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Maxon OD-820 Overdrive Pro Test

Mit dem Maxon OD-820 Overdrive Pro möchte der japanische Pedalhersteller laut eigener Aussage die Schaltung des legendären OD-808-Pedals ins 21. Jahrhundert führen. Die Urschaltung des Tube Screamers nahm mit dem Ibanez TS-808 schon 1979 ihren Lauf, wurde aber von Susumu Tamura für Maxon entwickelt, die damals OEM-Produkte für diverse Marken herstellten. Später gingen Ibanez und Maxon getrennte Wege und inzwischen ist die Schaltung des berühmten Boost- und Overdrive-Pedals auch als Maxon OD-808 erhältlich.

Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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Der OD-820 Overdrive Pro gehört zur Vintage-Serie des Herstellers, die sich mit erstaunlich ausladenden Gehäusen präsentiert und im Vergleich zum OD-808 mehr Output, mehr Gain und eine ausgeprägtere Ansprache in den tieferen Frequenzen bietet. Besonders der sonst zu beobachtende “Bassklau”, der so typisch für den Tube-Screamer-Sound ist, spaltet seit jeher die Gitarrengemeinde, auch wenn dieser Einschnitt zweifelsohne die Durchsetzungsfähigkeit des Signals im Mix mit anderen Instrumenten begünstigt. Im folgenden Test wollen wir mehr über den Maxon OD-820 Overdrive Pro erfahren und werden ihn auch mit einem Exemplar des OD-808 vergleichen.

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Details

Das erstaunlich große Overdrive-Pedal misst 117 x 150 x 60 mm und bringt inklusive ab Werk eingesetzter 9V-Batterie 530 g auf die Waage. Das Pedal hat eine Stromaufnahme von 19 mA und kann auch mit einem 9V-Netzteil betrieben werden, das an der Stirnseite angeschlossen wird. Bei unserem Testmodell liegt im Karton ein Netzteil von Electro Harmonix bei. Der Hersteller gibt aber auf seiner Website an, dass er die Pedale der Vintage-Serie in Zukunft ohne Netzteil verschicken wird. Input und Output befinden sich an der rechten und linken Gehäuseseite. 

Fotostrecke: 5 Bilder Einen Hauch von Vintage versprüht das Maxon OD-820 Overdrive Pro, das seine Verwandtschaft zum Tube Screamer nicht verbergen kann.

Auch das Maxon OD-820 kommt wie der klassische Tube-Screamer im grünen Gewand und offenbart trotz seiner beachtlichen Größe nur drei Potis, die den Zerrgrad (Drive), eine Tonblende (Tone) und die Ausgangsintensität (Level) steuern. Im Detail wird das Eingangssignal an eine unverzerrte und eine verzerrte Gain-Stufe geschickt, die mit dem Drive-Poti im Mischverhältnis justiert werden. Dreht man das Poti weiter auf, wird ein entsprechend höherer Signalanteil an die verzerrte Gain-Stufe geleitet, auf 12 Uhr erhält man eine 50/50-Mischung. Über einen internen Spannungsverdoppler wird die 9V-Stromversorgung auf 18V gebracht, was mehr Headroom und demzufolge eine bessere dynamische Ansprache verspricht und gleichzeitig laut Hersteller der ansonsten klassischen 808-Tonblende einen gleichmäßigeren Frequenzgang ohne die typische Mittennase beschert. Im Gegensatz zum klassischen Tubescreamer verfügt der Maxon OD-820 Overdrive Pro über einen True-Bypass.

Fotostrecke: 5 Bilder Trotz seiner Größe sind auch beim Maxon OD-820 Overdrive Pro nur drei Potis zu finden, die Zerrgrad (Drive), Klang(Tone) und Lautstärke (Level) steuern.
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Praxis

Für den Praxis-Check hängt das Pedal vor einem clean eingestellten Fender Silverface Bassman aus dem Jahre 1974. Das Amp-Signal schicke ich an eine Universal Audio OX Box mit der Simulation eines 4×12 Greenback Speaker-Cabinets. Für einen umfassenderen Eindruck stehen diverse E-Gitarren bereit. Welche Einstellungen außerdem im Detail bei den folgenden Hörbeispielen verwendet werden, seht ihr im Video.
Ich bringe zunächst alle Potis auf 12 Uhr. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Telecaster mit aktiviertem Steg-Pickup. Wir hören erst das pure Amp-Signal, anschließend aktiviere ich das Pedal.

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Soundcheck off/on – Tele (Bridge PU)

Auf 12 Uhr liefert das Pedal einen im Frequenzbild ausgeglichenen Overdrive-Sound mit dem typisch weicheren Ansatz, den man auch vom klassischen Tube Screamer kennt. Darüber hinaus kann man in dieser Einstellung auch noch ganz gut das angesprochene Mischverhältnis mit dem Clean-Signal wahrnehmen. Maxon spricht auf seiner Website von Gemeinsamkeiten mit dem legendären Klon Centaur Pedal. Als normalsterblicher Gitarrist habe ich den originalen Klon natürlich nicht zur Hand, dafür aber den Wampler Tumnus, der als sehr gelungene Interpretation dieses Themas gilt. Zwar sind beide Pedal ähnlich vollmundig, die Zerrstruktur ist beim Wampler aber grobkörniger und auch das Mittenspektrum unterscheidet sich. Hier ein kurzer Vergleich mit schon etwas mehr Gain.

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Maxon OD820 -> Mid-Gain Setting – Tele (Bridge PU) Wampler Tumnus -> Mid-Gain Setting – Tele (Bridge PU)

Es folgt eine Bestandsaufnahme der Regelwege des Drive-Potis und des Tone-Potis. Beim Drive-Poti habe ich dafür sowohl eine Strat mit Single-Coils als auch eine SG mit Humbuckern verwendet.

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Drive Check – Strat (Bridge PU) Drive Check – SG (Bridge PU) Tone Check – Strat (Neck PU)
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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Wie man gut hören kann, bietet das Pedal in höheren Einstellungen auch sehr satte Overdrive-Sounds, die sich mithilfe der Tonblende im Detail gut abstimmen lassen.Wie sich in den folgenden Praxisbeispielen zeigt, können sowohl angezerrte Klänge als auch singende Lead-Sounds sehr zufriedenstellend realisiert werden. Darüber hinaus reagiert das Pedal auch sehr gut auf die Dynamik des Spielers.

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Low Gain – Tele (Bridge PU) Lead Tone – ES-335 (Neck -> Bridge PU) Heavy Rock – SG (Bridge PU) Low Gain Solo – Strat (Neck PU) Dynamic Check – SG (Bridge PU)

OD-820 vs. OD-808

Abschließend möchte ich euch einen kurzen Vergleich mit dem Maxon OD-808 aus meiner Pedalsammlung nicht vorenthalten. Gleichzeitig soll das Boost-Verhalten des OD-820 auch noch genauer beleuchtet werden. Vorab sei gesagt, dass das OD-820 über mehr Ausgangsreserven als der klassische 808-Overdrive verfügt und auch schon in der 12-Uhr-Einstellung hörbar mehr Wumms liefert. Um sich von Pegelunterschieden im Höreindruck nicht beirren zu lassen, habe ich daher die folgenden Beispiele im Lautstärkeniveau angeglichen. Wir hören zunächst beide Vertreter auf 12 Uhr. Anschließend drehe ich das jeweilige Drive-Poti zu und den Output voll auf und bringe auch den Amp an den Rand des Break-Up, um den klassischen Tube-Screamer-Boost zu Gehör zu bringen.

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OD-820 -> Potis auf 12 Uhr – Tele (Bridge PU) OD-808 -> Potis auf 12 Uhr – Tele (Bridge PU) OD-820 -> Boost – Strat (Neck PU) OD-808 -> Boost – Strat (Neck PU)

Im Zerrverhalten liefert der OD-820 einen satteren und für mein Empfinden organischeren, volleren und ausgeglicheneren Sound. In Sachen Boost wird wiederum erneut klar, warum der klassische Tube Screamer in dieser Disziplin von vielen Spielern so gern eingesetzt wird. Hier sorgt die charakteristische Mittennase in Kombination mit der Beschneidung der tiefen Frequenzen für ein griffiges und durchsetzungsfähiges Signal, das das Klingeln des Hals-Pickups meiner Strat noch mehr herausstellt. Der OD-820 hat zwar mehr Output und kann demzufolge den Amp noch weiter in die Zerre fahren, produziert aber an dieser Stelle auch einen etwas schwammigen Bassbereich.

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Fazit

Mit dem Maxon OD-820 hat die japanische Pedalschmiede ein Overdrive-Pedal im Angebot, das die Gene des klassischen OD-808 Tube Screamers trägt, dabei aber insgesamt ein organischeres und volleres Zerrsignal mitbringt. Auch in der dynamischen Ansprache macht der OD-820 eine sehr gute Figur und hat darüber hinaus ordentliche Boost-Reserven in der Hinterhand. Hat der OD-808 deshalb ausgedient? Keineswegs, denn wie ein kurzer Vergleich erneut zeigt, ist die Abstimmung dieses KIassikers für das Anblasen der Vorstufe oft genau richtig. Wer jedoch mehr Gainreserven benötigt und einen insgesamt fetteren Zerrsound sucht, ist mit dem Maxon OD-820 sehr gut beraten. Etwas mehr Platz muss man auf dem Pedalboard allerdings auch einplanen.

Unser Fazit:
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Maxon OD-820 Overdrive Pro Test
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Maxon
  • Modell: OD-820 Overdrive Pro
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Herkunft: Japan
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Drive, Tone, Level, Bypass
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil oder 9V-Batterie (Batterie im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 19 mA
  • Bypass: True-Bypass
  • Abmessungen: 117 x 150 x 60 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 530 g (mit Batterie)
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (September 2021)
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von Gearnews

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