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Sound Tipps für Gitarristen – Classic Rock

In diesem Shortcut geht es um die Sounds der Rock-Gitarrenhelden, die Ende der Sechziger und in den Siebzigern das Genre prägten. Bands und Gitarristen wie Jimi Hendrix, Deep Purple, Led Zeppelin, Black Sabbath, Pink Floyd oder Van Halen gehören dazu, und einige von ihnen sind auch heute noch aktiv. Aber es waren die legendären Alben jener Zeit, an denen sich auch heute noch viele Musiker orientieren. Gitarristen und ihre Bands konnten sich künstlerisch erheblich freier entfalten, denn der Druck der Industrie war bei Weitem nicht so stark wie heute.

Foto: © Sergio Martínez - Fotolia.com
Foto: © Sergio Martínez – Fotolia.com


Ob die damals in gewissen Kreisen recht populären bewusstseinserweiternden Mittel einen Einfluss auf die Kreativität hatten, ist mehr als zweifelhaft und wird in diesem Shortcut auch keine Rolle spielen. Stattdessen wollen wir uns den Fakten widmen, und dazu gehört in erster Linie das Handwerkszeug, bestehend aus Gitarre, Verstärker und unter Umständen einigen Effektgeräten.

EQUIPMENT – Gitarre und Amp für Classic Rock Sounds

Schon früh zeigte sich bei den Rock-Helden die Vorliebe für eine ganz bestimmte Kombination, bestehend aus Marshall Full Stacks, und davon am liebsten gleich eine ganze Wand. Die Gründe dafür sind naheliegend, denn zu Beginn der 70er Jahre wurden die Amps noch nicht mit Mikrofonen abgenommen, aber die Bands spielten in immer größeren Hallen. Und wer ein amtliches Rockbrett fahren wollte, der benötigte ordentlich Saft. Jimmy Page zum Beispiel verließ sich auf der Bühne grundsätzlich auf mehrere, meist auf 200 Watt hochfrisierte Marshalls. Bei den Gitarren waren es vorzugsweise solche mit Humbucker-Bestückung, und die trugen meist das Gibson-Logo auf der Kopfplatte. Selbstverständlich bestätigten auch in jenen Jahren Ausnahmen die Regel und sogar unser Led Zeppelin Gitarrist, eigentlich der Les Paul Spieler schlechthin, nahm die ersten Zeppelin-Alben mit einer Telecaster und einem kleinen Supro Combo auf. Hier eine Liste von Helden mit ihren Gitarre/Amp-Kombinationen:
Jimmy Page (Led Zeppelin): Les Paul – Marshall
Ritchie Blackmore (Deep Purple): Stratocaster – Marshall
Pete Townshend (The Who): SG – Hiwatt
Jeff Beck: Stratocaster – Marshall
Randy Rhoads (Ozzy Osbourne): Flying V, Les Paul – Marshall
Steve Hackett (Genesis): Les Paul – Marshall
Robbie Krieger (The Doors): SG – Fender Twin Reverb
Carlos Santana: SG, Yamaha, PRS – Boogie
Tony Iommi (Black Sabbath): SG – Marshall
Angus Young (AC/DC): SG – Marshall
Billy Gibbons (ZZ Top): Les Paul – Marshall
Eddie Van Halen: Kramer (handmodifiziert) – Marshall, Peavey
Brian May (Queen): Eigenbau aus einem Stück Kaminholz – Vox AC30
Ace Frehley (Kiss): Les Paul – Marshall

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Effektpedale für Classic Rock

Prinzipiell wurde nicht viel an zusätzlichen Pedalen benötigt, aber eines war Pflicht: Das Wah Wah. Bei vielen Gitarristen war es damals das einzige Effektgerät auf der Bühne, von dem aber vor allem beim Solieren gerne Gebrauch gemacht wurde. Allerdings war Anfang der Siebziger das Angebot an sonstigen Effektgeräten mehr als überschaubar, erst im Lauf des Jahrzehnts gesellten sich die schönen kleinen Treter wie Phaser oder Flanger hinzu. Delays wurden auch benutzt, aber die damaligen Möglichkeiten würden heute jeden Rahmen sprengen. So fanden sperrige Geräte, die dazu technisch aufwendig und sehr serviceintensiv waren, ihren Weg auch auf die Bühne. Ritchie Blackmore und Jimmy Page hatten für diverse Echo-Performances zum Beispiel ein großes Maestro Echoplex (Bandecho) am Start.

Wah-Wah in typischer Van-Halen-Optik
Wah-Wah in typischer Van-Halen-Optik

Dazu kam, dass Gitarristen auch damals schon auf der immerwährenden Suche nach mehr Gain und Verzerrung für ihre Soloparts waren und sich zu diesem Zweck gerne eines der wenigen Fuzz- oder Overdrive-Pedale vor den verzerrten Amp schalteten. Das Standard-Setup für den Classic Rock Einsatz sah also in den meisten Fällen folgendermaßen aus:
Gitarre > Wah Wah > Overdrive > Amp
Wer für die Reproduktion klassischer Sounds heute etwas mehr klangliche Flexibilität benötigt, der kann durchaus auch etwas tiefer in die Kiste greifen und sich ein „Deluxe Setup“ zusammenstellen:
Gitarre > Wah Wah > Booster > Overdrive > Phaser > Flanger > Delay > Amp

Classic Rock SOUNDS

Verstärker-Grundsound

Den Basissound für Classic Rock würde ich als Mid Gain Overdrive bezeichnen, also das typische britische Mittenbrett. Es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Grundsound einzustellen. Entweder nimmt man ganz einfach einen guten Röhrenamp und stellt ihn auf mittlere Verzerrung ein. Dabei wird der Anteil der Verzerrung über das Gitarren-Lautstärkepoti eingestellt. Für mehr Gain sind ein zusätzlich vorgeschalteter Booster oder ein Overdrive zuständig. Bei der zweiten Möglichkeit wird der Amp clean eingestellt und die Standard-Zerre von Grund auf mit einem Overdrive-Pedal erzeugt. Auch hier kann man den Verzerrungsgrad mit dem Volume an der Gitarre zurücknehmen, wenn der Overdrive sensibel genug reagiert. Zusätzlich bleibt natürlich der Cleansound des Amps. Soll die Verzerrung noch stärker sein, hilft entweder ein vorgeschalteter Booster oder ein zweites Overdrive-Pedal.

Amp mit Booster anblasen

Die erste Variante mit verzerrt eingestellten Amp und vorgeschaltetem Booster wird von vielen Gitarristen auch heute noch sehr gerne benutzt. Dabei ist es selbstverständlich wichtig, dass sich Amp und Booster (oder Overdrive) gut vertragen, dass es nicht übermäßig rauscht und dass auch die Dynamik nicht allzu sehr leidet. Sehr beliebt sind dafür die typischen Booster von MXR (Micro Amp), Seymour Duncan (Pickup Booster) oder auch grafische EQs (z.B. Boss GE-7), mit denen man die Mitten etwas anheben und dadurch präziser ins Frequenzgeschehen eingreifen kann. Einen ähnlichen Effekt liefern Overdrive-Pedale mit relativ niedrig eingestelltem Verzerrungsgrad, aber höherem Volume. Schließlich geht es darum, den Preamp des Verstärkers kräftiger zu übersteuern, und dazu wird Pegel benötigt. Dabei ist Experimentieren angesagt, aber meine Empfehlung ist es, den Gainregler zuerst einmal sehr weit zurück- und das Volume (Level) am Pedal weiter aufzudrehen. Wenn es nicht genügend zerrt, langsam Gain hinzuregeln und die Lautstärke am Pedal gegebenenfalls wieder etwas zurücknehmen.
Mit unterschiedlichen Pedalen werde ich jetzt den Marshall anfeuern, hier zuerst der pure Ampsound mit der Les Paul.

Audio Samples
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Marshall und Les Paul

Die Klangunterschiede bei den nächsten Beispielen sind eher gering, daher solltet ihr das Ganze auch über vernünftige Boxen oder gute Kopfhörer abhören. Lautsprecher am Notebook oder iPod-Kopfhörer sind dafür eher weniger geeignet.
Der erste Boost-Kandidat ist ein simpler Graphic-EQ, bei dem lediglich der Level um +15dB angehoben wird.

GitarrePedal100 Hz200 Hz400 Hz800 Hz1,6 kHz3,2 kHz6,4 kHzLevel
SGBoss GE-70000000+15
Audio Samples
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Graphic EQ Air-Boost

Jetzt wird zusätzlich noch der Mittenbereich weiträumig angehoben. Das sieht dann so aus:

GitarrePedal100 Hz200 Hz400 Hz800 Hz1,6 kHz3,2 kHz6,4 kHzLevel
SGBoss GE-700+5+10+500+15
Audio Samples
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EQ Mid Boost

Als Nächstes ist der MXR Micro-Amp an der Reihe, er erzeugt einen relativ klangneutralen Boost, der einzige Regler dieses Teils steht auf 3 Uhr.

Audio Samples
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Micro Amp

Als letzter Kandidat ist ein Overdrive-Pedal an der Reihe, der Boss Blues-Driver. Hierbei habe ich die oben beschriebene Vorgehensweise angewandt. Ganz wenig Drive und viel Volume, sodass der Verstärker mit hohem Signal übersteuert wird. Damit der Klang nicht zu höhenbetont wird, habe ich den Tone-Regler etwas zurückgenommen.

GitarrePedalVolumeToneDrive
SGBoss BD-215108,5
Audio Samples
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Blues Driver

Standard Classic Rock Sound mit Overdrive

Man muss nicht immer einen Marshall benutzen, es geht auch mit einem Overdrive-Pedal. Mittlerweile gibt es auch einige, die sich den Titel „Real Marshall Sound“ auf die Fahne schreiben. Gute Erfahrung habe ich persönlich mit der Box Of Rock von ZVex gemacht, für etwas weniger Geld macht es der Power Stack von Boss aber ebenfalls. Wenn ihr Euch für diesen Zweck ein Pedal zulegen wollt, dann achtet besonders auf die Tonübertragung und die Anschlagsdynamik. Letztere darf nicht vom Pedal plattgemacht werden, sondern muss sich erstklassig durch alle Dynamik- und Klangstufen ziehen. Ein simpler Test dafür ist eine kleine Akkordfolge, am Anfang ganz leise und immer lauter werdend. Bei einem guten Overdrive ändert sich der Sound dem Anschlag entsprechend und spuckt bei härterer Betätigung mehr Overdrive aus. Hier ist die Box Of Rock, die ihrem Namen alle Ehre macht, in mittlerer Einstellung.

GitarrePedalVolumeToneDrive
SGZVex Box Of Rock131212
Audio Samples
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Rock Overdrive

Ein guter Ausgangspunkt für sämtliche Rocksounds. Dabei sollte der Gain (oder hier Drive) so eingestellt werden, dass der Klang bei leichtem Anschlag fast unverzerrt aus den Boxen kommt und bei hartem Zugriff eine gute mittlere Zerre mitbringt. Das ist die Grundlage dafür, alles mit den Fingern zu steuern.

Sound-Variationen mit der Gitarre
Im heutigen Multieffekt-mit -allem-auf-Knopfdruck-parat-Zeitalter haben wir die elementarsten Möglichkeiten, den Sound zu gestalten, leider vielfach aus den Augen verloren: die Regler an der Gitarre. Wenn man sich DVDs von Led Zeppelin anhört, merkt man erst, welche klanglichen Möglichkeiten hier verborgen sind. Vor allem Gitarren mit getrennten Reglern für jeden Pickup wie zum Beispiel die Les Paul präsentieren sich in dieser Hinsicht wie ein Multifunktionswerkzeug für den Sound. Sieht man alte Filmaufnahmen, dann erlebt man Jimmy Page zum Beispiel permanent beim Schrauben. Wie bereits erwähnt, kann die Verzerrung mit dem Volume an der Gitarre zurückgenommen werden. Oftmals ist dann der Sound aber etwas muffiger, weil auch die Höhen leicht abgesenkt werden. Das lässt sich aber ganz gut kaschieren, indem man diese am Amp etwas höher dreht, sodass der „Clean“-Sound angenehm klingt. Wenn dann für den verzerrten Sound der Volume-Regler weiter aufgedreht wird, sollte der Tonregler an der Gitarre zurückgenommen werden. Ein Nachteil besteht natürlich in der Zeit, die man zum Justieren benötigt. Ob diese Vorgehensweise trotzdem eine Option ist, muss jeder selbst entscheiden, aber Ausprobieren lohnt auf jeden Fall.
Hier sind ein paar kleine Vorschläge für diesen Einsatz. Wenn man zum Beispiel in der Strophe unverzerrte Akkorde anschlägt, kann der Hals-Pickup mit heruntergeregeltem Volume eingesetzt werden. Der Tonregler ist noch etwas weiter zurückgenommen, damit der Klang weicher wird. Für den verzerrten Part danach habe ich einfach auf den Stegtonabnehmer umgeschaltet, dessen Volume auf 8 steht und Tone voll aufgedreht ist.

Audio Samples
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Neck to Bridge

Ich höre schon den Zwischenruf: „Aber der Zerrsound ist ja viel lauter!“ Macht nix – wenn es zerrt, dann wird gerockt, und dann ist es eben lauter. Basta! Dynamik hat noch nie geschadet. Außerdem ist der Steg-Pickup noch nicht voll aufgedreht, das lässt noch etwas Reserve für den Solosound
Der Tonregler lässt sich ebenfalls recht gut ins Geschehen einbinden, vorausgesetzt, das Poti greift auch dort, wo es soll. Hier ein Riff in vier Variationen mit unterschiedlichen Einstellungen, nämlich 0, 4, 7 und 10.

Audio Samples
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Bridge Tone

Rhythmus-Gitarre – AC/DC Sound

Die Rhythmusgitarre im Rock kennt mit dem AC/DC-Sound ein großes Klangideal, das relativ trocken und mit viel Punch einschlägt. Wenn es um diese Einstellungen geht, machen viele Gitarristen einen entscheidenden Fehler: zu viel Verzerrung! Der Sound ist druckvoll und wird eher über die Lautstärke als über die Verzerrung erzeugt. Ein amtlicher AC/DC-Sound ist in Zimmerlautstärke nur begrenzt machbar. Außerdem kommt hier das Phänomen der zwei unglaublich tighten Gitarren noch dazu, die leichte Variationen in den Voicings spielen und dadurch wird zum Beispiel ein G-Powerchord aufgeteilt und klingt sehr breit, weil die Gitarren bei den Aufnahmen ja auch im Panorama hart links und rechts verteilt sind. Ich habe versucht, diesen Sound hier mit Pedalen nachzubasteln.
Gitarre 1
Für die erste Gitarre ist eine SG mit der Box Of Rock am Start. Diese hat den etwas höheren Part, spielt die Chords auf den höheren Saiten und ist auch etwas brillanter vom Sound her eingestellt.

GitarrePedalVolumeToneDrive
SGZVex Box Of Rock1311,510
Audio Samples
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AC/DC-Gitarre 1

Gitarre 2
Für den tieferen Part ist eine Gretsch Electromatic im Einsatz, die über einen Boss Power Stack gespielt wird. Erschreckt nicht, wenn ihr das nächste Beispiel hört, denn die Gitarre klingt etwas hohler, hat mehr Bässe und eine leichte Absenkung bei 1 kHz. Das ist aber alles absichtlich gemacht, denn die Gitarren sollen sich schon im Klangbild etwas unterscheiden.

GitarrePedalLevelBassTrebleSound
Gretsch ElectromaticBoss ST-213,5111010,5
Audio Samples
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AC/DC-Gitarre 2

Beide Gitarren wurden über einen clean eingestellten Sovtek MIG 50 und eine Marshall 4×12 gespielt. Für etwas natürlichen Raum habe ich das Abnahmemikrofon ein wenig entfernt von den Speakern aufgestellt. Dabei kam ein kleiner Geheimtipp zum Einsatz, nämlich ein T-Bone Bändchenmikrofon (RM-700) für schlappe 88 Euro, das den Vorteil hat, dass es vorne und hinten (Charakteristik acht) aufnimmt und dadurch den Raumsound optimal einfängt. Jetzt hören wir uns einmal die beiden Gitarren zusammen an, die SG auf der linken und die Gretsch auf der rechten Seite.

Audio Samples
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AC/DC Gitarren

Und so klingt es dann mit Drums und Bass.

Audio Samples
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AC/DC Band

Rock Sound mit dem Fuzz Pedal

In den Sechzigern gab es noch nicht so viele Verzerrer wie heute, außerdem hatten die existierenden einen sehr speziellen Sound, der oft als Rasierapparat- oder Zahnarzt-Bohrer-Sound bezeichnet wurde. Deshalb lagen diese Fuzz-Pedale nach der Sturm- und Drangperiode sehr lange im Keller, aber mittlerweile ist man wieder etwas offener. Der typische Hendrix Sound bei Purple Haze kommt aus einem Fuzz-Face, das vor den angezerrten Marshall geschnallt wurde, und die Rolling Stones haben den Fuzz-Sound mit dem Intro-Riff von Song Satisfaction weltberühmt gemacht. Heute wird der Effekt wieder von vielen Kollegen benutzt, von Lenny Kravitz (Mr. Cab Driver) bis zu Wolfmother (10.000 Feet, New Moon Rising). Das Fuzz Face erzeugt einen Sound, der extrem nach kaputtem Verstärker klingt; vor allem die Töne auf den tiefen Saiten klingen dabei sehr heiser.

GitarrePedalVolumeFuzz
StratocasterDunlop Fuzz Face65
Audio Samples
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Fuzz Face

Etwas flexibler ist der andere bekannte Kollege, der Big Muff von Electro Harmonix, der bei tiefen Riffs nicht so kaputt klingt, aber auch seinen ganz eigenen Sound erzeugt.

GitarrePedalVolumeToneSustain
SGEH Big Muff111012
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Big Muff

Fixed Wah mit Overdrive für Riffs und Leads

Eine weitere Möglichkeit, mit einfachen Mitteln den Sound sehr effektiv zu bearbeiten, ist der Einsatz des Wah Pedals. Diesmal aber nicht in Bewegung, sondern bei einer festen Einstellung, denn der Wah Wah ist nichts anderes als ein verschiebbarer Filter, der bei den Mittenfrequenzen etwas beherzter eingreift. Hierfür sollte das Pedal nicht ausgenudelt sein, denn es muss in einer Position stehenbleiben, ohne dass der Fuß beteiligt ist. Falls ihr noch kein Wah-Pedal besitzt, kann ich an dieser Stelle den Testmarathon von Robby Mildenberger wärmstens empfehlen. Er hat einige Pedale erbarmungslos auf Sound und Funktion getestet.  Was beim sogenannten Fixed auch positiv ins Gewicht fällt, ist das Gefühl, dass der Klang sich trotz fest eingestelltem Pedal manchmal ein wenig verändert, und genau das macht ihn noch lebendiger. Zur Demonstration habe ich euch fünf verschiedenen Wah-Positionen aufgenommen, beginnend mit dem komplett zurückgenommenen Pedal und damit dem muffigsten Klang. Zuerst einmal hört ihr aber das Riff ohne Pedal, für die Zerre kam ein Okko Diablo zum Einsatz.

GitarrePedalBodyGainToneFeedLevel
Les PaulOkko Diablo1315121413
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Okko Pur Fixed Wah

Van Halen Sound – Jet Plane Flanger

Hier geht es um den legendären Düsenjet-Effekt, der mit Eddie Van Halen bekannt wurde. Dazu wird ein Flanger benötigt, und weil kein Flanger genau so klingt wie der andere, kann man auch keine klaren Einstellungsvorgaben machen. Manche Pedale, die einen etwas dezenteren Flangersound produzieren, eignen sich grundsätzlich nicht dafür, hier heißt es austesten. Prinzipiell ist eine eher langsame Modulationsgeschwindigkeit angesagt und die Effektintensität (Level) und Effekttiefe (Depth) kann schon stark sein, denn der Effekt soll ja zu hören sein. Die restlichen Regler, zum Beispiel Manual, Resonance, Regen oder wie sie je nach Hersteller benannt werden, können erst mal auf fast Minimum gedreht werden. Dann solltet ihr einfach Ghostnotes spielen wie am Anfang des folgenden Beispiels und darauf hören, wie sich der Klang innerhalb von zwei Takten verändert. Wenn sich nicht viel tut, das Tempo erhöhen oder auch die Effekttiefe. Danach mit den Manual, Resonance, etc. Reglern etwas herumspielen und hören, was am besten klingt. Ich weiß, das ist keine sehr konkrete Anleitung, aber in diesem Fall heißt es wirklich ausprobieren. Hier ist mein konkreter Einstellvorschlag mit einem Boss BF-3.

GitarrePedalResonanceManualDepthRateMode
Les PaulBoss BF-3771510Ultra
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Jet Plane Flanger

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