Vocal Quickie Workshop #8 – Sound: Bruchtraining

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Bei den meisten Menschen funktioniert der Übergang von der tiefen in die hohe Gesangslage (von der Bruststimme in die Kopfstimme) nicht reibungslos. Entweder kippt die Stimme beim Singen in den nächsten höheren Ton über und der Sound verändert sich spontan – oder es gibt einen gewissen Tonbereich, wo Töne zu hoch für die Bruststimme, aber noch zu tief für die Kopfstimme sind und gar nichts funktioniert. Wie ein “Tonloch”!
Das passiert, weil die verschiedenen Gesangslagen (auch Register genannt) unterschiedlich von euren, den Ton erzeugenden, Stimmbändern gebildet werden. Die Stimmbänder bestehen im Kern aus einem Muskel und sind mit einer Schleimhautschicht ummantelt. Die Schleimhaut ist leicht beweglich. Wenn die Stimmbänder für einen Ton in Schwingung versetzt werden, fangen (in der Bruststimme) beide Anteile (Muskel und Schleimhaut) an zu schwingen. Je höher der Ton wird, desto gespannter werden die Stimmbänder. Irgendwann ist es der Muskelkernschicht nicht mehr möglich zu schwingen, und die Schleimhautmantelschicht übernimmt die Bewegung allein (Kopfstimme). Wenn dieser Übergang nicht reibungslos funktioniert, hört ihr einen „Bruch“ in der Stimme.
Wie die beiden Stimmfunktionen aussehen, könnt ihr sehr schön als Animation im Wikipedia Artikel über Gesangsregister sehen. Ich vergleiche das ganze Geschehen gern mit einem Staffellauf und dem Moment, wo der neue Läufer schon losläuft, um im vollen Lauf den Stab vom noch mitlaufenden alten Läufer zu übernehmen. Dieser Moment ist sehr ausgefuchst und bedarf einiger Übung, damit nichts schief geht. Genau so verhält es sich mit dem Übergangstraining der verschiedenen Gesangsregister. In diesem Video habe ich zwei Übungen ausgewählt, mit denen ihr euren Bruch wegtrainieren könnt.

1. Übung: A – WU – A

Ihr fangt mit einem tiefen Ton auf einem „A“ in der Brustimme an und springt, ohne Verbindung, auf denselben Ton, eine Oktave höher, auf ein „WU“ in die Kopfstimme. Danach gleitet ihr auf dem „WU“ wieder zu dem tiefen Ton in die Bruststimme hinunter und endet wieder auf dem „A“. Das zweite „A“ soll sich dabei genauso wie das erste „A“ anhören. Es ist eure Kontrolle, ob ihr auf dem Weg nach unten wieder in der Bruststimme gelandet seid.
Damit euch beim Hinabgleiten der Ton nicht wegbricht stellt ihr euch vor, dass ein Flugzeug über euren Kopf fliegt und vor eurer Nase landet.

(Abbildung: © bonedo.de)
(Abbildung: © bonedo.de)

2. Übung: A-O-U – U-O-A – A-O-U

Ihr beginnt wieder auf einem tiefen “A” in der Brustimme, wechselt den Vokal auf demselben Ton vom “A” zum “O” und dann zum “U”. Gleitet auf dem “U” in denselben Ton eine Oktave höher in die Kopfstimme. Wechselt dort den Vokal wieder vom “U” zum “O”, dann zum “A” zurück und gleitet anschließend auf dem “A” wieder zum ersten tiefen Ton in die Bruststimme zurück. Dort wechselt ihr den Vokal erneut vom “A” zum “O” und dann zum “U”.
Beide Übergänge – von der Tiefe in die Höhe und umgekehrt – sollen ganz geschmeidig ohne Bruch funktionieren. Als Hilfe dient wieder das Bild vom landenden Flugzeug aus der ersten Übung. Mit der Zeit schafft ihr es, beide Stimmen zu verbinden, und einen Übergang zwischen der Bruststimme und der Kopfstimme zu schaffen. Voilà: Ein herzliches Willkommen an eure Mischstimme.

(Abbildung: © bonedo.de)
(Abbildung: © bonedo.de)

Tipp: Wer gern noch mehr erfahren möchte, schaue einfach mal in meinen bonedo.de Workshop “Kopfstimme – Bruststimme – Bruch” rein.

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Soul sagt:

#1 - 15.05.2015 um 13:21 Uhr

0

Eure Quickies sind toll! :)

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Bonedo Catharina sagt:

#2 - 02.06.2015 um 09:41 Uhr

0

Danke Soul. Das motiviert.

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