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Mit Effektpedalen zum Sound der Stars – Josh Homme

Josh Homme erblickte 1973 im kalifornischen Palm Desert das Licht der Welt und machte die Tatsache, dass seine Herkunft mitten in der Wüste liegt, zu seinem Programm. Er gilt als maßgeblicher Initiator des Wüstenrock und des Stoner Rock Sounds.

Mit der Band Kyuss nahm alles seinen Anfang, einer Formation, die er noch während seiner Schulzeit an der Palm Desert Highschool gegründet hatte. Das Markenzeichen der Band waren kernige Riffs mit tiefer gestimmten Gitarren. Mit dem Beginn der Desert Sessions, zu denen Homme ein paar Freunde in ein kleines Studio in der kalifornischen Wüste einlud, nahm nach dem Ende von Kyuss 1997 auch sein Haupt-Bandprojekt Form an: Queens Of The Stone Age. Die Band mit häufig wechselndem Line Up konnte mit jedem Album, das sie aufnahm, größere kommerzielle Erfolge verbuchen und genießt mittlerweile Kultstatus in der Alternative Rock Gemeinde.

Aber dem umtriebigen Cowboy reichte das natürlich nicht; weitere Nebenprojekte wie „Eagles Of Death Metal“ und Gastspiele als Gitarrist oder Producer (Arctic Monkeys – Humbug) sind an der Tagesordnung. In letzter Zeit war Homme mit der neuen Supergroup „Them Crooked Vultures“ mit Dave Grohl an den Drums und John Paul Jones (Led Zeppelin) am Bass unterwegs. Daher wird es höchste Zeit, dem kernigen Wüstensound einmal auf den Grund zu gehen.

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DIE AUFNAHMEN

Kyuss
1990    Sons Of Kyuss
1991    Wretch
1992    Blues For The Red Sun
1994    Welcome To Sky Valley
1995    … And The Circus Leaves Town

Queens Of The Stone Age
1998    Queens of the Stone Age
2000    Rated R
2002    Songs for the Deaf
2005    Lullabies to Paralyze
2007    Era Vulgaris

Eagles Of Death Metal
2004    Peace, Love, Death Metal
2006    Death By Sexy
2008    Heart On

Them Crooked Vultures
2009    Them Crooked Vultures

Fotostrecke: 8 Bilder Kyuss – Welcome to Sky Valley

Weitere CD´s mit Josh Homme an Gitarre, Gesang oder anderen Instrumenten

1997 – 2003  Var. Artists  – Desert Rock Sessions Vol. 1-10
1997     Fu Manchu – Godzilla
2005     Foo Fighters – In Your Honor
2006     The Strokes – You Only Live Once
2008     Primal Scream – Beautiful Future
2009     Biffy Clyro – Only Revolutions (Song: Bubbles)
2009     Arctic Monkeys – Humbug (Homme hat das Album produziert)

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Das Equipment

Der Gitarrensound von Josh Homme ist sehr speziell und Fragen über sein Equipment weicht er schnell aus. Nur wenige sind eingeweiht und wissen im Detail, wie der König der Wüstenriffs seinen markanten Klang erzeugt. Er benutzt kaum Modulationseffekte, sein Trademark-Ton ist ein trockener verzerrter Sound in den unterschiedlichsten Farbgestaltungen, mal extrem Fuzz, dann wieder leicht angezerrt, aber sehr bassig, und so weiter…
Ab und an kommt ein scheppernder Raum-Effekt hinzu. Die Zerrsounds werden überwiegend mit verschiedenen Verzerrer-Pedalen erzeugt und dann über einen fetten Amp gejagt. Bei Kyuss hat Homme zum Beispiel öfters über einen Bassamp gespielt, damit die relativ tiefen Gitarrensounds (4 Halbtöne tiefer und mehr) mit der entsprechenden Wucht beim Zuhörer ankommen. Was die Auswahl der Instrumente betrifft, so ist Herr Homme ebenfalls nicht dem Mainstream zugeneigt. Man sieht ihn praktisch nie mit einer Strat oder Les Paul, er ist mehr der Typ für extravagante Instrumente, die sonst eigentlich keiner spielt – eine gewisse Seele müssen die Teile allerdings haben. Von sich sagt er, dass er ein Liebhaber von „cheap japanese guitars“ ist (Homme in einem Interview).  Davon abgesehen benutzt er sehr oft eine Ovation Ultra GP und diverse Maton-Gitarren aus Australien, von denen er mittlerweile sogar ein eigenes Signature -Modell mit speziell gewickelten „Hommebucker“ Pickups hat. Hier ist eine (unvollständige) Liste der Werkzeuge, mit denen Josh Homme auf der Bühne und im Studio aufgetaucht ist.

Gitarren:

Motor Ave BelAire
  • Ovation Ultra GP
  • Ovation VXT
  • Maton MS503
  • Maton MS524
  • Maton MS520
  • Maton BB1200
  • Maton BB1200JH (Josh Homme Signature Modell)
  • Maton MS500 12 string
  • Maton MS526
  • Gibson Barney Kessel Signature
  • Yamaha SA503 TVL
  • Teisco ’68 V-2
  • Epiphone Dot
  • Gibson Marauder Custom
  • Gibson SG
  • Ampeg Dan Armstrong
  • Hagström HJ-500
  • Gretsch Corvette
  • Gretsch Spectra Sonic
  • Fender Telecaster

Effektgeräte:

Dunlop QZ-1 Crybaby Q-Zone
  • Electro Harmonix POG
  • Electro Harmonix Bass Micro Synth
  • Lovetone Meatball
  • BOSS GE-7 Equalizer
  • BOSS SD-1 Super Overdrive
  • BOSS OC-3 Super octave
  • Aqua Puss Analog Delay
  • MXR Phase 90
  • Whirlwind Selector pedal
  • Smart People Factory Overdrive
  • Smart People Factory Distortion and Fuzz Box
  • Fulltone Clyde Deluxe Wah
  • Fulltone Fat-Boost
  • Fulltone Ultimate Octave
  • Maestro MPF-1 Parametric Filter
  • Matchless Hotbox
  • Z.Vex Super Hard-on
  • Klon Centaur
  • Ernie Ball Volume Pedal
  • SIB Echodrive

Verstärker:

Ampeg VT-22 120 W Amp
  • Ampeg V212 4×12 Boxen
  • Ampeg V-4
  • Ampeg V-4B
  • Ampeg VT-40
  • Ampeg VL502
  • Ampeg 4×12 ST-42L Colossus Boxen
  • Vintage Fender Black Face Bassman
  • VOX AC30
  • 1939 Gibson EH-150 12″
  • Supro Sportsman Head
  • Klear Sound Plexiglass 4×12 Box
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SOUND NACHBAUEN

Eine Sache muss immer klar bedacht werden. Die aufgeführten Gerätschaften, egal, ob es das Original-Equipment ist oder ähnlich klingende Amps und Effekte, sind lediglich das Werkzeug zum Erzeugen des Sounds und der Musik. Die Musik kommt letztendlich vom Gitarristen, aus den Fingern und von dessen Fähigkeit, die Töne zu erzeugen und den Klang zu formen. Daher macht das Equipment lediglich 50% des Sounds aus, der Rest kommt (zum Glück) vom Gitarristen. Um den Sound von Josh Homme nachzubauen, benötigt man das Standardbesteck mit Wah Wah und Overdrive, am besten noch ein Fuzz oder ein anderes Overdrive-Pedal für einen zweiten Soundcharakter.

Gitarre
Die Gitarre sollte mit Humbucker-Pickups bestückt sein, denn Josh Homme erzeugt seinen Overdrive-Sound überwiegend mit entsprechenden Gitarren. Allerdings spielt er seit neuestem bei Them Crooked Vultures auch öfters mal eine Telecaster.

Wah Wah
Ein Standard Wah-Pedal ist hier gefragt, Cry Baby, Vox oder andere. Hauptsache, es quakt gut und ist so eingestellt, dass es auch mal in einer Position fixiert werden kann.

Overdrive
Für leicht angezerrte Sounds ist ein Overdrive die beste Wahl, der gut auf die Anschlagsdynamik reagiert. Josh benutzt selbst einen Boss SD-1, den ich auch bei den Aufnahmen für Crunchsounds eingesetzt habe. Ansonsten funktionieren auch der Boss Blues Driver, Ibanez Tubescreamer, Maxon OD-9, Fulltone OCD oder zVex Box Of Rock. Es gibt eine riesige Auswahl an Pedalen für diesen Zweck, ihr solltet einfach den Test machen und das Gain zu dreiviertel aufdrehen und abwechselnd leicht und hart anschlagen. Wenn sich die Verzerrung entsprechend ändert und über den Anschlag an der Gitarre steuerbar ist, dann ist das Pedal geeignet.

Fuzz
Hier ist jetzt eigentlich das Gegenteil vom Overdrive gefragt. Je dreckiger, desto besser. Für mich ist in diesem Bereich der Big Muff von Electro Harmonix die Allroundwaffe. Achtet darauf, dass der Tone-Regler einen hohen Wirkungsgrad hat, damit man auch sehr muffige Distortion-Sounds einstellen kann. Alternativen zum Big Muff wären der Boss FZ-5 (mit Big Muff Simulation) oder auch die Fuzz Factory von zVex.  

Verstärker
Stell den Verstärker auf Clean ein. Die Verzerrung wird mit dem Overdrive-Pedal gemacht.

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SOUNDS VON SONGS

Eine Sache vorab. Josh Homme hat einen sehr eigenen Sound und macht da auch ein großes Geheimnis daraus. Was es natürlich nicht unbedingt einfach macht, wenn man diese typischen Overdrive-Sounds nachbasteln will. Meine Vorschläge sind daher nur Empfehlungen, wie man das Ganze gestalten kann, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was der Meister himself benutzt. Das Ohr entscheidet, und da kann es auch möglich sein, dass es bei ihm auf der Bühne vielleicht ganz anders aussieht. Aber man sagt ja so schön, viele Wege führen nach Rom. Viel Spaß bei der Reise.
Little Sister
Es geht los mit einem der bekannteren Songs und dem typischen Bandsound von Queens Of The Stone Age. Trockene, verzerrte Gitarren…
Rhythm Guitar
Ein körniger Zerrsound, der in Richtung Fuzz geht, aber eigentlich nicht viel Gain hat. Ich habe hierfür meine SG mit dem Hals-Pickup benutzt, die Fuzz-Allzweckwaffe Big Muff (Electro Harmonix) sorgt für das Zerren. Die wurde sehr sparsam eingestellt, minimale Verzerrung und den Ton-Regler weit zurück. Beim Big Muff ist die Bezeichnung für den Verzerrungsgrad ´Sustain´. Bei anderen Zerrkisten heißt das Drive, Dist oder Gain. Was für die Aufnahme noch sehr entscheidend war (wie eigentlich bei jeder Aufnahme), war die Wahl des Mikrofons. Für die basslastigen Homme-Sounds machte das Sennheiser MD-421 das Rennen. Gerade die tiefen Frequenzen werden hier fett und trocken übertragen.
Diesen Sound habe ich zwei Mal aufgenommen und im Panorama hart links und rechts verteilt. So ist es auch beim Original, dem wir damit schon recht nahe kommen.
Audio Samples
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Little Sister – Intro 1 Little Sister – Intro 2
Lead Guitar
Hier muss etwas gebastelt werden, denn beim Leadsound ist ein Octaver mit im Spiel und der Ton zeigt sich extrem muffig und klingt schon fast gar nicht mehr so richtig nach Gitarre. Fündig geworden bin ich beim Micro Synth, ebenfalls von Electro Harmonix. Das Teil ist einzigartig und wandelt den Gitarrensound in synthesizerähnliche Sounds um. Das Ganze funktioniert nicht mit Midi, sondern verbiegt einfach nur den Klang der Gitarre. Dahinter habe ich dann noch den Big Muff geschaltet. Ihr hört zwei Versionen, zuerst die Gitarre allein und dann das Ganze mit der kompletten Band.
Audio Samples
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Little Sister – Solo 1 Little Sister – Solo 2

Diesen Song spielt Josh live mit einer Telecaster und auch bei unserer Aufnahme kam eine zum Einsatz. Ansonsten waren hier ein Auto Wah (Boss AW-3) und ein Boss Super Overdrive am Start, wie ihn der Meister auch benutzt.  Der Auto Wah ist so eingestellt, dass man nicht so hart anschlagen muss, um diesen Sound zu erreichen.

Das Riff wird bei der Aufnahme und auch live mit zwei Gitarren gespielt. Eine Gitarre hat den Auto-Wah-Effekt, die andere einen normalen angezerrten Sound. Ich habe für das folgende Beispiel nichts verstellt, sondern einfach nur den Auto-Wah ausgeschaltet. Im Panorama werden die beiden Gitarren links und rechts verteilt. Mit der Band klingt das dann wie in Beispiel 3.

Audio Samples
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Main Riff (Gitarre 1) Main Riff (Gitarre 2) Main Riff (Mix)

Make It Wit Chu

Intro (Gitarre 1)

Ein recht entspannter Groove liegt diesem Song zugrunde. Die Ursprungsversion befindet sich auf den Desert Sessions Vol. 9 & 10, wobei Queens Of The Stone Age das Stück dann auf ihrem letzten Album „Era Vulgaris“ noch einmal in fast identischem Arrangement aufgenommen haben.

Der Sound ist etwas dreckig, das heißt, man hört eine ganz leichte Verzerrung. Solche Sounds sind am besten mit einem schwach eingestellten Overdrive realisierbar. In diesem Fall habe ich sogar noch das Volumenpoti an der Gitarre etwas zurückgedreht, um den typischen Old-School-Rocksound zu erzeugen. In den 60ern war das nur machbar, indem man die Amps zum Zerren bewegte, indem man sie voll aufriss. Wollte man clean spielen, gab es nur die Möglichkeit, den Lautstärkeregler an der Gitarre zurückzunehmen. Als Overdrive-Pedal war hier wieder der Boss Super Overdrive im Einsatz.

Audio Samples
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Intro 1
Intro (Gitarre 2)
Für die zweite Gitarre habe ich eine Semiakustik und den Boss Blues Driver eingesetzt. Vom Sound sind beide Gitarren recht identisch: Jeweils ein leicht angezerrter Ton, aber wenn man unterschiedliche Pedale und Gitarren benutzt, setzen sich die beiden doch etwas voneinander ab.
Audio Samples
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Intro 2
Intro (Lead Gitarre)

Hier wird die gleiche Einstellung wie bei Gitarre 2 benutzt, allerdings noch mit einem eingeschaltetem Cry Baby Wah Wah-Pedal, das sich auf einer feststehenden Position befindet. Die liegt etwa in der Mitte des Pedalwegs. Da jedes Wah-Pedal anders justiert ist, muss man die Position mit Fuß und Ohr auszutesten. Schaltet das Wah Wah ein und nehmt das Pedal komplett zurück (nach oben). Spielt gleichmäßig langsam immer denselben Ton und bewegt dabei das Pedal in kleinen Abschnitten nach unten. Lasst das Pedal an der Stelle stehen, wo es dem erwünschten Klang am nächsten kommt.

Im Beispiel vier ist das Intro mit allen drei Gitarren, Bass und Schlagzeug zu hören.

Audio Samples
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Intro 3 Intro 4

No One Knows

Beim Song vom Album „Songs For The Deaf geht es tuningmäßig ganz weit nach unten. Mister Homme hat hier sein C-Tuning aufgezogen. Alle Saiten werden um vier Halbtöne tiefer gestimmt.
Rhythm Guitar

Für den Rhythmus-Part ist ein Overdrive-Sound am Start, bei dem die Verzerrung nicht so hoch eingestellt ist. Vom Klang her ist er für Josh Homme´s Verhältnisse schon fast als höhenbetont einzustufen. Der Ton-Regler wird am Verzerrer etwas Tone, an der Gitarre ist der Halstonabnehmer im Einsatz, und Volume und Tone sind voll auf. Ein Beispiel mit purer Gitarre, dann das Ganze im Bandkontext.

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Intro 1 Intro 2
Lead Guitar

Der Sound klingt etwas weinerlicher, erinnert an den Woman Tone von Eric Clapton aus den End-Sechzigern. Daher habe ich auch hier den Trick vom Erich angewandt und den Ton-Regler an der Gitarre komplett zurückgedreht. Auch bei etwas mehr Gain am Verzerrer und am Pedal wird der Ton-Regler im Vergleich zum Rhythmus-Sound etwas zurückgenommen. In “Solo 2” hört ihr das Solo mit Bass und Schlagzeug.

Audio Samples
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Solo 1 Solo 2

Go With The Flow

Ein eher einfach aufgebauter Song, der nur aus zwei Teilen besteht. Die Rhythmusgitarre spielt Powerchords und die Leadgitarre kleine Melodien und Fills mit einem speziellen Sound.
Intro (Rhythm Guitar)

Hier ist wieder eine muffige Verzerrung angesagt. Diesmal mit viel Gain.

Audio Samples
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Intro 1
Intro (Lead Guitar)

Der Leadsound ist ebenfalls sehr dumpf, aber es sind noch zwei zusätzliche Pedale im Einsatz. Zum einen ein Pitch Shifter, der dem Originalsound einen zusätzlichen Ton (eine Oktave höher) hinzufügt. Der ist aber so leise eingestellt, dass man ihn fast nicht wahrnimmt. Schaltet man ihn allerdings aus, fehlt er sofort. Dann kommt noch ein Tremolo-Effekt hinzu, der für die Klangbewegung sorgt. Im Beispiel 3 ist das Intro wieder mit beiden Gitarren, Bass und Schlagzeug hörbar.

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Intro 2 Intro 3

Song For The Dead

Hier gibt es wieder was für die Recording-Spezialisten. Der Song beginnt mit einem Riff auf der tiefen E-Saite, weiter geht es in Half Time und eine zweitaktige Begleitung auf den tiefen Saiten wird gespielt. Im zweiten Takt ist immer auf Zählzeit ´3´ eine Pause, in die Fills von der Lead Gitarre gespielt werden. Live wechseln sich beide Gitarristen ab, wie es im Studio war, ist nicht dokumentiert. Auf jeden Fall hat man eine etwas ungewöhnliche Panoramaverteilung vorgenommen, die man in den Sechzigern oft bei Hendrix oder den Beatles benutzte. Die Drums sind komplett links und die Rhythmusgitarre halb rechts. Bass ist in der Mitte und die Leadgitarre ist abwechselnd hart rechts und halb links.
Rhythm Guitar

Hierfür habe ich wieder die SG benutzt. Diesmal aber mit Steg-Pickup, weil der einen knackigeren Bass hat und vor allem bei schnelleren Riffs auf der tiefen E-Saite definierter klingt. Trotzdem ist der Sound recht muffig, denn ich habe wieder mal den Ton-Regler an der Gitarre komplett abgedreht und am Verzerrer ebenfalls weit zurückgenommen. Auch der Big Muff kam zum Einsatz, bei dem der Verzerrungsgrad nicht sehr hoch eingestellt war. Das ist auch ein genereller Tipp, wenn ihr mit tiefer gestimmten Gitarren spielt. Stellt den Gain nicht so hoch ein, sonst wird es vor allem im Bassbereich sehr undefiniert und man hört gerade bei schnellen Anschlägen nur eine undefinierte Klangwolke im tiefen Frequenzbereich.

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Intro
Lead Guitar/Fills

Für die Fills habe ich etwas mehr Gain (Sustain) am Verzerrer genommen und den Klang ein wenig aufgehellt, damit die Lead Gitarre etwas mehr hervorsticht.

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Riff 1 Riff 2

Elephants

Dieser Song befindet sich auf dem Debütalbum von Them Crooked Vultures. Hier benutzt Josh ein Open-G-Tuning. Wenn man alle leeren Saiten anschlägt, erklingt ein G-Dur Akkord. Hierzu werden die beiden E-Saiten und die A-Saite jeweils um zwei Halbtöne nach unten gestimmt.

Die Gitarre klingt allerdings sehr weit hinten im Raum. Man hat den Amp offensichtlich mit einem Mikrofon abgenommen, das etwas weiter vom Verstärker entfernt stand, sodass der Hall im Aufnahmeraum gut zu hören ist. Wer keinen großen Raum zur Verfügung hat, kann diesen Klang mit einem Reverb nachbasteln. Ich habe dafür den UAD Dreamverb benutzt, einen kleinen Raum angewählt und viel Gitarrensignal durchgejagt. Hier seht ihr die Einstellungen und so klingt das Riff mit dem Hall

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Riff 1 Riff 2
Intro (Gitarre 2) 

Jetzt geht es in die Double-Time und die zweite Gitarre ist ganz vorne, hat wenig Raumanteil und einen etwas höher verzerrten Ton. Hier kam als Zerrgenerator der Okko Diablo zum Einsatz. In Beispiel vier hört ihr das schnelle Intro mit beiden Gitarren und Rhythm-Section.

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Riff 3 Riff 4

Mind Eraser, No Chaser

Ein weiterer Song aus dem Them Crooked Vultures Album. Diesmal spielt Josh Homme sogar im ganz gewöhnlichen Standard-Tuning mit Wah Wah und einem leicht verzerrten Sound, den ich mit einem Boss Blues Driver erzeugt habe.

Diesen Sound habe ich nachträglich mit einem Equalizer im Logic-Mixer nachbearbeitet, dann kommt er dem etwas fetteren Klang des Originals näher. Man darf die Studio-Technik beim Nachbasteln von Gitarrensounds nie vernachlässigen, denn oft sind durch Filter an Mischpulten die Sounds noch mal extrem (zum Vorteil) verbogen worden. Da sind schon manchmal extreme Unterschiede zwischen vorher und nachher. Für dieses Beispiel habe ich aber keine gravierenden Eingriffe vorgenommen, lediglich ein paar Absenkungen.

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Intro 1 Intro 2
Hot or Not
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JoshHommeAufmacher Bild

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Profilbild von steve

steve sagt:

#1 - 14.04.2012 um 13:24 Uhr

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super Artikel Leute hat mir weiter geholfen bei meiner ,,Soundsuche" ;)

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