Ladybird DJ Mix Test

Praxis

Im nächsten Schritt landen zwei Songs in den Playern. Die Ladezeit pro Titel liegt bei gut 12 Sekunden und die Decks weisen neben der Cover-Art auch (scrollende) Titelinfos und die vergangene und verbleibende Laufzeit aus. Schön ansehnlich, im Übrigen. Das Einstarten und Spulen (5 Sekunden pro Betätigung, kein Vorlauf möglich) erfolgt über drei Tasten, die sich auf dem Tablet groß genug präsentieren, um nicht daneben zu langen. Dazu gesellen sich die Fader für die Lautstärke und das war’s auch schon. Dass die Skalierung mit -50/-100/-Infinity dB etwas seltsam ist, weil der Track hier bei -50 dB immer noch ziemlich laut ist, lassen wir mal außen vor.
Bleibt noch herauszufinden, was sich hinter dem Preferences-Symbol in der Mitte verbirgt. Erstaunlicherweise findet sich dort nichts weiter ein als die In-App-Purchases. Kaum zu glauben, aber auch hier herrscht Minimalismus. Um genau zu sein sollen € 1,99  für einen Crossfader, € 0,99 für das VU-Meter und weitere € 0,99 für zwei Cuepoints (ohne Zeitangabe) bezahlt werden.
Das macht in der Summe € 3,97. Ich hätte es persönlich für besser befunden, auf die Werbung verzichten, die In-App-Features direkt zugänglich zu machen und einen adäquaten Preis ins Auge zu fassen. In der Summe wäre das dann zwar immer noch ein spartanisches Mix-Werkzeug, aber vielleicht genau das, was der eine oder andere Cross-Genre-Fan mit breit aufgestelltem Musikgeschmack für einen Abend mit Freunden benötigt. Besonders wenn er dabei ein kleineres Gerät wie ein iPhone auf dem Tisch liegen hat, kommt das spartanische Layout natürlich gut zum Tragen. Apropos: Wie wäre es denn mit einem Beatsync-Button und ein HPF/LPF-Filter für das Frequenz-Blending, dann wäre auch ein „spartanischer“ Beatmix drin. Dazu dann noch einen Automix-Button für iTunes-Playlisten und die Nummer wäre um einiges runder.

Fotostrecke: 3 Bilder So richtig viel gehört nicht zur Grundausstattung

Am Ende fällt dann die Bewertung auch nicht ganz so gut aus, denn erstens gibt weitaus leistungsfähigere Freeware-Programme und auch solche, die ein paar Euro kosten. Beispielhaft sei hier Cross DJ Free angeführt oder die Vollversion für € 1,99 (Stand: 09/2015). Zweitens stört die Werbung das optische Gesamtbild, selbst wenn man alle Komponenten gekauft hat. Und drittens sollten diese Komponenten eigentlich zur Grundausstattung eines Programms gehören, das sich „DJ Mix“ nennt. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass jemand, der keinen Wert auf kreatives Mixing legt und lediglich auf einer Party ein paar Musikstücke ohne Pause abspielen möchte, hier eine leicht zu bedienende, zeitlich nicht begrenzte und dazu kostenlose Lösung offeriert bekommt.

Nein, ich will kein Spiel kaufen! Selbst wenn alle Zusatzkomponenten erworben wurden: Die störende und in meinen Augen unästhetische Werbezeile bleibt vorhanden
Ladybird DJ Mix, iOS DJ App
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