Mit dem Z7 präsentiert Sire das Spitzenmodell der 2024 vorgestellten Marcus Miller Z-Bässe, die als Vier- und Fünfsaiter erhältlich sind und sich in Optik und Konzept klar am legendären Stingray von Music Man orientieren. Das Topmodell bietet einige technische Besonderheiten: Einen zusätzlichen Singlecoil-Tonabnehmer in der Halsposition sowie die aufwändige Marcus-Heritage-3-Elektronik mit passiver Tonblende und durchstimmbarem Mittenbereich. Dadurch verfügt der Sire Marcus Miller Z7-5 über eine deutlich größere klangliche Bandbreite als der preislich darunter angesiedelte Sire Z3. Nachdem uns die viersaitige Version mit Ahorngriffbrett in einem früheren Test bereits überzeugen konnte, steht heute die fünfsaitige Variante auf dem Prüfstand. Ob der Marcus Miller Z7-5 die charakteristischen Stingray-Merkmale ebenso souverän umsetzt und ob die H-Saite so kräftig wie bei einem originalen Stingray daherkommt,, klären wir in diesem Test.

Klarer Nachfahre des Stingrays
Schon auf den ersten Blick wird klar, welches legendäre Bassmodell das Designteam von Sire für den Z7-5 zum Vorbild auserkoren hatte: Die Korpusform orientiert sich deutlich an der bauchigen Linie des Music Man Stingray, und auch das ovale Pickguard sowie die geschwungene Kontrolplatte sind optisch eng an diesen populären Klassiker aus den Händen Leo Fenders angelehnt. Sire verzichtet jedoch auf eine langweilige 1:1-Kopie und setzt beim Z7 durchaus auf einige spezielle Features – später dazu mehr.
Wie bei allen Z7-Modellen – mit Ausnahme der transparent lackierten „Natural“-Ausführung aus Esche – besteht der Korpus des Sire Marcus Miller Z7-5 aus Erle. Unser Testinstrument trägt eine fehlerlos aufgetragene Hochglanzlackierung in einem schicken 3-Tone-Sunburst, die in Kombination mit dem dreilagigen Tortoise-Pickguard für einen zeitlos-klassischen Look sorgt.
Die Halskonstruktion wurde mit fünf Schrauben fest an den Korpus geschraubt; die Ausfräsung wurde sehr exakt gearbeitet, sodass der Hals eine gute Verbindung zum Korpus aufweist. Gefertigt wurde der Hals unseres Testbasses aus Ahorn, ebenso wie das Griffbrett. Hier sticht auch ein nicht zu unterschätzendes Feature der neueren Sire-Bässe ins Auge: Die Kanten des Griffbretts wurden leicht verrundet, was die Haptik deutlich spürbar angenehmer macht.
Das Griffbrett des Sire Marcus Miller Z7-5 wurde zum Schutz mit Hochglanzlack versehen, für den Halsrücken kommt allerdings ein dezentes Matt-Finish zum Einsatz. Im Fretboard finden wir schließlich 22 sauber abgerichtete Edelstahlbünde und schwarze Punkte als Positionsmarkierungen.
Headstock
An der Kopfplatte kommt das bei Sire etablierte Design aus den V-, P- und U-Serien zum Einsatz. Wir finden hier fünf offene Stimmmechaniken im Vintage-Stil, die Sire in den Specs als „Premium Open Gear“ bezeichnet.
Wirklich „premium“ sind die Mechaniken in Funktion und Haptik meiner Meinung nach zwar nicht, sie arbeiten aber relativ leichtgängig und halten die Stimmung zuverlässig. Ein breiter Saitenniederhalter sorgt zudem dafür, dass alle fünf Saiten mit ausreichendem Druck über den Knochensattel geführt werden.
Solide Brücke mit String-Thru-Body-Funktion
Am anderen Ende des Sire Marcus Miller Z7-5 werden die Saiten von der „Sire Premium MM Bridge“ gehalten. Ihre abgerundete Grundplatte erinnert optisch an Music-Man-Modelle, bietet jedoch die Möglichkeit der Saitenführung durch den Korpus.
Beim unserem hier getesteten Sire Marcus Miller Z7-5 wurden die Saiten werksseitig dann auch – wenig überraschend – durch den Korpus aufgezogen. Daneben bietet die Bridge natürlich die obligatorischen Einstellmöglichkeiten für Saitenlage und Intonation.
Pickups und Elektronik
Für den Sound ist beim Sire Marcus Miller Z7-5 selbstverständlich ein Humbucker mit großen Magneten zuständig, der in der typischen Stingray-Position installiert wurde. Für zusätzliche Klangmöglichkeiten werden die Topmodelle der Z-Serie zudem mit einem Singlecoil-Tonabnehmer in der Halsposition ausgestattet. Diese Tonabnehmerkombination hört auf den Namen „Sire Premium J+MM Pickup Set“ und schickt das Signal direkt weiter an die Marcus Heritage-3 Elektronik, welche von zahlreichen anderen Modellen der Marcus-Miller-Serie hinlänglich bekannt ist.
Der Preamp wurde natürlich standesgemäß auf eine bananenförmigen Metallplatte montiert und bietet deutlich mehr Möglichkeiten als ein klassischer Stingray-Preamp: Neben Lautstärke- und Balance-Regler stehen hier ein Dreiband-EQ mit stufenlos durchstimmbaren Mitten (200 Hz bis 1 kHz) sowie eine passive Tonblende zur Verfügung, die unabhängig vom Betriebsmodus arbeitet.
Die zusätzlichen Funktionen sind platzsparend in Doppelpotis untergebracht: Der untere Ring des Lautstärkereglers steuert die Tonblende, während der untere Ring des Mittenreglers die gewünschte Mittenfrequenz anwählt. Bei den höherpreisigen Sire-Modellen, zu denen auch der Z7-5 zählt, bestehen die Potiknöpfe übrigens aus Aluminium. Diese fühlen sich etwas hochwertiger an und sind nicht so anfällig für das lästige und oft bemängelte Mitdrehproblem der Plastikknöpfe.
Der Wechsel zwischen aktivem und passivem Betrieb erfolgt über eine Push/Pull-Funktion am Bassregler. Im Passivmodus funktioniert der Bass auch ohne Stromversorgung, im aktiven Betrieb werden zwei 9V-Batterien benötigt, die in einem praktischen Klappfach auf der Rückseite sitzen.