Anzeige

Handy Videos vertonen: Smartphone Recording und Streaming Sound verbessern

Handy Videos vertonen: Der kreative Output eines Künstlers lässt sich auch durch eine globale Pandemie nicht stoppen. Nicht wenige Musiker und Bands versuchen den Kontakt zu ihrer Fanbase zu erhalten, indem sie in den sozialen Medien ab und an Videos posten, in dem sie über Neuigkeiten berichten oder gar Songs und Konzerte zum Besten geben. Wer dabei nicht auf eine professionelle AV-Crew zurückgreifen kann, nimmt einfach sein Smartphone in die Hand und filmt mit dem, was die Technik hergibt.

Handy Videos vertonen


Dabei fallen nicht wenige dieser Videos durch ihre schlechte Tonqualität unangenehm auf. Warum ist das so und was kann man ohne großes Budget machen, damit der Ton mit der Video-Qualität gleichziehen kann? Wir haben einige Tipps parat.

Die Diskrepanz ist schon erstaunlich. Während günstige Smartphone-Videos problemlos in Full-HD aufnehmen und die Oberklasse mittlerweile bewegte Bilder in 4K festhält, reicht die Tonqualität oftmals nicht an eine 80er-Jahre Kassettenrekorder-Aufnahme heran. Doch auch diese Hürde lässt sich umschiffen, wenn man denn weiß wie.

Diese 4 Punkte solltest du beim Aufnehmen von Handy Videos beachten

  • Abstand zwischen Signalquelle und Smartphone berücksichtigen
  • Möglichst wenig Umgebungsgeräusche verursachen
  • Externes Mikrofon statt internes nutzen
  • Klangeinstellungen der Smartphone-App checken
  • Eventuell Power-Bank für externes Audiointerface einplanen
  • Hallige Räume wenn möglich vermeiden

Handy Videos vertonen – Was ist das Problem?

Es gibt zwei Gründe für einen schlechten Handyvideo-Ton. Die in den Handys verbauten Mikrofone sind sehr klein, aber im Grunde nicht wirklich schlecht. Warum die Klangqualität trotzdem nicht rockt, liegt oftmals daran, dass der Abstand zwischen Quelle (Musiker) und Aufnahmegerät (Smartphone) zu groß ist.

Wir kennen die Problematik aus dem Tonstudio. Möchte man einen möglichst fetten Sound bei Aufnahmen erzeugen, dann nutzt man bevorzugt die „close miking“ Technik. Das heißt, man mikrofoniert direkt an der Quelle und nicht mit großem Abstand.

Das Problem: Wenn wir mit dem Handy eine Band filmen wollen, dann muss man automatisch einen größeren Abstand halten, um alle Musiker in den Bildausschnitt zu bekommen. Das führt unweigerlich zu einer problematischen „Signal to Noise“ Ratio, welche die Aufnahme von Nebengeräuschen begünstigt.

Was uns direkt zum zweiten Problem führt

Je weiter man mit dem Handy von der Quelle entfernt ist, desto deutlicher werden Nebengeräusche und die Raumakustik mit aufgezeichnet. Stellt euch einen Gig in einer Tiefgarage oder einer ähnlich halligen Umgebung vor. Diese Umgebung wird unweigerlich vom Filmton aufgezeichnet. Daher liegt der erste Tipp auf der Hand.

Mit dem Handy so nah wie möglich an die Schallquelle ran und vermeidet unbedingt hallige Räume für einen Dreh. Je besser die Raumakustik, desto besser der Videoton. Wenn es die Wetterlage zulässt, ist ein Open-Air-Szenario immer besser als ein kahler Kellerraum.

Handy Videos vertonen: Fest verbautes Mikrofon vs. zusätzliches Mikrofon

Das Mikrofon in deinem Handy ist fest verbaut und kann daher nicht unabhängig von der Kamera näher an die Quelle gebracht werden. Aber vielleicht hilft es, das interne Mikrofon zu umgehen?
Das wäre der nächste Schritt.

Der Autor nutzt schon länger das Shure Motiv MV88+ Video Kit. In Pre-Pandemie Zeiten nutzte ich das Shure MV88+ für Live-Mitschnitte von Bands, da das Shure Mikro wesentlich besser mit hohem Schalldruck umgehen kann als das integrierte Handy-Mikro.

Das MV88+ wird über ein kurzes Kabel direkt an den Lightning-Anschluss meines iPhone X angedockt und ist dort über eine App als Stereomikrofon während einer Video-Aufnahme als Quelle verwendbar. Ein Kabel für Android-Handys ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten.

iPhone App

Mit Hilfe der Shure App lässt sich die Stereo-Basisbreite verändern, das Mikrofon-Gain justieren und falls notwendig einen EQ und einen Kompressor aktivieren. Mit diesem Setup habe ich eine kleine Interview-Reihe für meinen Haus-und-Hof-Rockclub aufgenommen und das Ergebnis ist für eine low (no) budget Aufnahme klanglich völlig ok und deutlich besser als mit dem iPhone eigenen Mikro.
Dabei beträgt der Abstand zwischen dem Handy mit besagtem Shure Mikro und den Interviewpartnern circa zwei Meter. Hier ein Beispiel auf YouTube.

Ordentlicher Sound für Interviews oder Bands, das geht auch ohne professionelles Kamerateam

Wer Einzelpersonen interviewen möchte, für den wäre ein kabelgebundenes Lavalier (Ansteckmikrofon) eine kostengünstige Möglichkeit, einen besseren Sound aufzunehmen. Die Auswahl ist mittlerweile recht groß. 

In die Kategorie „gut & günstig“ fällt das IK Multimedia iRig Mic Lav. Durch die nahe Mikrofonierung klingt das Ergebnis nochmals besser und kann auch bei einer weniger guten Raumakustik noch brauchbare Ergebnisse erzielen. Das Ganze gibt es auch als Funkstrecke, ist dafür natürlich kostenintensiver. Zum Beispiel von der Firma Saramonic mit dem Model Blink 500 B3.

Smartphone Recording mit dem Audio-Interface

Die größtmögliche Freiheit in puncto „Sound“ bietet dagegen ein Audiointerface, das direkt an das Smartphone andocken kann. Dazu haben wir auf bonedo.de für jede Plattform (iOS oder Android) bereits passende Tipps parat.

Der Autor hat gute Erfahrungen mit dem Audient iD4 MKII gemacht, das sich mit Hilfe eines Apple Camera Connection Kits und einem USB-powered Hub (falls eine dauerhafte Stromversorgung gewünscht ist) direkt an mein iPad Pro anschließen lässt.

Da das Audient Interface auch Phantompower bereitstellt, lassen sich auch hochwertige Kondensatormikrofone verwenden, was die Klangqualität asanbermals verbessert. Vor allem kann die Kameraaufstellung (Smartphone oder Tablet) unabhängig von der Mikrofonposition gewählt werden, was deutlich mehr Möglichkeiten offeriert 

Handy Videos vertonen: Produktlinks

Shure Portable Videography Kit

Shure Portable Videography Kit

Kundenbewertung:
(2)
Saramonic Blink 500 B3

Saramonic Blink 500 B3

Kundenbewertung:
(2)
IK Multimedia iRig Mic Lav

IK Multimedia iRig Mic Lav

Kundenbewertung:
(24)
Audient iD4 MKII

Audient iD4 MKII

Kundenbewertung:
(113)
Saramonic Blink 500 B6

Saramonic Blink 500 B6

Kundenbewertung:
(2)
IK Multimedia iRig Video Creator HD Bundle

IK Multimedia iRig Video Creator HD Bundle

Kundenbewertung:
(1)
IK Multimedia iRig Mic HD 2

IK Multimedia iRig Mic HD 2

Kundenbewertung:
(17)

Resümee

Mit einem überschaubaren Mitteleinsatz lässt sich ein Handy Video besser vertonen respektive der Ton eines Smartphone-Videos deutlich verbessern. Die Fans werden es dem Künstler danken. Derart ausgerüstet lässt sich auch mit übersichtlichem Budget das Ergebnis nachhaltig verbessern und dank der besseren Qualität dürfte der Like-Button ebenfalls häufiger frequentiert werden.

Hot or Not
?
Besserer_Ton_fuer_Handy_Videos_Teaser Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

flame icon flame icon flame icon flame icon flame icon
Your browser does not support SVG files

von Christian Boche

Kommentieren
Kommentare vorhanden
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Sound optimieren beim Mischen und Broadcasting von Live Streaming Gigs
PA / Workshop

Streaming Events erfordern in einigen Punkten eine andere Herangehensweise an das Mixgeschehen. Mit den folgenden Tipps sollte sich die neue Mix-Aufgabe erfolgreich absolvieren lassen.

Sound optimieren beim Mischen und Broadcasting von Live Streaming Gigs Artikelbild

Tontechniker sind von Natur aus gut im Improvisieren. Auf jeder Live-Baustelle passieren unvorhersehbare Dinge, die eine schnelle Reaktion und Anpassungsfähigkeit des Technikpersonals verlangen. Dass man als Live-Tontechniker dank einer weltweiten Pandemie aktuell professionelle Mixe für Streaming-Portale und sogar für UKW-Autoradios abliefern soll, dürfte auch für erfahrene FOH-Techniker eine Herausforderung sein. Vor allem, wenn man bis dato ausschließlich Live-Gigs gemixt hat.

Monitorsound verbessern: Tipps für einen besseren Monitorsound auf der Bühne
Gitarre / Workshop

Ein guter Monitormix zählt zu den anspruchsvollsten Aufgaben in der Tontechnik. Diese 7 Praxistipps helfen euch, den Sound zu optimieren.

Monitorsound verbessern: Tipps für einen besseren Monitorsound auf der Bühne Artikelbild

Monitorsound verbessern: Monitormixer arbeiten stageleft im Halbdunkel und tragen eine schwere Bürde. Denn entgegen der allgemeinem Wahrnehmung ist es der Monitormischer (zum Feature: Digitalmixer als Monitorkonsole einrichten), der den größten Einfluss auf das Gelingen eines Gigs hat.

Kaufberater und Testmarathon In-Ear Monitoring: Kopfhörer & Systeme für Bühne, Streaming, Live und Studio
Feature

In unserem Kaufberater findet ihr In-Ear-Monitoring (IEM) Systeme für jedes Budget, für Performer wie auch Tonverantwortliche, egal ob ihr Einsteiger, Umsteiger oder IEM-Profis seid. Das passende IEM Für für Bühne, Streaming, Live und Studio.

Kaufberater und Testmarathon In-Ear Monitoring: Kopfhörer & Systeme für Bühne, Streaming, Live und Studio Artikelbild

Wer auf der Bühne als Musiker oder Performer, bei Events als DJ oder Alleinunterhalter oder auch als Recording-Artist im Studio mit einem konsistenten Abhörsignal arbeiten möchte, findet wohl selten eine bessere Lösung als In-Ear-Monitoring einzusetzen. Zum Glück gibt es heute eine Auswahl, die so groß ist wie nie zuvor. Deshalb helfen wir euch mit diesem Kaufberater den Überblick zu behalten und klären die wichtigsten Fragen:

Audinate Dante Workshop: Live Recording und Einrichtung eines Dante-Netzwerks
Workshop

Streaming von 64 Einzelspuren auf den Recording-Rechner und wieder raus? Mit Dante über die Ethernet-Schnittstelle kein Problem, aber wie? Hier ein schneller Überblick.

Audinate Dante Workshop: Live Recording und Einrichtung eines Dante-Netzwerks Artikelbild

Audinate Dante Workshop: Bereits im Jahr 2006 wurde "Dante" von der australischen Firma Audinate für professionelle PA-Anwendungenentwickelt. Ihr Ziel war es, unkomprimierte Audiodaten in nahezu Echtzeit durch ein gewöhnliches Netzwerkkabel auch über große Distanzen zu schicken. Dazu kombinierten die Australier ein Netzwerkprotokoll mit entsprechender Hard- und Software.

Bonedo YouTube
  • u he Diva Sound Demo (no talking): Ambient / Melodic Techno Patches
  • Buchla LEM218 Sound Demo (no talking)
  • Red Panda Raster V2 Sound Demo (no talking) with Waldorf M