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Electro Harmonix Mod Rex Test

Das Electro Harmonix Mod Rex Pedal der New Yorker Effektschmiede ist ein mächtiges Modulationswerkzeug, das nicht nur tiefe Eingriffe ins Geschehen erlauben, sondern sich auch bestens mit unterschiedlichen Instrumenten verstehen soll. Unser Augenmerk allerdings wird naturgemäß auf seiner Zusammenarbeit mit Gitarren liegen. Das Pedal verfügt laut Hersteller über nahezu alles, was man braucht, um seinen Modulationseffekte bis ins Detail zu definieren.

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Ob Vibrato, Chorus, Phaser, Flanger oder Tremolo – ausgestattet mit insgesamt vier Modulations-Sektionen, die auch gemeinsam betrieben werden können, lässt das Mod Rex laut Produktbeschreibung kaum irgendwelche Wünsche offen. Dazu kommen weitere Ausstattungsmerkmale, die das Angebot des Pedals um diverse äußerst nützliche Optionen erweitern. Wie es im Alltag aussieht, schauen wir uns im Folgenden an.

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Details

Die New Yorker Effektpedal-Manufaktur ist bereits seit 1968 am Markt und hat im Laufe der Jahrzehnte manchen Klassiker entwickelt, darunter so illustre Namen wie Big Muff, Phase 90, Memory Man, Small Clone, Hog, Pog und viele andere. Mit offensichtlich unendlicher Kreativität ausgestattet entlässt Mike Matthews, Gründer und CEO des Unternehmens, in schöner Regelmäßigkeit neue Pedale in den Markt. Natürlich auch Brot-und-Butter-Pedale, aber nicht selten innovative Klangverbieger wie unser Mod Rex.

Bevor ich näher auf dessen inneren Werte eingehe, mache ich erst einmal den obligatorischen Rundgang um das Pedal. Wie von Electro Harmonix gewohnt, zeigt sich auch das Mod Rex ausgesprochen robust und besitzt ein Metallgehäuse, das auch härteren Belastungen standhalten sollte. Mit seinen Abmessungen von 145 x 120 x 61 mm besitzt es, gemessen an einem Standard-Boss-Pedal, ein vergrößertes Gehäuse und bringt ganze 579 Gramm auf die Waage. EHX hat dem Pedal vier Gummifüßchen spendiert, die sich bei Nichtgebrauch leicht ablösen lassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Electro Harmonix Mod Rex Pedal präsentiert sich als Modulations-Tausendsassa und soll kaum irgendwelche Wünsche offen lassen.

Anschlüsse und Stromversorgung:

Da das Pedal nicht mit einer Batterie betrieben werden kann und eine Stromaufnahme von 200 mA hat, ist ein 9,6-Volt-DC-Netzteil Teil des Lieferumfangs. Der passende Anschluss befindet sich an der Stirnseite des Gehäuses, hier ist auch eine Standard-MIDI-Buchse zu finden. Über diese lassen sich die Presets des Pedals per MIDI-Program-Change-Messages umschalten, aber auch ein Tempo-Sync der Modulationsrate ist dank MIDI-Real-Time-Messages möglich. Das gilt auch für die Kontrolle über jeden einzelnen Parameter, der über Control Change Messages gesteuert werden kann.

Das Pedal ermöglicht ein Abspeichern von insgesamt 100 Presets, wobei die ersten 20 mit Werkspresets beschrieben wurden, die aber gelöscht werden können. An der rechten Gehäuseseite befinden sich zwei Eingangsbuchsen, wobei das Pedal natürlich auch Mono genutzt werden kann. Um nicht versehentlich die falsche Buchse zu erwischen, ist die linke zusätzlich mit Mono beschriftet. Dasselbe gilt auch für die Ausgänge an der gegenüberliegenden Seite.

Fotostrecke: 7 Bilder An Anschlüssen mangelt es dem Mod Rex nicht, diese sind fast komplett rund um die Gehäuseseiten verteilt.

Der Anschluss eines Expression-Pedals ist ebenfalls möglich, das rechts bei der Eingangsabteilung eingesteckt wird und die Geschwindigkeit der Modulation kontrolliert. Zwei Modi sind vorgesehen: Entweder erhöht sich die Geschwindigkeit beim Durchdrücken der Wippe des Expression-Pedals oder umgekehrt.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine weiter Buchse mit CLK/FC-Aufschrift, die zwei unterschiedliche Funktionen bietet. Im FC-Mode lässt sich hier ein Standard-Fußschalter anschließen, der ein Hoch- oder Herunterschalten der Presets ermöglicht. Im CLK (clock)-Mode erwartet das Pedal entweder ein Pulse-Clock-Signal, das vom Mod Rex als Viertelnote erkannt wird, oder der externe Fußschalter wird zum Tap-Tempo-Switch.
Die Oberseite des ansonsten weiß lackierten Gehäuses präsentiert sich in Blau und kommt insgesamt wesentlich bunter daher. Grund sind eine ganze Reihe an Reglern, Schaltern und LEDs, auf die ich jetzt näher eingehen möchte. Herzstück des Mod Rex sind insgesamt vier Modulationseinheiten, die unabhängig voneinander auch gleichzeitig betrieben werden können.

Zur Auswahl stehen:

  • MOD: Hier lässt sich sich ein Vibrato-, Flanger-, Chorus- oder Phaser-Effekt anwählen. Der R INV Schalter kann im Stereobetrieb verwendet werden und invertiert den LFO im rechten Kanal. Damit kann man in einem Mono-In-/Stereo-Out-Setup dem Mono-Eingang einen Stereoeffekt verleihen.
    Mit dem Feedback-Schalter lassen sich nur Flanger und Phaser bearbeiten. Hier wird die Anzahl der Rückkopplungen erhöht, was die Resonanz des Effektes verstärkt. Mit dem Depth-Regler wird die Effektstärke geregelt. Im Vibrato-Modus lässt sich hier die maximale Tonhöhenverschiebung einstellen. Im Flanger- und Chorus-Modus legt man hier den maximalen Depth-Wert fest und im Phaser-Modus die Größe des LFOs oder die Stärke der Phasenmodulation.
  • TREM: Bietet einen Tremolo-Effekt. Mit dem Depth-Regler wird die Tiefe des Tremolo-Effektes eingestellt. Bei maximalem Depth-Wert moduliert das Signal bis auf Null, das heißt, also bis zum gemuteten Signal. Mit geringerem Depth-Wert gestaltet sich der Tremoloeffekt subtiler.
  • PAN: Liefert einen modulierenden Panorama-Effekt. Der Depth-Regler in dieser Sektion bestimmt die Breite der Modulation. Ganz aufgedreht wechselt das Signal im Stereobetrieb von 100% links nach 100% rechts. Wird der Wert verringert, verringert sich auch die Breite im Stereobild.
  • FILTER: Hier lässt sich mit dem Mode-Schalter zwischen einem Tiefpass-, Hochpass- oder Bandpass-Filter schalten.

    Mit dem Lowpass-Filter (LPF) werden Frequenzen oberhalb eines bestimmtes Wertes gekappt.
    Mit dem Highpass-Filter (HPF) werden Frequenzen unterhalb eines bestimmtes Wertes gekappt.
    Mit dem Bandpass-Filter (BPF) werden Frequenzen unter und oberhalb eines bestimmten Wertes gekappt.

Mit dem Mode-Schalter kann zwischen den drei Filtertypen geschaltet werden, mit dem Depth-Regler wird der höchste Punkt der Cut-Off-Modulation bestimmt. Mit dem Resonance-Regler wird die Betonung der Frequenzen direkt am Filtergrenzwert erhöht. Im BPF-Mode verringert das Erhöhen der Frequenz auch die Bandbreite des Filters, sodass mehr Frequenzen ober- und unterhalb des Scheitelpunkts gesenkt werden. Alle drei Filtereffekte sind mit dem gleichen Tempo verbunden, wobei aus neun Noten-Unterteilungen gewählt werden kann – für jeden Filter unabhängig!

Fotostrecke: 4 Bilder Die Oberseite des ansonsten weiß lackierten Gehäuses präsentiert sich in Blau und kommt mit einer ganzen Reihe an Reglern, Schaltern und LEDs daher.

Alle vier Modulations-Sektionen teilen sich eine Bank mit vier gelben LFO-Shape-LEDs unterhalb des mittig platzierten Displays. Zur Auswahl stehen hier:

  • Ansteigender Sägezahn: Bei dieser Wellenform baut sich die Modulation langsam von ihrem Minimalpunkt auf ihren Maximalpunkt und fällt dann schnell auf den Minimalpunkt ab, von dem aus sich der Zyklus wiederholt. Diese Einstellung eignet sich gut zum Erzeugen von Effekten, die einem Side-Chaining- oder einem Ducking-Effekt ähneln.
  • Dreieck: Sicherlich die traditionellste LFO-Form. Bei dieser Einstellung mit nur einem Modulationszyklus bewegt sich die Modulation stufenlos zwischen ihrem minimalen und maximalen Punkt hin und her.
  • Abfallender Sägezahn: Das Gegenteil des aufsteigenden Sägezahns. Über einen Modulationszyklus fällt eine Modulation langsam von ihrem maximalen Punkt zu ihrem minimalen Punkt und wird beim nächsten Modulations-Zyklus sofort auf ihr Maximum zurückgesetzt.
  • Rechteck: Hier wechselt die Modulation direkt zwischen ihrem Maximalpunkt und ihrem Minimalpunkt, ohne einen glatten Übergang dazwischen. Diese Einstellung eignet sich gut, um sehr abgehackte Effekte zu erzeugen.

Fehlt nur noch das Display. Dieses zeigt vier Ziffern und besitzt drei Hauptmodi, die jeweils unterschiedliche Informationen anzeigen. Dabei handelt es sich um Divisions, Tempo und Preset. Um in den Divisions-Anzeigemodus zu wechseln, muss einfach nur einer der vier Division-Regler betätigt werden. Für jede Ziffer gibt es zehn mögliche Einstellungen:
0 = Modulationsabschnitt ist ausgeschaltet.
1 = Tempo-Unterteilung ist auf eine ganze Note eingestellt.
2 = Tempo-Unterteilung ist auf eine halbe Note eingestellt.
3 = Tempo-Unterteilung ist auf eine gepunktete Viertelnote eingestellt.
4 = Tempo-Unterteilung ist auf eine Viertelnote eingestellt.
5 = Tempo-Unterteilung ist auf eine Viertelnoten-Triole eingestellt.
6 = Tempo-Unterteilung ist auf eine gepunktete Achtelnote eingestellt.
7 = Tempo-Unterteilung ist auf eine Achtelnote eingestellt.
8 = Tempo-Unterteilung ist auf eine Achtelnoten-Triole eingestellt.
9 = Tempo-Unterteilung ist auf eine Sechzehntelnote eingestellt.

Im Preset-Anzeigemodus wird das jeweils aktuelle Preset mit einem Wert von 1 bis 100 angezeigt. Der Preset Select/Store-Regler wählt ein Preset an oder speichert es. Das Master-Tempo lässt sich manuell einstellen, indem der Tempo-Regler in beide Richtungen gedreht wird. Es kann auch über den Tap-Tempo-Schalter oder über ein externes Gerät justiert werden.
Wird ein Drum-Computer, ein Sequenzer oder ähnliches angeschlossen, lässt sich das Mod Rex per MIDI-Clock synchronisieren. Der bereits erwähnte, mit TAP beschriftete linke Fußschalter lässt ein Eintappen des Tempos zu, was gerade in einer Live-Situation ausgesprochen praktisch ist.
Aktiviert wird das Pedal mit dem rechten Fußschalter. Electro Harmonix hat dem Pedal einen Buffered-Bypass spendiert. Allerdings sind mir bei diesem Pedal die LEDs schlicht zu hell, wodurch das Einstellen unnötig erschwert wird. Meiner Meinung nach ein vollkommen überflüssiges und ärgerliches Detail, das sich inzwischen – aus welchen Gründen auch immer – zu einem Problem diverser Hersteller entwickelt hat.
Ansonsten macht das Pedal insgesamt einen hochwertigen und robusten Eindruck und gibt keinen Anlass zur Kritik, womit wir dann auch schon im Praxisteil angelangt wären.

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