Als einer der führenden Hersteller digitaler Modeling-Amps und Pionier auf diesem Gebiet hat Line 6 in den letzten 15 Jahren seine Kompetenz vielfach unter Beweis gestellt. Alles begann 1996 mit dem legendären AxSys, einem 100 Watt starken Combo mit zwei 12“ Lautsprechern und einer digitalen Modeling-Prozessoreinheit. Der große Erfolg stellte sich ein, als man diese ohne großes Gehäuse und Lautsprecher unter dem Namen POD auf den Markt brachte. Das Modeling-Herzstück der Line 6 Produktpalette ist in immer neuen Varianten bis heute für die Nachbildung charakteristischer Eigenschaften von Verstärkern, Effekten und Instrumenten verantwortlich, wobei nach wie vor bestimmte Parameter traditioneller Amps die Entwickler digitaler Komponenten vor große Herausforderungen stellen.
Dazu gehören neben anderem auch Röhrenendstufen und die Art und Weise, wie ein Signal von diesen mitgeformt und beeinflusst wird. Mit dem sehr gut klingenden POD HD läutete Line 6 nach eigenen Worten eine neue Ära in der Modeling-Technologie ein und holt jetzt unter der gleichen Überschrift mit den Verstärkern der DT50-Reihe zum zweiten Schlag aus. Für deren Entwicklung kam der deutsche Amp-Guru Reinhold Bogner an Bord, dessen Röhrensound für viele Gitarristen das Nonplusultra darstellt. Schon bei der Entwicklung der Spider Valve Amps hatte er mitgearbeitet, und auch diesmal sollte es um die Fusion von Modeling- und Röhrenwelt gehen.
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Details
Gehäuse/Optik Die DT50-Reihe umfasst zwei Combos (1×12 und 2×12) und ein Topteil mit der dazugehörigen 4×12 Box. Alle drei Amps sind in Ausführung und Struktur fast identisch, beim 1×12 Combo fehlt lediglich der MIDI-Anschluss. Unser Testgerät, der 2×12 Combo, macht einen stabilen Eindruck, ist allerdings mit seinen Abmessungen für einen Amp dieser Klasse recht groß geraten (700 x 571 x 273 mm B x H x T). Und wer eins und eins zusammenzählen kann, der weiß auch, was jetzt kommt: Mit schlappen 34 Kilo Lebendgewicht könnt ihr eure Dauerkarte im Fitnesscenter verschenken, denn der Combo bietet Arm-Training genug. Es wäre natürlich schön für die Bandscheibengeschädigten unter uns, wenn der Verstärker zusätzliche Rollen oder an jeder Seite einen Griff hätte, denn ihn über weite Strecken zu tragen, macht zumindest alleine keinen Spaß. Jetzt aber genug gejammert, denn steht das Ding erst auf seinen vier rutschfesten Gummifüßen, ist die Welt in Ordnung und man kann sich am edlen Look erfreuen. Dazu trägt das schlichte Design mit dem schwarzen Kunstleder-Überzug und dem braunen Lautsprecher-Bespannstoff bei, der von einem goldenen Keder umrahmt ist. Das Ganze wird allerdings vom hintergrundbeleuchteten Amp-Panel getoppt. Da freut sich das Kind im Gitarristen und man denkt sofort daran, wie cool das auf der dunklen Bühne aussieht. Auf der Oberseite finden wir den (zum Glück) weichen Kunststoffgriff, der die Schlepperei etwas erträglicher macht. Die Rückseite ist zur Hälfte offen, und hier warten auch die üblichen Anschlüsse für weitere Lautsprecher, Fußschalter und Effekte. Im Innenleben des Combos arbeiten vier Röhren, zwei 12AX7 in der Vor- und zwei EL34 in der Endstufe.
Konzept/Bedienfeld Der DT50 ist mit zwei Kanälen ausgestattet, die mit Regelmöglichkeiten gleich üppig ausgestattet sind. Pro Kanal stehen folgende Regler zur Verfügung: Drive (Verzerrungsgrad), Bass, Middle, Treble, Presence, Reverb, Volume. Die Endlautstärke wird mit dem Master-Regler eingestellt, der als Push/Pull-Poti konzipiert ist. Bei herausgezogenem Regler wird die Ausgangsleistung reduziert, die „Late Night Einstellung“ ist angewählt. Die Kanäle kann man mit dem Kanalwahlschalter, der sich zwischen den beiden Reglergruppen befindet, umschalten. Der Clou an dem Ganzen ist, dass für jeden Kanal vier verschiedene Voicings zur Verfügung stehen, die natürlich frei wählbar sind. Weiteren Einfluss auf den Klang und vor allem das Reaktionsverhalten des Verstärkers können mit zwei weiteren Schaltern, die sich neben dem Master-Regler befinden, vorgenommen werden. Der Röhren-Betriebsmodus kann zwischen Pentode und Triode ausgewählt werden und es gibt die Möglichkeit, den Amp mit dem Class-Schalter auf Class A oder Class A/B einzustellen. Beim DT50 werden lediglich diese drei Einstellungen zum jeweils angewählten Kanal gespeichert:
Voicing (I, II, III oder IV) Röhren-Betriebsmodus (Pentode oder Triode) Amp-Modus (Class A oder Class A/B)
Beim Wechsel des Kanals werden die letzten Einstellungen automatisch gesichert, die Einstellung der Regler berührt das allerdings nicht. Das wirkt sehr übersichtlich und gut strukturiert. Man sieht sofort, was eingestellt ist. Dazu trägt auch das beleuchtete Amp-Panel sehr positiv bei, denn bei den drei Schaltern ist immer nur der angewählte Modus beleuchtet. Aber was genau steckt hinter den vier Voicing-Modes, die mit den römischen Ziffern 1-4 betitelt sind? Man hat hier nicht Amps in genauer Art und Weise nachgebildet, wie das im POD HD der Fall ist, sondern eher eine an das Original angelehnte Schaltung nachempfunden, deren Klangregelung und Reaktionsverhalten dem Vorbild nahekommt. Hier sind die vier unterschiedlichen Klangcharakteristiken:
I – Classic American Clean Angelehnt an den typischen Cleansound eines Fender Twin „Blackface“
II – British Crunch Vorbild sind britische Amps, das Ganze geht in Richtung Marshall.
III – Class A Chime Mit dem Vox AC30 stand hier der andere englische Amp-Klassiker Pate.
IV – Modern Hi Gain In diesem Voicing gibt es das volle Zerrbrett, moderne amerikanische Röhrenamps wie Boogie Rectifier oder natürlich der Lead-Channel des Bogner waren hier Vorbild.
Rückseite Auf der Rückseite sind die weiteren Anschlüsse angebracht. Hier finden wir fünf Lautsprecherbuchsen (2x 4Ω, 2x 8Ω, 1x 16Ω), die kaum Wünsche offen lassen. Die Kanalumschaltung erfolgt ganz einfach mit einem Taster, der an die Footswitch-Buchse angeschlossen wird. Für aufwendige Steuerungen per MIDI hat man dem Amp einen In und Out eingebaut. Selbstverständlich darf der Effektloop bei einem modernen Verstärker nicht fehlen, dieser besitzt sogar neben den Send und Return-Buchsen einen Regler zur Pegelanpassung (Level). Zur direkten Weiterleitung des Ampsignals an ein Mischpult oder Audio-Interface gibt es einen symmetrischen Direct Out (XLR) mit Ground Lift, bei dem das Signal durch einen Speakersimulator geschickt wird. An zwei weitere XLR-Buchsen (L6 Link) werden Line 6 Geräte wie der POD HD mit nur einem Kabel angeschlossen, und es werden sowohl Audio- als auch Steuerdaten übertragen. Keine Angst, das hat nichts mit dem Finanzamt zu tun! Hier wird eher die Ampsimulation des POD HD auf den DT50 abgestimmt und automatisch die beste Kombination gewählt.
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Bevor wir nun mit dem eigentlichen Praxis-Teil und den Audios anfangen, könnt ihr euch hier eine Tabelle mit allen Amp-Einstellungen der Sound-Files downloaden:
Wo man früher versuchte, lediglich den Klang eines Röhrenamps per Modeling-Technologie zu reproduzieren, ist man nach über einem Jahrzehnt einen wesentlichen Schritt weiter. Denn der Klang definiert sich bekanntermaßen auch durch die unterschiedliche Reaktionen und die Dynamik des Amps. Lässt sich der Gitarrist auf diese Interaktion mit dem Verstärker ein, löst das in der Regel eine positive Kettenreaktion aus, die nicht nur dem Sound dient, sondern auch ein Wohlfühlfaktor für den Spieler ist. Die spannende Frage ist natürlich, ob das auch dem DT50 gelingt. Mit Modeling Amps verbindet man ja grundsätzlich die Vorstellung einer komplexeren Bedienstruktur und Unübersichtlichkeit aufgrund der speicherbaren Einstellungen – aber hier kann ich komplette Entwarnung geben: Der Amp ist total logisch und übersichtlich aufgebaut und speichert die wichtigsten Dinge, ohne zu fragen. Selbst die Bedienungsanleitung, die alles Wichtige kurz und gut erklärt, ist auf drei DIN-A5-Seiten beschränkt. Da gibt es nichts zu meckern, man kann sofort loslegen, und genau das tun wir auch.
Zu allererst tasten wir uns durch die vier verschiedenen Voicing-Modes. Erleichtert wird das Ganze durch einige Vorschläge, die der Hersteller auf einem großen Blatt mitgeschickt hat, das sich bei Auslieferung auf dem Combo befindet. Will man nämlich ein authentisches Replikat des Vorbildes erzeugen, sollte man auch die Tube Mode (Pentode/Triode) und Amp Mode (Class AB/ Class A) Einstellungen berücksichtigen.
Hier nun der Modus I, inspiriert von der Schaltung des Fender Twins.
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One Clean
*Kurze Anmerkung: Die Bezeichnung ´P´ bedeutet, dass der Master-Regler herausgezogen ist (Pull). Der Normalzustand, also gedrückt, wird durch ein ´N´ hinter der Zahl gekennzeichnet.
Gut getroffen! Der Sound ist klar und hat eine gutes Bassfundament, das auch bei weit aufgedrehtem Bassregler, wie im Beispiel zu hören ist, in den tiefen Frequenzen nicht mulmig klingt. Der Gainregler liefert eine Reichweite von klaren, unverzerrten Tönen bis zu leicht angezerrten Sounds, wenn man ihn voll aufdreht. Alles sehr dynamisch, die Verzerrung kommt erst bei härterem Anschlagen.
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One Dirty
Jetzt noch etwas Hall und der typische Fender Blues/Country/Electric Folk Sound ist perfekt. Der Hall kann wie im Original dem Gitarrensound hinzugemischt werden. Klanglich macht er eine gute Figur und erinnert an den scheppernden Federhall der alten Fender Amps. Trotz hoher Effektintensität klingt es nie matschig, die Akkorde kommen deutlich. Schön, dass der Reverb für beide Kanäle getrennt regelbar ist. Man kann hier zum Beispiel für den Lead Sound etwas mehr nehmen und den Rhythmus-Kanal etwas trockener einstellen.
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One Reverb
Mit dem Gain- und Reverb-Regler auf vollem Anschlag bekommt man den markanten Surf-Sound problemlos hin. Dick Dale lässt grüßen.
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One Surf
Es geht weiter mit dem Voicing Nummer II, das die Freunde der britischen Marshall-Verzerrung beglücken soll. Auch hier werden wir uns zuerst den Vorschlag des Herstellers anhören.
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Two Crunch
Na ja … So richtig haut mich das Ergebnis leider nicht um. Wo das erste Voicing noch sehr offen und transparent klang, tendiert die zweite Stufe in die Gegenrichtung. Der Sound ist eher dicht und hat eine etwas nasale Verzerrung, ein doch recht großer Unterschied zu einem Marshall Plexi. Daher ist jetzt Experimentieren angesagt, mal sehen, was man dem Teil noch so entlocken kann – Schalter und Regler gibt es ja genügend. Einen wichtigen Einfluss auf das Zerrverhalten der Endstufe hat die Position des Master-Reglers. Wenn er herausgezogen ist, dann wird die Leistung reduziert und die Endstufe bei geringer Lautstärke härter angefahren und beginnt natürlich auch zu zerren. Das heißt, man hat in manchen Fällen die Vorstufe und Endstufe zu Übersteuerung gebracht. Das kann häufig sehr gut und druckvoll klingen, hier tut es das nicht unbedingt, daher bevorzuge ich bei diesem Voicing die Einstellung mit einem gedrückten Master-Regler, also volle Kraft ohne Endstufenzerre. Ihr hört zum Vergleich beide Varianten in gleicher Lautstärke, das heißt, bei der leistungsreduzierten Version (herausgezogener Regler = P) habe ich den Master-Regler dann etwas höher gedreht.
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Two Master PTwo Master N
Beim gezogenen Master-Regler werden mächtig Mitten herausgesaugt. Die normale Variante kommt da schon wesentlich offener und druckvoller rüber. Bei beiden klingt aber die Verzerrung sehr kratzig auf den tiefen Saiten, mein Fall ist das nicht. Was bei der Soundeinstellung in diesem Voicing noch etwas erschwerend hinzukommt, ist die sehr geringe Wirkungsweise der Klangregelung. Da tut sich relativ wenig, besonders, wenn man an den Mitten dreht. Klar, auch beim Vorbild ist die Klangregelung nicht gerade extrem, aber meines Erachten immer noch intensiver und effektiver als hier.
Aber es gibt noch eine weitere Sache, die man beim Einstellen beachten sollte: Der Volume-Regler im Kanal war bisher voll aufgedreht, und auch diese Einstellung hat eine große Wirkung auf den Klang. Nimmt man ihn etwas zurück und dreht den Master weiter auf, geht der Sound langsam in die Richtung, die man als mittiges Marshall-Brett mit hoher Durchsetzungskraft bezeichnen kann. Hier der Vergleich:
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Two Max. Gain 1Two Max. Gain 2
Es geht weiter mit dem dritten Voicing, das in die Richtung des höhenbetonten Crunchsounds eines Vox AC30 tendieren soll. Auch hier wird wieder der Einstellungsvorschlag von Line 6 genommen.
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Three Crunch
Diese Klang-Charakteristik ist schon besser getroffen als der Vorgänger. Man bekommt den typischen Crunchsound mit einer Verzerrung in den hohen Mitten. Mit dem voll aufgedrehten Drive-Regler lässt sich bereits ein kräftiger Classic Rock Overdrive verwirklichen.
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Three Max. Gain
Was ich aber vermisse, ist der offene Sound und die große Dynamik eines Class A Amps, womit er nicht so recht überzeugen kann. Schlägt man leicht an, geht zwar die Verzerrung zurück, aber wenn es heftiger zur Sache geht, bleibt das Gefühl, dass nichts mehr nachkommt, weil der Amp dabei zu stark komprimiert. Ebenfalls negativ fallen bei diesem Voicing die sehr hohen Nebengeräusche (Rauschen und Brummen) auf, die auch bei komplett heruntergedrehtem Master und ausgestöpselter Gitarre noch vorhanden sind.
Als Letztes die moderne amerikanische Gain-Burg, vertreten durch das vierte Voicing. Hier geht wieder die Sonne auf, die Kollegen von Line 6 haben es offensichtlich doch mehr mit den amerikanischen Amps. Dieses Voicing kommt mit einem transparenten Zerrbrett, das auch massig Sustain im Gepäck hat. Hier ist der Einstellungsvorschlag des Herstellers.
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Four Distortion
Bei einer Drive-Einstellung auf 11 Uhr rockt der Kasten schon mit einem enormen Zerrsound los und die Tonwiedergabe ist trotz hohem Verzerrungsgrad noch sehr gut, alle Saiten sind klar zu hören. Besonders die problematischen Riffs, bei der die leere E-Saite immer mit angeschlagen wird, kommen überhaupt nicht matschig rüber, wie man am vorangegangenen Beispiel hören kann. Beim nächsten hört ihr die ganze Bandbreite der Verzerrung, die man mit dem Drive-Regler in diesem Voicing einstellen kann. Das geht von einem satten Crunchsound bei 7 Uhr (Regler komplett zurück) bis zum absoluten Gainbrett auf 17 Uhr. Vier verschiedene Einstellungen sind nacheinander zu hören, 7, 10, 14 und 17 Uhr.
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Four Gain
Hier ist auch die Klangregelung sehr effektiv, damit kann man sehr feinfühlig seinen Distortion-Sound einstellen, von singenden Lead- bis zu aggressiven Mid Scoop Metal-Sounds. Das Ganze mit guter Obertonansprache und einer, in diesem Fall erwünschten, Kompression des Amps. Hier kommt der Metal-Sound mit komplett abgedrehten Mitten.
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Four Metal
Der Hersteller bezeichnet die Konfiguration der Leistungsröhren im Pentoden-Modus als dominanter und runder, während bei der Einstellung Triode der Klang einen eher warmen und vintagemäßigen Charakter erhält. Das kann ich auch unterstreichen, beim Trioden-Modus spricht der Verstärker genauer auf das eingegebene Signal an und erzeugt einen etwas offeneren Klang. Die Leistung fällt zwar leicht ab, aber das kann man locker mit einer kleinen Drehung am Master-Regler ausgleichen.
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Four PentodeFour Triode
Die Verbindung des DT50 mit dem POD HD über die L6 Link Buchse funktioniert einfach und schmerzfrei mit einem simplen XLR-Mikrofonkabel. Man schließt die Gitarre an den Input des PODs an und alles Weitere regeln die beiden Geräte unter sich. Passend zum jeweilig simulierten Verstärkermodell des PODs wird auch das Voicing und der Tube- und Amp-Modus beim DT50 umgeschaltet. Die Idee und Konzeption ist wirklich gut, kein Kabelsalat und alles ist richtig angeschlossen, aber die Ausführung sollte noch einmal überarbeitet werden, denn beim Umschalten gibt es richtig schöne laute Knackgeräusche, die im Bühneneinsatz gar nicht willkommen sind.
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Die Beurteilung des DT50 ist etwas schwierig und zwiespältig … Konstruktion und Verarbeitung sind erstklassig, da gibt es nichts zu meckern; der Amp wird problemlos viele Kilometer im Bandbus und die dazugehörigen Gigs bewältigen. Leider hat er etwas Übergewicht und mit nur einem Griff werden weite Strecken vom Auto zur Bühne oder in den Proberaum schnell zur Herausforderung. Die Konzeption mit zwei komplett getrennt regelbaren Kanälen, die frei mit vier verschiedenen Klang-Voicings belegbar sind, ist ausgezeichnet. Das hat es in dieser Form meines Wissens bei einem Röhrenamp noch nicht gegeben. Die beiden amerikanischen Schaltungen finde ich sehr gut gelungen, Voicing Nummer I bietet einen sehr druckvollen, Fender-ähnlichen Cleansound und das vierte Voicing ein sehr transparentes Zerrbrett mit viel Sustain. Die beiden britischen Nachbildungen überzeugen mich nicht völlig, hier fehlt es an offenem Sound und dynamischer Ansprache. Auch sollte man ein paar Kinderkrankheiten wie das Brummen, das selbst bei heruntergedrehtem Master-Regler noch vorhanden ist, oder den relativ lauten Umschaltknack schleunigst beheben. Bei einem Amp, der über 1500 Euro kostet, sollte das nicht vorkommen.
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
Voicing I (clean bei hoher Lautstärke)
Voicing IV (transparenter Sound trotz hoher Verzerrung)
Hintergrundbeleuchtetes Bedienfeld
Komplett getrennte Klangregelung für beide Kanäle (auch Reverb)
Reverb
Contra
Knackgeräusche bei Kanalumschaltung
Voicing II (wenig Dynamik, Klangregelung hat eine schmale Bandbreite)
Voicing III (wenig Dynamik, hohes Grundrauschen und Brummen)
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