Ampeg Rocket Bass RB-115 Test

Die legendäre Amp-Schmiede Ampeg ist zwar in erster Linie für leistungsstarke Bass-Stacks populär, darüber hinaus kümmert sich die Company aber auch um jene Tieftöner, die nur eine kleine Lösung zum Üben oder für dezente Gigs suchen. Die zweite Generation der BA-Basscombos kam bereits 2014 auf den Markt und bietet den Ampeg-Sound im kompakten Format zu äußerst erschwinglichen Preisen. Kein Wunder also, dass die Serie entsprechend gut ankam! Seit dem Frühjahr 2021 steht nun die Nachfolgegeneration in den Läden: Die brandneuen Combos hören auf den Namen “Rocket Bass” und sind abermals in verschiedenen Größen und Leistungsklassen erhältlich (RB-108, RB-110, RB-112, RB-115, RB-210). Wir haben uns mit dem RB-115 das zweitstärkste Modell geschnappt und sind gespannt, was dieser Basscombo mit seinem Fünfzehnzoll-Lautsprecher klanglich zu bieten hat.

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Details

In Sachen Design orientiert sich Ampeg offensichtlich an der eigenen Vergangenheit: Der RB-115 verfügt über einen sehr eleganten Retro-Look und erinnert eindeutig an den legendären Portaflex B-15 aus den Sechzigern. Der Tolex-Überzug nennt sich “Black Diamond” und sieht wirklich sehr schick aus, zudem verwendet Ampeg bei den RB-Basscombos wieder eine klassisch anmutende Frontgrillbespannung in Schwarz-Silber, die den Sixties-Look komplett macht.
Chromkappen am 513 x 570 x 354 mm messenden Gehäuse sorgen außerdem für den Schutz der Ecken; zum Tragen gibt es einen großen Schlaufengriff auf der Oberseite. Der mit einem 15-Zöller aus dem Hause Eminence ausgestattete RB-115 bringt erfreulicherweise nur etwas mehr als 15kg auf die Waage, sodass der Transport wirklich mühelos von der Hand geht. Insgesamt wirkt der Ampeg-Basscombo wirklich sehr hochwertig – das Gehäuse ist robust, der Tolexbezug wurde tadellos verarbeitet, und alle Bedienelemente machen einen soliden Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Von wegen langweilig: Ampeg stattet den RB-115 …

Chromkappen am 513 x 570 x 354 mm messenden Gehäuse sorgen außerdem für den Schutz der Ecken; zum Tragen gibt es einen großen Schlaufengriff auf der Oberseite. Der mit einem 15-Zöller aus dem Hause Eminence ausgestattete RB-115 bringt erfreulicherweise nur etwas mehr als 15kg auf die Waage, sodass der Transport wirklich mühelos von der Hand geht.
Insgesamt wirkt der Ampeg-Basscombo wirklich sehr hochwertig – das Gehäuse ist robust, der Tolexbezug wurde tadellos verarbeitet, und alle Bedienelemente machen einen soliden Eindruck!

Fotostrecke: 2 Bilder Der stabile Griff hilft beim Tragen der 15kg Gewicht.

Damit sind wir auch schon beim Herzstück unseres 200 Watt starken Test-Combos: dem Verstärker. Im Gegensatz zur Vorgängergeneration wurde der Amp bei den neuen RB-Basscombos rückseitig verbaut, sodass alle Regler von oben zugänglich sind. In meinen Augen ist diese Lösung sowohl optisch als auch hinsichtlich des Bedienkomforts besser, deshalb gibt es von mir schon mal ein “Daumen hoch” für diese Entscheidung!

Fotostrecke: 4 Bilder Auf diesen Bildern ist gut die Positionierung …

Ganz links parken zwei Inputklinken (1 x für passive und 1 x für aktive Bässe mit -15dB) zur Verbindung mit dem Bass. Darauf folgt eine komplett neu entwickelte Overdrive-Schaltung mit der Bezeichnung “Super Grit Technology” bzw. kurz “SGT”. Für die Bedienung der Zerre gibt es einen On-Schalter, einen Grit-Regler für den Sättigungsgrad und schließlich den Level-Regler zur Lautstärkenabstimmung des Overdrive-Signals im Verhältnis zum cleanen Sound.
Mittig auf dem Panel finden wir den Volume-Regler für die Endlautstärke des Basscombos sowie die Klangzentrale, die sich aus einem Dreiband-Equalizer und den allseits bekannten Ampeg-EQ-Presets “Ultra Lo” und “Ultra Hi” zusammensetzt. Die Presets werden, genau wie bei der Vorgängergeneration oder bei anderen Ampeg-Amps, mit einfachen Tastern aus- und eingeschaltet.

Fotostrecke: 3 Bilder Hier seht ihr die einzelnen …

Den Abschluss auf der Bedien-Panel machen zwei Miniklinken zum Anschluss eines Kopfhörers und für das Einspielen von externen Signalen via MP3-Spieler, Smartphone oder ähnlichen Gerätschaften.

Ohne Frontbezug fällt der Blick direkt auf den 15-Zoll-Lautsprecher.
Ohne Frontbezug fällt der Blick direkt auf den 15-Zoll-Lautsprecher.

Praxis

Der Rocket Bass RB1125 aus dem Hause Ampeg wird von einer 200 Watt starken Endstufe befeuert und kann damit zweifellos auch für kleinere Gigs eingesetzt werden. In einer lauten Rockband geht dem Combo logischerweise schnell die Puste aus, für kleinere Anlässe mit halbwegs zivilisiert spielenden Kollegen ist die Leistung aber durchaus ausreichend, um sich Gehör zu verschaffen.
An der Leistungsgrenze (also mit nahezu voll aufgedrehtem Level-Regler) setzt zum Schutz vor Überlastung der Komponenten natürlich ein Limiter ein – die Pegelreduktion geschieht allerdings auf eine angenehme Art und Weise. Prinzipiell lässt sich der 15-Zoll-Combo für größere Anlässe auch mit einer Zusatzbox erweitern, die meisten Bassisten werden für solche Fälle aber erfahrungsgemäß eher zu einer Lösung mit einem separaten Amp und dazu passenden Boxen greifen und den RB-115 eher für kleine Gigs oder zum Üben zu Hause einsetzen.

Kaum Pumpen: Auch an der Leistungsgrenze performt der RB-115 noch zuverlässig!
Kaum Pumpen: Auch an der Leistungsgrenze performt der RB-115 noch zuverlässig!

Gerade in solcherlei Settings ist es natürlich wichtig, dass der Basscombo keine nervenden Nebengeräusche produziert. Und siehe da: Der RB-115 kommt ohne Lüfter aus und die Vorstufe, die Ampeg in der Werbung selbstbewusst als “Ampeg Legacy Preamp” bezeichnet, arbeitet sehr rauscharm. Für den Wohnzimmerbetrieb ist der neue Ampeg-Combo also ebenfalls bestens geeignet!

In Sachen Sound hat sich beim neuen RB-115 im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem BA-115 V2, durchaus etwas verändert. Ampeg verzichtet bei der neuen Serie nämlich komplett auf einen Hochtöner, sodass es klanglich eher in eine vintage-artige Richtung geht. Muffig ist der Sound dabei jedoch keinesfalls, denn der 15-Zöller liefert immer noch ausreichend hohe Frequenzanteile für die Transparenz und Durchsetzungsvermögen.

Einen Tweeter sucht man vergebens: Hier verrichtet nur der 15er-Speaker seinen Dienst!
Einen Tweeter sucht man vergebens: Hier verrichtet nur der 15er-Speaker seinen Dienst!

Wuchtige Bässe und Tiefmitten dominieren dabei allerdings schon eindeutig das Klangbild – der Combo klingt ungemein mächtig und voll. Für klangliche Flexibilität sorgen wirklich hervorragend angestimmte Klangwerkzeuge, die der RB-115 an Bord hat. Zur schnellen Anpassung stehen die allseits bekannten Ampeg-Presets Ultra-Lo und Ultra-Hi zur Verfügung. Wer etwas mehr Präsenz im oberen Bereich benötigt, drückt einfach den Ultra-Hi-Taster, und mit Aktivierung des Ultra-Lo-Features erscheint der Tiefbassbereich noch eine Spur breiter und offener.
Beide Presets wurden praxistauglich abgestimmt und klingen wirklich toll! Der zusätzliche Bass-Boost durch das Ultra-Lo-Feature ist allerdings in schwierigen Räumen unter Umständen etwas zu viel des Guten und kann beim 15-Zoll-Combo schon mal zum Dröhnen führen – hier ist also durchaus Vorsicht angebracht!

Die beiden altbekannten Presets sind wirkungsvolle Tools - doch man sollte dabei die Akustik seiner Umgebung im Blick behalten!
Die beiden altbekannten Presets sind wirkungsvolle Tools – doch man sollte dabei die Akustik seiner Umgebung im Blick behalten!

Nur Positives kann ich hingegen über den Dreiband-Equalizer des “Ampeg Legacy Preamp” berichten. Dank gut gewählter Einsatzfrequenzen bei 40Hz, 500Hz und 4kHz liefert der EQ wirklich hervorragende Ergebnisse und ermöglicht die Anpassung des Grundsounds an verschiedenste Musikrichtungen und Spieltechniken.
Für den legendären SVT-Sound soll bei unserem Testkandidaten die neu entwickelte SGT-Schaltung für verzerrte Sounds sorgen. Ich persönlich mag ja eher leicht angezerrte Sounds, und die liefert die SGT-Schaltung wirklich in toller Qualität. Mein passiver Jazz Bass klingt bei moderaten Grit-Levels wunderbar kratzig und erlangt durch die Obertöne der Verzerrung deutlich mehr Wärme.

Dreht man den Grit-Regler weiter auf, wird die Verzerrung logischerweise heftiger, erfreulicherweise wird der Tiefbassbereich dabei aber nicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen – das Bassfundament bleibt im Wesentlichen stabil. Mit dem Level-Regler lässt sich zudem sehr gezielt regeln, wie laut das verzerrte Signal im Verhältnis zum cleanen Signal sein soll, wodurch man jederzeit die Kontrolle über das Durchsetzungsvermögen und den Klangcharakter der Overdrive-Sounds behält.
Mir persönlich gefällt die neue Zerre im Low-Gain-Bereich besser als bei heftigen Verzerrungen, insgesamt ist Ampeg mit der SGT-Schaltung aber eine flexibler und gut kontrollierbarer Overdrive gelungen, der sehr warm und organisch klingt – eine wirklich tolle Bereicherung für den RB-115!

Am überzeugendsten arbeitet die Zerreinheit im Low-Gain-Bereich.
Am überzeugendsten arbeitet die Zerreinheit im Low-Gain-Bereich.

Ich habe wie immer einige Audios aufgenommen, damit ihr einen Eindruck von den Klangmöglichkeiten des neuen Combos bekommt. Für die Aufnahmen habe ich einfach den Sound in meinem Raum mit einem Mikrofon eingefangen.

Audio Samples
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Flat-Einstellung Bass-Boost, Mid-Cut, Ultra-Hi Bass-Boost, Mid-Boost, Treble-Cut Ultra-Lo, Mid-Boost Ultra-Lo, Thump-Style Grit (low) More Grit

Fazit

Ampeg ist mit dem neuen RB-115 wirklich ein toller Basscombo gelungen. Optisch macht er aufgrund der eleganten Vintage-Optik deutlich mehr her als sein eher klobig wirkender Vorgänger, und klanglich präsentiert sich das mit einem 15-Zöller ausgestattete Modell dank effektiver und gut abgestimmter EQ-Tools durchaus flexibel. Sehr überzeugend finde ich zudem die neu entwickelte SGT-Schaltung – die Overdrive-Sounds klingen organisch und sind mit den beiden Reglern “Grit” und “Level” einfach zu steuern. In Sachen Konnektivität ist der RB-115 zudem auf dem Stand der Zeit und bietet sämtliche Anschlussmöglichkeiten, die man von einem modernen Basscombo erwartet. Wer einen robust konstuierten Combo für kleinere Gigs oder zum Üben sucht, macht mit dem Ampeg RB-115 also definitiv nichts falsch!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • schicke Vintage-Optik
  • runder, warmer Sound
  • gut abgestimmter EQ
  • warme Zerrsounds
  • angenehmes Gewicht
  • fairer Preis
Contra
  • DI-Pegel vom Volume-Regler abhängig
Artikelbild
Ampeg Rocket Bass RB-115 Test
Für 659,00€ bei
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… eigenen jahrzehntelangen History aus!
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Ampeg
  • Herstellungsland: China
  • Modell: Rocket Bass RB-115
  • Leistung: 200 Watt @ 4 Ohm, 100 Watt @ 8 Ohm
  • EQ: Dreiband-EQ, Ultra Lo, Ultra Hi
  • Lautsprecher: 1×15 Zoll Eminence
  • Anschlüsse: Input, Input -15dB, AUX Miniklinke, Kopfhörer Miniklinke, Effekt Send/Return Klinken, Line-Out XLR post EQ, SGT Footswitch Klinke, Speaker Klinke
  • Masse: 513 x 570 x 354 mm
  • Gewicht: 15,45kg
  • Preis: 599,- Euro (Ladenpreis im September 2021)
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