Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – John Mayer / Sean Hurley: „Last Train Home“

Der amerikanische Gitarrist und Sänger John Mayer widmet sich auf seinem neuen Album “Sob Rock” ganz den bunten 1980er-Jahren. Das Album lehnt sich nicht bei der Gestaltung des Covers, sondern auch musikalisch an diese legendäre Zeit an – auch die erste Single, “Last Train Home”, lässt einen beim Hören durch die Zeit reisen. Als Sideman am Bass hat sich Mayer bei “Last Train Home” mit Sean Hurley nach Pino Palladino die nächste Sessionlegende ins Boot geholt. Die Bassline dieses Tracks ist einfach wunderbar songdienlich und immer wieder blitzen interessante Highlights auf, die das gewisse Extra ausmachen.

Bass-Workshop: “Last Train Home (John Mayer / Sean Hurley)

Inhalte
  1. “Last Train Home” – Originalvideo
  2. Rhythmik
  3. Tonmaterial
  4. “Last Train Home” – Basssound
  5. “Last Train Home” – Noten, TABs und Soundfiles

“Last Train Home” – Originalvideo

Wie immer gibt es hier zur Einstimmung das Video von “Last Train Home” zu sehen und zu hören!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Rhythmik

Rhythmisch gesehen passiert im Song nichts Spektakuläres – Sean Hurleys Bassline folgt im Wesentlichen den Akzenten des Keyboards sowie dem Bassdrum-Pattern. Allerdings tut er dies nicht stringent, sondern im höchsten Sinne musikalisch und dynamisch.

So lässt Sean im ersten Vers und im Chorus bewusst ein paar Bassdrum-Schläge links liegen und hält sich mit Variationen und Fill-Ins noch zurück. Dies gibt ihm die Möglichkeit, ab dem zweiten Vers bis zum Ende den Song dynamisch zu steigern. Dafür hält er sich jedoch im späteren Verlauf konsequenter an die Bassdrum und verdichtet seine Bassline mehr und mehr, indem er zusehends mehr Lücken für Fill-Ins am Bass nutzt.

Oft handelt es sich hierbei nur um minimale Veränderungen, wie z. B. mal eine Sechzehntel-Note mehr. Doch genau diese Feinheiten machen in der Summe den großen Unterschied zwischen einem lebendig-dynamischen Song zu dem beliebten (aber leider sehr leblosen) “Copy & Paste”-Verfahren aus. Kurz: Sean Hurley zeigt hier meisterlich die Kunst einer songdienlichen Bassline!

Tonmaterial

Wir befinden uns in der Tonart E-Dur und Sean Hurley nutzt für seine Variationen entsprechend die passenden Töne E, F#, G#, A, B, C# und D#. Einiges reduziert sich auch auf die A-Dur-Pentatonik (A, B, C#, E, F#), welche aber ebenfalls in E-Dur enthalten ist.

Ich finde es höchst spannend, wie Sean den Song aufbaut und ab dem zweiten Vers tonal immer weiter verdichtet. Er erweitert die Anzahl der Töne, welche er aus der E-Dur-Tonleiter entnimmt, aber tut dies auf so subtile Weise, dass der Bass sich zu keinem Zeitpunkt in den Vordergrund drängelt. Dieser schmale Grat ist die hohe Kunst, einen Song dynamisch zu begleiten! Hach …

Eine kleine Besonderheit gibt es übrigens in jedem dritten Takt einer viertaktigen Phrase des Intros und des Verses: Der Bass spielt hier mit der Gitarre und den Keyboards auf den Zählzeiten 3 und 4 die gleiche Rhythmik. Harmonisch wechseln die beiden auf den Akkord E-Dur, der Bass bleibt jedoch auf A. Dadurch entsteht der Slashchord E/A, der auf tolle Weise für Spannung sorgt.

Hier kann man schnell mal dem Drang erliegen, melodisch der Gitarre und den Keyboards zu folgen und die Terz von E (also das G#) zu spielen. Das würde jedoch den Sinn und Zweck dieses Kniffs zunichte machen. Die kurzzeitige harmonische Spannung und anschließende Auflösung unterstützt nämlich ebenfalls die Dynamik dieses Parts.

Sean Hurley
Sean Hurley ist bekannt für seinen ausgezeichneten Sound, den er einem Fender Precision Bass entlockt!

“Last Train Home” – Basssound

Sean Hurley ist bekannt dafür, hauptsächlich alte Fender Precision-Bässe im Studio einzusetzen. Darauf würde ich auch bei diesem Track mein Geld setzen, obwohl ich keine Belege dafür gefunden habe. Der Rest erscheint mir wie eine Mischung eines Bassamps mit einem kleinen Anteil des cleanen D.I.-Signals.

Man sollte aber problemlos mit einem P-Style-Bass und einem Preamp in die richtige Richtung kommen. Bei anderen Bässen kann man einfach den Halstonabnehmer featuren, um den typischen kehligen Sound zu imitieren.

“Last Train Home” – Noten, TABs und Soundfiles

Auf geht’s: Hier findet ihr die Noten, TABs und Soundfiles mit und ohne Bass. Have fun!

Audio Samples
0:00
“Last Train Home” – Playback mit Bass – WAV “Last Train Home” – Playback ohne Bass – WAV

Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
bass-workshop-last-train-home-john-mayer-sean-hurley Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Die besten Bass Riffs in Noten & TABs - Ozzy Osbourne: "Crazy Train"
Workshop

Bob Daisleys Bassspiel in Ozzy Osbournes Hit "Crazy Train" ist ein Paradebeispiel für grundsolides und gleichzeitig fantasievolles Rockbass-Spiel! Alle Infos gibt's in diesem Bass-Workshop!

Die besten Bass Riffs in Noten & TABs - Ozzy Osbourne: "Crazy Train" Artikelbild

Ein absolutes Highlight der Karriere von Rocklegende Ozzy Osbourne war zweifellos das Album „Blizzard Of Ozz“ aus dem Jahr 1980. Nachdem Ozzys Zeit bei Black Sabbath hätte man aufgrund seines immensen Drogenkonsums eigentlich nicht erwartet, dass er eine erfolgreiche Solokarriere starten würde. Ozzy belehrte aber alle Zweifler eines Besseren und brachte mit „Blizzard Of Ozz“ einen Hardrock-Klassiker hervor, auf dem der junge Randy Rhoads die Gitarrenwelt aus dem Stand in Staunen versetzte. Am Bass war der geniale Bob Daisley zu hören, der bereits damals durch seine Arbeit mit Rainbow und Ronnie James Dio zu einem gefragten Sideman im harten Genre geworden war. Der Song „Crazy Train“ gehört bis heute zu Ozzys Live-Programm und ist einer seiner absoluten Signature-Songs. Bob Daisleys Beitrag dazu ist ein Paradebeispiel für grundsolides und gleichzeitig fantasievolles Rockbass-Spiel!

Die besten Bass Riffs in Noten und TABs - Tina Turner: "What's Love Got To Do With It"
Workshop

Die Bassline zu Tina Turners „What’s Love Got To Do With It“ ist ein kleines Meisterwerk, von dem man sich viel abgucken kann. Alle Infos gibt's in diesem Bass-Workshop!

Die besten Bass Riffs in Noten und TABs - Tina Turner: "What's Love Got To Do With It" Artikelbild

Im Jahr 1984 gelang Tina Turner mit ihrem fünften Soloalbum endlich der ganz große Durchbruch als Solokünstlerin. Mit neuem Management, neuem Plattenvertrag und neuem Produzenten-Team im Rücken entstand die Platte „Private Dancer“, welche bis heute als Meilenstein gilt. Verdienter Lohn war nicht nur ein umwerfender kommerzieller Erfolg, sondern auch 1985 der Grammy für „Record Of The Year“. Weitere Grammys gab es für den Song „What’s Love Got To Do With It“, welche die Trophäe für „Song Of The Year“ und „Best Pop Vocal Performance, Female“ einheimste. „What’s Love Got To Do With It“ war die zweite Single aus dem Album und schaffte es in mehreren Ländern an die Spitze der Charts. Gleichzeitig war es Tina Turners erster Nummer-1-Hit als Solistin. Leider gibt es keine Credits bezüglich der Bassline oder gar des Bassisten. Auf dem Platten-Cover sind nur drei Keyboarder erwähnt - gut möglich also, dass der Bass programmiert wurde. Das soll unser aber nicht stören, denn nicht nur der Song, sondern auch die Bassline zu „What’s Love Got To Do With It“ ist in vielerlei Hinsicht ein kleines Meisterwerk, von dem man sich viel abgucken kann!

Die besten Bass-Riffs in Noten und Tabs - Guns n' Roses /Duff McKagan: "Paradise City"
Workshop

Duff McKagan prägt Guns n' Roses massiv mit seinem unverwechselbaren Basssound. In diesem Bass-Workshop nehmen wir seine Bassline zu „Paradise City“ unter die Lupe.

Die besten Bass-Riffs in Noten und Tabs - Guns n' Roses /Duff McKagan: "Paradise City" Artikelbild

Es gibt nicht viele Alben, die für sich in Anspruch nehmen können, ein „Game Changer“ der Musikgeschichte zu sein. Zweifellos in diese Kategorie gehört „Appetite For Destruction“ von Guns n’ Roses, welches die Band im Jahr 1987 in den Rock-Olymp beförderte. Dank Guns n’ Roses wusste plötzlich jeder wieder, was sich hinter dem Begriff „Sex, Drugs and Rock n' Roll“ verbarg. Bassist Duff McKagan prägte die Band massiv mit seinem unverwechselbaren Basssound. In diesem Bass-Workshop nehmen wir den Guns n' Roses-Megahit „Paradise City“ unter die Lupe.

Bonedo YouTube
  • First notes on the Harley Benton BZ-7000 II NT #shorts
  • Harley Benton BZ-7000 II NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the ESP LTD AP-4 #shorts