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Fluid Audio FX8 Test


Fluid Audio ist eine recht junge Marke am Monitor-Markt, die von Kevin Zuccaro gegründet wurde, welcher einst bei JBL arbeitete und sich später unter anderem für das Lautsprechersegment von M-Audio verantwortlich zeigte. Die Fluid Fader Serie hatten wir dabei auch schon im Test, heute soll es allerdings etwas spezieller werden, und zwar mit Koaxial-Lautsprechern. 

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Das bedeute, dass alle Treiber möglichst aus einem Punkt abstrahlen, ihre Achsen also identisch sind – daher auch das Wort „koaxial“. Das kennen wir bereits von meinen Monitoren, den Geithain RL 901, sowie auch von „günstigeren“ Anbietern, wie Prodipe und ihren TDC 5, 6 und 8 sowie von Equators Q10, Q8 und D5.

Details

Allgemeines

Die Fluid Audio FX8 sind aktive 2-Wege-Nahfeldmonitore der Budget-Preisklasse und werden entsprechend im Paar gehandelt. Sie bieten einen 8- Zoll Tieftöner, in dessen Mitte ein 1,2-Zoll Silk Dome Hochtöner verbaut wurde.


Fotostrecke: 3 Bilder Die Fluid FX8 von vorn …

Die Treiber


Der Hochtöner bietet außerdem einen leichten Waveguide, um besser an das Gehäuse anzukoppeln und so Interferenzen an zu scharfen Gehäusekanten oder dem Woofer zu vermeiden. Beide Treiber werden selbstverständlich getrennt verstärkt, was sich Bi-Amping nennt, und den Vorteil hat, dass beide Wege lastfrei und vor der eigentlichen Verstärkung getrennt werden können. Als Verstärker kommen zwei Class A/B Endstufen zum Einsatz, die am Tieftöner 80 Watt und am Hochtöner 50 Watt leisten. Angaben, die sicherlich keinen RMS-Wert darstellen.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein kleiner Fader zur Lautstärke-Anpassung gehört auch hier dazu.

Das Gehäuse 

Das Gehäuse ist, wie in dieser Klasse üblich, aus MDF gefertigt, welches Vinyl-foliert wurde und in der Tat einen äußerst pragmatisch-robusten Eindruck hinterlässt, zumal beide Treiber in einer Art Frontbaffel sitzen, das aufwendig mit der Front verschraubt wurde. Eine Box wiegt weiterhin in etwa 10 kg, was in Anbetracht der Größe von 340mm x 254mm x 270mm (HxWxD) immer noch relativ leicht ist. Hinzukommt eine interne, magnetische Schirmung, um Interferenzen mit nah platziertem, anderem elektronischen Equipment zu vermeiden.

Kleine Extras

Wie alle Fluid Speaker, besitzen auch die FX8 jeweils einen kleinen Fader auf der Frontseite, um sie individuell in der Lautstärke einstellen zu können. Bei dem kompakteren Modell, der Fluid F5, macht dies absolut Sinn, da hier nur ein Fader pro Paar verbaut wurde und somit beide Speaker gleichzeitig in ihrer Lautstärke geregelt werden können. Unter Umständen kann man sich so durchaus einen Monitorcontroller sparen, bei den FX8 sehe ich diesen Vorteil allerdings nicht. 
Schöner ist da doch schon die verbaute Energiesparfunktion, welcher die Speaker nach einer gewissen Zeit des Leerlaufs in einen Stand-By Mode versetzt, der kaum noch Strom benötigt. Dabei wechselt die Farbe der kleinen Front-LED von blau (aktiv) zu rot (inaktiv). Sehr schön!
Bevor wir uns nun gleich die Rückseite näher betrachten, noch ein paar letzte Worte zur Frontseite. Hier befindet sich der große Bassport-Schlitz, da es sich ja auch um ein Bassreflex-Gehäuse handelt, was den Vorteil hat, dass die Box theoretisch auch etwas näher zur Rückwand aufgestellt werden kann. Weiterhin finden wir ein schickes, gummiartiges Fluid Audio Logo sowie ein klitzekleines Löchlein über den Treibern, hinter dem relativ schick versteckt die bereits erwähnte Status-LED sitzt, die rot und blau leuchten kann.

Die Rückseite und die Anschlüsse

Die Rückseite fällt relativ spartanisch aus, nur der XLR-, Klinke- und Cinch-Eingang befinden sich hier sowie natürlich auch der Stromanschluss inklusive Sicherungsfach, Spannungswahlschalter und Hauptschalter. Der XLR- und der Klinke-Anschluss sind selbstverständlich symmetrisch und weisen einen Eingangswiederstand von 20kOhm auf, während der unsymmetrische Cinch der Quelle einen Widerstand von 10kOhm entgegensetzt.

Die Anschlüsse: XLR, TRS und Cinch.
Die Anschlüsse: XLR, TRS und Cinch.

Auffällig ist eigentlich nur die große Heatsink, die einen optimalen Wärmeabtransport von den Endstufen gewährleisten soll. Ob diese wirklich notwendig war oder nicht eher doch dem martialischen Äußeren dienen soll, sei einmal dahingestellt. 
Weitere Einstellmöglichkeiten, wie beispielsweise Filter und Raum-EQs finden sich hingegen nicht, was zugegebenermaßen doch etwas schade ist. Hier muss man dann also entsprechend über die Positionierung der Speaker klanggestalterisch tätig werden. Immerhin wurden Schutzschaltungen bedacht, zu denen nicht nur eine thermische Überlastschaltung zählt, sondern auch ein Ausgangsstrombegrenzer sowie ein Transienten- und ein Subsonic-Filter. Das wären genug Details, auf in die Praxis!

Zum Lieferumfang gehören ein Stromkabel sowie ein gedrucktes Handbuch und Moosgummi-Aufkleber.
Zum Lieferumfang gehören ein Stromkabel sowie ein gedrucktes Handbuch und Moosgummi-Aufkleber.
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Praxis

Es folgt einmal mehr mein gewohnter Versuchsaufbau: Beide Speaker kommen also auf die Stative hinter meinen Arbeitstisch in das 1m Stereo-Dreieck. Da es keine weiteren Filter gibt, kann ich hier auch nichts weiter einstellen, außer den Gain. Um sicherzustellen, dass beide Lautsprecher auch identisch laut sind, drehe ich beide voll auf und regele die Lautstärke entsprechend über meinen Drawmer mc 2.1.
Um es kurz zu machen: In Sachen Klang hinterlässt die Fluid leider einen gemischten Eindruck. Zum einen fällt der verhältnismäßig mäßige Tief-Bassbereich auf, welchen ich angesichts der 8-Zoll Tief/Mitteltöner etwas großzügiger eingeschätzt hätte. Hinzu kommt der distanzierte Punch aufgrund der etwas zu geringen Impulstreue, was mir natürlich besonders bei perkussiven Signalen auffällt, die so leider leicht verwaschen klingen.

Die Fluid FX8 ist gut verarbeitet.
Die Fluid FX8 ist gut verarbeitet.

Weiterhin kann man bei sehr Bass-intensivem Material leichte Turbulenzen an den rückseitigen Eingangsbuchsen und an dem mittleren, offenen Teil des Tieftontreibers wahrnehmen, was sich in einem leichten Rasseln äußert. Der Bassport als solches ist hingegen verzerrungsfrei und nicht für die Probleme verantwortlich. 
Im unteren Mitten-Bereich fällt wiederum ein etwas unangenehmes Übersprechen auf, welches wahrscheinlich auf die nicht ganz so optimal eigestellte Koaxial-Bauweise zurückzuführen ist. Das fällt vor allem bei Gitarren-lastigem Material auf und sorgt für eine etwas unschöne Verwaschung in diesem Bereich. Auch frequenzmäßig weiter oben, im Bereich der Übernahmefrequenz klingt die Box leider nicht sehr detailliert, was ich auf die nur weniger optimal abgestimmten Filter im Übergangsbereich zurückführen würde. Beispielsweise klingen so 50 Cents Vocals noch etwas „nuscheliger“ als sie ohnehin schon sind.
Der gesamte Höhenbereich hingegen wird weitestgehend detailliert aufgelöst, was vor allem Vocal-Signalen zugute kommt, die sich so angenehm kraftvoll im Mix durchsetzen, wenn auch leider etwas zu scharf. Die Stereobreite und die abgebildete Raumtiefe befinden sich für einen Monitor dieser Preisklasse  hingegen in einem guten bis sehr guten Bereich. Hier gibt es also nichts zu meckern, was für gute Endkontrolle der Fertigungsqualität von linkem und rechtem Speaker spricht.
Weiterhin ist das Grundrauschen vor allem bei Musikpausen deutlich wahrnehmbar. Und wenn man noch genauer hinhört, nimmt man außerdem ein leichtes  Brummen war, was allerdings nicht wirklich weiter kritisch ist und auch nur auffällt, wenn man sein Ohr direkt vor die Speaker hält. Würde es sich also um einen ausschließlichen als Hi-Fi Lautsprecher beworbenes Produkt handeln, könnte man durchaus noch ein Auge zudrücken. Da wir es hier jedoch nun mal mit einem ausgewiesenen Studio-Monitor zu tun haben, müssen natürlich auch andere Maßstäbe angesetzt werden. Somit kann ich diesen Speaker für die Musikproduktion eher weniger empfehlen und würde  lieber auf die Fluid Fader Serie ausweichen. Trotzdem, bei einem Paarpreis von rund 350 EUR geht das alles noch in Ordnung.

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Fazit

Die Fluid FX8 hinterlassen leider nur ein durchschnittlichen Klangeindruck, sodass man sich die Frage stellen muss, warum man sich in dieser Preisklasse unbedingt für Koaxial-Lautsprecher entscheiden sollte, da gerade der wichtige Mittenbereich leider etwas undetalliert klingt, was auf die nicht ganz so optimale Abstimmung von Hoch- und Tieftöner zurückzuführen ist. In dieser Preis-Range gibt es genügend andere Speaker, die deutlich detaillierter klingen, wenn sie auch durchaus andere Probleme haben können. In Anbetracht der kleinen praktischen Details, wie dem vorderseitigen Lautstärkeregler und der Abschaltautomatik gibt es trotzdem 3,5 Punkte, zumal die angesprochenen Mängel den puren Musikgenuss nicht wirklich trüben sollten.


Pro:

  • Gute Verarbeitung
  • 
Auto-Standby

  • Viele Anschlüsse
  • Laut

Contra:


  • undifferenzierte Mitten

  • leichte Bass-Turbulenzen
  • erhöhtes Grundrauschen

  • Schwächen im Bereich der Übernahmefrequenz
Fluid_Audio_FX8_01_Aufmacher
… sowie schräg von der Seite

Features:

  • Aktive Nahfeldmonitor
8-Zoll Tieftontreiber mit 1,2-Zoll Hochtöner in Koaxial-Bauweise
  • 80 + 50 Watt Bi-Amping
  • Gehäuse: Vinyl-foliertes MDF
  • Abschaltautomatik
  • Größe: 340mm (H) x 254mm (W) x 270mm (D)
  • Gewicht: 9,8 kg


Preis:

  • EUR 429,- (UVP)
  • EUR 350,- (Street)
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Gute Verarbeitung
  • 
Auto-Standby

  • Viele Anschlüsse
  • Laut
Contra
  • undifferenzierte Mitten

  • leichte Bass-Turbulenzen
  • erhöhtes Grundrauschen

  • Schwächen im Bereich der Übernahmefrequenz
Artikelbild
Fluid Audio FX8 Test
Für 307,00€ bei
Hot or Not
?
… sowie schräg von der Seite

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

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Quickmix sagt:

#1 - 25.12.2019 um 19:31 Uhr

0

Absolut geniale Boxen. Werde mir jetzt auch die Nachfolger FX 80 zulegen.

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