Schallwandler Podcast: Im Gespräch mit Chris Liebing

Im Zentrum steht für Chris Liebing die Selbsterfahrung, sowohl für ihn selbst, als auch für die Menschen, die seiner Musik lauschen. Den Kopf frei machen und sich der Musik, und vor allem dem jeweiligen Moment hingeben, darum geht es ihm. Ein spiritueller Weg also, den der gebürtige Giessener, ein Allroundtalent und stets auf vielen Kanälen aktiv, eingeschlagen hat. Begonnen hat er als DJ in den 1990er Jahren, bald schon folgten eigene Veranstaltungs-reihen, wie z.B. im legendären Frankfurter Club U60311 oder im Stammheim in Kassel, wo Liebing regelmäßig residierte.

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Bis heute tourt er permanent durch die Welt und spielt auf den größten Festivals, wo er große Menschenmengen bewegt und begeistert, wie z.B. beim “Space” und “Amnesia” in Ibiza, hier beim niederländischen Awakenigs Festival 2017 oder ganz aktuell beim “Great Wall Festival” in China.

Um sich bei diesem turbulenten Livestyle fit zu halten, hat er u.a. vor einigen Jahren seine Ernährung auf “vegan” umgestellt und vertritt die Vorteile vom Veganismus auch sehr engagiert in der Öffentlichkeit, wie z.B. hier bei der Musikwoche in Miami.
Neben seiner Haupttätigkeit als Techno-DJ ist Liebing Musikproduzent, Radiomoderator und Gründer des Plattenlabels CLR, auf dem auch sein wöchentlicher Podcast erscheint, der sich großer Beliebtheit erfreut. 2009 brachte er diesen auf den Markt, der jeden Montag über iTunes und die CLR-eigene Website zur Verfügung gestellt wurde. Chris Liebing moderierte und dazu kamen Mixe von befreundeten Gast DJs, wie z.B. Carl Craig, Marcel Dettmann, Speedy J oder Heiko Laux. Unter den bemerkenswertesten Gästen war z.B. auch Daniel Miller, A&R von Mute Records. 2015 wurde die 315. und letzte Episode ausgestrahlt und durch ein neues Format mit dem Titel “Am / Fm” ersetzt.
Als Produzent ist Chris Liebing sowohl für sich selbst, als auch für andere tätig und Kollaborationen, wie z.B. die mit “Speedy J” – die CD “Collabs 3000: Metalism”, ein ziemlich hartes Technoalbum, erschienen bei Novamute und vom Billboard Magazin als eines der besten des Jahres betitelt, haben auch maßgeblich zu seinem Erfolg beigetragen.
Seine größten kommerziellen Erfolge hatte der quirlige Mann aus Giessen Ende 2001. Da war Chris Liebing nicht nur bei den German Dance Awards in vier Kategorien nominiert, sondern er gewann den Award jeweils in der Kategorie „Bester Produzent“ und „Beste DJ Mix Compilation“. 2003 wurde er zudem mit dem Titel „Bester nationaler DJ“ ausgezeichnet.

Als ich von Markus Göres, dem Promoter von Mute in Berlin von der Möglichkeit erfahre, einen Interviewtermin mit Chris Liebing zu erhalten, bin ich sprachlos. Schließlich weiß ich, wie beschäftigt dieser Mann ist, der ständig durch die Welt jettet. Dass er da Zeit für ein Gespräch mit mir hat, kann ich mir kaum vorstellen. Da es dann auch “keine konkreten Termine” gibt, glaube ich eigentlich nicht mehr daran, dass es stattfinden wird. Aber es kommt anders. Ein paar Tage vor seinem Gig als DJ bei den Depeche Mode Konzerten in Berlin, erhalte ich die ersehnte Zusage und spring vor Freude im Dreieck.
Also suche ich nach Gemeinsamkeiten. Depeche Mode ist ein erster guter Nenner, genau wie Chris bin ich Fan der ersten Stunde. Auf seinem Label CLR hat er sogar eine Nummer mit Martin Gore, der bei den Synth-Poppern für die Kompositionen und Texte zuständig ist, veröffentlicht, “Man Made Machine”.
Auch sein neues Album “Burn Slow”, das erste seit vielen Jahren, was Chris Liebing unter eigenem Namen veröffentlicht, trägt Spuren dieser musikalischen Epoche aus meiner Jugend. Da wäre zunächst das Label: Mute! “Catching Up with Depeche Mode” war eine der ersten Schallplatten, die ich mir als Teenie von meinem Taschengeld gekauft habe, erschienen 1985 auf Mute! Dann gibt es da auch noch diesen wahnsinnig guten und ziemlich atmosphärischen Track “Novembergrey” mit der Stimme von Elektropop Pionier Gary Numan. 
Kein Wunder also, dass ich ziemlich nervös bin, als ich mich auf den Weg mache ins Mute Promo Office im Prenzlauer Berg. Dort in einem Konferenzraum, werde ich Chris Liebing begegnen, der auf seinen Pressefotos stets von einer düsteren Aura umgeben zu sein scheint. Und siehe da, ich mache eine interessante neue Erfahrung: “Lass dich nicht von Fotos blenden”!
Der charismatische Mann, der da braun gebrannt, gut gelaunt und ziemlich offen und fröhlich den Raum betritt, hat so gar nichts mit dem dunklen Image zu tun, bei dessen Anblick es mir beinahe fröstelte. Also scheue ich mich auch nicht und stelle wie gewohnt, meine erste “seltsame Frage”, damit unser Gespräch in Gang kommt. Chris spielt prompt mit und sofort nimmt unser Talk Fahrt auf. Es entsteht eine wie zu erwarten temporeiche, unterhaltsame und mitunter überraschende Unterhaltung…

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