ANZEIGE

JBL M-Patch 2 Test

Wenn man im kleinen Homercording-Setup die Minimalkonfiguration fährt, kann man vielleicht noch darauf verzichten: Monitorcontroller.

JBL_M_Patch_2_13

Wer kein Mischpult besitzt, aber mehrere Quellen, Lautsprecher und Kopfhörer gemütlich regelbar machen möchte, der wird sich im Bereich der Abhör-Controller umsehen. Aber in Zeiten von digital gesteuerten Abhörpegeln, sei es durch die Steuerung des Audio-Interfaces oder so mancher Aktivbox, kann es durchaus beruhigend sein, analogen Zugriff auf die Abhörlautstärke zu haben. Jeder, der einmal durch eine Fehlfunktion oder -bedienung unerwartet Fullscale-Level auf die Ohren bekommen hat, der wird mir beipflichten.
Nun gibt es, was Monitoring-Controller angeht, ganz hervorragende Lösungen. Dave Hill baut den Crane Song Advocet, von Audient gibt es den surroundfähigen ASP510, Drawmer, Dangerous, SPL, Presonus, sie alle bieten derartige Geräte an. Meist mit hohem Funktionsumfang, selten mit geringem Preis. Von Fostex beispielsweise gibt es Minimallösungen für sehr kleines Geld. Der JBL M-Patch 2 positioniert sich etwas darüber: Er bietet regelbare Quellen, zwei verschiedene Outputs, einen Kopfhöreramp und ist dennoch preislich absolut moderat.

Details

Ein wenig mehr als die essentiellen Funktionen eines Abhör-Controllers

Ein Poti zum lauter und leiser machen – das ist die Grundfunktion eines Monitoring-Controllers und lässt sich tatsächlich mit einem einfachen Poti bewerkstelligen, eingebaut in die Tischplatte. M-Patch kommt etwas umfangreicher daher. So findet man beispielsweise unter dem zentralen Volume-Rad „Stereo Volume“ den Mute-Schalter. Man kann zwar immer auch ein Poti ganz zudrehen, doch für das Mixing ist es wichtig, Abhörlautstärken auch schnell wiederfinden zu können. Außerdem mutet man die Lautsprecher mit diesem Drückerchen, nicht aber den Kopfhörerausgang! Und damit sind schon ein paar weitere Informationen preisgegeben. Es gibt also einen Kopfhörerverstärker mit eigenem, feingerastertem Levelregler, dessen frontseitiger 6,3mm-Stereoklinkenausgang genau das gleiche Signal erhält wie die beiden rückseitigen XLR-Ausgangspärchen, an die zwei Sets Aktivboxen oder Endstufen und Passivboxen angeschlossen werden können. Beide Boxenpaare können separat mit „1“ und „2“ der Sektion „Output Selection“ aktiviert werden. Eine gelbe LED informiert über den Schaltzustand. 

Fotostrecke: 3 Bilder Kopfhöreramp und Auswahl zwischen zwei Monitorpärchen

Stereo- und Aux-Input

Man muss nicht auf die Rückseite sehen, um zu erkennen, dass es mehr als einen Eingang für den JBL M-PAtch 2 gibt: Neben dem auffälligen „Stereo Volume“-Regler findet man ein kleineres „Aux Volume“-Poti, welches wie der große Bruder einen Regelweg von -∞ bis hinauf zu 0 dB aufweist, also auch nur absenken kann. Per „Input Selection“-Switch unten links auf der Frontplatte wird entschieden, welcher Eingang aktiv ist. Beide gleichzeitig zu benutzen, ist nicht vorgesehen: Mischen ist eine Aufgabe für ein Mischpult, mit korrekten Impedanzen regelbar zusammenführen können nur deutlich teurere Controller. Allerdings hat man die Wahl des Eingangsformats: Der Stereoinput kommt mit Combobuchsen, kann also symmetrische wie unsymmetrische 6,3mm-Klinkenstecker genauso verarzten wie männliche XLRs. „Aux“ im Sinne von „Hilfseingang“ kann per 3,5mm-Stereoklinke oder RCA-(„Cinch“-)Pärchen erfolgen. Der frontseitige Stereo/Mono-Switch wirkt sich übrigens auf alle Ein- und Ausgänge aus, Kopfhörer und Aux eingeschlossen.

Fotostrecke: 4 Bilder Zwischen den beiden Inputs muss umgeschaltet werden – schließlich ist der M-Patch kein Mixer.

Passiv – aber trotzdem natürlich mit Netzteil

Zwar ist das Gerät an sich passiv, aber dennoch ist eine Stromversorgung vonnöten – nicht nur für die LEDs, sondern auch für den Kopfhöreramp. Ein externes Steckernetzteil übernimmt diesen Job. Wer mag (und genügend Rackspace im direkten Zugriff zur Verfügung hat), der kann den JBL M-Patch 2 auf mit den mitgelieferten Rackblenden auf 19“ adaptieren und zu seinen anderen Metallkisten gesellen.

Wenig Bauteile, gute Werte

Den Controller zwischengeschaltet, ändert der Signaldurchlauf das Spektrum geringfügig, das lässt sich nicht vermeiden. Zwischen 20 Hertz und 20 kHz beträgt die Schwankung maximal ein Dezibel, die Verzerrung 0,0004% (ohne weitere Angaben). Ein Signal-Rauschspannungsabstand von mehr als 120 dB ist ein genauso guter Wert wie ein Crosstalk von weniger als 80 dB. Das sollte nicht verwundern, schließlich sind in einem solchen Gerät kaum Bauteile zu finden. Der Kopfhörerverstärker ist mit 320 mW Leistungsaufnahme bei Betrieb eines 32-Ohm-Kopfhörers zumindest auf dem Papier ausreichend potent. 

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.