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Behringer Sequential Controller 960 Test

Praxis

Handhabung des Behringer Sequential Controller 960

Der Behringer 960 Sequential Controller ist so dimensioniert, dass man die Bedienelemente bequem erreichen und verändern kann. Nach kurzer Orientierung kommt der Anwender sicherlich auch mit den vielleicht ungewohnten Begriffen klar. Die Bedienung des Sequenzers ist grundsätzlich einfach, wobei beim Einstellen der Tonhöhen die Verwendung eines Stimmgeräts von Nutzen sein kann. Besonders dann, wenn man zwei oder gar drei tonale Reihen übereinanderlegt.

Patching – und was man wissen muss

Beginnen wir mit der einfachsten Variante. Wir patchen OSCILLATOR OUTPUT (Gate) mit dem entsprechenden Eingang eines Hüllkurvengenerators. Dabei gilt zu beachten, dass der Sequenzer den meist üblichen V-Trigger herausgibt. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass das restliche Behringer System 55 mit dem S-Trigger der früheren Moogs arbeitet. Beide Varianten sind nicht kompatibel. Das bedeutet, dass ich bei der Integration des Sequenzers in das Behringer-System ein V-Trigger/S-Trigger-Interface benötige, was dort auch als Modul angeboten wird.
Was im ersten Moment nach Widerspruch oder Nachteil klingt, ist jedoch ein kluger Schachzug von Behringer. Dadurch kann der Sequential Controller ohne Interface für die meisten anderen Systeme genutzt werden, was die potentielle Anwenderschar deutlich erhöht. Beim System 55 hingegen entschloss man sich, exakt die Schaltung des Original-Systems nachzubilden und die nutzt eben den S-Trigger. Einfach nur konsequent. Das zweite Patchkabelführt vom Output der Reihe 1 in den Modulations- oder CV-Eingang eines VCOs. Da wir zwei Ausgänge je Reihe haben, lässt sich auch ein zweiter VCO, soweit vorhanden, direkt mit einbeziehen, ohne ein Multiple verwenden zu müssen. Dies spart Kabel.

CV-Einstellungen

Ist dieser Vorgang abgeschlossen, beginnen wir mit der Einstellung der Tonhöhen je Step und damit mit der Eingabe der Melodie oder des Basslaufes. Mit dem roten Knopf SHIFT gelangen wir zum gewünschten Step und suchen die korrekte Tonhöhe. Das kann ein wenig dauern, da wir hier nicht in Halbtonschritten vorangehen können. Ist der Vorgang abgeschlossen, dann kann der Sequenzer per „OSCILLATOR ON“ gestartet werden. Nun haben wir die Qual der Wahl, was wir mit den anderen beiden Reihen anfangen wollen. Sind genug VCOs im Rack, dann können wir hiermit zwei- oder dreistimmige Linien aufbauen. Dabei ist es allerdings nicht möglich, die Anzahl der Steps je Reihe individuell festzulegen bzw. die Tempi unterschiedlich zu setzen, um einen Polyrhythmus zu erzeugen. Programmiert man z. B. einen Skip, dann gilt dieser stets für alle drei Reihen.

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Die ersten beiden Reihen steuern jeweils einen VCO.

Im Grunde können wir mit einer Step-Reihe alles ansteuern, was auf CV reagiert. Das kann das Filter sein, dessen Cutoff-Punkt via CV gesteuert wird, das kann aber auch ein Drum-Modul sein, das z. B. noch eine Bassdrum dazugibt. Man kann dies aber auch auf den VCA legen oder auf das, was man gerne modulieren möchte.

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Hier ändert die zweite Reihe den Cutoff-Punkt je Step.

Damit lässt sich eine Sequenz natürlich sehr lebendig gestalten. Aber man kann die zweite oder dritte Reihe auch als Gate verwenden, um Steps staccato oder länger klingen zu lassen. Das lädt zum Experimentieren ein. Unter jedem Step gibt es noch einen in/out, der ein Trigger-Signal abgibt, bzw. über „in“ die Sequenz dort hinspringen lässt. THIRD ROW TIMING haben wir bereits angesprochen. Damit lässt sich die Rhythmikeiner Sequenz entscheidend verändern (siehe oben).

Erweiterung auf bis zu 24 Steps – Der Behringer 962 Sequential Switch

Der Behringer 962 Sequential Switch erweitert die maximale Step-Anzahl bis auf 24.
Der Behringer 962 Sequential Switch erweitert die maximale Step-Anzahl bis auf 24.

Nimmt man mit dem 962 Sequential Switch ein weiteres Modul hinzu, lassen sich zwei oder drei Reihen auch verketten, so dass eine Sequenz aus bis zu 24 Steps bestehen kann. Dies erweitert die Möglichkeiten nochmals deutlich. Wie man das verkabelt, das zeigt die anstehende Abbildung.

Fotostrecke: 2 Bilder Verkabelung von Behringer Sequential Controller und Sequential Switch.

Die Notwendigkeit, dafür ein weiteres Modul ins Rack zu schrauben, kann kein K.O.-Kriterium sein, liegt der Preis für den Sequential Switch doch bei rund 50 Euro. Das ist verkraftbar. Wem acht Steps je Sequenz genügen, der kann sich die Investition auch sparen.

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