sollte am Pedal die Verzerrung nicht allzu hoch eingestellt werden.

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I Was Made… Intro Gitarre 1
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Intro Gitarre 2
Für den Sound der Double-Stop-Linie von Paul Stanley habe ich sogar noch etwas weniger Verzerrung am Pedal eingestellt als beim anderen Part.

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I Was Made… Intro Gitarre 2
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Hier hört ihr jetzt beide Gitarren im Playback. Gitarre 1 auf der rechten Seite, Gitarre 2 links. Die Leadgitarre kommt dann aus der Mitte.

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I Was Made… Gitarre 1 & 2 plus Lead

Lead Gitarre
Für mehr Durchsetzungskraft habe ich für den Leadsound mehr Gain und etwas mehr Höhen am Distortionpedal eingestellt.

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I Was Made… Lead
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Es gibt drei Möglichkeiten, den Part von Ace (Lead- und Rhythmus-Part) auf der Bühne umzusetzen. Entweder nehmt ihr ein Pedal, stellt es auf Leadsound ein (wie oben dargestellt) und dreht dann für den Rhythmus-Sound den Volume-Regler an der Gitarre ein wenig zurück. Genau so, dass die Verzerrung etwas abnimmt und die Lautstärke nicht mehr so stark vordergründig ist.
Die zweite Variante ist relativ simpel: Ihr benutzt zwei Pedale, eines für Leadsounds und eines für den Rhythmus. Das hat allerdings den Nachteil, dass ihr zweimal treten müsst, um von Lead auf Rhythmus zu wechseln. Möglichkeit
Nummer drei wäre ein Boost-Pedal hinter dem Distortion, das dann die Lautstärke und eventuell die oberen Mitten etwas anhebt. Manche Pedale (z.B. Z.Vex Box Of Rock oder Okko Diablo Gain+) haben einen integrierten Booster genau für diesen Zweck.

Detroit Rock City
Der Song erschien erstmalig auf dem Destroyer-Album und war lange Zeit der Opener der Kiss Shows. Mir persönlich gefällt der Titel in der Live-Version auf den Alben „Alive II“ und „Alive III“ besser als die Studioaufnahme. Bei den Liveaufnahmen ist der Gitarrensound etwas fetter.

Riff
Für das Riff im Mittelteil wird der Gainregler am Verzerrer recht weit aufgedreht. Dann hart anschlagen und die Saiten in den Spielpausen gut abdämpfen.

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Detroit – Riff
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Dieser Sound wird auch für das Solo benutzt, und so klingt das Ganze:

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Detroit – Solo

Solo Gitarre 2
Für die zweite Gitarre habe ich einen etwas dünneren Klang eingestellt, weniger Gain und auch weniger Höhen, damit sie beim Double Lead Part angenehm im Hintergrund steht.

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Detroit – Solo – Gitarre 2
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So klingt das Ganze dann mit beiden Gitarren, die zweite setzt nach acht Takten ein.

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Detroit – Solo – Gitarre 1 & 2

Love Gun
Der Song vom gleichnamigen Album hat ein ausgezeichnetes Gitarrensolo, bei dem Ace Frehley seine typischen Pentatonik-Licks abfeuert. Selbst Tommy Thayer spielt jetzt bei Konzerten fast originalgetreu die Ace-Version des Solos von 1978 (!).

Rhythm Guitar
Wir kommen jetzt zu einem typischen „Problemfall“ beim Recording, denn man hat nicht immer zwei Gitarren zur Hand, um einen unterschiedlichen Sound zu erzeugen. Hier kann der Equalizer im Mischpult oder in der Recording-Software sehr sinnvoll eingesetzt werden. Die beiden Rhythmus-Parts habe ich mit derselben Gitarre und demselben Amp- und Distortion-Setting eingespielt.

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Love Gun – Rhythm Guit. 1 Love Gun – Rhythm Guit. 2
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Einsatz des EQ im Mischpult/Plug In
Jetzt kommt das EQ Plug-In zum Einsatz. Bei der ersten Gitarre wurden die hohen Mitten bei 2 kHz stark abgesenkt. Die Höhen bei 10 kHz wurden leicht angehoben. Hier ist das Bild vom UAD-Helios Plug In.

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So klingt das Ganze dann.

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Love Gun 1 – EQ

Bei der zweiten Gitarre habe ich die Mitten bei 1,4 kHz angehoben und die Höhen etwas abgesenkt.

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Love Gun 2 – EQ

Der Sound klingt, wenn man die Gitarre einzeln hört, schon fast etwas zu mittig, aber im Zusammenspiel beider Gitarren inklusive Bass und Schlagzeug erhalten wir ein rundes Klangbild, in dem jedes Instrument deutlich zu hören ist.

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Love Gun Gitarre EQ 1 & 2

Solo
Für den Solo-Sound wurde am Distortion der Gainregler auf 15 Uhr gestellt, damit man einen schmatzigen Lead-Ton erhält. Im Mix habe ich dann noch etwas Plate-Reverb auf die Gitarrenspur gelegt.

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Love Gun – Solo 1 Love Gun – Solo 2
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Modern Day Delilah
Der Opener vom neuen Album „Sonic Boom“ kracht gleich richtig los mit einem fetten Riff auf den tiefen Saiten, der von beiden Gitarren gespielt wird.

Intro Riff
Hier ist die Einstellung für das Intro-Riff. Selbstverständlich kann der Rest des Songs auch damit gespielt werden, denn bei Kiss ändert sich der Gitarrensound innerhalb eines Songs nicht gravierend. Auch 2009 wird an dem über 35 Jahre bestehenden Konzept nichts geändert …

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Delilah Intro-Riff
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Black Diamond

Intro
In der Studioversion wird das Intro von Akustik-Gitarren gespielt, live erledigt Paul Stanley das Ganze mit der E-Gitarre. Er spielt das Picking mit einem leicht angezerrten Sound, den er dadurch erreicht, dass er den Volume-Regler an der Gitarre (Amp verzerrt eingestellt) fast komplett zurückdreht.

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Black Diamond – Intro
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Riff
Für das Riff ist der Standard-Zerrsound angesagt, das heißt, der Volume-Regler an der Gitarre wir jetzt voll aufgedreht.

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Black Diamond – Riff
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Hotter Than Hell
Beim Titeltrack vom Album „Hotter Than Hell“ spielen beide Gitarren fast dasselbe – die typische Art und Weise, wie auch AC/DC ihren fetten Gitarrensound erzeugen. Hier wird nicht zehnfach gedoppelt, sondern es spielen zwei Gitarristen mit leicht unterschiedlichen Sounds das gleiche Riff in verschiedenen Lagen oder mit unterschiedlichen Akkordvoicings. Dann noch die Gitarren im Panorama links und rechts verteilen, das war´s! Durch diese minimalen Veränderungen in Klang und Spielweise bekommt der Gitarrensound und natürlich das Riff eine Lebendigkeit, die man mit Multi-Tracking und 20 Gitarrenspuren nicht erreichen kann. Der typische, erdige Classic-Rock-Sound.

Intro Gitarre 1
Für die Aufnahme habe ich eine SG benutzt und den Gainregler am Distortion auf 13 Uhr eingestellt. Mittlerer Verzerrungsgrad. Der Tonregler wurde etwas zurückgenommen, weil die SG schon recht spitz klingt.

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Hotter – Intro Git. 1
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Intro Gitarre 2
Hier war die Les Paul am Start. Damit der Klang etwas knackiger wird, habe ich die Höhen (Tone) am Distortionpedal ein wenig angehoben und die Verzerrung etwas heruntergeregelt. Die Les Paul hat mehr Output als die SG und bringt etwas mehr Verzerrung.

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Hotter – Intro Git. 2
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Zielsetzung war dabei, mit zwei unterschiedlichen Gitarren einen annähernd ähnlichen Sound zu erreichen. Aber auch nur annähernd, denn der kleine Unterschied muss immer noch hör- und spürbar sein. Dann klingt es auch fett. Ihr hört jetzt beide Gitarren im Bandkontext.

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Hotter – Gitarre 1 & 2

Shout It Out Loud
Ein typisches Markenzeichen von Kiss sind die zweistimmigen Gitarrensoli oder Riffs, wie zum Beispiel bei „Detroit Rock City“. Im Intro von „Shout It Out Loud“ wird die Gesangslinie vom Chorus schon mal von den zwei Gitarren präsentiert.

Lead Part Gitarre 1

Nachdem wir schon mit verschiedenen Gitarren und EQ-Einstellungen experimentiert haben, wird jetzt der minimal unterschiedliche Gitarrensound von den beiden Gitarristen mit zwei verschiedenen Distortionpedalen erzeugt. Bei beiden Beispielen habe ich eine Les Paul und dieselben Amp-Einstellungen (Sovtek Clean) benutzt. Für Gitarre 1 kam ein Boss OS-2 zum Einsatz.

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Shout It… Lead-Part Git. 1
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Lead Part Gitarre 2
Bei der zweiten Gitarre war der Okko Diablo am Start. Hier gibt es etwas mehr einzustellen. Auch hier wurde das Pedal so justiert, dass der Klang dem ersten Sound recht nahe kommt.

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Shout It… Lead-Part Git. 2
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Jetzt wieder beide Gitarren zusammen.

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Shout It… Beide Gitarren

God Gave Rock´n´Roll To You
Zum Abschluss gibt es einen Song aus der unmaskierten Zeit, bei der Bruce Kulick die Leadgitarre übernommen hatte.

Intro/Chorus Rhythm Guitar

Hier werden die Töne der Powerchords auf den tiefen Saiten nacheinander angeschlagen (Arpeggio). Damit das Ganze auch nicht matschig klingt, sollte der Verzerrungsgrad nicht sonderlich hoch sein. Ein Cleansound wäre aber zu brav. Daher wird der Distortion eingeschaltet und der Gain auf 10 Uhr eingestellt.

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God Gave Intro/Chorus
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Das war aber noch nicht genug! Damit das auch nach großer Rock-Hymne in der Arena klingt, habe ich nachträglich Delay und Reverb hinzugefügt. Hier sind die Einstellungen der Plug-Ins.   Delay (Logic Stereo Delay Plug-In):

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Plate Reverb (UAD Plate 140 Plug-In)

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So klingt das Gitarrensolo mit Delay und Reverb.

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God Gave Solo

Und jetzt alle zusammen …

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God Gave – Band-Kontext
Hot or Not
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