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Peavey Bandit Supreme & Decade Pedal Test

Mit dem Peavey Decade und dem Peavey Bandit Supreme implantiert der amerikanische Hersteller die Vorstufen zweier seiner beliebten Transistor-Combos in Pedalgehäuse. Als Vorlage dient zum einen der Decade-Amp, ein handlicher Übeamp, den Joshua Homme gerne einsetzte. Auch der Bandit Supreme geht auf einen Peavey-Verstärker aus den 80er-Jahren zurück, der mit seiner Trans-Tube-Technologie zu einem beliebten Solid-State-Amp aufstieg. Ob es geglückt ist, die Sounds der beiden Peavey-Klassiker in Pedalform auferstehen zu lassen?

Peavey Bandit Supreme & Decade Pedal Test

Peavey Bandit Supreme & Decade Pedals – Das Wichtigste in Kürze

  • Pedale auf Basis des Peavey Decade- und des Bandit-Übecombos
  • Decade: Pre-, Post-, Low-, Mid- und High-Regler, Saturation-Switch
  • Bandit Supreme: Supersat-, Post-, Bottom-, Body- und Edge-Regler, Gain- und Shift-Schalter
  • Betrieb per Netzteil oder Batterie
  • Einsatz vor dem Amp oder direkt in die Endstufe möglich
  • Hard-Bypass
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Gehäuse und Bedienung der Peavey Bandit Supreme & Decade Pedals

Die Peavey Decade und Bandit Supreme Pedale kommen in einem schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 122 x 93 x 63mm. Sämtliche Bedienelemente versammeln sich auf der Oberfläche. Das Decade Pedal weist fünf Regler für Pre- und Post-Gain und für Low, Mid und High auf. Beim Bandit Supreme finden sich fünf Potis für Supersat-Gain, Post-Gain, Bottom, Body und Edge. Zusätzlich bietet das letztgenannte Pedal zwei Taster für Gain und Shift, auf die wir im Praxisteil noch näher eingehen werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Beide Pedale auf sind Basis des Bandit- …

Das hintere Pedaldrittel beheimatet bei beiden Pedalen die On/Off-Fußschalter, zu denen sich beim Decade noch ein Saturation-Switch gesellt. Die Anschlüsse sind als In- und Output im 6,3-mm-Klinkenformat und als Eingang für das optionale Netzteil an der Stirnseite zu finden. Der Stromverbrauch des Bandit ist mit 50 mA angegeben, während es zum Decade keine Informationen gibt. 

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So werden die Soundfiles der Pedale aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich die Pedale direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Um den Anwendungsbereich als Preamp abzuchecken, spiele ich das Pedal direkt in die Endstufe eines Peavey 5150. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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Mehr Informationen

So klingt das Peavey Decade Pedal

Das Peavey Decade kommt mit je einem Pre- und Post-Gain-Regler, die das Input- und Output-Gain regeln. Gerade der Ausgang bietet enorme Reserven und ermöglicht es, einen nachgeschalteten Amp kräftig anzublasen. Der Dreiband-EQ arbeitet überraschend effektiv, ein Umstand, der besonders lobenswert ist. Denn so kann das Pedal sowohl als Verzerrer als auch hervorragend als Preamp in eine Endstufe oder ein Audio-Interface arbeiten und je nach Einsatzbereich unterschiedliche Settings liefern. Aus diesem Grund sollte man auch vor extremeren Einstellungen nicht zurückschrecken, wenn es darum geht, das Pedal an das eigene Setup anzupassen. Bei niedrigeren Gain-Werten zeigt sich ein fast cleaner Grundcharakter, der allerdings ordentlich am Gas hängt und schnell in den Break-Up fährt.

Peavey Decade Pedal Test

In mittleren Gain-Stufen erhält man transientenreiche Zerrsounds mit toller Dynamik, hoher Eigenständigkeit und Charakter. High-Gain-Settings hingegen führen schnell in fuzzige Gefilde mit starker Sättigung und aggressivem Biss. Klanglich würde ich das Pedal ganz klar im Vintage-, Indie- und Stoner-Rock verorten. Hier trumpft es mit einem charmanten Lo-Fi-Charakter, der sehr rau und ungeschliffen wirkt. Wer auf der Suche nach einem cremigen Overdrive ist, wird hier vermutlich nicht fündig – das Decade-Pedal ist eher ein Charakterkopf mit Ecken und Kanten. Ein besonderes Feature ist der Saturation-Switch, der den Gain-Level deutlich anhebt und das Pedal in noch intensivere und leicht „kaputte“ Zerrbereiche katapultiert. 

Audio Samples
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Decade – Mid Setting – Pedal Off/On – Les Paul Decade – Low Gain – Stratocaster Decade – High Gain – Les Paul Decade – Saturation Off/On – Les Paul Decade – Saturation Lead – Les Paul Decade – In Endstufe – Les Paul

So klingt das Peavey Bandit Supreme Pedal

Auch das Peavey Bandit Supreme Pedal liefert mit dem Saturation- und dem Post-Poti zwei Gain-Regler für In- und Output-Level. Der Dreiband-EQ ist hier mit Bottom, Body und Edge bezeichnet, aber prinzipiell handelt es sich schlichtweg um die Regelung der Bässe, Mitten und Höhen. Der EQ arbeitet aktiv und erlaubt es, jede Frequenz um 15 dB anzuheben oder abzusenken. Betätig man den oberen Shift-Knopf, wird der Mittenbereich verschoben, d. h., dieser Button arbeitet nur in Verbindung mit dem Body-Regler. Der Lead-Gain-Button erhöht die Gain-Reserven und ermöglicht gesättigte und cremige Leadsounds.

Peavey Bandit Supreme & Decade Pedal Test

Im Gegensatz zum Decade-Pedal zeigt sich der Bandit Supreme deutlich flexibler und liefert eine große Palette an Klängen. Dynamische Break-Up-Sounds sind genauso leicht umsetzbar wie Classic- oder „hairy“ 80s-Rock-Settings bis hin zu gescoopten Metalriffs. Diese Flexibilität ist sicherlich nicht alltäglich und in der Tat fallen mir nicht viele Pedale ein, die in der Lage sind, eine solche Range so mühelos abzudecken. Erneut überrascht mich der sehr effektive EQ, sodass der Verwendung als Verzerrer oder als Preamp nichts im Wege steht. Verglichen mit dem Decade-Pedal könnten die klanglichen Unterschiede nicht größer sein. Der Bandit eignet sich deutlich mehr für das Bedienen einer Fülle von Standards, wobei trotzdem ein durchaus eigener Klangcharakter mitschwingt.

Audio Samples
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Bandit Supreme – Mid Setting – Pedal Off/On – Les Paul Bandit Supreme – Low Gain – Stratocaster Bandit Supreme – Medium Gain – Les Paul Bandit Supreme – Shift Switch Off/On – Les Paul Bandit Supreme – Lead Gain Switch – Les Paul Bandit Supreme – In Endstufe – Les Paul
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Fazit

So unterschiedlich die Peavey Decade und Bandit Supreme Pedale klingen, manches ist ihnen doch gemein: die tolle Verarbeitung, der flexible, feinfühlige EQ und die durchaus eigenständigen Sounds. Besonders ist hervorzuheben, dass man sich nicht schlichtweg für das Nachbilden etablierter Verzerrer entschieden hat, sondern für neuartige Optionen aus dem eigenen Portfolio. Der Decade liefert charakterstarke Sounds, die von dynamischen, transientenreichen Break-Up-Klängen bis hin zu kantigen, Fuzz-artigen Zerrsounds reichen. Dieses Pedal ist sicherlich nicht „everybody’s darling“, wer jedoch im Indie- oder Stoner-Rock-Bereich unterwegs ist, findet hier ein nicht alltägliches Tool. Der Bandit Supreme kann von dynamischen Break-Up-Sounds über Classic- oder 80s-Rock-Settings bis zu gescoopten Metalriffs eine erstaunlich große Palette abdecken. Sämtliche Standards werden überzeugend, aber auch durchaus eigenständig bedient. Dass beide Pedale sowohl als Verzerrer als auch als Preamp vor einer Endstufe oder beim Recording überzeugen, ist ein zusätzlicher Bonus. Antesten lohnt sich!

Tolle Verarbeitung bei sehr eigenständigen Sounds – Bandit Supreme und Decade sind auch im Pedalformat eine absolute Anspielempfehlung wert.
Tolle Verarbeitung bei sehr eigenständigen Sounds – Bandit Supreme und Decade sind auch im Pedalformat eine absolute Anspielempfehlung wert.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Decade: eigenständiger Charaktersound
  • Bandit Supreme: hohe stilistische Bandbreite
  • effektiver EQ
  • tadellose Verarbeitung
  • Einsatz als Verzerrer und Preamp
Contra
  • keins
Artikelbild
Peavey Bandit Supreme & Decade Pedal Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: Peavey
  • Name: Decade, Bandit Supreme
  • Type: Overdrive/Distortion/Preamp-Pedale
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Regler: Pre, Post, Low, Mid, High (Decade); Supersat, Post, Bottom, Body, Edge (Bandit Supreme)
  • Schalter: Bypass On/Off, Saturation On/Off (Footswitches, Decade); On/Off (Footswitch) Gain, Shift (Bandit Supreme)
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), 9-V-Netzteileingang
  • Bypass: Hard-Bypass
  • Batteriebetrieb: ja
  • Stromverbrauch: 50 mA (Bandit Supreme), k/A (Decade)
  • Abmessungen (L x B x H): 122 x 93 x 63 mm
  • Gewicht: 391 g (Decade), 373 g (Bandit Supreme)
  • Ladenpreis je Pedal: 199,00 Euro (August 2025)

Herstellerseite: https://peavey.com

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Profilbild von Marc

Marc sagt:

#1 - 15.10.2025 um 08:03 Uhr

0

Na endlich! ... endlich gibt's ihn wieder: Den Superb-Rasier-Plastiksound der 80er! Jippie! Aber ernsthaft: Ich muss schon Bisschen schmunzeln, wenn ich zurückdenke an die 80er (was leicht fällt dank der Soundfiles - thx bonedo!); damals hatte jede*r Peavey-User*in nix anderes zu tun, als diese Kisten schnellstmöglich loszuwerden - egal ob es "Transtube" oder "Valvestate" hieß: Das waren die Billiglinien, und ich erinnere mich, dass meine Schule irgendwann einen "Bandit"-Combo, der vorher jahrelang im Kellertrakt gestanden hatte, letztlich entsorgen musste, nachdem ihn selbst für DM 10,- keine*r kaufen wollte... aber damals gab's natürlich die QOTSA noch nicht... So, now it's stylish?! OK, fine by me!* *Disclaimer: Aber ich bin nur fein damit, so lange ich so'n Ding nicht spielen muss! Und jetzt wirklich ernsthaft: 200 Ocken finde ich ganz schön teuer für diese Pedale...

    Profilbild von Alex

    Alex sagt:

    #1.1 - 19.11.2025 um 11:32 Uhr

    0

    Ich habe die Zeit ja aus erster Hand miterlebt, und seh das anders - inzwischen steht auch wieder ein Teal Stripe-Bandit bei mir. Mal abgesehen davon, dass die "Valvestate"-Amps nicht von Peavey, sondern von Marshall waren, sehe ich die damals gerne als Billigtröten belächelten Peavey-Amps heute mit ganz anderen Augen. War (und ist) der Decade tatsächlich noch sehr "Rasierapparat-mäßig", kann man den gerade den späteren "Banditen" seit der hier als Pedal getesteten Teal-Ausführung hervorragende Sounds entlocken, die auch heute noch in den verschiedensten Stilrichtungen absolut bandtauglich sind. Da würde ich gerne einen Verzerrer sehen, der einen fetten Leadsound viel besser kann als der Clip "Lead Gain Switch" es hier zeigt. Gerade habe ich noch den Test des Friedman BE-OD-Pedal in den Ohren, und das hier gefällt mir ehrlich gesagt besser, weil es viel weniger sägt. Ich empfehle auch mal einen Blick in den YT-Channel von intheblues... Das "Problem" mit den Peaveys ist eher, dass die ungewöhnlich starken Eingriffsmöglichkeiten (Shift- und Gain-Switches, aktive Klangregelung, riesiger Gain-Bereich, später Damping usw.), es natürlich auch ermöglichen, miese Sounds zu erzeugen. Und damals gabs halt noch viel weniger Infos und Austausch darüber, wie man die vielen Knöppe sinnvoll nutzt. Der Marshall klang auch mit "alles auf 10", wenn man das beim Peavey macht, kommt tatsächlich Murks raus. Genau das haben die Kids probiert, wenn in der Schule oder dem Laden ein Peavey-Amp rumstand, und da kommt der schlechte Ruf her. Gelernt haben wir oft auf gruseligen, gebrauchten Solid State-Amps aus Italien oder Japan, und auf der Suche nach dem Judas Priest- oder Van Halen-Sound hat man halt alles erstmal voll aufgedreht. Und sich gewindert, das das so gar nicht danach klang...

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