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Drum Play-Alike – Matt Chamberlain Workshop

Special Features

Es gibt zwei Dinge, die in einem Workshop über Matt nicht unerwähnt bleiben dürfen. Zum einen ist da sein grundsätzliches Prinzip, den Song und den Hauptkünstler bei Recordingsessions unanfechtbar an erste Stelle zu stellen. Er versteht sich als Basis, spielt ausschließlich unterstützend. Wenn dann jemand wie Tori Amos ohne es zu merken einen Song „schreibt“, der aus 7/8tel und 9/8tel Grooves besteht, dann transkribiert Matt diesen Song ohne mit der Wimper zu zucken oder für ein klares Taktmaß zu plädieren und spielt alle Wirrungen genau so ein, wie es für die Frontfrau am natürlichsten ist (Tori Amos – Spark). Dieser Frau hat er auch seinen Spitznamen zu verdanken, durch den wir beim zweiten herausragenden „Special Feature“ von Matt angelangt wären:
Tori Amos stellte ihren Drummer live immer als „the human loop“ vor. Seitdem hat Matt einen etwas missverständlichen Namen inne. Mit keinem anderen Schlagzeuger bringt man diese Bezeichnung derart in Verbindung wie mit dem symphatischen Mann aus L.A. Gemeint ist aber nicht etwa ein monotones Schlagzeugspiel, sondern vielmehr Matts Konzept, Loops aufzunehmen –teilweise sogar „on the fly“- und dann zu diesen Loops ganzheitliche Grooves zu spielen. Sehr gut zu hören ist dieses Prinzip bei meiner Analyse des Titels „Fast As You Can“ von Fiona Apple.

Fiona Apple – Fast As You Can

Die Grundlage des Grooves bildet ein mit einer Djembe gespielter Loop. Darauf entwickelt sich in Tempo 137 ein energiegeladener Groove, der sehr an gängige Breakbeat-Stukturen angelehnt ist. Viel Spaß beim Nachspielen!

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Fast As You Can Fast As You Can Playalong

Fast As You Can: Der Grundgroove

Jeder Schlagzeuger hat zwei bis drei Hauptgrooves oder Feelings, denen er sich unter keinen Umständen entziehen kann. Dirk Erchinger (Jazzkantine) sagte einst zu diesem Thema bei einer Studiosession: “Welchen meiner zwei Grooves und 3 Fills willste haben?“. Jeder Drummer hat einfach seinen persönlichen Naturgroove, ein eingeimpftes Groovegefühl. Matt selbstverständlich auch. In zirka 70 Prozent der Songs, die er eingetrommelt hat, findet sich ein Rhythmusmotiv wieder. Es handelt sich um die Dreiergruppe, die aber erst auf der zweiten Zählzeit (!!) beginnt. Ich meine tatsächlich nicht die zweite Sechzehntel, sondern die zweite Viertel in einem 4/4 – Groove.

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Dreiergruppe auf 2

Die Zählzeit 1 spielt er häufig besonders betont, oder lässt sie exponiert stehen. James Brown hätte seine Freude gehabt! Dessen Song „Funky Drummer“, gespielt von Clyde Stubblefield basiert auf demselben Rhythmus.

Häufig sitzt auf der zweiten Achtel der ersten Zählzeit auch ein Bassdrumschlag, bis es dann auf dem ersten Snaredrum-Backbeat mit der Dreiergruppe losgeht. Das Spiel um jede dritte Sechzehntel. Auch wenn Matt dieses Motiv nicht immer eindeutig spielt, so ist es fast immer mindestens spürbar. Wenn ich aus diesem Basic-Pattern einen Groove baue, sieht das Ganze so aus:

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Grundgroove 1
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