EastWest Hollywood Orchestra Opus Edition Test

Praxis

Die Bedienung

Die Opus-Engine inklusive dazugehöriger Grafik und Funktionalität ist mehr als gelungen. Für die Grundfunktionen benötigt man kein Manual, auch wenn man noch nie mit EastWest-Produkten gearbeitet hat. Das Aufrufen von Instrumenten über die Browser-Funktionen ist einfach, je nachdem, was und wie man lädt (s. u.), braucht es aber auch schon etwas Ladezeit.
Die Übersichtlichkeit der neuen GUI mit ihrer gelungenen Optik führt ziemlich sehr zielgerichtet durch das Plugin. Einen sehr guten Überblick über das Plugin geben auch die beiden nachstehenden Videos.

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Speicher

Nach der Installation sollte man seine Speicherkonfiguration angeben. Dabei kommt es darauf an, welche Art von Festplatte man benutzt. Zu klären ist, ob man alle Samples ins RAM laden kann, oder ob der Massenspeicher so schnell ist, dass die Daten ausschließlich in Realtime gestreamt werden können. Für Letzteres braucht man allerdings ein extrem schnelles System. EastWest empfiehlt da eine (M.2 / PCIe)-RAID-0-Konfiguration.
Die GUI verfügt über eine Purge-Control, die darüber Auskunft gibt, ob ein Instrument im RAM ist, zum Streamen bereitsteht oder gar nicht geladen ist. Auf der rechten Seite des Bildschirms wacht übrigens ein sogenannter Inspector über das ganze System. Hier kann man sich stets die notwendige Übersicht verschaffen.

Die Instrumente

Das Opus-System stellt eine Vielzahl von Instrumenten mit den verschiedensten Spieltechniken und Artikulationen bereit. Alleine das Durchhören aller Klänge nimmt einige Zeit in Anspruch. Zeit sparen kann da eine Vorhörfunktion, die erst einmal einen Eindruck vom Klang vermittelt, ohne ihn vorher zeitaufwendig laden zu müssen. Manche werden vielleicht auch gar nicht mit der Nomenklatur der vielen Spieltechniken, z. B. einer Violine, vertraut sein. Da muss man schon etwas Zeit opfern. Das gilt insbesondere dann, wenn man im Orchestrator eine eigene Partitur mit Arrangement entwickeln möchte. 
Man kann sich stattdessen auch erst mal an den über 500 Presets versuchen, die schon eine Menge Klangfutter für viele Anwendungen liefern. Die Arbeit des Sounddesigns beginnt manchmal ja auch erst damit, bestehende Zusammenstellungen zu verändern und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Bedenken muss man immer eins: Die Vielzahl der Klangfarben mit den schier unendlichen Möglichkeiten stellt gleichzeitig die Grundlage dafür dar, dass die Presets (und insbesondere die Scores) so klingen, wie sie klingen. Versierte können hier direkt ans Eingemachte gehen, während Einsteiger, die häufig vom Keyboard kommen, sich langsam bis zum gewünschten Grad vortasten können. 

Die Lage der einzelnen Instrumente im Arrangement sowie der Zeitpunkt ihrer Auslösung können auf vielfältige Weise bestimmt werden.
Die Lage der einzelnen Instrumente im Arrangement sowie der Zeitpunkt ihrer Auslösung können auf vielfältige Weise bestimmt werden.

Dass eine Orchesterpartitur komplex ist, ist Fakt und hat nichts mit der GUI von Opus zu tun. Im Gegenteil, die tut ihr Bestes, damit auch Ungeübte ihre musikalischen Ziele erreichen können. 

Die Klangqualität 

Alle Samples sind in ziemlich hoher Qualität aufgenommen, und das mit einer Vielzahl von Mikrofonpositionen, sodass man sich das Instrument wirklich so „shapen“ kann, wie man es benötigt. Auch der Dynamikumfang aller Instrumente hat mich vollkommen überzeugt. Da gibt es eigentlich keine Schwächen. Die „Kaufversion“ arbeitet mit 24-bit-Samples, während bei den Abo-Modellen (s. u.) auch 16-bit-Versionen (natürlich günstiger) angeboten werden.

Audio Samples
0:00
01 Mysthique 1 Orchestra (Score) 
02 Romantic Theme
 03 Ensemble Strings 
04 Adventure Score 
 05 Ostinato Triplets
 06 Trombones
 07 English Horn
 08 Percussion
 09 Mysthique 2
 10 Full Orchester

Der Hollywood Orchestrator

Erfahrene Filmkomponisten und -arrangeure werden sich möglicherweise nicht mit dem Orchestrator anfreunden (wollen), besonders dann, wenn man die Preset-Vorlagen bemüht. Natürlich ist das negativ formuliert eine Art „Begleitautomatik“. Man reproduziert etwas, statt es selbst zu produzieren. Der Orchestrator kann aber auch für anspruchsvolle Arrangeure ein äußerst interessantes Tool sein, um eigene Partituren am Computer zu entwickeln, direkt zu hören und in der DAW zu einem Gesamtprojekt weiterzuentwickeln.

Kaufen oder abonnieren? 

Die EastWest Opus-Edition ist in verschiedenen Versionen erhältlich. Auf soundsonline.com, einem EastWest-Portal, kann man sie in verschiedenen Varianten abonnieren. Das günstigste Modell fängt bei monatlichen 19,99 US-Dollar an. Wer das nicht will, kann das Gesamtpaket derzeit (Stand: Juni 2021) für 799 US-Dollar kaufen (später 999 US-Dollar). Ein Update von der alten Gold- oder Diamond-Edition kostet 499 bzw. 599 US-Dollar.

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