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M-Audio Oxygen 49 MK5 Test

Praxis

Konzept

Direkt vorangestellt: Das Oxygen 49 MK5 entspricht nicht mehr vornehmlich dem klassischen Universal-MIDI-Controller, der durch mühsames Anlernen zur Kontroll-Instanz für das MIDI-Setup im Studio gemacht wird. Das Oxygen folgt viel mehr einem neuzeitlichen Out-of-the-Box-Konzept, bei dem verschiedene passende DAW-Adressierungen bereits vorprogrammiert sind. Passt es an einer Stelle nicht, empfiehlt es sich also, den umgekehrten Weg zu gehen und die zu steuernde App an die MIDI-Kommandos des Controllers anzupassen, was mit so ziemlich jeder modernen Software möglich ist. Als wertkonservativer Traditionalist empfinde ich das dennoch als eine Verkürzung der Funktionalität und freute mich, auf Nachfrage zu erfahren, dass M-Audio mit Auslieferung des nächsten Firmware-Updates auch noch einen einfachen Editor nachliefern werden. An festen CC-Sets finden sich im Speicher sechs Presets:

  • NC1 (Mackie 1): Sendet Standard Mackie-Controll-Messages (Cubase, Studio One und Reaper)
  • NC2 (Mackie  2): Sendet Standard Mackie-Controll-Messages, aber mit höherer Auflösung der Potentiometer
  • M|H (Mackie/HUI): Sendet Standard-Mackie/HUI-Nachrichten für DAWs wie Pro Tools oder Logic.
  • N1 (MIDI 1): Sendet Standard MIDI-Nachrichten zur Steuerung von Ableton Live
  • N2 (MIDI 2):  Sendet Standard MIDI-Nachrichten zur Steuerung von Akai MPC Beats und Propellerhead Reason
  • N3 (MIDI 3): Sendet Standard MIDI-Nachrichten zur Steuerung von Ableton für die Clip-Kontrolle und weitergehende Funktionen

Mit dem Computer verbinden

Die Verbindung mit dem Rechner gestaltet sich als unproblematisch: Nach dem Einschalten, beziehungsweise Einstöpseln, wird der Controller anstandslos als USB-Device erkannt und stellt sich dem Rechner gegenüber in direkt in drei Instanzen vor. Nämlich als Oxygen 49, DAW und Editor, entsprechend dem gerade gewählten Modus.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Oxygen49 MK5 macht drei Ports auf. (Foto: Numinos)

Installation der mitgelieferten Software

Zur Installation der gebündelten Software gilt es zunächst einmal, sich auf der M-Audio-Seite zu registrieren und im Anschluss den Software Manager herunter zu laden, der sich mit 726 MB auf der Festplatte breitmacht. Lädt man sich das komplette Software-Packet samt MPC-Extensions herunter, landen am Ende nicht weniger als 7 Gigabyte auf der Festplatte. Hinzu kommt, dass die Installationsroutine der Akai MPC-Expansion meint, sie müsse sämtliche Samples doppelt installieren und zwar in den eigentlichen Expansion-Ordner und eine zusätzliche Kopie in ein Verzeichnis namens Project-Preview. Auf diese Weise schaufeln gerade Anfänger, die noch nicht genau wissen, was sie aus dem bunten Topf gemischter Software haben wollen, eine ganze Menge Daten auf die Festplatte ohne auch nur einen einzigen Ton gespielt zu haben. Aber gut – das kann auch lehrreich sein. Dazu passt auch, dass man sich zur Aktivierung von „Mini Grand“ und „Hybrid“ noch zusätzlich bei „iLock“ registrieren muss.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Softwareinstallation übernimmt ein eigene Installer-App. (Foto: Numinos)

Zusammenarbeit mit der DAW

Grundsätzlich beherrscht das Oxygen zwei Betriebsmodi: DAW – zur Steuerung von Audioworkstations und PRESET – für die Kontrolle von Plug-Ins und anderer MIDI-Hard- und Software. Mein Versuch, den Controller entsprechend der Anleitung zur Zusammenarbeit mit Ableton Live zu bewegen schlug zunächst einmal fehl, denn im Manual ist davon die Rede, dass man „Oxygen 49“ als Kontrolloberfläche auswählen soll. Dieser Eintrag aber findet sich nicht unter den werksseitig vorhandenen Bedienoberflächen von Ableton. Auf Rückfrage bei M-Audio war zum einen zu erfahren, dass ich das Modell „Oxygen Pro“ auswählen muss, zum anderen, dass man dort noch an der Programmierung eines angepassten Controller-Skripts sitzt, das zeitnah verfügbar sein soll. Auch die richtige Kombination aus aktivierten und deaktivierten Schaltflächen konnte mir der freundliche Produktspezialist mitteilen.
So eingestellt, kann das Zusammenspiel von Controller mit der DAW von Ableton beginnen. Transport-, Kanalfader- und Instrumenten-Macros-Steuerung funktionieren auf Anhieb. Drückt man den Taster DAW-Button-Mode, lassen sich die Drumpads zur Clip-Steuerung nutzen. Meine weiteren Versuche mit anderen DAWs (Logic, Garage Band) waren dagegen nicht so erfolgreich. Ich gehe aber davon aus, dass M-Audio hier noch an der vollständigen Implementierung der Bedienoberflächen arbeiten. Gerade im Zusammenspiel mit Apples Garage Band ist das natürlich sehr wünschenswert, denn das Oxygen 49 MK5 wird vom iPad nicht nur erfolgreich erkannt, sondern auch vollständig mit Strom versorgt, so, dass es einen wunderbaren All-In-One-Controller für Apples Mobilrechner abgibt. Nebenbei ist das auch nötig, denn eine externe Stromversorgung ist für den Controller nicht vorgesehen – er speist sich ausschließlich über die Bus-Spannung.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Oxygen49 MK5 arbeitet auch mit Apples iPad problemlos zusammen. (Foto: Numinos)

Die weiter gehenden Spielfunktionen wie Skalen-/Akkordkorrektur und Arpeggiator machen das, was sie sollen. Allein bei der Note-Repeat-Funktion hätte ich mir gewünscht, dass sie sich flexibler auf die einzelnen Trigger-Pads adressieren lässt und nicht einfach nur global wirksam ist.

Audiobeispiele zu M-Audio Oxygen49 MK5

Audio Samples
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Mini Grand – Default Sound Mini Grand – Random Chords Arpeggiator-Variationen
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