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Mad Professor – Sweet Honey Overdrive Test

Praxis

Die Stärken des Pedals liegen nicht bei fetten, singenden LA-Solosound, sondern in einem rundum gelungenen Overdrivesegment, das irgendwo zwischen AC/DC und Van Halen angesiedelt ist. Der  erreichbare Zerrgrad ist also, im Vergleich zu modernen Über-Metalsounds nicht besonders hoch, lässt den Ton aber immer noch wunderbar singen. Mir kam sofort der gute alte JCM 800 in den Sinn, einer der besten Rockverstärker, die ich kenne. Auch hier ist die maximale Verzerrung nicht allzu hoch, aber sehr geerdet und fett. Ein Schönmacher ist unser Pedal allerdings nicht und man muss schon wissen, wie . Dreht man den Drive-Regler des Sweet Honey Overdrive komplett zurück, ist man in etwa auf demselben Niveau wie beim ausgeschalteten Pedal, wobei der Bassbereich nicht beschnitten wird. 

MadProfessor_SweetHoney_16FIN

Erwähnenswert ist hier übrigens, dass man es mit einer True Bypass-Schaltung zu tun hat. Wird das Pedal ausgeschaltet, bleibt der Sound absolut unbeeinflusst. Ab der 9-Uhr-Stellung erhält man einen schimmernden Cleanton, der seinesgleichen sucht. Der Ton wird leicht verdickt ohne einen bröseligen Unterton, den man ja von digitalen Möchtegern-AC 30-Kopien her kennt. Hier ist alles sehr homogen abgestimmt. Ebenfalls erstklassig reagiert das Pedal auf das Zurückdrehen des Lautstärkepotis der Gitarre bei voll aufgedrehtem Gainregler. Dieser Bodentreter ist ein wahres Blueswunder und mag sowohl Humbucker als auch Singlecoils. Der Sound ist sehr klar definiert und saftig und verfügt gleichzeitig über den nötigen Punch. Er klingt bereits in sich schlüssig, auch am cleanen Amp. Áuf der anderen Seite schadet ein gesättigter Röhrenamp nicht, sondern geht mit dem Sweet Honey Overdrive eine angenehme Symbiose ein. Bei meinem  Test habe ich einen alten JMP 100 Watt Marshall benutzt. Dieser Amp hat kein Mastervolumen. Er zerrt nur widerwillig und unter Gewaltandrohung. Trotzdem hatte ich im Zusammenspiel mit dem Sweet Honey Overdrive ein wirklich authentisches Klangergebnis, das ich dem kleinen Treter erst einmal nicht zugetraut hätte. Für leichte Anrauung des Sounds oder eine Mediumzerre gibt es nicht viele Pedale, die hier mithalten können.
Und jetzt  – quasi als Beweis für die hier gemachten Aussagen – vier extrem “süße” Audios:

Audio Samples
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Gain 10 Uhr Max. Gain Leadwork Max. Gain Dynamik
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Profilbild von Linsenpuppe

Linsenpuppe sagt:

#1 - 13.10.2011 um 15:08 Uhr

0

Das Teil gefällt mir auch sehr gut (abgesehen vom Preis). Die Dynamik ist für einen Diodenclipper wirklich sehr gut. Etwas mehr Gain hab ich bei einem Nachbau probiert. Sehr viel mehr ist nicht drin, denn da das Pedal ja viel mehr Bassanteil erhält, als zB ein TS808, matscht es dann schnell. Ich hab zusätzlich noch einen Voice-Regler eingebaut, wie beim Zendrive, das erhöht die Vielseitigkeit sehr deutlich. Bauteilkosten (bei gleicher Qualität wie das Original) übrigens bei etwa 20€ (für Großserienhersteller viel weniger...), maximal 2 Stunden Bauzeit. Da rechne jeder selbst nach, wie man auf 279€ kommt.

Profilbild von Geeetarman

Geeetarman sagt:

#2 - 25.05.2013 um 23:31 Uhr

0

@ LinensuppeEntwicklung kostet auch Geld, und bis jetzt sind Overdrives mit sehr schnellem und dynamischen Attack eher selten bis kaum findbar. Die haben was besseres entwickelt, nahezu sonst macht es keiner, also kann die Preisschraube höher. So funktioniert das. Das die Teile allein günstig sind, weiß glaube ich jeder, der sich so ein Teil holt... Man weiß was man bekommt, entweder man bezahlt es oder man lässt es sein.

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