Willkommen zum dritten Teil unseres großen Tapping Specials. In der aktuellen Ausgabe wirst du nicht nur erfahren, wie du die bisher gelernten Pattern in Verbindung mit Dur/Moll Skalen einsetzen kannst, sondern auch, wie man aus einem »gemeinen« Sechzehntel-Triolen Lick ein cooles Sechzehntel, bzw. (wer kann) Zweiunddreißigstel-Pattern bastelt. Viel Vergnügen!
Auch diesmal wollen wir dich, in gewohnter Weise, zunächst mit einem passenden Grund-Pattern versorgen. Es basiert auf Tönen der C-Dur/A-Moll Skala und entspricht in seinem Ablauf unserem althergebrachten Tapping-Lick aus Folge Numero Uno.
Wie eben schon erwähnt, entstammt die verwendete Tonfolge (eingefärbt) der C-Dur/A-Moll Skala:
C-Dur/A-Moll Scale
Kommen wir zu unserer ersten richtigen »Voll-Version«. Der folgende Lick im Stil von Kollege Steve Vai, arbeitet mit dem oben vorgestellten Basis-Pattern und macht richtig was los. Über die verwendete Tonleiter-Variante werden wir uns gleich noch genauer unterhalten:
TIPP: Nutze den Jam Track für eigene Experimente mit dem Lick!
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Steve verwendet eine abgewandelte Form der C-Dur/A-Moll Tonleiter. Skalen, die auf diese Weise verändert worden sind, tragen im Allgemeinen den Zusatz »Uncommon Shape« (frei übersetzt: ungewöhnlicher Umriss).
C-Dur/A-Moll Scale Uncommon Shape
Um eine Skala komplett im Tap-Stil spielen zu können, sollte sie jeweils drei Töne pro Saite haben. Tipp: In unserer Scale Zone parken die sieben 3-Note per String Fingersätze der Dur/Moll Tonleiter. Doch wie du vielleicht bemerkt hast, unterscheidet sich die oben abgebildete Skalen-Variante ganz erheblich von den »Standard Dreitönern«. Steve verwendet eine Skalenvariante, die keinen Lagenwechsel in der Greifhand erfordert und so einen fließenden Saitenwechsel während des Tappings gewährleistet. Als Nebenwirkung dieser Aktion weist die Skala eine ziemlich unorthodoxe Struktur auf. So beinhaltet sie zum Beispiel zwei vollkommen identische »E«s. Das eine findet sich im fünften Bund der B-Saite, das andere im neunten Bund der G-Saite. Diese Dopplung hat nicht nur praktische Auswirkungen auf das Spiel der Skala, sondern versorgt den Lick mit einem ziemlich coolen Sound.
ÜBRIGENS: Auch Tapping-Chef Eddie Van Halen nutzt sehr häufig die Vorteile von Uncommon Shape Scales. TIPP: Du kannst dir diese Art Skalen auch selber zusammenstellen. Als Ausgangsbasis für deine Experimente können die in der Scale Zone vorgestellten Fingersätze dienen. Zapp rüber!
Hier noch ein weiteres Beispiel zum Thema Uncommon Shape Scale:
C-Dur/A-Moll Scale Uncommon Shape
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Aber die aktuelle Workshop-Ausgabe hält noch eine weiter interessante Neuerung bereit. Wenn du das Special aufmerksam verfolgt hast, wird dir sicher aufgefallen sein, dass alle bisher vorgestellten Übungen und Lix ausschließlich triolisch angelegt waren. Um die Vielfalt in Sachen Rhthmik zu erhöhen, lassen sich, mittels eines beliebten Trix der Profis, aus den triolischen Pattern Sechzehntel- bzw. Zweiunddreißigstel-Lix basteln. Klicke auf den Play Button und hör dir das Beispiel an. Der Cursor, der über das Notenbild läuft, zeigt dir den Weg!
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Soundbeispiel
Die Grundlage für die oben abgebildete Studie liefert unser vertrautes Tapping Pattern. Wie eben schon erwähnt wurde es wegen seiner Dreitonstruktur bisher ausschließlich triolisch rhythmisiert. Dadurch entstand eine sehr gefällige, rhythmisch einfach zu erfassende Linie. Doch im aktuellen Fall ist das anders. Um das Gelernte so vielfältig wie eben möglich einsetzbar zu machen, haben wir die Linie in einen 16tel Zusammenhang gebracht. Dies wurde erreicht indem wir jeweils vier Töne der Studie zu einer neuen Einheit zusammenfassten (Zur besseren Orientierung sind die ursprünglichen Dreier-Strukturen farblich kenntlich gemacht). Der Sachverhalt ist zwar schnell beschrieben, aber gar nicht so leicht in die Tat umzusetzen, denn die sinngemäße Dreierfolge, die durch jeweils einen Tap-Ton, und zwei weitere Tönen gebildet wird, lechzt förmlich nach einer triolischen Rhythmik. Aber es gibt Lösungen. Der beste Weg den Lick zu trainieren, sieht folgendermaßen aus:
Schnapp dir dein Metronom (falls du eins hast, ansonsten reicht auch der Fuß) und stelle ein gemäßigtes Grundtempo ein (ca. 100 BpM)
Wähle einen einzelnen Ton aus und spiele gleichmäßig 16tel Noten, so dass dir die Rhythmik in Fleisch und Blut übergeht.
Nach einiger Zeit versuchst du, den »Drei gegen Vier Lick« zu spielen. Du wirst sehen: Es wird klappen. Dadurch, dass du dich an die 16tel Rhythmik gewöhnt hast, ist es für dich kein Problem mehr, die Studie intuitiv in der korrekten Rhythmisierung zum Besten zu geben.
ÜBRIGENS: Um dir das Üben zu erleichtern, haben wir dir eine pure Metronom-Spur anzubieten. Die Glocke markiert die Viertel. Die Rim-Shots die 16tel. Lade dir das Audio herunter und versuche die oben abgebildete Übung parallel zum Track mitzuspielen!
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Metronomspur
Auf die gesamte Scale angewendet, sieht das Ganze dann so aus:
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Hold The Line | StandardHold The Line | Jam-TrackHold The Line | SloMo
ÜBRIGENS: Im »Hold The Line« Audio habe ich das Ende des Lix leicht variiert, um es so besser an den Jam Track anzupassen. Das SloMo ist aber komplett original! Aber Vorsicht! Die Studie hat es wirklich in sich. Gerade zu Beginn neigt man dazu, im Laufe des Spiels den Faden zu verlieren. Auch hier hilft das eben beschriebene Übeprinzip. Wenn du merkst, dass dein Timing aus dem Ruder läuft, brich die Übung ab, spiele 16tel auf einem Ton und starte dann erneut mit der Studie. Du wirst sehen: Es wirkt!
Das war’s für heute. In der nächsten Workshopfolge werden wir uns neuen Tapping-Betätigungsfeldern zuwenden. Wiederkommen lohnt sich!
Bis bald Hansi Tietgen
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