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ACL Audiointerface Test

Die Audiophile Circuits League (ACL) ist fleißig am Entwickeln von hochwertigen Eurorack-Modulen in der Mutterstadt. Diesmal haben ACL uns ein Output und Input Modul zum Testen mitgegeben, welches denselben hohen Standards entsprechen soll, wie alle anderen Module von ACL. 

ACL Audiointerface (Foto: Igor Sabara)
Das Audiointerface von ACL gehört mit zu den bestklingenden Output- und Input-Modulen. Es arbeitet sehr transparent und ist angenehm zu bedienen. Der Aux-Eingang sowie der Kopfhörerverstärker sind gut durchdachte Lösungen, die genauso gut klingen wie der Rest. (Foto: Igor Sabara)

Das ACL Audiointerface ist dazu gedacht ein Modularsystem mit professionellem Equipment im Studio oder beim Live-Spielen mit Bühnenequipment zu verbinden. Schauen wir doch, ob trotz der für ein Output Modul vielen Features, ACL auch bei diesem Modul den hohen Standard halten können.

Details

Das zum Test bereitstehende Audiointerface ist 14TE breit und vermittelt direkt ein sehr gutes Gefühl. Angefangen bei der Frontplatte über die Potis und Schalter, bis zu den verschiedenen Buchsen, wirkt hier alles hochwertig. Alles sitzt fest und lässt sich geschmeidig schalten und drehen. Das Modul wurde nicht zu klein entworfen und so ist es auch haptisch gut bedienbar, ohne dabei unnötig groß geworden zu sein.

 Fotostrecke ACL Audiointerface (Fotos: Igor Sabara)

Fotostrecke: 5 Bilder Das ACl Audiointerface von oben …

In der primären Funktion wandelt es unsymmetrische Signale vom modularen Synthesizer in symmetrische Signale und umgekehrt. So ist auch die komplette untere Hälfte des Moduls mit vier XLR-Buchsen belegt. Zwei weibliche für die beiden Inputs und zwei männliche für die Outputs. Alle vier XLR-Buchsen sind vorbildlich mit der Frontplatte verschraubt und von hoher Qualität. Über den XLR-Buchsen finden wir fünf 3,5 mm Klinkenbuchsen, zwei für Outputs der unsymmetrischen Modularsignale, zwei für Inputs vom Modular-System plus eine Stereo-Buchse als AUX-Eingang. Über den Miniklinken-Buchsen gibt es zwei große Lautstärkeregler für jeweils die beiden Ein- und Ausgänge und dazwischen ein Mini-Poti für den Stereo Aux-Eingang.

Dir untere Hälfte des ACL Audiointerface bietet vier XLR-Anschlüsse. (Foto: Igor Sabara)
Dir untere Hälfte des ACL Audiointerface bietet vier XLR-Anschlüsse. (Foto: Igor Sabara)

Zwei kleine LEDs zeigen an ob Ein- oder Ausgänge übersteuert werden. Mit einem Kippschalter lässt sich das eingehende Aux-Signal in die Inputs oder Outputs schleifen. In der Mittelstellung wird das Aux-Signal stummgeschaltet. Der Aux-Eingang an sich ist schon ein tolles Feature, da dieser über einen eigenen Lautstärkeregler verfügt. Aber mit der Möglichkeit diesen auch noch auf die Ein- oder Ausgänge zu routen, ist dieses Feature wirklich praktisch und sehr sinnvoll.
Im oberen Bereich des Audiointerfaces finden wir die Kopfhörer-Sektion vor, welche, genau wie die Aux-Sektion, über ein Mini-Poti zur Lautstärke-Regelung aufweist. Auch die Kopfhörer-Sektion hat einen von den haptisch angenehmen Switches spendiert bekommen, womit man sich auch aussuchen kann, ob man die Inputs oder Outputs abhört, oder den Kopfhörerverstärker stumm schaltet.

Im oberen Bereich des ACL Audiointerface liegt die Kopfhörer-Sektion. (Foto: Igor Sabara)
Im oberen Bereich des ACL Audiointerface liegt die Kopfhörer-Sektion. (Foto: Igor Sabara)

Der Kopfhörerverstärker ist in der Lage alle möglichen Kopfhörer mit verschiedenen Impedanzen zu beschallen und klingt genau wie die In- und Outputs sehr transparent, mit viel Rauschabstand und einem geringen Klirrfaktor. Da der Kopfhörerverstärker zwar AC gekoppelt am Eingang, aber nicht am Ausgang ist, haben ACL der Schaltung eine DC-Protection spendiert, die den Kopfhörerausgang abschaltet sobald der DC Wert 50mV überschreitet und / oder der Ausgang hartes Clipping aufweist.
Somit bildet das Audiointerface auch ganz tiefe Bässe sehr getreu ab und bietet den größtmöglichen Schutz für angeschlossene Kopfhörer. Zu guter Letzt hat das gesamte Modul, inklusive des Kopfhörerverstärkers, eine ‘Soft-Start’ Funktion erhalten, die unangenehme Klicks oder sonstige Störgeräusche beim Einschalten des Modularsystem verhindert, indem es denn gesamten Sound für einen kleinen Moment stumm lässt, während der Einschaltvorgang noch nicht abgeschlossen ist.

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Praxis

Das ACL Audiointerface macht sowie im Studio, aber besonders beim Live-Einsatz eine wirklich gute Figur. Es ist tatsächlich von hoher Wertigkeit, und das beim Klang als auch in der Verarbeitung. Es ist sehr rauscharm, gepaart mit sehr geringem Klirrfaktor. Der Kopfhörerverstärker ist klangseitig ebenso hochwertig und mit dem eigenen Routing-System sehr vielfältig nutzbar. Das gleiche gilt für den Stereo Aux-Eingang, in den man alle möglichen Signale von Line-Level bis hin zu Modular-Level einspeisen kann. Das ist sowohl auf der Bühne, um z. B. weitere Geräte oder Effekte einzuschleifen, als auch im Studio sehr praktisch.
Da der Kopfhörerverstärker mit allen denkbaren Kopfhörern funktioniert, eignet sich dieser zusammen mit dem Aux-Eingang auch, um Kopfhörer über den Umweg mit jedem möglichen Gerät zu verbinden. Das garantiert ein stressfreies Abhören in angemessener Lautstärke. Das ACL Audiointerface kann verstärken und das richtig. Es kann Audiosignale also wirklich sehr laut machen, so laut wie ich es von keinem anderen Modul her kenne. Das macht bei den Eingängen auch wirklich Sinn, da man somit sehr viele verschiedene Audiosignale in seinem Modularsystems verarbeiten kann. Bei den Ausgängen nimmt man das sicherlich eher selten in Anspruch, da Modularsignale sehr laut sind und diese eher abgeschwächt, als verstärkt. Das ist ein nettes Feature.
Ich habe eher ein kleines Problem mit dem Wertebereich des Ausgangsreglers, da man meist zwischen “0” und höchsten “3” von “10” agiert und somit einen sehr kleinen Regelweg hat. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Bereichsverteilung ein wenig weiter gewählt gewesen wäre, so wie es bei manch anderen Modulen der Fall ist. Es könnte z. B. der Halbe Regelwert für die ‘normalen’ Lautstärken verwendet werden und der Rest dann für die eher seltenen Fälle, wenn man es dann doch mal richtig zur Sache gehen soll.

Das ACL Audiointerface macht im Studio und beim Live-Einsatz eine gute Figur. (Foto: Igor Sabara)
Das ACL Audiointerface macht im Studio und beim Live-Einsatz eine gute Figur. (Foto: Igor Sabara)

Hier folgen drei Vergleichs-Audiobeispiele, die a) direkt, b) durch die Soundkarte und c) durch die Soundkarte plus ACL Audiounterface ausgegeben werden.

Audio Samples
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Audiobeispiel 1 direkt Audiobeispiel 1 durch Soundkarte Audiobeispiel 1 durch Soundkarte plus ACL Audiointerface Audiobeispiel 2 direkt Audiobeispiel 2 durch Soundkarte Audiobeispiel 2 durch Soundkarte plus ACL Audiointerface Audiobeispiel 3 direkt Audiobeispiel 3 durch Soundkarte Audiobeispiel 3 durch Soundkarte plus ACL Audiointerface
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Fazit

Als ich anfing mich mit dem Thema “Modular” zu beschäftigen, war ich der Auffassung, dass Output Module überflüssig sind, da man die ausgehenden Signale simpel in einen Mischer oder ein Soundinterface führen kann und dabei einfach die Lautstärkeregler bei den jeweiligen Geräten zunächst ganz herunter dreht. Mittlerweile möchte ich nicht mehr ohne Output Modul arbeiten, da diese nicht nur die Module vor großen und schweren Steckern und Kabeln schützen, sondern die Symmetrierung tatsächlich den Sound verbessert, und das nicht nur bei langen Wegen.
Das Audiointerface von ACL gehört mit zu den bestklingenden Output- und Input-Modulen, denn es arbeitet wirklich sehr transparent und ist angenehm zu bedienen. Der Aux-Eingang sowie der Kopfhörerverstärker sind wirklich gut durchdachte Lösungen, die genauso gut klingen wie der Rest und unglaublich praktisch in der alltäglichen Benutzung sind.
Das Audiointerface ist wirklich nur ganz knapp unter der vollen Punktzahl gelandet, denn es macht eine super Figur. Den Preis finde ich persönlich ein bisschen hoch angesetzt, doch ob der Qualität durchaus gerechtfertigt. Nichtsdestotrotz muss man dafür schon relativ tief in die Tasche greifen, denn es kostet um einiges mehr als z. B. das Cwejman Output-Modul (hat dafür auch mehr Features) und ist somit das mir bekannte teuerste Output und Input Modul am Eurorack-Markt. Das sind aber im Gesamtbild eher Kleinigkeiten und ich kann dieses Modul wirklich jedem empfehlen, der Wert auf einen hochwertigen Sound legt.

PRO
Verarbeitung
Rauscharmes und sehr neutrales Klangverhalten
Gut zu bedienen
Hochwertiger Kopfhörerverstärker
Aux-Eingang mit eigenem Routing

CONTRA
Preis
Wertebereich des Output-Lautstärkereglers

Das Audiointerface von ACL gehört mit zu den bestklingenden Output- und Input-Modulen. Es arbeitet sehr transparent und ist angenehm zu bedienen. Der Aux-Eingang sowie der Kopfhörerverstärker sind gut durchdachte Lösungen, die genauso gut klingen wie der Rest. (Foto: Igor Sabara)
Das Audiointerface von ACL gehört mit zu den bestklingenden Output- und Input-Modulen. Es arbeitet sehr transparent und ist angenehm zu bedienen. Der Aux-Eingang sowie der Kopfhörerverstärker sind gut durchdachte Lösungen, die genauso gut klingen wie der Rest. (Foto: Igor Sabara)

FEATURES
14TE breit und 22 mm tief
Input Sektion: 2 XLR-Eingänge; 2 Miniklinken-Ausgänge
Output Sektion: 2 XLR-Ausgänge; 2 Miniklinken-Eingänge
Stereo-Aux Eingang mit dediziertem Volume-Regler und Routing
Kopfhörerverstärker mit dediziertem Volume-Regler und Routing
Stromverbrauch: 110-200 mA auf +12V und 120-200 mA auf -12V

PREIS
Straßenpreis: ca. 459 € (Stand: 21.02.2017)

Weitere Infos dazu findest du auf der Webseite des Herstellers.

Kommentieren
Profilbild von Andi

Andi sagt:

#1 - 15.02.2018 um 20:41 Uhr

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"Das Audiointerface von ACL gehört mit zu den bestklingenden Output- und
Input-Modulen, denn es arbeitet wirklich sehr transparent und ist
angenehm zu bedienen."euer ernst? ihr testet ein output/input modul und beschreibt es als "bestklingendst"? Für was gibt es Messungen von THD und S/N?

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