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Fluid Audio FX8 Test

Praxis

Es folgt einmal mehr mein gewohnter Versuchsaufbau: Beide Speaker kommen also auf die Stative hinter meinen Arbeitstisch in das 1m Stereo-Dreieck. Da es keine weiteren Filter gibt, kann ich hier auch nichts weiter einstellen, außer den Gain. Um sicherzustellen, dass beide Lautsprecher auch identisch laut sind, drehe ich beide voll auf und regele die Lautstärke entsprechend über meinen Drawmer mc 2.1.
Um es kurz zu machen: In Sachen Klang hinterlässt die Fluid leider einen gemischten Eindruck. Zum einen fällt der verhältnismäßig mäßige Tief-Bassbereich auf, welchen ich angesichts der 8-Zoll Tief/Mitteltöner etwas großzügiger eingeschätzt hätte. Hinzu kommt der distanzierte Punch aufgrund der etwas zu geringen Impulstreue, was mir natürlich besonders bei perkussiven Signalen auffällt, die so leider leicht verwaschen klingen.

Die Fluid FX8 ist gut verarbeitet.
Die Fluid FX8 ist gut verarbeitet.

Weiterhin kann man bei sehr Bass-intensivem Material leichte Turbulenzen an den rückseitigen Eingangsbuchsen und an dem mittleren, offenen Teil des Tieftontreibers wahrnehmen, was sich in einem leichten Rasseln äußert. Der Bassport als solches ist hingegen verzerrungsfrei und nicht für die Probleme verantwortlich. 
Im unteren Mitten-Bereich fällt wiederum ein etwas unangenehmes Übersprechen auf, welches wahrscheinlich auf die nicht ganz so optimal eigestellte Koaxial-Bauweise zurückzuführen ist. Das fällt vor allem bei Gitarren-lastigem Material auf und sorgt für eine etwas unschöne Verwaschung in diesem Bereich. Auch frequenzmäßig weiter oben, im Bereich der Übernahmefrequenz klingt die Box leider nicht sehr detailliert, was ich auf die nur weniger optimal abgestimmten Filter im Übergangsbereich zurückführen würde. Beispielsweise klingen so 50 Cents Vocals noch etwas „nuscheliger“ als sie ohnehin schon sind.
Der gesamte Höhenbereich hingegen wird weitestgehend detailliert aufgelöst, was vor allem Vocal-Signalen zugute kommt, die sich so angenehm kraftvoll im Mix durchsetzen, wenn auch leider etwas zu scharf. Die Stereobreite und die abgebildete Raumtiefe befinden sich für einen Monitor dieser Preisklasse  hingegen in einem guten bis sehr guten Bereich. Hier gibt es also nichts zu meckern, was für gute Endkontrolle der Fertigungsqualität von linkem und rechtem Speaker spricht.
Weiterhin ist das Grundrauschen vor allem bei Musikpausen deutlich wahrnehmbar. Und wenn man noch genauer hinhört, nimmt man außerdem ein leichtes  Brummen war, was allerdings nicht wirklich weiter kritisch ist und auch nur auffällt, wenn man sein Ohr direkt vor die Speaker hält. Würde es sich also um einen ausschließlichen als Hi-Fi Lautsprecher beworbenes Produkt handeln, könnte man durchaus noch ein Auge zudrücken. Da wir es hier jedoch nun mal mit einem ausgewiesenen Studio-Monitor zu tun haben, müssen natürlich auch andere Maßstäbe angesetzt werden. Somit kann ich diesen Speaker für die Musikproduktion eher weniger empfehlen und würde  lieber auf die Fluid Fader Serie ausweichen. Trotzdem, bei einem Paarpreis von rund 350 EUR geht das alles noch in Ordnung.

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Quickmix sagt:

#1 - 25.12.2019 um 19:31 Uhr

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Absolut geniale Boxen. Werde mir jetzt auch die Nachfolger FX 80 zulegen.

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