Markbass Ninja 102-500 Test

Im Jahre 2015 begrüßte Markbass den Kameruner Ausnahmebassisten Richard Bona im Artist Roster und nur wenig später standen bereits die ersten Früchte der Zusammenarbeit in den Geschäften. Den Anfang machten das leistungsstarke Little Mark Ninja 1000-Basstop und eine passende Box – die New York 122 Ninja. Ein Jahr später bekam die Signature-Serie dann erneut Zuwachs und wurde um zwei Basscombos erweitert. Der Ninja 102-250 bietet 250 Watt Leistung, und unserer heutiger Testkandidat – der Ninja 102-500 – hat satte 500 Watt unter der Haube. Beide Signature-Basscombos beherbergen zwei Zehnzöller und einen Piezo-Hochtöner und sind klanglich natürlich auf die Bedürfnisse von Richard Bona abgestimmt.

Beeindruckend: Der sehr saubere Basston dringt ausgesprochen direkt aus den Speakern!
Beeindruckend: Der sehr saubere Basston dringt ausgesprochen direkt aus den Speakern!

Details

Als ich den Markbass Ninja 102-500 aus dem Karton geschält hatte, war ich zugegebenermaßen doch etwas von der kompakten und leichtgewichtigen Bauweise des Signature-Combos überrascht: Er misst lediglich 33 x 43 x 70 cm und bringt gerade einmal 16,4kg auf die Waage – zweifellos beeindruckende Werte für einen 2×10-Basscombo!
Im Gegensatz zu allen anderen 2×10-Combos aus dem Hause Markbass kommt der Ninja 102-500 außerdem im praktischen Hochformat und hat deshalb einen ziemlich schmalen Fußabdruck – für den Einsatz auf kleinen Clubbühnen ist diese Bauweise auf jeden Fall schon mal ein dicker Pluspunkt!

Fotostrecke: 3 Bilder Dank seiner Hochkant-Aufstellung passt der …

Das handliche Bassreflex-Gehäuse wurde ringsum mit strapazierfähigem Nadelfilz beklebt, und an den Ecken sitzen zum Schutz vor Remplern Stapelecken aus Kunststoff. Zum Transport steht ein eleganter Ledergriff zur Verfügung, der auf der Oberseite sitzt.
Auch für den Schutz der Lautsprecher – zum Einsatz kommen zwei Markbass Neodym-Zehnzöller sowie ein Piezo-Hochtöner – ist bestens gesorgt: Sie parken hinter einem robusten Lochgitter aus Metall, auf dem der leuchtend gelbe “Ninja102-500”-Schriftzug prangt.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der Gehäuseoberseite sitzt ein praktischer Tragegriff.

Die Wahl für den Verstärker des Basscombos liegt natürlich auf der Hand, denn die Richard Bona-Serie bietet ja bereits ein passendes Topteil. Das Little Mark Ninja-Top wurde einfach in ihrer Leistung von 1000 Watt auf 500 Watt reduziert, damit die Box nicht maßlos überfordert wird.
Die Features des Verstärkerteils dürften den Markbass-Usern dementsprechend bereits bekannt sein: Ganz links auf der neongrünen Acrylglas-Front finden wir den Klinkeneingang für den Bass, gefolgt vom obligatorischen Gain-Regler zum Einpegeln des Signals. In der Mitte sitzen insgesamt sechs schwarze Regler, mit denen die EQ-Features des Combos geregelt werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Blick auf die giftgrüne Front des Verstärkers.

Den Anfang macht der Vierband-EQ mit Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen, darauf folgen zwei weitere Regler für die Markbass-Filter “VPF” und “VLE”. Der “VLE”-Filter wirkt ähnlich wie eine typische passive Tonblende bei einem Fender Bass: Mit zunehmendem Reglerweg werden die hohen Frequenzen bis in den Mittenbereich für mildere Vintage-Sounds abgesenkt (20Khz – 250Hz).
Der “VPF” Filter dünnt hingegen die Mitten bei 380Hz zunehmend aus und sorgt so für Scoop-Sounds mit mehr oder weniger betonten Bässen und Höhen. Den Abschluss auf der Front machen schließlich der Master-Regler für die Endlautstärke, der On/Off-Netzschalter und ein Line-Out-Regler, mit dem die Lautstärke des XLR-Ausgangs angepasst werden kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Hier einige Impressionen von der …

Der dazugehörige symmetrische XLR-Ausgang sitzt auf der Rückseite des Verstärkerteils, wo auch alle anderen Anschlussmöglichkeiten untergebracht sind. Zur Erweiterung mit einer Zusatzbox steht eine Speakonbuchse zur Verfügung, daneben sitzt eine Tuner-Out-Klinke für das Stimmgerätund zwei weitere Klinken für den Effektweg (Send und Return) des Combos.
Selbstverständlich hat Markbass den Line-Out Ausgang auch mit einer Groundlift-Funktion zum Eliminieren von Brummschleifen und einer Pre/Post EQ-Funktion ausgestattet – beide Schalter sitzen direkt neben der XLR-Buchse.

Praxis

Die Rückseite des Verstärkers sitzt sehr weit verborgen im Combo-Gehäuse. Eine lustige Anekdote am Rand: Ich habe mich etwa fünf Minuten vergeblich damit abgemüht, das Netzkabel mit dem dafür vorgesehen Anschluss zu verbinden und meine Laune war schon einigermaßen im Keller, als ich feststellte, dass man auf der Gehäuseoberseite nur einen rechteckigen Deckel von innen nach oben drücken kann, um Zugang zur Amp-Rückseite und den Anschlüssen zu erhalten. Nun werden die meisten Tieftöner vermutlich nicht so lange auf dem Schlauch stehen wie ich, aber vielleicht hilft diese Info dem einen oder anderen zukünftigen Ninja-Combo-Eigner ja weiter!

Aber wie auch immer, das Stromkabel sitzt und ich kann endlich zum Praxistest übergehen. Ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist dabei für mich stets das Lüftergeräusch, denn kompakte Basscombos werden natürlich gerne auch in den eigenen vier Wänden zum Üben eingesetzt und sollten ihren Dienst hier möglichst nebengeräuscharm verrichten.
Genau dies ist beim Markbass Ninja 102-500 auch der Fall – der Ventilator auf der Rückseite läuft zwar ständig, doch das dezente tieffrequente Rauschen stört überhaupt nicht! Genauso positiv geht es auch weiter, denn klanglich hat der Testkandidat aus “Bella Italia” wirklich eine Menge zu bieten und überzeugt mit einer ansprechenden Leistung!

Schön leise: Der Lüfter verrichtet kaum wahrnehmbar seinen kühlenden Dienst!
Schön leise: Der Lüfter verrichtet kaum wahrnehmbar seinen kühlenden Dienst!

Mir fiel sofort die extrem schnelle und direkte Ansprache des Basscombos auf; man hat regelrecht das Gefühl, dass der Ton “an den Fingern klebt”. Verwunderlich ist das nicht, denn die Markbass-Endstufe zeichnet sich bekanntlich durch eine extrem direkte Ansprache aus und 10″-Lautsprecher sind eben auch dazu imstande, jeden Impuls ohne merkliche Verzögerung umzusetzen. Slap-Artisten und Freunde von anderen perkussiven Spieltechniken werden diese Eigenschaften zu schätzen wissen.

Beeindruckend: Der sehr saubere Basston dringt ausgesprochen direkt aus den Speakern!
Beeindruckend: Der sehr saubere Basston dringt ausgesprochen direkt aus den Speakern!

Grundsätzlich klingt der Ninja-Combo sehr ausgewogen und liefert durchsetzungsstarke Sounds mit knackigen Bässen, ebenmäßigen Mitten und transparenten Höhen, die den Charakter des verwendeten Basses nicht verbiegen. Extreme Tiefbässe liefert der kompakte Basscombo aufgrund seines begrenzten Gehäusevolumens von sich aus logischerweise nicht, die Basswiedergabe kann aber durch die Positionierung in einer Ecke oder nahe einer Wand positiv beeinflusst und durchaus gesteigert werden, da die Bassreflexöffnungen auf der Rückseite sitzen.

Viel Flexibilität in Sachen Sound gibt es außerdem mit den von anderen Markbass-Amps bekannten EQ-Tools. Die Filter “VPF” und “VLE” liefern auch beim Markbass Ninja 102-500 immer praxistaugliche Resultate und sind in der Bedienung absolut unkompliziert. Harsch klingende Bässe lassen sich mit dem VLE-Filter blitzschnell entschärfen und wer auf breite und mächtige Scoop-Sounds für Slap- oder Plektrumtechniken steht, kommt mit dem VPF-Filter schnell ans Ziel.
Für weitere Anpassungen steht der hervorragend abgestimmte und extrem nebengeräuscharme Vierband-Equalizer zur Verfügung – man findet hier wirklich für nahezu jede Musikrichtung im Handumdrehen den richtigen Sound!

Zahlreiche wirkungsvolle Tools zur Klangbeeinflussung stehen dem User beim Ninja-Bassverstärker zur Verfügung.
Zahlreiche wirkungsvolle Tools zur Klangbeeinflussung stehen dem User beim Ninja-Bassverstärker zur Verfügung.

Ich bin von der großen Klangflexibiliät des Ninja-Combos wirklich beeindruckt, als größte Überraschung stellte sich für mich allerdings die enorme Lautstärke heraus, die der kompakte Combo alleine mit den internen Lautsprechern erreichen kann: Selbst für Clubgigs mit durchaus beherzt spielenden Bands ist das Level absolut ausreichend und der Combo performt dabei erstaunlich stabil – der Sound bleibt stets fundamentstark und klar!
Zum Abschluss gibt es wie immer einige Klangbeispiele:

Audio Samples
0:00
EQ flat Bass-Boost, LowMid-Boost, VLE: 12 Uhr HiMid-Boost, Treble-Boost VLE: 2 Uhr, LoMid-Boost VPF: 12 Uhr, Slap

Fazit

Meiner Meinung nach gibt es beim Signature-Basscombo von Richard Bona kaum etwas zu meckern. Die Farbgebung ist freilich Geschmacksache und wird möglicherweise den einen oder anderen Traditionalisten abschrecken – andere wiederum werden sich hingegen sehr an der ganz anderen Optik erfreuen! Wünschenswert wären noch Anschlussmöglichkeiten für einen Kopfhörer und ein Smartphone/Tablet, damit man auch im Stillen üben und zu Playbacks jammen kann – diese Features gehören bei Basscombos ab einer gewissen Preisklasse heutzutage eigentlich zum Standard. Davon abgesehen habe ich jedoch nur Lob für den kompakten und leichtgewichtigen Combo übrig. Er liefert transparente und durchsetzungsstarke Sounds, super wirksame EQ-Tools sorgen für jede Menge Flexibilität, und die Leistung reicht ohne weiteres selbst für lautere Bandproben und mittelgrosse Gigs aus. Und dazu ist der Ninja-Basscombo aus dem Hause Markbass sogar noch extrem transportfreundlich – was will man mehr?!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • transparent-durchsetzungsstarker Grundsound
  • hervorragend abgestimmter und flexibler EQ
  • hohe Lautstärke, gute Performance
  • kompakte Bauform, geringes Gewicht
  • tadellose Verarbeitung
Contra
  • keine Kopfhörer- und Aux-Anschlüsse
Artikelbild
Markbass Ninja 102-500 Test
Für 795,00€ bei
... Markbass-Basscombo locker in ...
… Markbass-Basscombo locker in …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Markbass
  • Modell: Ninja 102-500
  • Leistung: 500 Watt @ 4 Ohm
  • Lautsprecher: 2×10“ Neodym Markbass, Piezo-Tweeter
  • Anschlüsse: Input Klinke, Effect Send/Return, 2 x Speaker-Out Klinke, Tuner Out, Line-Out
  • Regler/Schalter: Gain, Master Bass, Mid Low, Mid High,Treble, Groundlift, VPF, VLE, balanced XLR Line-Out, Pre/Post EQ
  • Maße: 33 x 43 x 70 cm
  • Gewicht: 16,4 kg
  • Preis: 795,- Euro (Ladenpreis im Februar 2021)
Hot or Not
?
Beeindruckend: Der sehr saubere Basston dringt ausgesprochen direkt aus den Speakern!

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo