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Kustom Profile 200PA System Test

Praxis

Das Kustom Profil 200PA System ist extrem schnell aufgebaut. Die Griffmulden auf der Rückseite sind sehr „handfreundlich“, daher lassen sich die Boxen „easy“ auf zwei Lausprecherstative setzen. Dann noch zwei Speaker-Kabel und die Stromversorgung anschließen und schon geht’s los. Durch die sehr gute Verarbeitung sieht alles nach einer stabilen und hübschen Mini-PA aus. Die drei Lautsprecher mit ihrer D’Appolito-Anordnung machen einen sympathischen Dampf und klingen irgendwie nach echtem Rock`n´Roll. Das System hat Wärme und kann sich auch im Hochtonbereich gut durchsetzen. Das verwendete Holz beim Boxenbau spielt hier sicherlich eine wichtige Rolle. In einem kleinen Rock- oder Blues-Club ist es eine exzellente PA, wenn man nur den Gesang und akustische Instrumente abnimmt. Als Sidefill auf kleinen Bühnen eignet sich das Kustom Profile 200PA Lautsprechersystem ebenfalls hervorragend. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der festeingestellte und nicht veränderbare Effekt im Powermixer. Er erinnert stark an die 60er Jahre und besteht aus einem Echo/Hall, wie ihn die Rock`n´Roller zu dieser Zeit gerne verwendet haben. Aus der Zeit stammt auch die spaßige Musikerbeschreibung „Echoschall“ für diesen Sound. Er passt aber wirklich nicht zu jeder musikalischen Darbietung.
Die integrierte Phantomspeisung von 15 Volt funktioniert generell, kann aber vielleicht bei einigen Kondensatormikrofonen den Frequenzgang ändern, da die 48-Volt-Betriebsspannung für den Vorverstärker im Mikrofon nicht erreicht wird. Super gelöst ist die getrennte Regelung eines Playback-Pegels und der fünf Eingänge. Man kann in einer Pause mit einem Regler alle Eingänge am Master runterdrehen und gleichzeitig über die Cinch-Eingänge eine Musikberieselung über einen getrennten Regler fahren. Die Klangreglung im Master tut einfache aber gute Dienste, um das System an einen Raum anzupassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die integrierten Griffmulden

Wenn man die Line-Wege mit einem Klinkenstecker beschaltet, dann wird der XLR-Weg im gleichen Kanal nicht abgeschaltet. Man kann oder könnte also beide Eingänge in einem Weg benutzen, hat dann aber für den parallelen Betrieb keine getrennten Lautstärkeregler. Kustom beschreibt die Eingangswege auf der Frontplatte nicht mit einzelnen Zahlen, sondern schreibt diese Zahlen in Englisch aus – hat irgendwie was. Eines der beiden mitgelieferten Lautsprecherkabel könnte gerne etwas länger als vier Meter sein, denn niemand stellt bei einem Konzert das benutzte Mischpult in die Mitte der Bühne. Die Versenkung der hinteren Anschlussplatte auf den Boxen ist nicht tief genug ausgeführt, um die eingebaute Klinkenbuchse wirklich beim Transport zu schützen. Außerdem ist die Klinkenbuchse nur mit einer Kunststoffmutter gesichert. Das ist aber vielleicht bei diesem extrem günstigen Preis nicht anders machbar und stört nicht wirklich. Bei akustischer und leiser Wiedergabe der Anlage stört der Lüfter des Powermixers. Er läuft permanent und hat kein erkennbares Lüfter-Management. Das Mischpult kann nicht auf die Rückseite gelegt werden, da dort die Speaker-Anschlüsse und die Netzversorgung platziert sind.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Lautsprecheranschluss
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