ANZEIGE

Mooer Micro Drummer Test

Der Mooer Micro Drummer fügt sich zumindest äußerlich nahtlos in die inzwischen eindrucksvolle Anzahl von Effektpedalen ein, die der chinesische Hersteller innerhalb relativ kurzer Zeit auf den Markt gebracht hat. Die Pedale von Mooer fallen vor allem wegen ihrer Kompaktheit sofort ins Auge. Bei der Miniaturisierung geht man so weit wie möglich, wobei die Länge der eingebauten Klinkenbuchsen und die Größe des Fußtasters dem Ganzen eine natürliche Grenze setzen.

Mooer_Micro_Drummer_Digital_Drum_Machine_015FIN
Auf der Bedienoberfläche finden trotz des Mini-Formats noch 4 Potis, ein Miini-Taster und ein Fußschalter Platz.


Unser Kandidat, der Micro Drummer, fällt mit seinen Fähigkeiten etwas aus dem Rahmen der sonstigen Klangverbieger. Bei ihm handelt es sich um eine kleine digitale Drummaschine, die nicht nur als besseres Metronom dienen soll, sondern mit diversen Einstellmöglichkeiten und 121 verschiedenen Grooves tatsächlich echtes Bandfeeling aufkommen lassen will.

Details

Konzept

Der kleine Drumcomputer in Pedalform lässt sich per Fußtaster aktivieren und spielt dann so lange ein vorher angewähltes viertaktiges Pattern, bis man ihn wieder ausschaltet. Das eigentliche Gitarrensignal wird dabei nicht verändert. Man muss übrigens kein Instrument anschließen, um mit dem Gerät arbeiten zu können. Auch an einem separaten Amp oder einer Gesangsanlage lässt sich das Pedal betreiben, sodass man auch dann gleichzeitig mit seinem Gitarrenverstärker dazu jammen kann. Das Ganze bietet sich vor allem dann an, wenn man über einen verzerrten Gitarrenamp spielt, denn wer braucht schon einen völlig übersteuerten Drumsound.

Fotostrecke: 3 Bilder Der chinesische Hersteller Mooer ist bekannt für seine extrem kompakten Pedale im angesagten Mini-Design.

Aufbau

Das Gehäuse besitzt die typischen Mooer-Maße von 93,5 x 42 x 52 mm (L x B x H) und hat ein Gewicht von gerade einmal 151 Gramm. Die Verarbeitung ist wie gewohnt allererste Sahne. Ein- und Ausgänge liegen jeweils seitlich, während der Anschluss für das 9-Volt-Netzteil auf der Stirnseite untergebracht ist. Es ist schon erstaunlich, wie wenig Bedienelementen hier für die Kontrolle der Parameter notwendig sind. Am offensichtlichsten ist der Fußtaster, der für die Aktivierung des Pedals zuständig ist. Hält man ihn nach dem Einschalten eine Sekunde lang gedrückt, fungiert er danach als Tap-Tempo-Taster, wobei die Eingabe des Tempos in Viertelnoten erfolgt. Um wieder in den On/Off-Modus zurückzukehren, muss man ihn leider für satte vier Sekunden erneut gedrückt halten, was bei einer Live-Präsentation einen halbe Ewigkeit sein kann. Alternativ lässt sich das Tempo auch mittels eines sehr kleinen Tasters aktivieren , den man allerdings nur mit einem Finger bedienen kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Anschluss für das Instrument befindet sich auf der rechten Gehäuseseite .

Hier sehe ich übrigens das größte Manko des Pedals, denn um auf der Bühne gut arbeiten zu können, bräuchte man im Grunde mindestens zwei Fußtaster: einen für die Eingabe des Taptempos und einen zum Ein- und Ausschalten des virtuellen Schlagzeugers. Mittig gelegen befindet sich das Herzstück des Pedals in Form des Mode-Regler, bei dem es sich um einen schwarzen, elfstufigen Endlosregler mit Taster-Funktion handelt. Er ist von elf LEDs kreisförmig umgeben und besitzt eine Doppelfunktion, die durch ein Drücken auf den Regler aktiviert wird. Leuchten die LEDs rot, befindet man sich im Style-Modus, in dem sich verschieden Genres anwählen lassen. Zur Auswahl stehen: P (Pop), RC (Rock), MT (Metal), BL (Blues), RB (R&B), JZ (Jazz), FK (Funk), LT (Latin), RG (Reggae), PK (Punk) und TP (Tempo bzw. Metronom). Nach einem erneuten Drücken auf den Mode-Schalter kommt man in den Patternmodus, den man auch an der blauen Farbe der LEDs erkennt. Nachdem man seinen gewünschten Style gefunden hat, lassen sich nun mit Hilfe des Endlosdrehschalters elf verschiedene Variationen anwählen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Bedienoberfläche finden trotz des Mini-Formats noch 4 Potis, ein Miini-Taster und ein Fußschalter Platz.

Leider kann man immer nur ein Pattern verwenden und keine Kombinationen vorprogrammieren. Oberhalb des Mode-Tasters befinden sich drei kleine Potis. Mit dem Tone-Poti wird der Frequenzgang des Drumcomputers beeinflusst, während der Volume-Regler seine Lautstärke bestimmt. Das eigentliche Gitarrensignal bleibt dabei völlig unbeeinflusst und wird einfach durch das Pedal durchgeschleift. Auch wenn man das Pedal per Fußtaster ausschaltet, ändert das nichts an der Signalführung. Mit dem dritten Poti lässt sich die Geschwindigkeit des angewählten Drumpatterns stufenlos verändern.

Kommentieren
Profilbild von FLOYD HENDRIX

FLOYD HENDRIX sagt:

#1 - 18.07.2021 um 05:57 Uhr

1

Hi, ein guter Testbericht. Das als minus Live-Tauglichkeit beanstandet wird, ist in soweit nachvollziehbar, da dieses Gerät wohl NICHT für den Liveeinsatz konstruiert / konzipiert wurde. Es dient ehr dazu, das heimische Üben interessanter zugestallten, das stupide ticken des Metronom ist irgendwann desmotivierent.
Zu dem, was soll man da großartig programmieren? Man stellt das gewünschte Genre ein, die Geschwindigkeit dazu und fertig ist die Übungsmaschine.....Wenn ich mir das Gerät für Rock-Metal kaufe, lege ich wohl keinen Wert auf die Programmierung von Jazz-Drumpattern o.ä. Zudem will man Gitarre spielen (oder üben) und nicht die Zeit mit programmieren oder dem Drehen von Knöpfen oder schalten von Schaltern verschwenden(Diese Erfahrung habe ich mit modeling Amp Line6-Spider V30 und Digitech Trio+ Bandcreator hinter mir, es war verschwendete Zeit) .......Also für zu Hause zum Üben oder auch mal zu erfahren wie es ist mit einem Drummer statt eines Metronoms zu spielen ist das Gerät klasse. Auch kann man so im Vorfeld schon mal sehen, wie ein neuer Song bzw. Songidee klingen kann, was ja mit dem Metronom nicht so geht.....
In Verbindung mit dem Mooer Micro Looper hat man dann schon tolle Möglichkeiten zum Üben oder sich das Bandfeeling nach Hause zu holen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.