Anzeige

MXR Wylde Overdrive Test

Zakk Wylde, der eigentlich Jeffrey Phillip Wiedlandt heißt, wurde 1987 von Ozzy Osbourne entdeckt und als Nachfolger von Jake E. Lee in dessen Band aufgenommen. Die Merkmale seines sehr fleischigen und gleichzeitig virtuosen Spiels beinhalten, neben viel Gain, auch ständig eingewobene Harmonics, die immer einen gewissen 80er Touch vermitteln. Wer Mr. Wylde kennt, der hat sicher auch direkt dessen schickes Les Paul Signature Modell mit der charakteristischen Bullseye-Lackierung vor Augen.

Und genau dieses Finish haben die MXR Pedaldesigner für die Gestaltung dieses Pedals adaptiert. MXR ist seit 2001 ein Teil des Dunlop-Imperiums, und in dieser Zeit vergrößerte sich die Produktpalette um eine Reihe sehr guter Neuheiten. Ob wir diesen Signature-Testkandidaten ebenfalls zu den gelungenen Neuentwicklungen zählen dürfen, das soll der nachfolgende Test herausfinden.

Anzeige

KONZEPT UND AUFBAU
Ausgestattet mit den gleichen äußerlichen Attributen wie 90% aller Overdrive- und Verzerrerpedale, besitzt auch der Zakk Wylde Overdrive von MXR  je einen Output-, einen Tone- und den obligatorischen Gainregler.

Wer wie ich auf die Bullseye-Optik steht, hat mit diesem Gerät einen tollen Blickfang im heimischen Pedalpark. Der Fußschalter bringt das Gerät im ausgeschalteten Zustand in den True Bypass Modus, sodass das zarte Gitarrensignal unbeeinflusst bleibt. Seitlich befinden sich die Ein- und Ausgänge sowie der Anschluss für das 9 Volt Netzteil. Zum Batteriewechsel muss die Bodenplatte abgeschraubt werden, wobei das Innere lediglich die Rückseite der Platine offen legt, Details der Elektronik oder ihre Bauteile entziehen sich meinen neugierigen Blicken. Eine Aussparung im hinteren Teil macht Platz für den 9 Volt Block.

Anzeige

PRAXIS UND SOUND
Ich gebe zu, ich hatte anfangs so meine Vorurteile und dachte, hier käme ein weiterer Tubescreamer-Clone daher. Overdrive-Pedale sind ja von Hause aus nicht so aggressiv wie ihre Kollegen von der Distortion-Fraktion und deshalb eher im Bluesbereich zu Hause. Nicht so unser Kandidat:

Audio Samples
0:00
Soundbeispiel 1 Soundbeispiel 2

Der MXR Wylde OD ist ein sehr rockiges Pedal, das auch vor einem cleanen Amp sehr gut klingt. Um jedoch annähernd in die Soundgefilde eines Mr. Wylde vorzudringen, empfiehlt sich der Einsatz eines schon angezerrten Marshall JCM 800. Wer sich mit dem Zerrgrad dieses Amps auskennt, der weiß auch um die begrenzten Gainreserven des Klassikers. Der Wylde OD wurde offenbar auf Marshall-Verstärker abgestimmt und schafft es, deren Eingangsstufe für den fetten Brownsound genau an der richtigen Stelle zu kitzeln. Bei meinen Audiobeispielen habe ich einen JMP 50 Watt Marshall benutzt, der nur wenig Eigenzerre hat. Aber selbst mit ihm generiert das Pedal einen Brownsound, den keines der anderen Pedale so gut hinbekommt wie diese Tretmine. Das liegt sicher auch an der schlanken Klanggestaltung, die aber den Ton keinesfalls dünn erscheinen lässt. Der Tone-Regler bringt nicht nur mehr Höhen, sondern ab der 14 Uhr Stellung auch zusätzliche Obertöne mit ins Spiel. Bei  geringen Gain-Einstellungen kann man durchaus Sounds im Stile eines Tubescreamers oder Boss Bluesdrivers erzeugen, die jedoch immer einen eigenständigen Charakter behalten und selbst bei Maximalzerre nur wenig komprimieren.

Anzeige

FAZIT
Der MXR Wylde OD eignet sich wie kein anderes Pedal dazu, einen Marshall(besonders einen JCM 800 ) in eine saftige Zerre zu fahren. Dabei sind die eigenen Gainreserven eher mittelmäßig stark. Warum sich das Pedal so gut für diesen Job eignet, liegt an seiner Abstimmung auf die klanglichen Vorlieben seines Taufpaten Zakk Wylde. Ich hatte jedenfalls meine Freude beim Testen. Wer jedoch glaubt, mit dem Wylde OD einen „Wylden“ Sound ohne den entsprechenden zerrenden Röhrenamp zu erreichen, der wird jäh enttäuscht werden. Übrigens ist das Pedal außer für Zakk Wylde Fans auch bestens für Bluesrocker zu empfehlen, denen der Tubescreamer zu weich und nasal klingt.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • eignet sich gut zum Anpusten eines Marshall JCM 800
Contra
  • hält klanglich nur bedingt, was das Gerät verspricht
Artikelbild
MXR Wylde Overdrive Test
Für 99,00€ bei
TECHNISCHE DATEN
  • Typ: Overdrive
  • Regler: Volume, Drive, Tone,
  • Schalter: ON/OFF
  • Anschlüsse: In/Out, 9 Volt DC Netzteilbuchse
  • Preis: 109,90 Euro UVP
Hot or Not
?
MXRZakkWylde_2 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?