Swissonic HA660 Test

Der Swissonic HA660 ist ein Kopfhörer-Verstärker, der explizit für den Studio-Betrieb entwickelt wurde. Dass er nicht einfach schnöde ein Stereosignal verstärkt, zeigt der Blick auf die Frontplatte: Dort tummeln sich reichlich Einstellmöglichkeiten! Unser Test zeigt, in welchen Situationen diese sinnvoll sind. 

Kopfhörervorverstärker mit Crossfeed

Doch natürlich reichen einem Headphone-Amp nicht nur viele Features. Dieses Review wird auch klären, ob das Gerät auch klanglich empfehlenswert ist.

Solides Netzteil eingebaut

Unter den technischen Daten des Swissonic HA660 ist ein Wert auffällig, den man schon auf den Fotos erkennen kann: Der Kopfhörer-Amp ist geschlagene 32 Zentimeter tief! Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass das Netzteil mit solidem Ringkerntrafo im HA660 eingebaut ist. Nix Steckernetzteil also.

Seitenansicht
Ganz schön lang, der Kopfhörerverstärker!
Netzteil im geöffneten Gerät
Unten ist der große Ringkerntrafo gut zu erkennen.

Vielfalt bei den Eingängen

Neben Versorgungsspannung gibt es weitere Inputs: XLR, TRS und RCA (“Cinch”) bietet dem Amp. Umgeschaltet wird mit einem kleinen Schalter auf der Vorderseite. Dadurch werden auch Sachen möglich wie schnelle Vergleichsumschaltung zur Referenzproduktion. Daumen nach oben!

Eingänge des HP-Amps
Anschlüsse des Swissonic HA660: XLR, TRS und RCA!

Der Swissonic HA660 kommt mit vielen Besonderheiten

Auf der Frontplatte lässt sich neben dem Wiedergabepegel– innen übrigens durch ein hochwertiges Potentiometer umgesetzt – auch das Stereosignal auf Mono setzen. Zudem ist “Mute” möglich. 

In der unteren Reihe sind aber drei besondere Regelmöglichkeiten zu finden, die sich gemeinsam mit einem Kippschalter rechts davon aktivieren und deaktivieren lassen. Es handelt sich hierbei um die Veränderung des Umgangs des HA660 mit Stereosignalen. Feed setzt ein Crossfeed zwischen den beiden Kanälen. Ein wenig vom linken wird auf den rechten Kanal gegeben und umgekehrt. Dadurch entsteht bei geschlossenen Kopfhörern der Eindruck eines offeneren Systems und bei Kopfhörern generell eine Situation ähnlich vor einem Lautsprecherpaar. Dort landen schließlich auch beide Signale auf beiden Ohren. Die berüchtigte IKL (“Im-Kopf-Lokalisation” von Signalen) wird dadurch verringert. Weitere Einstellungen sind Angle, womit die Aufstellbreite der gedachten Speaker verändert werden kann. “M/S Level” verändert das Verhältnis von reiner Stereoinformation zu reinem Mittensignal. Bekannt sind diese praktischen Einstellmöglichkeiten vor allem aus diversen Phonitor-Headphone-Amps des deutschen Herstellers SPL.

Innerhalb der bekannten Grenzen von 20 Hz bis 20 kHz beträgt die maximale Abweichung des Kopfhörersignals +/- 1 dB. Die Ausgangsleistung wird nicht benannt, aber im Test konnten alle Arten von Kopfhörern ausreichend laut wiedergeben. 

Alps-Poti
Hochwertige Bauteile, wie beispielsweise der ALPS-Potentiometer.
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