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ACL System 1 Test

Praxis

Klang

Das ACL System 1 klingt wirklich gut. Hier rauscht absolut nichts und die erstellten Sounds klingen immer voll und vielseitig. Oft wird ACL mit dem Hersteller ‚Cwejman‘ verglichen, und obwohl ich, außer den Preisen, nicht viele Gemeinsamkeiten zu Cwejman erkennen kann, stellt ACL hier einen durchaus eigenständigen und hochwertigen Sound zur Verfügung. Alle Module im System 1 sind für Stereoanwendungen ausgelegt und so ist alles auch gleich zweimal vorhanden. Sei es als doppelte Ausführung von Filter und Delay, oder den beiden einzelnen Oszillatoren. Da analoge Synthese meistens als Mono betrachtet wird, gibt es mittlerweile immer mehr Module im Eurorack-Markt, die in Stereo ausgelegt sind. Es erfreut daher umso mehr, endlich auch mal ein komplettes System in Stereo zu sehen.
Nutzt man das stereofone System als Monosynthesizer, so ergeben sich dadurch umso mehr interessante Möglichkeiten, die sich von reinen Mono-Systemen unterscheiden. Des Weiteren bietet das System 1, bedingt durch das tolle In- und Output Modul auch die Möglichkeit externe Stereosignale zu verarbeiten. Somit kann man z. B. auch digitale Line-Level Signale wunderbar analog verarbeiten, denn das Audio Interface bietet genug Verstärkung für diesen Zweck. Die doppelten Stereo-Module sind symmetrisch in der Anordnung. Das bedeutet, wenn z. B. bei Filter A der Cutoff Regler ganz links liegt, so liegt er beim Filter B ganz rechts. Das verwirrt am Anfang ein bisschen beim patchen, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran, wenn man vornehmlich nur mit diesem System arbeitet.
Wechselt man jedoch stetig zwischen dem ACL System 1 und anderen Modulen, so kann das schon ein bisschen irritieren. Das ist aber auch schon Kritik auf hohem Niveau, denn die Arbeit mit diesem System macht wirklich Spaß und die Ergebnisse können immer überzeugen. Wo ich mir zu Beginn nicht ganz sicher über die Zusammenstellung der hier gebotenen Module war, so hat sich das ganz schnell zu einer positiven Meinung geformt, sobald ich angefangen habe, mit diesem Stereo-System Patches zu bauen. Das Patchen in Stereo ist neu und bedarf einer Einarbeitung. Hier hat man aber immer das Gefühl, dass das System 1 durch die Auswahl der Module einen immer unterstützt seine Patch-Ideen zu verwirklichen.
Das passt alles sehr gut zusammen und klingt einfach gut. Hier braucht man sich keine Gedanken um die Soundqualität zu machen, denn auch experimentelle Patches klingen hier nie billig oder dünn. Die Oszillatoren sind stabil und die Wellenformen klingen sehr anständig. FM Patches klingen daher hervorragend genauso wie die Filter-Pings des Doppelfilters. Dieses Filter kann auch auf ganzer Linie überzeugen und die Utility Module unterstreichen das Ganze. Das Delay passt hier nicht ganz in das audiophile Konzept, denn es bietet nicht den gleichen, qualitativ hochwertigen Klang wie alle anderen Module von ACL. Obwohl man durch die vielen Möglichkeiten viel Spaß damit haben kann, und auch unzählige interessante Sounds damit hervorbringt, bleibt es doch immer ziemlich Lo-Fi in seinem Charakter. Hier würde ein analoges BBD-Delay oder ein Effekt, welcher auf DSP basiert, sicher besser passen. ACL arbeiten aber bereits an hochwertigen DSP- Modulen und im Endeffekt klingt auch dieses Lo-Fi Delay durchaus anständig und interessant. Von den vielen Modulen, die auf dem Princes Chip basieren, gehört das ACL VC Dual Delay sicherlich zu den besten.

Audiobeispiele

Audio Samples
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Aufsteigender Sägezahn links und abfallender Sägezahn auf der rechten Seite PWM Patch mit zwei Rechteckwellen, wobei linker und rechter Kanal unterschiedlich moduliert werden Filter Pings durch das Dual Delay Klassisches subtraktives Patch in Stereo FM Patch
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