Native Instruments ’57 Drawbar Organ Test

Die Stärke des Drawbar-Prinzips liegt in dessen Variabilität, und für einen bestimmten Sound müssen längst nicht immer alle Oktavriegel voll gezogen werden. Durch Betätigen des Zugriegelparameters wird der Level des Registers lauter bzw. leiser. Auf diese Weise  lassen sich beinahe unendlich viele Registraturen einstellen.
Die Obertonzugriegel machen als Soloregister nur selten wirklich Sinn, da es sich um Quint- und einem Terz- Klang handelt. Sie entfalten sich erst in der Kombination mit einem Grundton und machen den Klang obertonreicher.

Im Audioplayer sind folgende Audiospiele zu hören:

  1. 8-Fuß mit Quinte 5 1/3´
  2. 8-Fuß mit Terz 1 3/5´
  3. Schritt 1 und 2 zusammen: es ergibt sich ein Dreiklang.
  4. Spielt man Melodien oder Akkorde, mischt das menschliche Ohr solche Dreiklänge jedochzu einer Klangfarbe zusammen, und die einzelnen Intervalle sind nicht mehr direkt auszumachen.
Audio Samples
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8-Fuß mit Quinte 5 1/3´ 8-Fuß mit Terz 1 3/5´ 8-Fuß mit Quinte und Terz Melodie/Akkorde

Das “’57 Drawbar Organ” Soundpack bewegt sich auf hohem klanglichen Niveau, und so ist es am Ende entscheidender, WIE man einen Sound einstellt, damit er innerhalb eines Arrangements den gewünschten Stellenwert bekommt. Dass die Möglichkeiten des Kore Players diesbezüglich nicht so umfangreich sind, erklärt sich angesichts des Preises fast von selbst. „’57 Drawbar Organ“ ist eine Soundsammlung für Produzenten, die hier und da mal einen authentischen Orgelsound benötigen. Dieser ist im Gegensatz zur B4 II auch schnell gefunden. Die B4 II besitzt dagegen den „Bazillus des Soundschraubers“, der in der Regel aber weiß, welcher Parameter welche Wirkung erzielt.

Hier nun ein Vergleich von „’57 Drawbar Organ“, B4 II und einer original Hammond mit identischen Registrierungen (16´+ 8´). Jeder Leser möge selbst entscheiden, welches File zu welcher Orgel gehört. Die Auflösung gibt´s dann im nächsten Heft…..

Audio Samples
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Native Instruments ’57 Drawbar Organ Native Instruments B4 II Hammond B3 (mono)

Da fällt ein „besser“ oder „schlechter“ schon schwer – nach Hammond klingen sie alle. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich Originalinstrumente immer besser in Arrangements durchsetzten, ohne sie lauter zu fahren oder endlos mit EQ´s versehen zu müssen. Das File der B4 II klingt obertonreicher, obwohl ich auch hier nur den 16´und 8´ registriert habe, im geschlossenen Cabinet. Allein mit dieser simplen Registrierung sind mit der B4 II so endlos viele Soundeinstellungen möglich, sodass sich die Frage nach Geschmack wirklich relativiert. Die Original Hammond, ein Monofile, liefert erheblich mehr Obertöne. Im übrigen raucht´s bei diesem Modell aus den 70´gern ein wenig mehr. Das Soundpack klingt im direkten Vergleich etwas matter, dunkler, ja vielleicht sogar etwas müder. Aber was tun wir hier? Beweise finden, dass im Porsche 911 ein bisserl mehr Musik spielt als im Käfer? Das wird dem Soundpack nicht gerecht, denn ohne den direkten Vergleich klingen die Sounds allemal super!

Hier zwei Audiobeispiele, wie sich  “’57 Drawbar Organ” im Mix verhält sowie ein drittes, in dem die Orgel eine reine Layerfunktion erfüllt:

Audio Samples
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Phoenix Road Jazz Around The Clock Loose Temper
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