Mooer Micro Preamp 011 Cali-Dual Test

Praxis

Sound:

Wie empfohlen verbinde ich das Pedal mit dem Effekt-Return meines Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene, mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box mit einem SM 57 ab. Alle Audiofiles wurden klanglich nicht weiter bearbeitet.
Ich starte mit allen Reglern des Pedals in der Mittelposition und im cleanen Kanal. Als Gitarre kommt dabei eine Fender Telecaster zum Einsatz.

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Clean: Alle Regler in Mittelposition, Telecaster

Das Pedal kann mit einem warmen und direkten Sound gefallen. Hier treten die unteren Mitten in den Vordergrund, das Höhenbild hält sich zwar vornehm zurück, verschnupft ist der Sound deshalb aber nicht.
Ich greife für das folgende Beispiel zur Strat, behalte die Einstellungen am Pedal aber bei.

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Clean: Alle Regler in Mittelposition, Stratocaster

Der knackige Charakter der Strat wird klar und unmissverständlich wiedergegeben, hier addieren sich eine gehörige Portion Höhen hinzu, was beweist, dass der Cali-Dual auf das angeschlossene Instrument reagiert und dessen typische klangliche Merkmale zumindest im cleanen Kanal überträgt.
Ich bin gespannt, wie sich der Zerrkanal des Pedals macht, belasse alle Regler in der 12-Uhr-Position und schließe eine Music Man Reflex an.

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Overdrive: Alle Regler in Mittelposition, Music Man Reflex

Schon mit dem Gainregler in der Mittelstellung kommt ein satter und breiter Rocksound zustande, der von der Idee her in der Tat an das Gain-Monster aus Kalifornien erinnert.
Wie genau der Gainregler in unterschiedlichen Stellungen agiert, lässt sich im nächsten Beispiel heraushören. Dabei drehe ich ihn pro Durchgang von 9 Uhr über die Mitte auf 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung.

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Funktion Gain-Regler 9 Uhr/15 Uhr/max.
Das Pedal stellt einen modernen Heavy Sound bereit, weiß aber auch clean zu gefallen.
Das Pedal stellt einen modernen Heavy Sound bereit, weiß aber auch clean zu gefallen.

Mit dem Gainregler ist eine breite Palette an unterschiedlichen Zerrstufen möglich, wobei der Fokus eher in der High-Gain-Abteilung liegt. Ab 12 Uhr komprimiert der Sound und je höher der Reglerwert ist, desto dichter und breiter wird er. Dabei bleibt der Bass noch verhältnismässig sauber und matscht kaum. Die Attacks der Anschläge werden auch bei hohen Gainsettings klar übertragen, was natürlich für mehr Kontur sorgt.
Es wird Zeit, ein wenig am EQ herumzudrehen. Treble zeigt auf 13 Uhr, Mid auf 9 Uhr und Bass auf 14 Uhr. Die tiefe E-Saite der Reflex stimme ich auf D hinunter.

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Equalizer: Treble 13 Uhr, Mid 9 Uhr, Bass 14 Uhr – Music Man Reflex

Hier fühlt sich das Mooer Pedal höbar pudelwohl und erzeugt einen wirklich sehr gut klingenden, modernen Heavy Sound, der zum Spielen einlädt. Das Bassfundament ist deutlich vernehmbar, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Obwohl ich die Mitten heruntergeregelt habe, ist immer noch genügend Substanz im Sound und sorgt für die nötige Durchsetzungskraft.
Mit denselben Einstellungen am Pedal schließe ich jetzt eine Les Paul an.

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Equalizer: Treble 13 Uhr, Mid 9 Uhr, Bass 14 Uhr – Les Paul

Da die Les Paul von Haus aus mit mehr Mitten gesegnet ist, macht sich dies auch im Klang bemerkbar. Da agiert das Pedal wie im cleanen Kanal sehr gut und kann diese Nuancen auch übertragen.
Für die letzten beiden Beispiele habe ich eine Cyan Hellcaster Baritongitarre eingesetzt und positioniere die Regler auf dem Cali-Dual folgendermaßen: Gain 16 Uhr, Treb 14 Uhr, Mid 11 Uhr und Bass 15 Uhr.
Das zweite Beispiel wird mit Speaker Simulation direkt in den Rechner eingespielt.

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Cyan Hellcaster Baritongitarre: Gain 16 / Treb 14 / Mid 11 / Bass 15 Cyan Hellcaster Baritongitarre: Gain 16 / Treb 14 / Mid 11 / Bass 15 – mit Speaker-Simulation

Obwohl die beiden Sounds im Grunde nicht wirklich viel miteinander zu tun haben, gefallen sie mir trotzdem ziemlich gut. Über eine Endstufe und einer Box gespielt kommt ein natürlicher, warmer Heavy Sound zustande, frequenzkorrigiert wird der Klang straffer und gemeiner, klingt dabei aber in keinem Moment ätzend oder dünn, ganz im Gegenteil!

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