Mixcloud Live nimmt Fahrt auf: DJ Streaming ohne Takedowns

Mixcloud Live ist nicht mehr beta. Nachdem das immer beliebter werdende Musik-Portal das massive Streaming-Aufkommen am Silvesterabend problemlos bewältigen konnte, fühlt man sich nun gerüstet für den nächsten Schritt, wie das Team in seinem Blog stolz bekannt gibt.

(Bilder: Mixcloud)
(Bilder: Mixcloud)


Mixcloud war bis zu Beginn der Corona-Pandemie lediglich eine etablierte, aber weniger bekannte Soundcloud-Alternative für DJ-Mixes. Audio only! Jedoch umsonst und ohne Zeitvolumenbeschränkungen. Als Mixcloud kostenpflichtige Pro-Accounts einführten, war das Interesse bei den meisten Usern eher gering. Warum für einen Service zahlen, der keine große Reichweite hat, um Features wie Monetarisierung (Select-Channel) oder exakte Statistiken effektiv nutzen zu können?
Zu Beginn der Pandemie, in der ersten Jahreshälfte 2020 war DJ-Videostreaming nicht nur der neue Hype, sondern auch fast überall problemlos möglich, bis die Portale die Copyright-Bremse zogen und Streaming-Abbrüche und Takedowns zur Regel wurden. Und Mixcloud führte Videostreaming ein.

Warum Mixcloud Live?

Im April 2020 wurde Mixcloud LIVE im Beta-Modus vorgestellt: User der kostenpflichtigen Pro-Lizenz konnten nun auch auf Mixcloud per Video live gehen.
Und weil Mixcloud eine UK-Radio-Lizenz besitzt, werden Tantiemen an die Urheber gezahlt und es besteht nicht die Gefahr eines Takedowns, wie bei YouTube, Twitch, etc. Weil Streaming auf Mixcloud Live 100% legal ist.
Mittlerweile unterstützt auch Restream.io Mixcloud Live, so dass wir mit nur einem RTMP-Key z.B. aus OBS-Studio oder dem ATEM Mini Pro simultan neben Twitch, YouTube, Facebook live, Periscope auch direkt auf Mixcloud Live streamen können.
Seit Mitte September wird der Stream bei Mixcloud nach der Übertragung gespeichert, anders als bei YouTube allerdings nur als Audio-File.
Da ich es mir eh zur Angewohnheit gemacht habe, den Audioteil meiner Videostreams nachträglich auf Mixcloud hochzuladen, ist das für mich keine Einschränkung, sondern ein willkommenes Feature. Der Videostream wird auf YouTube gespeichert – wenn er nicht wegen Urheberrechtsverletzung abgebrochen wurde. Deswegen macht es immer noch Sinn, den Stream lokal aufzunehmen, z.B. mit dem ATEM Mini Pro auf eine SSD und nachträglich auf YouTube hochzuladen. Oft ist der Algorithmus dann gnädiger als mit Livestreams. Minuten später kommen schon die Copyright-Claim-E-Mails der Verwerter zur Monetarisierung des Videos an, aber es bleibt dann wenigstens online.

Im Gegensatz zu YouTube speichert Mixcloud Streams lediglich als Audio-Files. Hier ein Beispiel mit einem Set unseres Autoren.(Bilder: Mixcloud)
Im Gegensatz zu YouTube speichert Mixcloud Streams lediglich als Audio-Files. Hier ein Beispiel mit einem Set unseres Autoren.(Bilder: Mixcloud)

Wie geht’s weiter?

In seinem Blog schreibt das Mixcloud-Team: „Es ist ziemlich schwierig, ein globales Live-Streaming-Produkt schnell und öffentlich zu entwickeln. Es ist ein bisschen so, als würde man ein Flugzeug von Grund auf neu bauen, während es abhebt. Wir haben viele Kernfunktionen entwickelt, wie die Möglichkeit, Aufnahmen Ihrer Streams legal zu speichern, Audio mit 320 kbit /s, verbesserte Stabilität und die Aushandlung von Musiklizenzen, die sicherstellen, dass die gespielten Künstler bezahlt werden.”
Und die Reise geht weiter: als nächstes Feature hat Mixcloud ein Social Media Kit angekündigt, um den Kanal nach und nach mit weiteren Promo-Features auszustatten. Und auch die Einführung von Ticketing wie bei den Konzerten mit Róisín Murphy, Flying Lotus, Lavawnd’ah und Leon Vynehall dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Unter diesem Link können sich Mixcloud-Artists für eigene Pay-per-View-Streams bewerben.

Fotostrecke: 2 Bilder Als nächstes angekündigt: Social Media-Funktionen auf Mixcloud.(Bilder: Mixcloud)

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