Der Electro Harmonix Tri Parallel Mixer ist ein Switching-Tool zum Mischen von drei parallelen Effektschleifen auf einen Ausgang. Mit unabhängigen Send- und Return-Level und einer EQ-Sektion pro Loop lassen sich eingeschleifte Effektpedale variabel mit dem Originalsignal kombinieren. Zusätzlich kann der Tri Parallel Mixer als Split-Box zum Ansteuern von bis zu drei Amps oder als Umschalter für bis zu drei Instrumente an einem Ausgang verwendet werden. Welche Sounds und Anwendungen sich mit dem Electro Harmonix Tri Parallel Mixer realisieren lassen, zeigt unser Test.
Mit dem Electro Harmonix Tri Parallel Mixer gibt es ein Switching-Tool zum Mischen von diversen Gitarreneffekten zu entdecken.
Electro Harmonix Tri Parallel Mixer – Das Wichtigste in Kürze
3 parallele Loops für Effekte
separate Send- und Return-Level
Senden von einem Instrument an 3 Ausgänge
Senden bzw. Mischen von 3 Instrumenten an einen Ausgang
Anwendungsbereiche und Features des EHX Tri Parallel Mixers
Der Tri Parallel Mixer verwaltet drei separate Effektschleifen, die zusammen mit dem Eingangssignal (Input) an einen Ausgang (Output) gesendet werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Effekt-Setups werden die Loops dabei nicht in Reihe geschaltet und beeinflussen sich somit nicht gegenseitig. Alle drei Effektschleifen können dem Eingangssignal stufenlos in ihrer Ausgangslautstärke (Return) zugemischt und mit variablem Input-Level (Send) angesteuert werden. Zusätzlich verfügt jede Effektschleife über ein separates EQ-Poti für die Return-Buchse und eine Phaseninvertierung für das Send-Signal (Phase).
Die Anwendungsbereiche des Tri Parallel Mixer lassen sich in den folgenden drei Szenarien zusammenfassen:
Bis zu drei Effektschleifen in Parallelschaltung mischen
Bis zu drei Instrumente separat oder zusammen an ein Ziel senden
Ein Instrument an bis zu drei Ziele senden
Zusätzlich hat Electro Harmonix seinen Signal-Mixer mit drei unterschiedlichen Stummschalte-Modi (Beide, Send, Return) und zwei Betriebsmodi für die Fußschalterfunktion (A+B+C gemischt / A, B oder C exklusiv) ausgestattet. Betrieben wird das Pedal mit einem Standard-9-V-Netzteil (im Lieferumfang enthalten), hat einen Stromverbrauch von 45 mA und operiert im Buffered-Bypass. Maße und Gewicht liegen bei (BxHxT) 153 x 55 x 122 mm und 672 g.
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So wird der EHX Tri Parallel Mixer getestet
Für die Aufzeichnung der Audio-Files sitzt der Tri Parallel Mixer vor einem clean eingestellten Budda Superdrive 45 und als Delay- und Reverb-Pedal stehen ein TC Electronic Flashback und ein TC Electronic Hall of Fame bereit. Die Modulations-Abteilung übernehmen das EHX Neo Clone (Chorus), das EHX Walking On The Moon (Flanger), das MXR Custom Shop Phase 90 (Phaser) und das Boss TR-2 (Tremolo). Alle verwendeten Verzerrer werden jeweils genannt. In seinen Funktionen als Switcher und Splitter habe ich den Tri Parallel Mixer an verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Gitarren- und Amp-Konfigurationen unter die Lupe genommen.
Mit dem Tri Parallel Mixer und einer Handvoll Pedale wird man zum Sounddesigner
Der Tri Parallel Mixer zeigt sich im Praxistest als hochwertig verarbeiteter und tadellos funktionierender Looper-Switcher zum Verwalten von Effektschleifen aller Art. Als besonders nützlich erweisen sich dabei die separaten Send- und Return-Potis, mit denen sich Lautstärke- und Mischverhältnisse der Effektschleifen unkompliziert anpassen lassen. Beim Einsatz von Verzerren ist es per Send-Poti beispielsweise möglich, den Eingang der Pedale zusätzlich zu boosten oder zu „entzerren“. So lässt sich beim Verwenden von Modulationseffekten mit dem Dry-Volume-Poti der Effektanteil von Chorus, Flanger etc. variabel zurücknehmen und entschärfen. Das EQ-Poti präsentiert sich als weiteres sinnvolles Feature, um beispielsweise digitalen Delays oder Hallfahnen etwas mehr Wärme zu verleihen. Auch beim Mischen von Drive-Pedalen entstehen unter Einsatz des EQ-Potis sehr interessante Sounds, die sich mit den Pedalen alleine nicht realisieren ließen.
Mischen und Splitten von bis zu drei Signalen in alle Richtungen
Auch als Switcher erweisen sich Return- und EQ-Poti als extrem nützlich, da man mit ihnen sowohl den Klang als auch die Lautstärkeverhältnisse von bis zu drei verschiedenen Instrumenten aneinander anpassen kann. Im Splitter-Modus hat das EQ-Poti keine Funktion, da es seine Dienste in der Schaltung hinter dem Return-Poti verrichtet. Ansonsten funktioniert auch das Ansteuern von mehreren Amps grundsätzlich ohne Probleme, wobei sich die zwei Schaltmodi (A/B/C bzw. A+B+C) für den Wechsel zwischen bzw. das Kombinieren von zwei Amps als sehr nützlich erweisen. An seine Grenzen kam der Tri Parallel Mixer als Split-Box lediglich in einem Szenario (Proberaum), in dem eine Brummschleife zwischen zwei Amps entstand. Hier hätte nur eine interne Massetrennung (Ground Lift) für Ruhe sorgen können, wie der Vergleichstest mit einem Lehle P-Split zeigte.
Der Tri Parallel Mixer als Effektmischer
Wir starten den Praxisteil mit zwei Gegenüberstellungen des parallelen und seriellen Betriebs von je drei Pedalen. Damit der Anteil des trockenen Signals in beiden Beispielen vergleichbar ist, habe ich die Pedale für die serielle Schaltung hintereinander in einen Loop platziert.
Im ersten Beispiel hört man, wie der Flanger als erstes Pedal die serielle Effektkette deutlich dominiert, während er im Parallelbetrieb nur einen Teil des Effektsignals einnimmt. Gut zu hören, wie sich im zweiten Hörbeispiel die Effekte von Tremolo und Phaser seriell quasi gegenseitig auslöschen, während die separat gemischten Effekte deutlich aufgeräumter klingen.
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Flanger/Delay/Reverb parallel vs. Flanger->Delay->Reverb seriell (Tele)Chorus/Phaser/Tremolo parallel vs. Chorus->Phaser->Tremolo seriell (Strat)
Im nächsten Beispiel hören wir drei Distortion-Pedale (Proco Rat, EHX Big Muff, Boss DS-1) zunächst einzeln und danach in drei separaten Loops gemischt. Hier lassen sich mit dem Tri Parallel Mixer eigene Drive-Sounds kreieren, die durch Reihenschaltung nicht möglich wären.
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Rat, BigMuff, DS-1 einzeln vs. Rat/BigMuff/DS-1 parallel (Les Paul)
Weiter geht es mit dem E-Bass und einem Maxon OD-9 Overdrive. Wir hören zunächst das trockene Basssignal, danach den OD-9 in Serie und als Letztes einen Mix aus trockenem und verzerrtem Signal. Hier wird deutlich, warum die meisten Bassverzerrer über eine Clean-Blend-Funktion verfügen.
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E-Bass: Clean vs. Overdrive seriell vs. Overdrive parallel
Der Tri Parallel Mixer als Schaltzentrale für Effekte und Amps
Im sogenannten XOR-Modus (exclusive order) schaltet jeder Fußschalter beim Aktivieren die beiden anderen Kanäle automatisch aus. So ist es möglich, nahtlos und mit nur einem Tritt zwischen den Effektschleifen zu wechseln. Wir hören im Wechsel einen Boss Blues Driver, den Maxon OD-9 mit Flanger und einen J. Rockett Audio Archer mit Delay in drei separaten Loops.
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Loop-Switching im XOR-Modus (Tele)
Zum Abschluss steuere ich mit den Send-Buchsen 1 und 2 zwei unterschiedliche Amps an (Budda Superdrive mit Delay/Reverb und Universal Audio Dream ’65 Reverb Amplifier mit Tremolo/Reverb) und lege die Signale für einen räumlichen Effekt ins Stereo-Panorama.
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Dual-Amp-Setup in Stereo (Tele)
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Fazit
Der Electro Harmonix Tri Parallel Mixer ist ein praktisches und äußerst vielseitiges Tool zum Verwalten und Mischen von Effekten oder zum Summieren und Splitten von Signalen. Besonders flexibel zeigt sich das Pedal im Vergleich zu ähnlichen Produkten durch die separat regelbaren Send- und Return-Level und das EQ-Poti für jeden Kanal. Ebenfalls hervorzuheben sind die zwei Switching-Modi (A/B/C oder A+B+C), mit denen sich der Tri Parallel Mixer für verschiedenste Anwendungen empfiehlt. An seine Grenzen kommt das Pedal beim Bekämpfen von potenziellen Brummschleifen als Signalsplitter, da es keine schaltbare Massetrennung besitzt (Ground Lift). In seiner Primärfunktion als Loop-Switcher und Effekt-Mixer ist der Tri Parallel Mixer jedoch uneingeschränkt zu empfehlen.
Der Electro-Harmonix Tri Parallel Mixer punktet mit flexiblem Routing und zwei praktischen Switching-Modi – einzig eine Ground-Lift-Funktion hätte das Gesamtpaket perfektioniert.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
vielseitiger Loop-Switcher, Mixer und Signal-Splitter
separate Send- und Return-Level
separate EQ-Potis
Switching-Modi (A/B/C oder A+B+C)
Contra
keine Massetrennung (Ground Lift) als Signalsplitter
das Fehlen von Stereo In/Out und Ground-Lift macht es nicht einfach eine Daseinsberechtigung zu finden. V.a. ist das Teil jetzt 5 Jahre alt und seit dieser Zeit kann man in allen Foren lesen, dass der Tri toll wäre mit diesen beiden Funktionen. EHX hätte voll den Jackpot getroffen, da es kaum zahlbare (und erhältliche) Stereo-Parallel-Mixer gibt.
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David Schaer sagt:
#1 - 22.06.2025 um 10:54 Uhr
das Fehlen von Stereo In/Out und Ground-Lift macht es nicht einfach eine Daseinsberechtigung zu finden. V.a. ist das Teil jetzt 5 Jahre alt und seit dieser Zeit kann man in allen Foren lesen, dass der Tri toll wäre mit diesen beiden Funktionen. EHX hätte voll den Jackpot getroffen, da es kaum zahlbare (und erhältliche) Stereo-Parallel-Mixer gibt.