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Roland F-120R Test

Im Hinblick auf das Roland F-120R erinnere ich mich an folgendes. Unlängst bat mich ein Bekannter, ihn beim Kauf eines Digitalpianos zu beraten. Kein Problem, dachte ich, nur um wenig später schlauer zu sein – oder auch nicht, je nach Betrachtung. In kaum einem anderen Segment gibt es so viel Auswahl, so viele geheimnisvolle Technologien mit klangvollen Namen und so große Preisunterschiede. Wer soll da noch den Überblick behalten? Alle drei großen Hersteller RolandYamaha und Kawai bieten eine Vielzahl verschiedener Baureihen an, die sich längst nicht nur im Preis und in der Anzahl der Klänge unterscheiden. So muss man sich zum Beispiel allein im aktuellen Angebot von Roland zwischen nicht weniger als vier verschiedenen Tastaturen entscheiden. Wir von bonedo wollen versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.

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Der heutige Kandidat ist das neue Roland F-120R. Als Vertreter der F-Baureihe von kompakten Einsteigerpianos fühlt es sich in beengten Platzverhältnissen besonders wohl und kostet nicht die Welt. Trotzdem wartet es mit der geheimnisumwobenen “SuperNATURAL”-Klangerzeugung der Japaner auf, der wir auch versuchen wollen, auf die Schliche zu kommen. Das “R” steht für die integrierte Begleitautomatik, die das Modell vom herkömmlichen F-120 abhebt. Wir hatten die Gelegenheit, das Piano einem ausführlichen Check zu unterziehen.

Details

Äußerlichkeiten
Als erstes fällt auf, wie kompakt das F-120R ist. Mit der F-Serie wendet sich Roland an all jene, die nicht genug Platz für eines der Pianos aus den “klaviermäßigeren” RP-, HP- und LX-Baureihen haben. Dank seiner Abmessungen von 1361 x 345 x 778 mm (bei geschlossenem Deckel) passt das Instrument auch ins WG-Zimmer oder ins Ferienhaus. Mitsamt dem mitgelieferten Ständer wiegt es 35 kg – kein Leichtgewicht, aber im Vergleich zu den Geschwistern in Piano-Optik erfreulich wenig.
Das F-120R ist in drei Farben erhältlich, allesamt in einem Hochglanz-Finish. Also muss man sich darauf einstellen, öfter mal Fingerabdrücke abzuwischen. Dafür wird man mit einem eleganten Äußeren belohnt, das sich in keinem Wohnzimmer zu verstecken braucht. Roland bezeichnet das F-120R auch als “Designer Piano” – angesichts des schlanken, schlichten Outfits nicht übertrieben, wie ich finde. Wem schwarz zu langweilig und weiß zu kitschig ist, der kann das Instrument auch in einem knalligen Rot bestellen – so macht es bestimmt eine gute Figur zwischen dem Expedit-Regal und dem Karlstad-Sofa!

Die Verarbeitung des Gehäuses macht trotz des günstigen Preises einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Piano sitzt bombenfest auf dem passenden Untersatz. Auch bei beherzten Griffen in die Tasten wackelt nichts. Der Deckel faltet sich beim Öffnen nach oben und hinten zusammen und dient dann gleichzeitig als Notenablage. Nach unten hin werden Notenhefte von einer Kunststoffleiste daran gehindert, auf die Tastatur zu rutschen.
Das F-120R ist mit der “Ivory Feel-G”-Hammermechanik ausgestattet, die im Mittelfeld der aktuell angebotenen Roland-Tastaturen angesiedelt ist. Sie findet vor allem in kompakten Pianos wie dem FP-4F, dem RD-300NX und eben dem F-120(R) Verwendung. Ihre Tasten sind gegenüber den anderen Klaviaturen des Herstellers um 2 cm kürzer (bis zum Drehpunkt gemessen), was eine platzsparende Bauform ermöglicht. Die Oberfläche der weißen Tasten ist mit einem Elfenbein-Imitat beschichtet (“Ivory Feel”), das Feuchtigkeits-absorbierend wirkt. Klavierschüler, denen beim Eingeständnis, dass sie wieder einmal nicht geübt haben, schnell die Hände feucht werden, werden begeistert sein!
Links von der Notenhalterung wartet das schmale Bedienfeld. Hier finden wir zunächst den Drehregler für die Lautstärke. Zwei Taster (Piano und Other) dienen der Auswahl der Klangkategorien. Für die Bedienung des eingebauten Metronoms, das verschiedene Taktarten beherrscht, gibt es einen eigenen Knopf. Die nächsten beiden Taster Split und Transpose steuern nicht nur die gleichnamigen Funktionen, sondern gewähren gleichzeitig gedrückt auch Zugang zu einem Menü, in dem sich etliche Feineinstellungen vornehmen lassen. Im Zentrum des Bedienfelds hat ein kleines zweizeiliges LCD-Display Platz gefunden. Wirklich üppig fällt die Anzeige nicht aus – aufgrund der kurzen Zeilenlänge müssen viele Klangbezeichnungen und Menüeinträge abgekürzt werden – aber sie ist ein klarer Fortschritt gegenüber der antiquierten dreistelligen LED-Anzeige des Schwestermodells F-120. Rechts vom Display sitzen die beiden Taster zur Werteingabe und Navigation. Die übrigen sechs Knöpfe dienen der Steuerung von Begleitungs- und Aufnahmefunktionen.

Die in den Ständer integrierte Pedaleinheit bietet die drei klassischen Flügel-Pedale: Dämpferpedal (Sustain), Leise (Una Corda) und Sostenuto. Davon sind die ersten beiden stufenlos spielbar – sie schalten also nicht nur an und aus, sondern ermöglichen auch einen stufenlosen Halbpedaleffekt. Die “Progressive Damper Action” der Topmodelle, bei der auch das Haltepedal mit einer Art Druckpunkt ausgestattet ist und dem Spielgefühl eines Flügelpedals recht nahe kommt, gibt es hier allerdings nicht. Im direkten Vergleich zu den Pedalen der höherklassigen HP-500-Serie fühlt sich das Dämpferpedal etwas schwammiger an und bietet weniger Ausdrucksmöglichkeiten, lässt sich aber in der Praxis noch gut spielen.
Die beiden Kopfhöreranschlüsse, die das vierhändige Spiel in trauter Zweisamkeit auch des Nachts in einer Mietwohnung ermöglichen, sind im linken Bereich in den Gehäuseboden eingelassen. Daneben befindet sich ein praktischer Haltebügel für Kopfhörer. Anfangs muss man etwas nach den Anschlüssen tasten, wenn man nicht unter das Piano kriechen will, aber nach einer Weile greift man automatisch an die richtige Stelle. Besser als an der Rückseite sind die Kopfhörerbuchsen dort jedenfalls allemal aufgehoben. Rechts finden wir die beiden USB-Anschlüsse. Davon ist einer ein Typ A und dient dem Anschluss eines Speichersticks. Der andere ist vom Typ B und ermöglicht die Verbindung mit einem Computer – auch das hat das F-120R dem Geschwistermodell ohne Begleitautomatik voraus.

Rol_F-120R_USB

Alle weiteren Anschlüsse befinden sich an der Rückseite. Neben der Buchse für das externe Netzteil und einer speziellen Steckvorrichtung für das im Ständer integrierte 3-fach-Pedal sind das ein Stereo-Ausgang (L/R, 2 x 6,3mm Klinke), ein Stereo-Eingang (Miniklinke) und jeweils ein MIDI-Ein- und Ausgang. Der Stereo-Eingang dient dem Anschluss einer externen Klangquelle (z.B. CD-Player, MP3-Player). Das hier anliegende Signal lässt sich dem Klang des F-120R nicht nur beimischen, sondern auch in der Tonart ändern. Darüber hinaus kann es mit der aus vielen anderen aktuellen Roland-Geräten bekannten “Center Cancel”-Funktion von der Melodie- bzw. Gesangsstimme befreit werden, was allerdings nur dann gut funktioniert, wenn diese mittig im Stereobild angeordnet ist und nicht durch viel Hall in die Breite gezogen wird. Die Beharrlichkeit, mit der Roland diese Funktion in beinahe jedes neue Instrument einbaut, wirkt wie eine Hommage an das Karaoke-verliebte Heimatland Japan… Die Anordnung der Anschlüsse an der Rückseite bedeutet in einer typischen Wohnzimmer-Situation, dass das Piano von der Wand abgezogen werden muss, um heranzukommen. Vor allem der Audio-Eingang wäre vorne besser aufgehoben gewesen, um mal eben einen Player anstöpseln zu können.
Die beiden 12W-Lautsprecher des F-120R befinden sich an der Unterseite des Gehäuses. In den Genuss der ausgeklügelten “Acoustic Projection”-Technologie der Topmodelle kommt man bei diesem günstigen Modell nicht, aber die Speaker machen trotzdem gut Dampf und klingen definitiv nach mehr als zwölf Watt. Auch bei voll aufgedrehter Lautstärke muss man richtig in die Tasten hauen, um sie an ihre Grenzen zu bringen. Und dann ist die Schwelle zum Nachbarschaftsstreit sowieso längst überschritten.

Sounds, Styles und Songs
Das 128-stimmig polyphone F-120R bietet 54 Klänge, die ein breites Spektrum abdecken. Das Hauptaugenmerk liegt erwartungsgemäß auf den Flügelklängen und anderen Tasteninstrumenten. Die drei verschiedenen Grand Pianos liefern unterschiedliche Klangcharakteristiken von hell und klar bis gedeckt und intim. Auf ein Upright-Piano wurde leider verzichtet. Hinzu kommt die übliche Palette von erweiterten Digitalpiano-Klängen: E-Pianos, Orgeln, Cembali, Vibraphon und Strings. “Unter der Haube” besitzt das F-120R noch viel mehr Klänge, die von der Begleitautomatik und zum Abspielen von MIDI-Files genutzt werden. Auf der Tastatur spielen lassen sich diese aber nicht.
Die Klavierklänge basieren auf Rolands “SuperNATURAL”-Technik, die eine klassische Sample-Tonerzeugung mit Modelling-Technologie kombiniert. Dadurch sollen laut Roland unter anderem die Sprünge zwischen verschiedenen Velocity-Layern kaschiert werden. Auch hörbare Sample-Loops im Ausklang sollen dank SuperNATURAL der Vergangenheit angehören.
Das F-120R bietet einen Split-Modus, der die Tastatur an einem einstellbaren Punkt teilt. Dann lassen sich zwei Klänge gleichzeitig spielen, wobei für die linke Hand nur 11 Sounds zur Auswahl stehen, für die rechte Hand hingegen alle. Der “Twin Piano”-Modus teilt die Tastatur ebenfalls, stellt aber in beiden Hälften denselben Klang zur Verfügung. So kann man zu zweit spielen, als säße man an zwei Klavieren. Eine Layer-Funktion, die über die festgelegten Kombinationen wie Piano+Strings hinausgeht, gibt es leider nicht.
Damit keine Langeweile aufkommt, kann man sich mit dem F-120R selbst begleiten. Die 60 Styles (Begleitrhythmen) entstammen Rolands BK-Serie von Backing-Modulen und Arrangerkeyboards. Sie beinhalten jeweils zwei Variationen eines Grooves und die passenden Intros, Endings und Fill-Ins. Per USB-Stick lassen sich außerdem auch weitere Rhythmen im STL-Format laden. Die Automatik bietet einen Pianist-Modus, in dem die gesamte Tastatur und auch das Dämpferpedal im Hinblick auf den zu spielenden Akkord analysiert werden. So kann man wie gewohnt Klavier spielen und muss nicht darauf achten, in der linken Hand stets einen vollständigen Akkord zu greifen. Einen herkömmlichen Split-Modus gibt es für die Begleitautomatik aber auch.
Eine weitere Möglichkeit der Begleitung besteht darin, über den USB-Anschluss MIDI-Files abzuspielen. Das F-120R ist zu den GM2-, GS- und XG-Standards kompatibel. Unter den 189 im Gerät selbst enthaltenen Songs sind neben 69 Piano-Klassikern auch etliche Czerny-Etüden und Hanon-Übungen. Ein schönes Feature zum Üben!

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Praxis

Tastatur
Die dynamisch gewichtete Tastatur des F-120R lässt sich angenehm spielen. Die Oberfläche aus Pseudoelfenbein fühlt sich wirklich gut an. Dass die Tasten etwas kürzer sind, fällt in der Praxis kaum auf. Vor allem beim sehr filigranen Pianissimo-Spiel macht sich der sauber definierte Druckpunkt positiv bemerkbar. Wie bei einem echten Klavier kann man die Tasten bis zum Druckpunkt drücken, ohne dass etwas passiert. Von da an entscheidet die Anschlaggeschwindigkeit darüber, ob überhaupt ein Ton ausgelöst wird oder nicht. Den direkten Vergleich mit der PHA-III-Tastatur der derzeitigen Roland-Spitzenmodelle kann die Ivory Feel-G nicht gewinnen; so fällt beim F-120R vor allem beim beherzten In-die-Tasten-hauen der etwas harte Aufschlag auf den Tastenboden unangenehm auf. In dieser Preisklasse schlägt sich die Klaviatur aber gut. Für ein kompaktes Einsteiger-Piano kann man wirklich nicht meckern.

Klang
Der Flügelklang Nr. 1, der traditionell der zuverlässigste Indikator für die Qualität eines Digitalpianos ist, fällt beim F-120R für Roland-Verhältnisse unerwartet hell und drahtig aus und wirkt fast etwas metallisch. Im Vergleich zu den Highend-Modellen aus gleichem Hause enttäuscht der recht eindimensionale Sound leider etwas. Gemessen am günstigen Preis des F-120R geht der Sound aber in Ordnung, zumal man ihn mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten auch noch an die persönlichen Vorlieben anpassen kann (Brillianz, Saitenresonanz, Dämpferresonanz, Loslassresonanz). 

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Grand Piano 1 Grand Piano 1 Ballad Grand Piano 1 Chords

Im Diskant gefällt mir der Sound nicht so gut. Hier wirkt er recht künstlich:

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Grand Piano 1 Diskant (ohne/mit Pedal)

Was man durch Feineinstellungen noch bewerkstelligen kann, zeigt das nächste Hörbeispiel. Es handelt sich um den gleichen Grundsound – verändert wurden nur der Brillianz-Parameter und der Hallanteil.

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Anpassung Pianosound

Piano Nr. 2 ist eine etwas gedecktere, dumpfere Variante, die mir fast besser gefällt. Das ist natürlich wie immer Geschmackssache!

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Grand Piano 2

Auch die klassische Kombination von Piano und Streichern darf natürlich nicht fehlen!

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Piano+Strings

Die SuperNATURAL-Technologie soll u.a. für ein realistischeres Ausklingverhalten und eine stufenlose Dynamik sorgen. In der Tat fallen beim F-120R die Sprünge zwischen den verschiedenen Velocity-Layern nicht auf. Auch der Ausklang wirkt wesentlich realistischer als bei günstigen Instrumenten mit kurz geloopten Samples:

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Grand Piano 1 Ausklang

Die übrigen Klänge des FP-120R überzeugen mich weniger. Nun finde ich es nicht so wichtig, dass ein Digitalpiano besonders tolle Streicher oder Chöre enthält, aber ein paar schöne E-Pianos könnten schon dabei sein. Die beiden Vintage-EP-Sounds sind aber leider etwas zu sauber geraten, obwohl sie einige der charakteristischen Nebengeräusche abbilden. Im typischen Einsatzgebiet eines Wohnzimmer-Digitalpianos ist das nicht so schlimm, aber wer solche Sounds mag und gern spielt, wird hier womöglich etwas enttäuscht sein. Inzwischen gibt es deutlich realistischere Emulationen dieser Klassiker.

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Vintage EP 1 Vintage EP 2

Orgeln sind auch mit an Bord. Diese können bei einem Digitalpiano eigentlich nur Beiwerk sein, weil die auf ein möglichst realistisches Klaviergefühl ausgelegte Tastatur gar kein authentisches Orgelspiel zulässt. Für den gelegentlichen Einsatz findet man hier aber sowohl Pfeifenorgeln als auch die Hammond-Variante in verschiedenen Ausführungen. Viele Orgelsounds bieten zwei verschiedene Einstellungen, die mit der Anschlagstärke umgeschaltet werden. Weitere Zugriffsmöglichkeiten auf die Registrierung und den Leslie-Effekt gibt es aber nicht.

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Dyno Rotary

Begleitautomatik
Die 60 Styles des F-120R decken den Pop-Rock-Bereich genauso ab wie die Genres Latin und Jazz. Die geschmackvoll programmierten Rhythmen sorgen für Abwechslung und Spaß bei der Hausmusik. Hier finden sich zahlreiche lebendige Patterns, die mit den statischen Begleitautomaten vergangener Zeiten nichts mehr gemeinsam haben. Die Styles bieten jeweils zwei Variationen mit unterschiedlicher Intensität.
Im Pianist Mode bezieht das F-120R die gesamte Tastatur in die Begleitautomatik ein, sodass man sich nicht darum kümmern muss, in einem bestimmten Bereich einen Akkord zu greifen. Das funktioniert in der Praxis recht gut – vorausgesetzt, man spielt überhaupt Akkorde. Das Haltepedal wird ebenfalls berücksichtigt, sodass sich Akkorde auch schrittweise auf einem im Pedal festgehaltenen Grundton aufbauen lassen. Die nächsten Klangbeispiele zeigen einige Styles. Ich habe hier und da bewusst etwas “nachlässig” gespielt, um den Pianist Mode herauszufordern.

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Pop Funk Disco

Bedienung
Bei Digitalpianos wird traditionell mehr Wert auf ein elegantes Äußeres gelegt als bei Keyboards. Also verstecken die Hersteller das Bedienfeld meist in einer schmalen Leiste oberhalb der Tastatur und verbauen nur die allernötigsten Knöpfe. So auch beim F-120R. Wegen der dürftigen Ausstattung mit Tastern muss man einige Umwege und “interessante” Tastenkombinationen in Kauf nehmen. Ein paar Taster mehr für die verschiedenen Klang- und Rhythmuskategorien wären schön gewesen und hätten die Auswahl eines passenden Sounds erleichtert. Auch die Navigation durch das Menü hätte mit ein paar zusätzlichen Knöpfen komfortabler ausfallen können. Andererseits ist das Bedienfeld auf diese Weise unauffällig genug, um das schlanke Design des Pianos nicht zu stören, zumal das F-120R nicht mit der die Knopfleiste verdeckenden “Classic Position”-Deckelstellung der Topmodelle ausgestattet ist. Und da immerhin die “Piano”-Kategorie einen eigenen Taster besitzt, kommt man von überall her schnell wieder zur Grundeinstellung “Klavier”.
Das LC-Display ist trotz seiner kleinen Größe eine große Hilfe bei der Klangauswahl und beim Einstellen von Werten. Kryptische Kürzel, wie sie noch das Schwestermodell F-120 mit seiner 3-stelligen LED-Anzeige verwendete, gibt es hier nicht mehr. Stattdessen steht ein vergleichsweise komfortables Setting-Menü zur Verfügung, das Zugriff auf die erweiterten Einstellungen (z.B. Detaileinstellungen der Flügelklänge) bietet.

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Fazit

Das Roland F-120R ist ein kompaktes Einsteiger-Digitalpiano mit Begleitfunktion. Es benötigt nicht viel Platz und punktet mit seinem schlanken, schlichten Design und drei eleganten Hochglanz-Lackierungen. Die Tastatur reicht zwar nicht an die heutigen Topmodelle heran, bietet aber dennoch einen akzeptablen Spielkomfort. Die Flügelklänge lassen sich in vielen Parametern einstellen und klingen gut, wenn auch nicht so authentisch wie die Spitzenmodelle. Wer hauptsächlich auf einen hervorragenden Flügelsound Wert legt, sollte daher eventuell einen Blick in die nächsthöhere Klasse werfen. Außerdem bietet das F-120R zahlreiche weitere Klangfarben wie E-Pianos, Orgeln und Streicher. Mit den 60 gut programmierten Styles und dem Pianist-Arranger kann man sich beim Üben selbst begleiten, was den Spaßfaktor erhöht. Angesichts der gebotenen Möglichkeiten erscheint der Preis des F-120R sehr fair. Es gibt sicherlich schlechtere Arten, sein Geld auszugeben…

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Ivory Feel-G Tastatur mit Druckpunkt
  • SuperNATURAL-Klangerzeugung
  • Piano-Klänge in vielen Parametern einstellbar
  • Elegantes, platzsparendes Design
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Begleitautomatik mit 60 guten Styles und Pianist Mode
  • Umfangreiche Song-Bibliothek mit Czerny- und Hanon-Etüden
Contra
  • Pianosound Nr. 1 etwas metallisch und im Diskant künstlich
  • E-Piano-Sounds zu “clean”
  • kein Upright-Piano
Artikelbild
Roland F-120R Test
Für 1.586,00€ bei
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Kommentieren
Profilbild von Dirk Anders

Dirk Anders sagt:

#1 - 27.09.2012 um 13:54 Uhr

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Herzlichen Dank für den ausführlichen Test. Als absoluter Anfänger gibt er doch eine große Entscheidungshilfe für die Auswahl des passenden Instruments.

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