Denon DJ Prime 4+ Test

Denon DJ Prime 4+, die Wunderwaffe unter den Stand-alone-DJ-Systemen im bonedo-Test: Was die Performance Mixstation zu bieten hat, was sie so besonders macht und wo es noch Luft nach oben gibt, haben wir uns angeschaut …

Zugegeben: Als Denon DJ mit der Engine-Prime-Serie auf den Markt kam, entfachte dies ein mittelschweres Beben in unserer DJ-Redaktion, und der Prime 4+ ist angetreten, um die Messlatte ein weiteres Stück höher zu legen. Wie er das anstellen möchte? Mit integrierter Stem-Separation, erweitertem Streaming-Support, einigen kosmetischen Updates und allen Features, die den Vorgänger zu einem Verkaufsschlager machten. 

Dazu zählen das Betriebssystem Engine OS, das Musik direkt an der Hardware berechnet. Ein Wi-Fi-Modul, das euch erlaubt mit Streaming Services und Cloud-Speicher zu arbeiten. Ebenso zahlreiche professionelle Anschlüsse zur Integration in mobilen und festen Szenarien sowie ein üppig ausgestatteter Mixer und Deck-Sektionen mit dem Performance-Plus-Plus-Faktor. 

Nicht zu vergessen etliche integrierte Effekte, Touchscreen-Steuerung inklusive Playlist-Erstellung, Kompatibilität zu vielen DJ-Programmen mit optionaler DVS-Nutzung, und, und, und! Quasi eine in Hardware gegossene eierlegende Wollmilchsau, nicht nur für mobile DJ-Anwendungen. Wer mag, kann sogar eine SSD in den Festplattenschacht einbauen oder auch sein Licht-Setup über das Bildschirm-GUI steuern….

Denon DJ Prime 4+ Plus Test Review

Denon DJ Prime 4+ – das Wichtigste in Kürze

  • 4-Kanal Stand-alone-DJ-Mixstation mit Engine OS – kein Computer nötig
  • spielt Tracks von USB- & SD-Datenträgern sowie Streaming-Musik (Tidal, Amazon, Beatport etc.) ab
  • 10-Zoll-Touchscreen mit Tastatur, Touch-FX & Lighting-GUI
  • umfangreiche FX und Performance Modi
  • dedizierter Zone-Output
  • Mix-Aufnahme-Funktion (SD/USB) und Stem Separierung
  • auch als DJ-Controller für PC/MAC-Software einsetzbar (Serato, VirtualDJ)

Auspacken

Mit 728 x 497 x 104 mm und einem Gewicht von 9,7 kg darf man den Prime4+ getrost als Boliden bezeichnen. Gönnt ihr euch dazu noch ein amtliches Multiplex-Transportcase mit Butterfly-Verschlüssen und Kugelecken wie das Thon Case Denon DJ Prime 4 für 269 Euro dürft ihr noch mal 10 kg drauflegen. Das FlytPro Case Prime 4 wiegt sogar 16,5 kg und kostet 179 Euro. Die Kohle ist in meinen Augen gut investiert, wenn ihr mit dem P4+ viel unterwegs seid, denn sie schützt den wertvollen Inhalt besser als eine Nylon-Bag- oder Hartschaum-Variante. Aber klar, dann muss man gut 20 Kilo wuppen. Wahrlich nicht ohne!

Das Gerät selbst ist mit dem neuen Design ziemlich stylisch, hat nun 10 % größere Jogwheels sowie eine teilweise andere Farbgebung als sein Vorgänger. Die dicken Standfüße mit ihren Gummilippen sorgen für guten Halt auf dem DJ-Table (zu unseren Testmarathon) und es ist vom Scheitel bis zur Sohle oder besser gesagt vom Case über die Bedienelemente bis hin zu den Anschlüssen am Gerät rundweg solide verarbeitet. Daumen hoch!

Denon DJ Prime 4+ Hero

Der bunt bedruckte Karton birgt folgenden Lieferumfang

  • Controller
  • USB-Kabel
  • Stromkabel
  • Handbuch
  • Display-Transportschutz
  • Poliertuch
  • Faltblatt mit Sicherheitshinweisen
  • Prime Card 

Vorderseite des Denon DJ Prime 4+

An der linken Vorderseite finden sich ein 6,35-mm-Kopfhörerausgang und eine Variante mit Miniklinkenbuchse, sodass ihr als DJ-Team auch zwei Headphones anschließen könnt, wenn ihr zusammen auflegt. Praktisch.

Auf der rechten Seite hat es sich der Fader-Contour-Regler für den Überblendregler bequem gemacht, dazu kommen zwei Faderstart-Schalter, einmal für die rechte und einmal für die linke Seite des Crossfaders.

Im vorderen Zentrum gleich unterhalb der Mixer-Sektion finden sich die Quellwahlschalter für Engine/USB oder LINE, sodass man nicht über dem Mixer oder gar hinten rumfummeln muss – recht so.   

Denon DJ Prime 4+ Vorderseite

Anschlüsse am Backpanel 

Davon gibt es wahrlich eine ganze Menge. Ihr könnt sogar bis zu acht externe Geräte anschließen, derer vier sich via Stand-alone-Mixer gleichzeitig nutzen lassen. Damit kann der Denon DJ Prime 4+ auch gang gut das Zentrum eines DJ-Studio-Setups bilden. 

  • 8 x Cinch-Eingang für 4 Stereokanäle Line und Phono (nur Kanäle 3 und 4) 
  • 2 x Neutrik XLR/Klinke-Combobuchsen für Mikrofone 
  • 6 x Neutrik XLR-Ausgänge für Master (mono schaltbar), Booth und Zone 
  • 2 x Cinch-Ausgang Master (L/R) 
  • 1 x USB-Port, Typ B, female 
  • 2 x USB-Port, Typ A, female 
  • 1 x Ethernet-Link-Buchse 
  • 1 x Strombuchse
Denon DJ Prime 4+ Backpanel

Doch Denon – vielleicht kennt ihr das schon vom Vorgänger – machen hier noch nicht Schluss, denn sie verbauen zwei weitere USB-Ports für Datenträger oben links auf dem Gerät, dazu einen SD-Card-Einschub. Selbst unter dem Gerät ist dazu noch ein SATA-Festplattenfach für eine interne 2,5-Zoll-Festplatte vorhanden. Das ist schon allerhand für eine DJ-Komplett-Station, oder?

Die Ethernet-Buchse ist übrigens auch für die StagelinQ-Netzwerk-Technik vorgesehen, mit der Apps wie Resolume, SoundSwitch und dergleichen synchronisierte Lightshows abfeuern können. On top gibt’s beim Prime 4+ und bei weiteren EngineOS-gepowerten Mixstations noch das integrierte Lighting-GUI und WI-FI-Lighting, dazu später mehr. Bluetooth ist indes nicht an Bord.

Mixer und FX

Was soll man sagen: Vier voll ausgestattete Kanäle mit angenehm regelbaren Dreiband-EQs, und Fadern sowie den langen Channelmetern zur visuellen Pegelkontrolle und den gut klingenden Sweep-FX laden förmlich zum Mischen ein. Die Channel-FX sind prima für Filtermixing oder auch Echo-Out-Übergänge geeignet. Individuelle Anpassungen (EQ-Typus, Grenzfrequenzen, Filter-Resonanz, Noise-Level, Effekt-Recall etc.) erlauben die Settings.

Die weiteren Deck-FX (26 an der Zahl) werden mittels der beiden übergeordneten Tasten zugeordnet, und die Zentrale vertikale mit Kopfhörersektion, Master-Channel und Navigation ist genau an der richtigen Stelle platziert. 

Denon DJ Prime 4+ Mixer

Display des Denon DJ Prime 4+

Denon lässt sich nicht lumpen und verbaut ein kontraststarkes 10-Zoll-Touch-Display mit Tag- oder Nachtmodus, das ihr in verschiedenen Stufen über einen Metallbügel anwinkeln könnt. Mitgedacht. Das Display ist die Schaltzentrale für das Browsing im Musikbestand oder bei Streaming Services, die hier wären:

Amazon Music Unlimited, Beatport, Beatsource, Tidal und Dropbox Cloud.

Außerdem erlaubt der Bildschirm, Touch-FX zu bedienen, Lichtsteuerung vorzunehmen, Einstellungen festzulegen und dergleichen. Hier einige Screenshots dazu.

Bildergalerie Display

Decks

Die Decksektionen bieten euch neben gängigen Tools zum Einstarten, Syncen, Reverse-Lauf und Springen im Track sowie Umschalter für Deck 3 und 4 auch eine Loop-Sektion mit Encoder. Benötigt ihr obendrein auch Beatgridding-Tools an der Hardware? Die finden sich unten rechts.

Dazu kommen für kreative Juggling-Einlagen acht Performance Pads pro Seite mit diversen Modi wie Hotcue, Saved Loop, Auto Loop, Roll, Sampler, Slicer und Slicer Loop. Interessant auch hier: der eingebettete Sampler mit acht Sample Slots, die via Pad getriggert werden können und separater Lautstärkeregelung und wählbarem Ausgangsrouting. 

Denon DJ liefert euch auch gleich einen Batzen Samples mit, darunter Drums, Pads und FX. Diese sind im Speicher des Geräts vorhanden. Schade eigentlich, dass man den internen Speicher nicht dafür vorgesehen hat, eigene Samples draufzuschaufeln – wollt ihr eure DJ-Jingles oder ähnliches nutzen, müsst ihr diese auf dem Stick dabeihaben.

Deck-Sektionen des Denon DJ Prime 4+

Warum man aktuell nur acht Samples beim Prime nutzen kann und nicht noch acht weitere über die Parameter-Taste umschalten kann, vermag ich nicht zu sagen. Auch sind die acht geladenen Samples für alle Decks bindend und können nicht pro Deck separat belegt werden.  

Beatmatching, Pitch, Keylock, Key-Sync

Für manuelles Beatmatching gibt’s einen langen, sehr gut auflösenden, einstellbaren Pitch mit Keylock-Feature und Keymatching. Der Phasenabgleich geschieht – so ihr nicht autosynct via …

Jogwheel des Denon DJ Prime 4+

Größer und für mich dadurch noch einen Ticken besser im Handling präsentieren sich die Jogwheels mit dem integrierten Display. Hier könnt ihr auch ein eigenes Logo anzeigen lassen. Der Leuchtring symbolisiert die selektierte Deck-Farbgebung.

Jogwheel am Denon DJ Prime 4+

Über den Tellern gibt’s dann noch mehr …

Effekte zum Zweiten

Die haben wir beim Denon DJ Prime 4+ in Form von Touch- und Channel-FX, doch auch das Viergestirn mit Auswahlencoder, Parameter, FX-Frequenz (also der Bereich, wo der FX wirkt!) und Dry/Wet lädt zum „Zaubern“ ein. 26 Klangverbieger bietet diese Sektion, darunter Brot&Butter-FX wie Flanger und Echo, aber auch FX wie Riser, Stutter Out oder Reverb Drop. 

Schade finde ich in diesem Zusammenhang, dass es keinen Send-Return für externe Effektoren gibt. Zwar hat der Prime hinsichtlich seiner FX viel zu bieten und die Sweep-FX lassen sich auch auf Channel 1-4 anwenden, wenn ihr Turntables oder sonstiges Equipment benutzt. Das gilt jedoch nicht für die Beat-FX und die Touch-FX. Sie funktionieren nur in Engine/USB-Stellung der Quellwahlschalter.

Effekte zum Zweiten

Mikro-Booth-Zone-Out-Zonen

Mikrofonkanal 1 ist mit Gain und Dreibänder bestückt, Mike 2 mit Gain und Zweibänder sowie Echo-FX-Steuerung, die auf beiden Kanälen angewandt werden kann. Der Mikrofonkanal ist rauscharm, Durchsagen sind nicht zuletzt aufgrund der einstellbaren Ducking-Funktion gut verständlich, und zudem lassen sich beide genannten Channels in den Settings konfigurieren, beispielsweise hinsichtlich Talkover, Routing und mehr. 

Der separate XLR-Booth-Out und Zone-Out haben einen separaten Lautstärkeregler spendiert bekommen und zur Klangregelung einen High- und Low-EQ. Damit könnt ihr den Sound auf die „Anlage im Nebenraum“ abstimmen. Den Abschluss auf der rechten Seite bilden USB- und SD-Slots. 

Zone-Out und Booth-Out

Praxis

Beim Denon Prime 4+ könnt ihr eure erste Probefahrt auch ohne eigene Musikstücke (zum Artikel Musik-Shopping für DJs 2022) machen, denn der Hersteller hat gleich ein paar Tracks zum Ausprobieren auf die Konsole verfrachtet. Einmal eingeschaltet, bootet das System innerhalb weniger Sekunden. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen ist Engine OS Beta auf der Workstation installiert, die Stem-Unterstützung mitbringt.

Musik kann in Form von mehreren Wegen mit dem Prime 4 abgespielt werden. 

  1. Mit einem externen Datenträger
  2. Per Wi-fi-Streaming
  3. Mit einer Laptop-Verbindung
  4. Durch Verwendung externer Zuspieler
Inbetriebnahme des Denon Prime 4+
Inbetriebnahme des Denon Prime 4+

Prime plus Laptop

Punkt 3 erklärt sich sicher von selbst: Laptop via Wi-Fi einbinden und entweder mit der Engine Desktop App arbeiten oder mit einer DJ-Software, bei der Prime4+ als Controller und Audiointerface fungiert. Nutzt ihr Engine Desktop, greift ihr auf die Medien eurer Engine-Bibliothek am Rechner zu. 

Der Denon DJ Prime 4+ nimmt USB-Verbindung auf
Der Denon DJ Prime 4+ nimmt USB-Verbindung auf

Schaltet ihr den 4+ in den Controller-Mode und verwendet eine USB-Verbindung, steuert ihr eure DJ-Software auf dem Laptop. Dies funktioniert am besten mit Serato und Virtual DJ, da diese beiden Programme auch die Bildschirmnutzung mit einbeziehen. Das Zusammenspiel mit Serato ist performant und sehr gut gelungen, einzig der Touchscreen könnte für meinen Geschmack mehr eingesetzt werden. Hier eine Fotostrecke mit Serato DJ. 

Fotostrecke: 3 Bilder Prime 4+ mit Serato DJ

Nutzt ihr Virtual DJ, sind besonders die flexible Controller-Belegung und die Nutzung kreativer Funktionen wie Live-Remix-Tools, Stem-EQs, Stems via Pad sowie die gelungene Touchscreen-Integration hervorzuheben. Die Performance stimmt ebenso. Hier einige Bilder dazu. 

Fotostrecke: 6 Bilder Prime 4+ mit Virtual DJ

Streaming …

Streaming Music ist auch im DJ-Sektor angekommen, und das nicht nur im Segment des Hobbyisten, der noch keine große Track-Sammlung hat. Besonders auch mobile Dienstleister, die regelmäßig mit Plattenwünschen beglückt werden, wissen dies mitunter zu schätzen, oder Party-DJs, die auf ein großes Repertoire zugreifen wollen, können oder müssen. 

Doch auch in den Bereichen Techno, House und Open Source ist dank Beatport und Beatsource die Option zum Streamen am Start. Dass jede Medaille auch eine Kehrseite hat, Vergütungsmodelle von Streaming-Anbietern an Künstler und die Frage nach den kommerziellen Nutzungserlaubnissen, sei hier jedoch nicht erörtert. Dazu lest einfach mal hier rein. Ein gut funktionierendes LAN, WLAN oder ein HotSpot vor Ort ist natürlich ebenfalls Pflicht! 

Mit dem Denon DJ Pime 4+ haben Anwender jedenfalls Zugriff auf Amazon Music Unlimited, Tidal, Beatport und Soundcloud – das bedeutet, sie können mehr als 100 Millionen Tracks aus allen möglichen Stilrichtungen streamen. Und falls ihr Bedenken wegen der Analyse der gepufferten Dateien habt, kann ich beruhigen. Das geht echt flott am Prime 4+. Und dann kann gemixt werden. Und die einmal berechneten Daten speichert die Konsole ab, sodass sie beim erneuten Download genutzt werden können.

Tidal Streaming Player Denon DJ Prime 4+

Externe Datenträger: SD, SSD, USB-Stick und Co.

Der Klassiker, wenn man es so sagen kann: Auflegen mit dem USB-Stick. Die Datenträgerunterstützung seitens des Denon DJ Prime4+ schließt FAT32- und exFAT-Festplatten ein, allerdings kein NTFS oder Mac-HFS bzw. andere Apple-Formate. Als Audiodateien kommen infrage:

  • AAC/M4A, AIF/AIFF (44,1 – 192 kHz, 16 – 32 Bit)
  • ALAC, FLAC, MP3 (32 – 320 kbps, VBR), 
  • MP4, Ogg Vorbis und WAV (44,1 – 192 kHz, 16 – 32 Bit)

Das Tolle: Ihr könnt sogar eine Festplatte in den Denon DJ Prime 4+ einbauen. Eure Mixsession lässt sich dabei aufzeichnen. Auch auf SD oder Stick. Die Ausnahme bilden Streaming Tracks.

Analysezeiten

Wenn ihr Musik abspielt, die vorher noch nicht von Engine analysiert wurde, müsst ihr euch auf etwa 10 Sekunden bei vierminütigen Pop- und Chart-Sounds einstellen. Längere Techno-Tracks benötigen dementsprechend mehr. 

Für eure eigenen Musikstücke empfiehlt es sich bei größeren Sammlungen die Desktop-Software zu nutzen, um eure Tracks in einem Rutsch berechnen zu lassen. Dank Multicore-Unterstützung geht das ziemlich flott. Schade, dass die Prime-Konsole selbst keine Batch-Analyse offeriert. 

Mixen mit dem Denon DJ Prime 4+

Mittlerweile sind die Decks befüllt und es kann ans Mixen gehen. Das macht mit dem Platz und den Bedienelementen echt Laune. Nicht nur dass der Mixer konfigurierbare EQs und gute FX mitbringt, auch die Jogwheels, die nun etwas größer ausfallen, machen ihre Sache beim Nudgen und Scratchen sehr gut. 

Mit dem Browser-Encoder, den zugehörigen Ladetasten und der Touchscreen-Unterstützung ist man in der Library flott unterwegs. Playlisten können direkt via Touchscreen am Gerät erstellt werden. Sammlungen lassen sich sortieren und filtern. Für das Keymixing stehen Keycodes bereit und ihr könnt diese auch nach Wunschsystem in den Preferences ändern. 

Dank verschiedener zoombarer Wellenformansichten habt ihr beim Mixen die Musikstücke stets im Auge. Ihr erkennt Titelinfos, Tempo, Key-Wert, Laufzeiten und Cuepoints anhand unterschiedlicher Farben. Bis zu vier Wellen sind horizontal wie vertikal möglich, auch mit Playlisten-Ansicht im Wechsel oder mit Zone-Playlist. 

Day Mode
Day Mode

Würde ich mir noch etwas wünschen für die Library? Ja, Umsortieren von bereits zur Zone-geschickten Playlisten (siehe weiter unten). Oder Comments direkt mit der Konsole editieren zu können und Bereiche zu labeln, so wie man es in der Desktop-Software machen kann. Mal sehen, was die Updates uns noch so bringen werden. Wer übrigens nicht mit der virtuellen Tastatur arbeiten möchte, kann eine USB-Version anschließen – prima!

Playlist Deck

Ein tolles Feature beim Denon DJ Prime4+ ist das Playlist-Deck. Damit könnt ihr eine List nach Wahl mit dem Send-to-Playlist-(Deck)- Button auf dem Touchscreen auf den Kanal 4 routen. Diese wird dann automatisch abgespielt.

Betätigt ihr dazu noch den Zone-Out-Button an der Hardware, schickt ihr die Liste auf den Zone-Output bzw. in eine zweite Area. Zum Beispiel Cocktail-Lounge-Sound für die Bar, wohingegen auf dem Dancefloor Tanzmucke gewittert. Ein tolles Feature, besonders auch für Mobile- und Wedding-DJs.  

Playlist Deck
Playlist Deck

Allerdings sind in beiden Fällen nur rudimentäre manuelle Eingriffe möglich (Next, Skip, Back). Mit dem Jogwheel könnt ihr hier nichts ausrichten. Die FX funktionieren allerdings. 

Denon DJ Prime 4+ Live-Remix-Features

Hier hat der Denon DJ Prime 4+ eine ganze Menge zu bieten. Channel-FX, Sweep-FX, Touch-FX, Stems, diverse Performance-Pad-Modi – klasse, schließlich reicht der Hersteller über Firmware Updates auch peu à peu Funktionen nach …

Touch-FX

Die jüngste Addition in Sachen FX für den Prime 4+. Touch-FX auswählen, Deck selektieren und mit dem Finger auf dem Touchscreen die XY-Parameter steuern. Easy-peasy, aber zum Testzeitpunkt nur für Engine Decks zu nutzen und (noch?) nicht für externe Zuspieler. 

Fotostrecke: 2 Bilder Touch FX auf dem Denon DJ Prime 4+

Denon DJ Prime 4+ und Stems

Der Denon DJ Prime 4+ ist die erste stand-alone laufende DJ-Konsole, die es euch ermöglicht, Stems zu separieren. Instrumental oder Vocal ist aktuell möglich. Da gehen die meisten DJ-Apps einen Schritt weiter, indem sie Drums, Bass, weitere Instrumente und Vocals separieren. Aber der erste Schritt ist hier getan und das Ganze klingt erstmal recht ordentlich. Nicht auf einem Niveau von Virtual DJ, wenn ihr mich fragt, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Stems auf dem Denon DJ Prime 4+

Moderation und Vocal Performance

Keine Wedding oder Firmenfeier ohne Moderation – naja, fast keine. Zwei Mikrofone lassen sich am Denon DJ Prime 4+ anschließen, sodass ihr hier gut aufgestellt seid. Auch für den Rap über den Beat eine Option oder wenn jemand eine Gesangsdarbietung wie Karaoke oder ein Ständchen bringen will, müsst ihr nicht zwangsläufig ablehnen, nur weil ihr kein weiteres Mischpult dabeihabt. Allerdings könnt ihr das Effektrepertoire nicht nutzen, da sich das Mikrofonsignal nicht auf einen Standard-Channel routen lässt, sondern ihr seid auf den Echo-Effekt beschränkt.

Steuerung eures Licht-Setups via Touchscreen

Ob ihr mit eurem Licht-Setup eine pumpende Party-Lightshow, ein Strobe-Gewitter oder lediglich stimmungsvolles Umgebungslicht beim Warm-up der Wedding wollt: Das Soundswitch-GUI erlaubt euch zahlreiche Interaktionen via Touchscreen vorzunehmen. Dazu gehören manuelle Farbwechsel, Strobes und Blackouts, automatische taktgenaue Loops und mehr – inklusive Steuerung von Gruppen und Nutzung eines XY-Pads. 

Um eurer Performance eine amtliche Lightshow mit dem integrierten Lighting-GUI zu verpassen, benötigt es entweder DMX, Philips Hue oder Nanoleaf.

Fotostrecke: 6 Bilder Denon DJ Prime 4 Soundswitch GUI

Externe Zuspieler 

Mein letztes Thema in diesem Bericht, dass ebenfalls nicht ganz uninteressant ist. Klar, nur die wenigsten Anwender werden, wenn sie einen Denon DJ Prime 4+ ihr Eigen nennen, einen CD-Player mitnehmen oder gar den Prime 4+ beim Gig zwischen zwei Turntables parken, um eine Scratch-Performance hinzulegen. Dafür sind die Wege zu weit. 

Anders mag das im DJ-Studio aussehen, im Partykeller oder in den eigenen vier Wänden, wenn man gern noch Scheiben aus seiner Sammlung zusätzlich zu Streaming und USB hört, egal ob Vinyl oder CD. Mit vier Inputs lässt sich hier allerhand anschließen, auch ein Spotify-Tablet oder ne Groovebox in zweiter Reihe auf einem Ständer geparkt oder was einem so am Herzen liegt.

Ich möchte diese Optionen jedenfalls nicht missen und komme nun zum Fazit, nachdem ich euch eine kleine Gegenüberstellung von möglichen Alternativen zum Denon DJ Prime 4+ angefügt habe.

Denon DJ Prime 4+ –  mögliche Alternativen

Denon DJ Prime 4+Pioneer XDJ-RRDenon SC Live 4
Kanäle4-Kanal-Mixer2-Kanal-Mixer4-Kanal-Mixer
Display10 Zoll HiRes7-Zoll Vollfarb7-Zoll Hi-Res
Inputs2 x XLR/Klinke Combo-MikeMikrofon,Aux-InMikrofon
4 x L/R-Cinch Phono-Line
Outputs3 x XLR (Master, Booth, Zone)XLR, Cinch (Master)XLR, Cinch (Master)
Cinch Master, 2 x Kopfhörer2 x Kopfhörer2 x Kopfhörer
Media-Inputs4 x USB-A, 1x SD, 1x HDD-Fach2 x USB-A2 x USB-A, 1x SD
Streaming/WiFi/LANLAN/Wi-Fi: Beatport, Tidal,Amazonkein Wi-Fi/LANWi-Fi: Tidal, Beatport, Beatsource, Amazon,
Beatsource, Soundcloud, DropboxSoundcloud, Dropbox
Standalone-Mixerja, 4 x Phono/Line In neinnein
EffekteSweep FX, Beat-FXColor FX, Beat FXSweep FX, Beat-FX
Performance Pads844
Audiointerfacejajaja
USB USB-Typ-BUSB-Typ-BUSB-Typ-B 
Mix-Recoring integr.jajaja
DJ-Software komp.Serato, Virtual DJrekordbox djSerato, Virtual DJ
sonstigesStems-Splitting, Engine Lighting GUILink-Export-Modus eingebaute Lautsprecher 
Zone-Out / Playlist-Deckfür rekordboxEngine Lighting GUI
Sata-Festplattenfach
Preis (UVP)3.199,99,- Euro1.199,- Euro1.559,99,- Euro

Fazit

Das Denon DJ Prime 4+ Performance DJ-System ist angetreten, um die Welt des (mobilen) Stand-alone-DJings ein weiteres Mal zu revolutionieren. Das Stichwort hier: Stem-Separierung direkt an der Hardware und ohne zusätzlichen Laptop. Dazu ein optisches Re-Design und größere Jogwheels – die überarbeitete Hardware macht was her und wirkt auf mich schicker als der Vorgänger. 

Was hat der Prime 4+ noch zu bieten? Direkte Analyse für USB/SD-Medien, Touchscreen, Festplattenfach, Mix-Recorder und Controller-Funktionalität für Serato und VDJ mit Display-Support. Dazu kommen etliche Effekt-Optionen, Performance-Pads, ein Sample-Player, separate Zonen-Bespielung dank Extra-Ausgang und Lichtsteuerung. Diverse Streaming-Anbieter und Dropbox können ebenso genutzt werden. Die Audioqualität ist sehr gut, es gibt genug Anschlüsse für externe Zuspieler und zudem zwei Mikrofon-Ports und vieles davon ist en Detail in den Settings konfigurierbar.

Man muss aufpassen, dass man nicht zu sehr ins Schwärmen gerät, wenn man an die Feature-Dichte denkt. Der Preis ist allerdings auch nicht ohne. Besonders für den gut gebuchten Mobile-DJ dürfte sich das Gerät allerdings amortisieren, bringt es doch aufgrund seiner unkomplizierten Art und der vielen Möglichkeiten einen nicht zu unterschätzenden Vorteil in Sachen Flexibilität und Zeitersparnis. Alle anderen Interessierten dürfen natürlich ebenso zuschlagen, wenn ihnen das Konzept zusagt und das Budget es erlaubt. Eine runde Sache.

Denon DJ Prime 4+ Features

  • 4-Deck-Stand-alone-DJ-Controller für die computerfreie DJ-Performance
  • 10.1-Zoll-HD-Multi-Touch-Display
  • WLAN-Musikstreaming für den Zugriff auf Millionen von Tracks von Amazon Music Unlimited, TIDAL, Beatsource, Beatport, Soundcloud GO+, Dropbox
  • eingebetteter Sampler mit 16 Pad-getriggerten Sample Slots, Lautstärkeregelung und Ausgangsrouting
  • Touch-FX für interaktive Touchscreen-Audiomanipulation
  • 26 Main-FX mit OLED-Displays und Parameterkontrolle
  • 4 dynamische, Regler-kontrollierte Sweep FX (kombinierbar mit Main-FX)
  • eingebettete Beleuchtungssteuerung für automatische und selbst erstellte DMX, Philips Hue und Nanoleaf Lightshows
  • (4) USB und (1) SD-Medieneingänge für Musikplayback
  • Engine Remote Desktop für drahtlosen Zugriff auf computerbasierte Musikbibliothek
  • integrierte Songanalyse für Streaming-Tracks und gespeicherte Medien
  • 16 Performance Pads mit Hot Cue, Saved Loop, Auto Loop, Roll, Sampler, Slicer und Slicer Loop Modi
  • robustes Metallchassis und Drehgeberschäfte aus Stahl für ultimative Zuverlässigkeit
  • dedizierter XLR-Zone-Ausgang mit EQ und Lautstärkeregelung, um Playlists und Tracks in einen separaten Raum zu senden
  • eingebauter 2,5-Zoll-SATA-Laufwerksschacht, um Musik zu speichern
  • 6-Zoll Metall-Jogwheel mit erweiterter Touch-Oberfläche, zuweisbarer Farbe und zentralen HD-Displaysfür Cover-Art
  • (4) zuweisbare Eingangskanäle für externe Line/Phono Medienquellen
  • (2) dedizierte 6,35-mm-XLR-Kombieingänge für Mikrofone mit Kontrollen für Pegel, EQ, Talkover und Echo
  • interner Audiorecorder für die Aufnahme von Live-Performances
  • vollständig anpassbarer Crossfader mit Kurvendrehregler, Schaltern für Kanalzuweisung und Fader Start
  • StagelinQ-Verbindung für Events bzw. professionelle DJ-Beleuchtung und Videosteuerung
  • Playback von unkomprimierten Audioformaten (FLAC, ALAC, WAV)
  • klare, bewährte 24-Bit-Denon-DJ-Audioqualität
  • USB-Keyboard Support
  • Computermodus für die Nutzung als Controller für Serato DJ Pro (Freischaltung auf Hardware) und Virtual DJ (Lizenz erforderlich)
  • UVP: 3119,99 Euro

Website des Herstellers

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Profilbild von Sascha

Sascha sagt:

#1 - 09.02.2024 um 22:28 Uhr

0

ich habe den seit 3 Wochen ich bin so begeistert von diesen Controller was ist wirklich einwandfrei wunder waffee

Profilbild von Torsten

Torsten sagt:

#2 - 29.06.2024 um 19:10 Uhr

0

Hallo. Habe da mal eine Frage? Bis vieviel TB SSD kann der Prime 4+ verarbeiten,ohne das er beim suchen ewig braucht. Mfg. DJ Torsten

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