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Roger Waters hat ‘The Dark Side of the Moon’ ohne Pink Floyd neu aufgenommen

Roger Waters hat Pink Floyds ikonisches Album ‘The Dark Side Of The Moon’ neu eingespielt – und zwar ohne seine ehemaligen Pink Floyd-Kollegen. “Es ist mein Projekt und ich habe es geschrieben. Also… blah!”, sagt Waters zu der Neuauflage.

© Shutterstock / Von: James Jeffrey Taylor

Zum 50. Jubiläum von ‘The Dark Side of the Moon‘ plant Waters eine Neuinterpretation des Albums zu veröffentlichen. Der ehemalige Bassist und Sänger von Pink Floyd arbeitet aktuell an einer neuen Version ohne seine alten Bandkollegen. Kein Wunder, schließlich hat er sich mit den alten Mitstreitern hoffnungslos zerstritten. Das “neue” Album wird dabei mit Mitgliedern seiner Band, mit der er auch ‘Lockdown Session’ aufgenommen hat, eingespielt.

In einem Interview mit dem englischen Magazin ‘Telegraph’ [Paywall-Artikel] hat Waters die entsprechende Ankündigung gemacht. Dabei wird deutlich, dass die Beziehung zu Pink Floyd zerrüttet ist. “Ich habe The Dark Side of the Moon geschrieben”, sagt Waters gegenüber Tristram Fane Saunders von Telegraph. “Lassen Sie uns diesen ganzen ‘Wir’-Mist loswerden! Natürlich waren wir eine Band, wir waren zu viert, wir haben alle etwas beigetragen – aber es ist mein Projekt und ich habe es geschrieben. Also… blah!” Zur richtigen Einordnung: Waters hat die Texte des Originals geschrieben und drei der zehn Stücke komponiert und zwei weitere mitkomponiert.

Das Rolling Stone-Magazin beschrieb ‘Dark Side of the Moon’ einst als “Licht, das von einer hervorragenden Leistung herrührt”. Das im März 1973 veröffentlichte Album wurde mit 50 Millionen verkauften Platten das viertmeistverkaufte Album aller Zeiten – Zahlen bei denen nicht eimal ‘The Wall’ mithalten kann. Zu Verdanken hat man den Erfolg laut Waters hauptsächlich Waters.

Waters stichelt gegen alte Kollegen: “Sie können nicht schreiben”

Waters spricht dabei seinen ehemaligen Kollegen musikalisches Können ab. Laut ihm können sie “nicht schreiben”. “Nun, Nick hat nie so getan als ob. Aber Gilmour und Rick [Wright]? Sie können keine Songs schreiben, sie haben nichts zu sagen. Sie sind keine Künstler!” Danach tritt er noch einmal nach. “Sie haben keine Ideen, nicht eine einzige zwischen ihnen. Sie haben nie welche gehabt, und das macht sie verrückt.”

Der Telegraph-Journalist Saunders durfte schon in das neue Album reinhören. Laut ihm sind Teile “wirklich sehr gut”. Beim Song ‘Time’ sei die Klangfarbe “des alten Mannes” großartig. “Breathe ist eine wunderbare Neuinterpretation eines langsamen, akustischen Grooves. Das Country-angehauchte Money könnte ein spätes Johnny-Cash-Stück sein, bei dem Waters charismatisch in den tiefsten Lagen knurrt”, resümiert Saunders. Die Grundstrukturen der Songs sind erhalten geblieben, allerdings gibt es Veränderungen beim Sounddesign. Demnach wurde fast vollständig auf Rockgitarren verzichtet und manche Lyrics hinzugefügt.

Aber warum möchte Waters überhaupt eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten neu veröffentlichen? Anscheinend hatte Waters ein Problem mit den wunderschönen Instrumentalstücken des Originalalbums. Schließlich konnte man die Stimme Waters bei diesen Teilen der Songs nicht hören. Das soll sich jetzt ändern, damit die Zuhörer auch die Bedeutung hinter den Titeln besser verstehen. Auf die Frage, weshalb er den Drang verspürte eine Neuaufnahme zu machen, sagte Waters: “Weil nicht genug Leute erkannt haben, worum es geht, was ich damals gesagt habe.” Er hofft, dass diese neue Version das Thema auf den Punkt bringen wird. Ob sich ein Release mit dem 50. Jubiläum im März ausgeht ist nicht bekannt. Ein Veröffentlichungstermin fehlt bisher.

Roger Waters polarisiert mit Rede vor UN-Versammlung

Die ständigen politische Äußerungen von Waters machen es schwer, nur über seine Musik zu reden. Letzte Woche hielt Waters eine Rede vor dem UN-Sicherheitsrat auf Einladung der russischen Delegation. Dort verurteilte er zwar die Invasion der Russen, kritisierte aber ebenso “die Provokateure”. “Die russische Invasion der Ukraine war nicht unprovoziert. Deswegen verurteile ich auch die Provokateure auf das Schärfste.”

Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja reagierte mit einer Anspielung auf ‘Another Brick in the Wall’. “Wie traurig für seine früheren Fans, dass er die Rolle eines weiteren Steins in der Mauer akzeptiert, einer Mauer russischer Desinformation und Propaganda.”

Die vielen antisemitischen Aussagen in der Vergangenheit und seine Äußerungen zum Ukraine-Krieg stößt vor allem im Westen auf wenig Gegenliebe. Die Konsequenzen muss Waters derzeit bei seiner bevorstehenden Europa-Tour erfahren. Mehrere Konzerte in Europa wurden bereits abgesagt oder stehen unmittelbar vor einer Absage. Die Rocklegende will in unter anderem in Hamburg, München, Frankfurt und Köln auftreten. Doch es regt sich Widerstand – sogar die Bundesregierung hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet.

Kulturstaatsministerin Roth von den Grünen wünscht sich, “dass Veranstalter darauf verzichten, Konzerte mit Waters durchzuführen”. Sollten die Konzerte doch stattfinden, solle Waters vor leeren Hallen spielen.

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Profilbild von Fe/2

Fe/2 sagt:

#1 - 15.02.2023 um 08:10 Uhr

3

Absolut traurig was Waters hier macht. Ein frustrierter, alter Mann nutzt seine Bekanntheit um auf sich aufmerksam zu machen, koste es was es wolle. Er leidet schwer darunter, dass seine neueren Werke kaum Aufmerksamkeit bekommen, aber er ist es selbst, der viel mehr Pink Floyd-Songs spielt als David Gilmour auf den jeweiligen Solo-Konzerten. Auch als ganz grosser Pink Floyd Fan brauche ich seine Neuauflage der Dark Side ganz sicher nicht, Meisterwerke soll man so lassen wie sie sind.

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Gomes21 sagt:

#2 - 17.02.2023 um 18:31 Uhr

3

Komplett verbitterter alter Mann. Absolut unnötig so ein legendäres Album neu aufzulegen. und wenn er es für nötig hält obwohl es docvh alles auf seinem Genie beruhe, dann liegt es doch allein an ihm, dass seine "Botschaft" nicht angekommen ist. Seine Aussagen gegenüber anderen Pink Floyd mitgliedern sind egal was man von denen hält einfach unterirdisch.

Profilbild von Jan Eustergerling

Jan Eustergerling sagt:

#3 - 13.03.2023 um 19:55 Uhr

0

Der Typ ist ein Narzisst, wie er im Buche steht. Ohne die musikalische Mitarbeit von vor allem Gilmour wären die Alben nur halb so gut.

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Lutz sagt:

#4 - 05.04.2023 um 07:21 Uhr

2

Der Mann hat mit fast allem Recht was er sagt, nur mit David G. irrt er: Pink Floyd ist ohne ihn nicht denkbar. Die Wut in Waters verstehe ich aber. Im Übrigen scheint Bonedo auch eine Postille zu sein, die unkritisch Regierungspropaganda weitergibt. Schade

    Profilbild von Jan

    Jan sagt:

    #4.1 - 09.04.2023 um 21:56 Uhr

    0

    Bitte? Er hat Recht damit, ein Schwein mit einem Davidstern steigen zu lassen? Die USA und die Nato für den Ukraine-Krieg verantwortlich zu machen? Er hat recht damit, öffentlich andere Musiker aufzufordern, nicht in Israel zu spielen? Nun, das sie das ganze zu glauben zu scheinen, scheint ihnen ja nicht zu helfen zu sein. Ach ja: Fakten sind keine Propaganda.

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belanglos sagt:

#5 - 20.05.2023 um 20:25 Uhr

0

unbeeindruckte Kenntnisnahme

    Profilbild von Tieu Kha Vu

    Tieu Kha Vu sagt:

    #5.1 - 13.07.2023 um 17:35 Uhr

    0

    Es sind Roger's Songs (Drei vom Dark Side Album, hat er GANZ ALLEINE geschrieben. Während er den Rest davon, entweder mit David Gilmour, mit Rick Wright, oder mit der kompletten Pink Floyd Band geschrieben hat. Wie zum Beispiel "Time". Da waren alle vier Mitglieder beteiligt. Speak To Me war laut Komponistenangabe im CD Booklet von Drummer Nick Mason) . Damit kann er machen was er will, Aber die anderen dabei ausschließen, Weil die angegeblich nicht schreiben können und nicht zu sagen hatten, ist Quark. Dann hätte Wish You Were Here eigentlich auch ne Solo Platte sein müssen. Der Titelsong, war von David und Roger zusammen, Die Crazy Diamond Suite war von allen zusammen, Den Rest hat Roger alleine geschrieben.

    Antwort auf #5 von belanglos

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Profilbild von Helga Giesen

Helga Giesen sagt:

#6 - 08.06.2023 um 11:26 Uhr

0

Roger ist ein musikalisches Genie. Die Musik zählt. Die hat nichts mit Politik zu tun.

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