Mit großer Trauer nimmt die Musikwelt Abschied von Ozzy Osbourne, der am 22. Juli 2025 im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Als exzentrischer Frontmann der Band Black Sabbath wurde er in den 1970er Jahren zum Wegbereiter des Heavy Metal, wobei Songs wie „Paranoid“, „Iron Man“ und „War Pigs“ ein ganzes Genre prägten. Auch als Solokünstler feierte er enorme Erfolge und schuf mit Alben wie „Blizzard of Ozz“, „Bark at the Moon“ oder „No Rest for the Wicked“ unvergessene Klassiker. Trotz Skandalen, persönlicher und gesundheitlicher Rückschläge und seines eigenwilligen Charakters blieb Ozzy stets ein gefeierter Künstler, der über fünf Jahrzehnte hinweg Millionen begeisterte. Mit seinem Tod verliert die Welt einen der ikonischsten Frontmänner der Rockgeschichte – sein Einfluss auf die Musik bleibt jedoch unsterblich. Wir wollen dem „Prince of Darkness“ mit diesem Workshop ein kleines Denkmal setzen.

Ozzy hatte bei Wahl seiner Gitarristen immer das richtige Gespür
Ozzy Osbourne hatte immer ein Händchen für junge, aufstrebende Gitarristen. Mit Randy Rhoads fing es an, Brad Gillis gehörte dazu und auch Jake E. Lee. So staunte die Gitarrenwelt auch 1988 nicht schlecht, als die Platte „No Rest for the Wicked“ erschien und ein blonder, damals noch rasierter Jüngling von gerade einmal 21 Jahren die Saiten bediente. Dabei fuhr der Neuzugang einen Gitarrensound, der so unfassbar fett war, dass er nahezu alles Dagewesene in den Schatten stellte. Zakk Wylde war der Name des Gitarristen, dessen Wurzeln im britischen Heavy Metal von Bands wie beispielsweise Black Sabbath und Deep Purple, aber auch in Southern Rock und Country lagen.
Zakk Wyldes Equipment auf „Miracle Man“
Zakks Equipment durchlebte verschiedene Wandel, aber die Kernzutaten blieben. Zum Zeitpunkt von „No Rest for the Wicked“ setze er jedoch auf Gibson Les Paul Custom mit aktiven EMG-Pickups. An Amps kamen im Studio, beeinflusst von Produzent Keith Olsen, ein Marshall JCM800 Combo zum Einsatz sowie Lee Jackson GP100 Preamps. Als Leadboost diente der Boss SD-1 und zwischenzeitlich das MXR Zakk Wylde-Pedal. Eine Besonderheit in Zakks Sound ist allerdings auch der Gebrauch weiterer Rackeinheiten, zum einen des Aphex C2 Big Bottom Aural Exciters sowie des Yamaha SPX90 bzw. SPX900, von dem er das “Symphonic” – Setting benutzte. Dieses Preset liefert einen chorusartigen Effekt, der die Gitarre unglaublich verbreitert. Zu hören ist dieser Sound während der kompletten Platte sowie auf dem Nachfolge-Longplayer “No More Tears”.








So wird das Riff von „Miracle Man“ gespielt
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Für den Workshop habe ich euch den Titel „Miracle Man“ ausgesucht. Zwar stimmte Zakk die Gitarre einen Halbton tiefer und bewegte sich im Eb-Tuning, aber für den Workshop habe ich euch alle Beispielaudios im Standardtuning belassen. Miracle Man steht in F#m und beginnt mit einem nahezu pentatonischen Riff, während es im Prechorus nach C#m geht. Der Refrain entspricht schließlich wieder dem Intro-Lick. Typische Elemente des Riffs sind neben den Powerchords die kurzen Passagen in Quarten und Terzen, die Umspielung des Bsus4-Arpeggios im Pre-Chorus, bluesy Double-Stop-Bends und natürlich Zakks furiose Artificial Harmonics (A.H.) mit dem weiten und langsamen Vibrato. Lasst euch nicht entmutigen, falls die Gitarre bei euch nicht ganz so dick klingt, denn Zakk hat seine Spuren satte viermal gedoppelt!
Tipps zum Gitarrensound
Den Sound erhaltet ihr am besten mit einer Gitarre mit einem ausgangsstarken Humbucker in der Stegposition. An Amps würde ich eher ein Modell der Kategorie „britischer Sound“ wie Marshall oder Friedman wählen. Das „Symphonic”-Setting des SPX90 könnt ihr mit einem Chorus, einem Flanger oder einem dualen Pitch Shifter gut emulieren. Entscheidet ihr euch für Letzteres, probiert mal, den einen Pitch-Shifter-Algorithmus ein paar Cent nach oben und den anderen ein paar Cent nach unten einzustellen und diese hart links/rechts zu pannen. Hier findet ihr einen Vorschlag meinerseits, bei dem ich einen JCM800 in Kombination mit einem Dimension D Chorus Plug-In verwendet habe.

Und nun viel Erfolg mit “Miracle Man”!

Mit Randy Rhoads verlor der Rock’n Roll viel zu früh einen seiner gerade kometenhaft aufsteigenden Helden. Seine besten Riffs und Leads findet ihr bei uns.